Cover-Bild Papierklavier
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 140
  • Ersterscheinung: 19.08.2020
  • ISBN: 9783407755797
  • Empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Elisabeth Steinkellner

Papierklavier

illustriert von Anna Gusella
Anna Gusella (Illustrator)

Maia, 16, pendelt zwischen Schule, Teilzeitjob und ihrer Rolle als Ersatzmutter für ihre jüngeren Schwestern. Als eines von drei Kindern, jedes von einem anderen Vater, wird sie schon mal schief angesehen, lässt sich aber keineswegs unterbuttern. Schnoddrig, selbstbewusst und mit zwei besten Freundinnen an ihrer Seite geht sie durchs Leben, kämpft manchmal gegen ihre eigenen Kilos, meist aber gegen zu starre Schönheitsnormen. Sie steht zu sich und hält zu ihren Freundinnen – komme, was da wolle. Und trotz vieler Verpflichtungen und mancher Niederlagen erobert sie sich mutig ein Stück vom Glück. Ihre Gefühle schreibt sie hier nieder, mit Bildern, die da einspringen, wo Maia keine Worte findet. Der Stil ist sowohl frei als auch witzig, einfühlsam und verletzlich – genau wie Maia selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2023

Eine herzerwärmende Lektüre!

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Über das Buch "Papierklavier" von Elisabeth Steinkellner und Anna Gusella habe ich bereit 2020 sehr viel Positives gehört. Irgendwie hat es dann aber doch einige Zeit gedauert, bis es bei mir einziehen ...

Über das Buch "Papierklavier" von Elisabeth Steinkellner und Anna Gusella habe ich bereit 2020 sehr viel Positives gehört. Irgendwie hat es dann aber doch einige Zeit gedauert, bis es bei mir einziehen durfte. Und ich bin sehr froh darüber, dass es endlich soweit war, denn in den 140 Seiten verbergen sich so viele tolle Weisheiten und trotz der oftmals schweren Thematik so viel Licht und Freude, dass ich dieses so besondere Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte und in einem Rutsch durchgelesen habe.

Die Autorin und die Illustratorin:

Elisabeth Steinkellner (geboren 1981) wollte als Kind Zirkusartistin werden. Mit zwölf Jahren entschied sie sich dann aber, Schriftstellerin zu werden. Aber auch die Meeresbiologie interessierte sie. Nach dem Abitur machte sie dann eine Ausbildung zur Sozialpädagogin und absolvierte ein Studium der Kultur- und Sozialanthropologie. Neben ihrer Faszination für den Zirkus, dem Schwimmen in verschiedenen Meeren und dem Dekorieren ihrer Wohnungen, ist der Drang zum Schreiben aber am intensivsten, weshalb es sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet. So hat sie bereits einige Bücher verfasst.
Anna Gusella ist selbstständige Illustratorin, Künstlerin und Art Direktorin. Sie machte den Master of Arts in Visueller Kommunikation, studierte Graphic Design & Illustration und absolvierte ein Grundstudium in Kommunikationsdesign. Ihr Fokus liegt im Bereich der Illustration. Kulturelle, nachhaltige und ethische Themen liegen ihr besonders am Herzen.

Inhalt:

„Maia 16, pendelt zwischen Schule, Teilzeitjob und ihrer Rolle als Ersatzmutter für ihre jüngeren Schwestern. Schnoddrig selbstbewusst und mit zwei besten FreundInnen an ihrer Seite geht sie durchs Leben, kämpft manchmal gegen ihre eigenen Kilos, meist aber gegen zu starre Schönheitsnormen. Sie steht zu sich und hält zu ihren Freunden – komme, was da wolle. Und trotz mancher Niederlagen erobert sie sich mutig ein Stück vom Glück.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sehen wir die zeichnende Hauptprotagonistin Maia, im Hintergrund eine gezeichnete Klaviatur. Ich muss zugeben, dass mich das Cover nie so richtig vom Hocker gehauen hat und die Illustrationen im Innern überstrahlen mit ihrer phantasievollen Umsetzungen das Cover. Und dennoch werden die wichtigsten Aspekte der Geschichte in diesen wenigen Bleistiftstrichen eingefangen und lassen bereits hier einen Eindruck vom Innern des Buches entstehen.

Elisabeth Steinkellner schlägt einen gut verständlichen und sehr authentischen Ton an. Maias Worte sind offen, ehrlich und vor allem weitblickend sowie tiefgründig. Die aussagekräftigen Zeichnungen mit den vielen kleinen unscheinbaren Details von Anna Gusella machen dieses Buch zu einem rundum gelungenen Gesamtpaket. Die einem Tagebuch ähnelnden Eintragungen sind kombiniert mit phantasievollen Bildern passend zum gerade Geschriebenen und gleichzeitig auch sehr weitreichend. Manches sieht man erst auf den zweiten Blick.

Maia ist ein starkes, selbstständiges Mädchen, was schon sehr klar in die Welt blickt und äußerst reif für ihre 16 Jahre ist. Sie umgibt sich mit Themen wie Tod, Trauer, gendergerechte Sprache, Feminismus, Vorurteilen, Geschlechterrollen bzw. -bildern, Schönheitswahn, das Bild der Frau in der Gesellschaft, Armut und so vielem mehr. Da kommt so vieles zusammen und zu allem positioniert sich Maia ganz eindeutig. Ihre Worte sind oftmals so weise, vor allem, wenn es um das eigene Glück geht und wo sie es im Alltag findet. So hat sie eine ganz wunderbare Sicht auf die Welt und die Dinge, die sie umgeben. Und selbst wenn sich ihr immer wieder Hindernisse in den Weg stellen, so zerbricht sie daran nicht. Nein, denn diese sind für sie Herausforderungen, die sie immer wieder wunderbar meistert, oftmals auch mit der Hilfe ihrer FreundInnen. Immer wieder fällt ihr Blick so auf das Positive im Leben.

"Papierklavier" hat eine grandiose Botschaft: Es muss nicht alles immer perfekt sein, um schön zu sein. In dem kurzen Abriss aus Maias Leben lernt der Leser ein ganz besonderes Mädchen bzw. eine ganz besondere junge Frau kennen. Man muss Maia einfach ins Herz schließen, denn ihre Art durch die Welt zu gehen – sich Herausforderungen zu stellen – ist einfach nur herzerwärmend. Diese Geschichte strotzt nur so vor Positivität und ich wünsche mir, dass die jungen Frauen unserer Zeit auch solch einen Blick für die Welt entwickeln können: ihre Individualität feiern, sich nicht von anderen abhängig machen lassen und das Leben genießen, mit all den Hürden, die es mit sich bringt.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Nicht mein Fall

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Die 16jährige Maja hat keine einfache Jugend. Ihre Mutter ist alleinerziehend, ohne lukrativen Job und dementsprechend wenig zu Hause. Maja fungiert als Ersatzmutter für ihre beiden jüngeren Schwestern, ...

Die 16jährige Maja hat keine einfache Jugend. Ihre Mutter ist alleinerziehend, ohne lukrativen Job und dementsprechend wenig zu Hause. Maja fungiert als Ersatzmutter für ihre beiden jüngeren Schwestern, versucht mit einem Teilzeitjob die Familie mit über Wasser zu halten und gleichzeitig in der Schule mitzukommen. Jetzt ist auch noch Oma Sieglinde verstorben und damit sind auch die Klavierstunden für Majas begabte Schwester Heidi vorbei. Maja kämpft mit allen Mitteln darum wenigstens das in Ordnung zu bringen.

Die Gestaltung des Buches ist witzig und originell. In Tagebuchform geschrieben und mit vielen, großflächigen Zeichnungen hat es eine ganz eigene Dynamik. Die Zeichnungen selbst sind natürlich Geschmackssache, aber sie geben dem Buch einen eigenen Charakter.

