Cover-Bild Euphorie
(12)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 335
  • Ersterscheinung: 12.09.2022
  • ISBN: 9783458643449
Elin Cullhed

Euphorie

Ein Sylvia-Plath-Roman
Sylvia Plath und ihr Mann Ted Hughes ziehen 1960 nach England. Sie renovieren ein altes Pfarrhaus auf dem Land und gründen eine Familie. Doch Ted lässt sie immer öfter allein mit den Kindern und dem Haushalt. Er schreibt in seinem Arbeitszimmer, besucht tagelang Freunde in London, während Sylvia im Grunde nur eins will: Schreiben, leben, lieben, der Welt ihren Stempel aufdrücken. Aber wie aus dieser Situation heraus etwas schaffen, das bleibt? Von Ted komplett verlassen, gerät sie in einen Rausch der Euphorie und Schaffenskraft. Ihr Wunsch zu sterben steht bereits fest, aber ihr Schreiben in diesen letzten Monaten bringt ihr Innerstes zum Leuchten.
Euphorie ist ein Roman über das letzte Lebensjahr von Sylvia Plath, erzählt aus ihrer Perspektive, mit ihren Augen. Ein Buch voller Unmittelbarkeit, Wildheit, Mut – und ein literarisches Juwel, das es so noch nicht gegeben hat.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2022

Anstrengende Frau, anstrengendes Buch

0

Eine Frau voller Stimmungsschwankungen, die an ihrem Leben zerbricht: Elin Cullhed hat mit "Euphorie" einen Sylvia-Platz-Roman geschrieben, der vom Leser einiges abverlangt. 

Geprägt von Stimmungsschwankungen, ...

Eine Frau voller Stimmungsschwankungen, die an ihrem Leben zerbricht: Elin Cullhed hat mit "Euphorie" einen Sylvia-Platz-Roman geschrieben, der vom Leser einiges abverlangt. 

Geprägt von Stimmungsschwankungen, geplagt von Neid und Missgunst: So präsentiert Elin Cullhed ihre Protagonistin Sylvia Plath. Mit ihrem Mann, Ted Hughes, will sie sich auf dem Land einrichten, während sie auf ihr zweites Kind warten. Egoistisch und narzisstisch ist Sylvia Plath dargestellt. Alles dreht sich um sie, ihren Mann betrachtet sie wie ein Besitztum. Er soll nach ihrer Pfeife tanzen. 

Ihre instabile Seelenlage wird im Laufe des Buches rauf- und runtergeleiert, immer wieder aufs Neue präsentiert, sodass man von dieser Sylvia Plath als Leser ziemlich schnell die Schnauze voll hat. Und das, obwohl der ganze Roman aus ihrer Sicht erzählt wird. Schon nach den ersten Seiten weiß man als Leser, dass Sylvia, wenn sie einmal glücklich oder fröhlich zu sein scheint, nur wenige Zeilen braucht, bis sich ihre Stimmung wieder ins Gegenteil verkehrt. Leute, die sie zum Essen einlädt, findet sie kurz darauf unmöglich. Jede Freundlichkeit scheint sie bald wieder zu bedauern. Ted Hughes, ihr Mann, kann einem nur Leid tun - und das, obwohl er es ist, der sie und die Kinder schließlich Hals über Kopf verlässt. 

Schade ist, dass alles, was nur mit Sylvia selbst zu tun hat, wo niemand anderes involviert ist, im Roman kaum eine Rolle spielt. Die Geburt selbst: eine Nebensächlichkeit, das Schreiben: nur dann erwähnenswert, wenn sie nicht dazu kommt, weil sie sich um die Kinder kümmern muss. So ergießt sich das Buch in langen Strecken in Wiederholungen der immergleichen Verhaltensmuster, Elin Cullhed geht es um die Person Sylvia Plath, nicht um ihr Werk. 

Die Sylvia Plath dieses Romans ist - wie sie es wohl auch im wirklichen Leben war - eine anstrengende Frau, gut verpackt in einem anstrengenden Buch. Elin Cullhed hat mit "Euphorie" ein sprachlich eindrucksvolles Werk geschrieben. Freilich: ein Lesegenuss ist es nicht. 

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2022

Besser Furie als Euphorie

0

Das letzte Jahr im nicht sehr glücklichen Leben der Sylvia Plath – es geht um ihr Ringen mit ihrem Leben als Frau, als Tochter, als Mutter, als Schriftstellerin, als Mensch, als gescheiterte Existenz.
Das ...

Das letzte Jahr im nicht sehr glücklichen Leben der Sylvia Plath – es geht um ihr Ringen mit ihrem Leben als Frau, als Tochter, als Mutter, als Schriftstellerin, als Mensch, als gescheiterte Existenz.
Das Buch ist ein 336seitiger Monolog der Anklage, des Selbstmitleides, der leidenschaftlichen Liebe, des Hasses, der Erniedrigung anderer, der Selbstüberhöhung und des Selbstzweifels. Etwas zu viel des Guten: immer wieder kreisen die Gedanken um dasselbe Problem: warum liebt mich keiner, warum kann ich nicht die sein, die ich bin oder die ich glaube zu sein, warum kann ich nicht schreiben? Was dabei fehlt ist die angekündigte, um nicht zu sagen schon im Titel versprochene Euphorie. Das Leben und auch das Schreiben der Erzählern findet meist im Konjunktiv statt. Sie ist eine Verhinderte, und zwar eine durch andere Verhinderte, aber „eigentlich“ durch sich selbst. Das kann dem Leser auf Dauer schon mal auf die Nerven gehen. Über das äußere Leben der Dichterin erfährt er wenig. Sie bezieht mit Mann und Kind ein englisches Pfarrhaus, sie gebirt ein weiteres Kind, sie richten sich ein, sie bestellen den Garten, sie versuchen zu schreiben und ein gesellschaftliches und familiäres Leben zu führen. Und scheitern. Die sprachlichen Bilder dabei sind zum Teil wirklich gewaltig. Gerade die Naturbilder schaffen eine intensive Atmosphäre. Zum Teil aber sind sie genau so drüber, so gekünstelt und bemüht wie das geschilderte Leben. Schriftsteller zu sein ist nicht einfach oder macht man sich nicht einfach. Für das Buch braucht es meiner Ansicht nach große Leidensfähigkeit oder eine tiefe Bewunderung für die Schriftsellerin oder einen Hang zum (Mit)leiden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere