Cover-Bild Der Architekt des Sultans
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24,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 30.03.2015
  • ISBN: 9783036957159
Elif Shafak

Der Architekt des Sultans

Michaela Grabinger (Übersetzer)

»Es ist einfacher, eine Brücke einzureißen, als eine zu bauen.«
Istanbul im 16. Jahrhundert. Es ist die Blütezeit des Osmanischen Reichs, die Stadt das wimmelnde Zentrum des Orients, als Jahan auf einem Schiff im Hafen anlegt. Aus dem fernen Indien angereist, führt er einen weißen Elefanten mit sich, ein Geschenk seines Schahs für die Menagerie des Sultanspalasts.
So beginnt ein episches Abenteuer, in dem sich der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Junge plötzlich im Herzen des mächtigen Reichs wiederfindet, inmitten des Prunks und des Reichtums. Ihm begegnen hinterlistige Höflinge, falsche Freunde, Zigeuner, Tierbändiger und die schöne Prinzessin Mihrimah. Doch es ist die Begegnung mit dem Hofarchitekten Sinan –
dem berühmtesten Baumeister der islamischen Welt –, welche Jahans Schicksal für immer verändern wird. Gemeinsam bauen sie Moscheen und Paläste, Mausoleen und Aquädukte, die alle Zeiten überdauern sollen. Doch hinter Jahans neuem Glück lauern Intrigen und Kriege, deren Zerstörungswut größer scheint als alles Bestreben, Neues zu schaffen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gutes Buch

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Istandbul ist im 16. Jahrhundert die Hauptstadt des osmanischen Reiches. Der junge Inder Jahan reist im Auftrage seines Herrn mit einem weißen Elefanten zum Sultan und bleibt fast ein Leben lang. Verliebt ...

Istandbul ist im 16. Jahrhundert die Hauptstadt des osmanischen Reiches. Der junge Inder Jahan reist im Auftrage seines Herrn mit einem weißen Elefanten zum Sultan und bleibt fast ein Leben lang. Verliebt in ein wunderschönes Mädchen wird er ein Schüler von Sinan, einem der berühmtesten Architekten aller Zeiten. Seine Moscheen zieren noch heute die Stadt. Touristenheere belagern das Herz der Stadt, um die Meisterwerke Sinans zu bestaunen. Es fällt nicht schwer zu verstehen, warum eine Autorin wie Elif Shafak auf den Gedanken gekommen ist dieser Epoche und ihren berühmtesten Köpfe einen Roman zu widmen. Und es ist keine geringe Leistung die Sie dabei vollbracht hat.

Fast zärtlich führt sie den völlig entwurzelten Jahan in die Geschichte ein. Sinan nimmt sich dem menschlichen Treibgut an und bildet ihn aus. Tausend und eine Nacht werden hier zu Tausend und einer Geschichte. Es wimmelt in dem Buch nur so von kleinen und großen Weisheiten, Emotionen, Verrat, Liebe, Barbarei und Schönheit, die sich in zahllosen Bauwerken manifestieren, die Sinan entwirft. Der Architekt ist Dreh- und Angelpunkt des Romans. Wahrheit und Genreliteratur vermischen sich miteinander und lassen ein exzellent geschriebenes Buch entstehen, dem man jedes Wort abnimmt, so wahrhaftig wirkt das alles auf mich. Ein absolutes Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 09.12.2023

wie aus tausend und einer Nacht

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Das Buch " Der Architekt des Sultans" ist ein behäbig und unaufgeregter Roman. Er geht über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte von Jahan, einem kleinen Jungen, der einen weißen Elefanten sein ...

Das Buch " Der Architekt des Sultans" ist ein behäbig und unaufgeregter Roman. Er geht über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte von Jahan, einem kleinen Jungen, der einen weißen Elefanten sein Eigen nennt. Als sein Stiefvater,der sehr brutal ist, seine Mutter erschägt und seinen Elefanten verkaufen will flieht jahan und landet nach einer abenteuerlichen Reise in Instambul. Dort kommt er an den Hof den Sultans Süleyman und wird im Laufe der Zeit zu einem Architekten ausgebildet. Er wird zum wohlhabenden Mann, kann aber seine große Liebe , eine osmanische Prinzessin ,aus Standesgründen nicht heiraten.



Die Geschichte liest sich wie die aus tausend und eine Nacht. Man erfährt viel über das damaligen Leben in Istanbul, das Leben im Palast und über Jahans Leben. Allerdings wird diese Geschichte ohne große Höhen und Tiefen erzählt und das hat mir etwas gefehlt, um das Buch als einen Volltreffer zu bezeichnen. Die Liebesgeschichte kommt erst gar nicht in Fahrt, sondern die Architektur und das Leben der vielen Völker in dieser Stadt sind mehr im Mittelpunkt des Geschehens. Wer also eine Liebesgeschichte im osmanischen Reich sucht, wird enttäuscht werden. Wer allerdings etwas über das alte Istanbul erfahren will, wird sich über den Inhalt dieses Buches freuen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Am Ende war etwas die Luft raus.

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Die Leseprobe des Buches hatte mich gleich in seinen Bann gezogen.
Historisch, Orient und Mittelalter - also total meins.
Die Leseprobe brachte gleich mehrere Fragen mit sich, die ich unbedingt beantwortet ...

Die Leseprobe des Buches hatte mich gleich in seinen Bann gezogen.
Historisch, Orient und Mittelalter - also total meins.
Die Leseprobe brachte gleich mehrere Fragen mit sich, die ich unbedingt beantwortet haben wollte.
Ich lese nie den Schluss eines Buches zuerst, aber die Anmerkungen im Anhang der Autoren schon.
Darin erfuhr ich näheres über die Entstehung des Buches und auch das die Hauptprotagonisten reale Personen waren. Die Autorin erklärt auch darin, das sie die historischen Fakten auf ihre Fiktion abgestimmt hat und somit nicht der wahren Zeit entsprechen. Soweit, so gut.
Wenn historische Fakten in einem fiktiven Roman nicht exakt wiedergegeben werden, so stört mich das überhaupt nicht, Hauptsache die Geschichte ist rund und ich kann darin abtauchen.

Die Geschichte handelt also von Jahan, einem kleinen Jungen, der vor seinen Stiefvater flüchtet und sich auf ein Schiff mogelt, das auch einen weißen Elefanten an Bord hat. Ein Geschenk vom Schah aus Indien an den Sultan in Istanbul. Der Elefant wird an Bord aber schlecht behandelt und so kümmert sich der kleine Jahan um ihn und gibt sich als Mahut des Elefanten aus.
Der Kapitän bedroht den Kleinen aber und verlangt von ihm, das er den Sultan bestehlen soll und er sich dann die Beute holt, sobald er wieder im Hafen ist.
Grade am Hof des Sultan angekommen, bekommt Jahan mit, wie Eunuchen nachts Säcke aus dem Palast schleppen und folgt ihnen. Dabei entdeckt in den Säcken Kinderleichen. Verschreckt behält er das Geheimnis für sich und kümmert sich nur noch um den Elefanten "Chota".
Zu den anderen Tierwärtern der königlichen Menagerie hält er lieber Abstand, denn auch da sind ihm die meisten nicht wohlgesonnen. Und so kümmert er sich rührend um den Elefanten und tut alles, damit es ihm gut geht, so kommt er immer tiefer in die Intrigen des königlichen Hofes hinein. Die Prinzessin Mihrimah, selber noch ein Kind, besucht ihn und Chota öfter heimlich, er muss den Elefanten bei Feierlichkeiten vor führen und ihn selbst in den Krieg führen, als persönliches Transportmittel für den Sultan.
Auch wenn Jahan es eigentlich gar nicht will, so gerät er doch immer wieder in den Mittelpunkt und das zieht eben auch Intrige und falsche Freunde an.