Die Geschichte selbst konnte mich allerdings nicht fesseln. Sie war mir zu vollgestopft. Es geht um viele Themen, die sicherlich wichtig sind. Maja muss neben der Schule arbeiten, in einem Job, der illegal überwacht wird und zudem Kunden betrügt. Ihre Mutter ist nicht nur alleinerziehend, ihre Kinder stammen auch von unterschiedlichen Männern, was viele Vorurteile nach sich zieht, vor allem da die Familie arm ist. Die Armut selbst. Gewichtsprobleme und Schönheitsnormen der Gesellschaft. Nicht zuletzt die derzeit so beliebte Genderfrage. Für 140 Seiten war es einfach zu viel. Das Buch ist eher eine Art Momentaufnahme, sodass die Themen weder genug Raum haben, um sich zu entwickeln noch in irgendeiner Form zum Abschluss gebracht werden.

Alles in allem: Ich wurde mit keinem Charakter warm, obwohl Maja durchaus sympathische Züge hat, inhaltlich war es mir zu überladen und die Zeichnungen trafen nicht meinen Geschmack. Warum das Buch für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 nominiert wurde, kann ich mir erklären, aber ich mochte es nicht.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Mischung aus Roman und Comic - sehr lebendige Darstellung eines Teenageralltags, ein Buch über eigene Wertschätzung Toleranz, das Mut macht

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Maia ist eine 16-jährige Schülerin, die nebenbei im "Saftladen", einer Saftbar für Smoothies, arbeitet. Ihre Mutter ist alleinerziehend und für Maias Empfinden aufgrund ihres eigenen Jobs viel zu selten ...

Maia ist eine 16-jährige Schülerin, die nebenbei im "Saftladen", einer Saftbar für Smoothies, arbeitet. Ihre Mutter ist alleinerziehend und für Maias Empfinden aufgrund ihres eigenen Jobs viel zu selten für sie und ihre beiden Halbschwestern da. Als die Nachbarin stirbt, die für die drei Mädchen als Ersatz-Oma fungierte und Maias jüngerer Schwester Ruth Klavierunterricht erteilte, ist die Trauer groß. Ruth klimpert fortan auf einem Papierklavier und Maia übernimmt eine Extraschicht, damit sich die kleine Familie Klavierstunden leisten kann.

Das Buch ist eine Mischung aus Roman und Comic, denn es ist auf jeder Seite voller Illustrationen, die Maia in ihr Tagebuch kritzelt.

Die Geschichte ist nur kurz, schildert aber sehr realistisch den Lebensalltag einer Teenagerin, die sich neben finanziellen Sorgen mit Problem wie ihrem Übergewicht oder Suche nach Anerkennung und Glück herumschlagen muss.
Text und Bilder passen dabei perfekt zusammen und illustrieren Maias Gefühlswelt. Sie ist zunächst unsicher und nachdenklich und fragt sich, was Glück eigentlich bedeutet.

"Entweder du hoffst auf das ganz große Glück, das plötzlich und schwallartig in Badewannenmengen auf dich herabfällt (ohne zu wissen, ob es jemals kommt), oder du sammelst tagtäglich die kleinen Dosen Alltagsglück, die oft nicht mehr als einen Fingerhut füllen, aber alle zusammen mit der Zeit zu einem kleinen See anwachsen, in den du kopfüber springen kannst."

Es ist ein Buch für Mädchen in Maias Alter, das Mut macht und dass es nicht schlimm ist, anders zu sein. Es handelt von (eigener) Wertschätzung und Toleranz und dass Äußerlichkeiten keine Rolle spielen sollten. Es ist ein kurzes Buch, das mit wenigen Worten viel sagt.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Außergewöhnlich

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Elisabeth Steinkellner hat es geschafft ein wunderschönes Jugendbuch zu schreiben und Anna Gusella bringt das Erzählte durch ihre Illustrationen wunderbar zur Geltung.

“Papierklavier” ist Maias Tagebuch, ...

Elisabeth Steinkellner hat es geschafft ein wunderschönes Jugendbuch zu schreiben und Anna Gusella bringt das Erzählte durch ihre Illustrationen wunderbar zur Geltung.

