Man erntet eben nicht immer, was man sät...
Die Freundinnen Cornelia, Gitta und Marlies sind Anfang 50 und eigentlich gestandene Frauen. In ihrem Leben ist nicht alles so gelaufen, wie sie es sich gewünscht hätten, damit hadern sie und lassen diese ...
Die Freundinnen Cornelia, Gitta und Marlies sind Anfang 50 und eigentlich gestandene Frauen. In ihrem Leben ist nicht alles so gelaufen, wie sie es sich gewünscht hätten, damit hadern sie und lassen diese Unzufriedenheit auch ihre Mitmenschen spüren. Als alle drei sich zu einem gemeinsamen Urlaub auf der Nordseeinsel Sylt treffen, haben sie zeitgleich den selben Traum, der sich als Begegnung mit einem Engel entpuppt. Nun werden sie herausgefordert, sich ihren Verletzungen und unerfüllten Wünschen zu stellen. Dies geschieht auf eine humorvolle, kreative und manchmal skurrile Art und Weise. Die drei Frauen kommen um Veränderungen nicht herum und am Ende ist ihr persönliches Glück vielleicht etwas ganz Anderes...
Mit "Sieben Tage am Meer" beweist die Autorin, dass sie die Frauen um die 50 sehr genau beobachtet. Eine Generation, die viele gut ausgebildete Frauen hervorgebracht hat, denen plötzlich die Welt offen schien. Aber ein Tag hat eben nur 24 Stunden, und man muss sich manchmal für das Eine und gegen das Andere entscheiden. Themen wie - der unerfüllte Kinderwunsch; der Ehemann, der einen verlässt, nachdem man aufopfernd drei Kinder erzogen hat oder eine Begabung, die nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat - stehen zunächst im Mittelpunkt. Die Autorin, die selbst am Meer wohnt, hat ihren Lieblingsort gewählt, um im Leben der Protagonistinnen einen Wandel in Bewegung zu setzen. Sie schreibt flüssig mit viel Humor und Fantasie, liebevoll eingeflochten in die Handlung sind kleine und große Lebensweisheiten.
Zu Beginn des Buches wundert man sich erstmal, als man die drei Frauen kennenlernt, da alle drei zunächst nicht unbedingt sympathisch beschrieben werden. Ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben lassen sie an anderen Menschen aus, die überhaupt nichts damit zu tun haben. Da wird schon mal dreist eine Platzreservierung im Zug ignoriert oder ein junger Angestellter in der Gastronomie so beim Chef angeschwärzt, dass er seinen Job verliert. Man fragt sich ernsthaft, was wohl passieren wird, damit die drei Frauen auch die guten Wendungen in ihrem Leben zu schätzen wissen. Als sie nun gemeinsam einem Engel begegnen, der sie in einem Club der Engel aufnimmt, rätseln die drei, was nun zu tun sei. Wie kann man sich und anderen wirklich Gutes tun? Dabei schießen sie teilweise über ihr Ziel hinaus: Marlies beschließt nach einem Kaufrausch alles zurückzugeben und das Geld einem Obdachlosen zu spenden, doch es findet sich einfach keiner auf Sylt. Oder Gitta, die versucht für ihre Freundin Amor zu spielen und somit eine Kette von Missverständnissen und Verwirrungen in Gang setzt.
Liedtexte, die zum Nachdenken anregen, die wunderschön beschriebene Landschaft der Insel Sylt und treffende Aussagen über das menschliche Zusammenleben laden in diesem Buch zum Nachdenken und Träumen ein. Ein Buch geeignet für ein Geburtstagsgeschenk, eine Urlaubslektüre oder ein Mitbringsel für verschiedene Gelegenheiten.
"Sieben Tage am Meer" von Ella Rosen ist eine Geschichte, die uns aufzeigt, dankbar auf das Vergangene zurückzublicken, die Dinge mit Humor zu anzugehen sowie mal Durchzuatmen und Abzuwarten, wenn es "ein bisschen ruckelt" im Leben. Am Ende des Buches sprühen die Charaktere nur so vor Energie, dass man mitgerissen wird. Eine unerwartete Wendung auf der letzten Seite lässt den Leser staunend zurück, und man fragt sich, wie die Geschichte nun weitergeht....