Erst als Sinan, der Hofarchitekt erreicht, das Jahan mit seinem Elefanten bei den Bauarbeiten helfen darf, hat Jahan väterlichen Schutz. Bei Sinan entwickelt er sich mit drei anderen Jungen als Lehrling zu einem Architekten. Das verschont ihn allerdings nicht von weiteren Intrigen und Manipulationen und so kommt er immer wieder in brenzlige Situationen.
So begleitet der Leser Jahan von einem kleinen Jungen über seine ganze Lebensspanne bis hin zum alten Mann.

Das alles hört sich super spannend und interessant an - und ist es eigentlich auch. Und doch habe ich ein "Aber", welches ich später begründen werde.

Erst alles Andere.
Die Geschichte ist von Anfang an gut aufgebaut und ich hatte keine Probleme alles bildlich vor mir zu sehen. Jahan, Sinan, der Elefant Chota, genauso wie die Nebenfiguren passten alle in die Geschichte wie sie waren. Man bekommt einen Einblick vom Leben im 16. Jahrhundert am Sultanshof - so bunt wie 1001 Nacht und doch auch so grausam. Grausam jedoch nicht so, das man das Buch angewidert weg legt. Aber so war es halt zu der Zeit. Die Herrscher wechselten sich nach dem Tod des Vorgängers ab - auch wenn der Nachfolger nicht immer von Geburt aus berechtigt war.
Es wurden viele Moscheen, Mausoleen, Paläste und andere gewaltige Bauwerke gebaut und man kennt sie noch heute, wenn auch vielleicht nicht alle, die in der Geschichte vorkommen. Aber auch deren Bau lief nicht immer ohne Intrige und Manipulationen glatt ab.
Ich konnte mich gut in dem ganzen bunten Trubel hineinversetzen und war immer mitten drin im Geschehen. Auch ging der "rote Faden" nie verloren und alles war an sich eine runde Geschichte.

Nun aber doch zu meinen leichten Kritikpunkten und ich hoffe mal, das man mich auch versteht.
Das Buch ist gut. - Punkt
Und doch hat mich gestört, dass sich einige der Intrigen und Manipulationen einfach so in Luft aufgelöst haben. Selbst der Kindermord am Anfang. Meine grauen Zellen liefen schon auf Hochtouren - warum, wieso, weshalb - und nach dem der erst mal gar nicht mehr erwähnt wurde, kam auf einmal die Lösung einfach so, als wenn man beim "Kaffeeklatsch" vom Wetter spricht.
In der Geschichte werden auch immer wieder kleine Hinweise gestreut, bei verschiedenen Ereignissen, so dass ich schon wieder aufhorchte, aber dann kamen sie nicht mehr zur Sprache. Bei einigen blieb es dann auch dabei, wo ich am Ende gerne gewusst hätte warum sie überhaupt dann da waren.
Das ging die ganze Geschichte über so. Mehrere kleine Hinweise, oder auch kleine Vorkommnisse, waren da und auch gleich wieder weg.
Zum Schluss hin wusste ich dann auch ab einen bestimmten Punkt wer für die Ereignisse auf den Baustellen verantwortlich war und kurze Zeit später kam Jahan dann auch drauf und die Geschichte "dröselte" sich auf - nicht ohne noch ein paar Wendungen und Erklärungen, die ich auch nicht geahnt hatte, aber die ich eben auch nicht mehr so spannend fand, da für mich die Luft da schon mehr oder weniger raus war.

Ja das hört sich jetzt alles nach viel Gemecker an, aber das ist eben MEIN Empfinden beim Lesen gewesen und soll die Geschichte auf keinen Fall runterziehen.
Die Geschichte als solches ist wirklich gut und auch die Fiktion verbindet sich nahtlos mit den realen Elementen, also von daher alles gut und auf jeden Fall lesenswert!
Ich bereue es also nicht, sie gelesen zu haben.
Die Ausgabe ist übrigens auch total schön.
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Das Cover passt total zur Geschichte, mit der Schiolette eines orientalischen Fensters, dem goldenen Elefanten, den tollen Violett-und Blautönen und dem filigranen Muster.
Und da es Sinan wirklich gegeben hat und er die meisten Sehenswürdigkeiten gebaut hat, möchte ich das eine oder andere Bauwerk wirklich mal besuchen, allein schon um zu kontrollieren ob die Gebäude seine kleine "Signatur" wirklich tragen.
Keine Ahnung ob das zur Fiktion oder doch Realität gehört - es könnte auf jeden Fall so gewesen sein.
Welche Signaturen? - Das könnt ihr im Buch selber lesen