“Papierklavier” ist Maias Tagebuch, das sie mit ihren vielen Zeichnungen verziert. Sie ist gerade mal 16 Jahre alt, muss sich aber bereits um ihre zwei jüngeren Schwestern kümmern und in einem Saftladen arbeiten. Wir begleiten Maia durch ihren Alltag und lernen ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen kennen. Mit ihren zwei besten Freund*innen trotzt sie allem und kämpft gegen Schönheits- und Gendernormen.

Ich finde es klasse, wie in diesem Buch wichtige Themen wie Transgender, Schönheitsideale und auch gegenderte Sprache angesprochen werden. Selbstverständlich kann man solche riesige Themen nicht in einem Buch behandeln, aber die Tatsache, dass sie angesprochen werden und das Bewusstsein darauf lenkt, ist für mich sehr lobenswert.

Obwohl Maias Leben alles andere als perfekt ist, ist der Ton des Buchs unentwegt optimistisch und stimmt dadurch auch mich positiv. Sie schreibt so offen und witzig und gleichzeitig auch so einfühlsam, sodass sie Mut macht. “Papierklavier” ist wirklich ein ganz besonderes Buch, das so ganz anders ist, weshalb ich es auch gar keinem Genre wirklich einordnen kann, auch wenn es eigentlich ein “Jugendbuch” ist. Denn es ist so viel mehr als das.

“Manche denken
nur in zwei Kategorien:
Daumen rauf oder
Daumen runter,
hot or not,
Mann oder Frau,
richtig oder falsch,
schwarz oder weiß.

Ich aber mag die Dazwischens,
die vielen Nuancen,
D e t a i l s
und Widersprüchlichkeiten,
die dem Leben erst
seine Würze verleihen.”

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Papierklavier

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Ich muss gestehen beim Papierklavier hat mich vor allem der Aufbau angesprochen, dass Buch wird ab 15 Jahren empfohlen und enthält viele Illustration, was bei Büchern für diese Altersgruppe doch eher ungewöhnlich ...

Ich muss gestehen beim Papierklavier hat mich vor allem der Aufbau angesprochen, dass Buch wird ab 15 Jahren empfohlen und enthält viele Illustration, was bei Büchern für diese Altersgruppe doch eher ungewöhnlich ist.

In der Geschichte geht es um Maia, sie ist 16 Jahre alt und hat es nicht so einfach. Ihre Mutter arbeitet viel, ist immer müde und trotzdem reicht das Geld nicht für die vierköpfige Familie. So muss Maia schon viel Verantwortung übernehmen.

Als Leser begleitet man Maia in ihrem Alltag, so gibt das Buch keinen großen Spannungsbogen her, weiß aber trotzdem zu unterhalten. Das Buch ist richtig schön Design und damit meine ich nicht nur das coole und passende Cover. Es ist ein bisschen aufgebaut wie ein Skizzenbuch mit Tagebuch Notizen. So hält Maia ihre Gedanken, Erlebnisse und manchmal auch kleine Verse fest.

Mir hat der Aufbau richtig gut gefallen und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Also Langeweile kam keine auf. Die Autorin fängt Maia, ihre Sorgen und Hoffnungen sehr gut ein. Außerdem bringt sie wichtige Themen, wie Transgender, Body-positive Gedanken und gendergerechte Sprache in dem Buch unter. Alles Dinge, die ich enorm wichtig finde, auch wenn sie nur ganz nebenbei in dem Buch untergebracht sind.

Papierklavier ist für mich ein besonders Buch, es ist ein Jugendbuch aber ansonsten fällt es mir schwer es in eine Schublade zu stecken oder es mit anderen Geschichten zu Vergleichen, da es echt etwas Besonderes ist vom Aufbau und der Gestaltung her. Und es nicht unbedingt ein gängiger Roman ist, der eine Geschichte erzählt.

Ich finde das Buch hat auch etwas Positives, so eine optimistische Grundstimmung, auch wenn vieles nicht optimal ist. Aber Maia ist eine Kämpferin und sie meistert den Alltag mit all seinen Tücken. Und versucht das Beste daraus zu machen für sich und ihre jüngeren Geschwister.

Deswegen eine große Leseempfehlung, wenn man denn Lust auf so eine Geschichte hat und sich auch darauf einlassen kann, dass man nun nicht einen Standard Roman liest.