Mein Fazit:
Auch wenn für mich am Ende etwas die Luft raus war und ich so meine Kritikpunkte habe, so ist das Buch für alle die den Orient im Mittelalter lieben und sich für deren Baukunst und Prunk am königlichen Hof, mit allem was dazu gehört, begeistern können auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.05.2018

Intrigen im Sultanspalast

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Jahan, ein indischer Junge, kommt als Elefantenführer des weißen Elefantenbullens Chota an den Hof des Sultans. Istanbul, die prächtige und auch heute noch wunderschöne Stadt, hat viel zu bieten. Allerdings ...

Jahan, ein indischer Junge, kommt als Elefantenführer des weißen Elefantenbullens Chota an den Hof des Sultans. Istanbul, die prächtige und auch heute noch wunderschöne Stadt, hat viel zu bieten. Allerdings ist das Leben im Palast für den gefühlvollen Jahan aus verschiedenenGründen nicht ungefährlich. Ein finsteres Geheimnis, missgünstige Tiertreiber, eine Freundschaft mit Balaban, dem Oberhaupt einer Zigeunerfamilie und die anmutige Sultanstochter Mirimah gehören zu seinem Alltag. Und natürlich Chota, um den er sich aufopferungsvoll kümmert und der für viel Aufsehen sorgt.
Jahan schließt Bekanntschaft mit dem berühmten Hofarchitekten Sinan und wird einer von dessen vier Schülern. Er hilft mit beim Bau vieler prächtiger und berühmter Gebäude. Aber auch hier lauern Gefahren, unerklärliche Unfälle ereignen sich.
Elif Shafak breitet ein Panorama des mittelalterlichen Osmanischen Reiches aus, schildert lebendig Sitten des Alltags im Sultanat, weckt Bewunderung für die architektonischen Meisterwerke jener Zeit, die teilweise auch heute noch beeindrucken.
Leider bleiben Jahan und Sinan ein wenig blass, obwohl ständig von ihnen die Rede ist.
Trotzdem: ein sehr interessanter historischer Roman, den ich gern gelesen habe.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Baumeister von 1001 Nacht

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Der junge Jahan kommt Mitte des 16. Jahrhunderts aus Indien an den Sultanspalast in Istanbul. Dort wird er Schüler des Hofarchitekten Sinan. Zunächst unter dessen Anleitung und später selbst als Architekt, ...

Der junge Jahan kommt Mitte des 16. Jahrhunderts aus Indien an den Sultanspalast in Istanbul. Dort wird er Schüler des Hofarchitekten Sinan. Zunächst unter dessen Anleitung und später selbst als Architekt, ist er für den Bau zahlreicher Gebäude verantwortlich. Während die Sultane wechseln, bleibt Jahans Anstellung als Hofarchitekt bestehen und der Leser folgt seinem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Die Erzählung nimmt sich dabei Zeit einzelne Episoden näher und genauer zu beleuchten, was an (Autbiographien erinnert. An anderen Stellen wiederum fühlt man sich in die Märchen aus 1001 Nacht hineinversetzt. Wenn Jahan seine Umgebung oder die Architektur beschreibt, könnte im nächsten Moment genauso gut Scheherazade vortreten und mit ihren Erzählungen beginnen.
Elif Shafak vermischt historische und fiktive Ereignisse gekonnt miteinander. Die Kombination aus realer Geschichte und Fiktion allein ist nichts Besonderes, aber die Lebendigkeit mit der sie Jahans Welt auferstehen lässt, sowie der Detailreichtum der in die Beschreibungen miteinfließt, machen die Anziehungskraft von "Der Architekt des Sultans" aus.