Cover-Bild Von Hoffnung getragen
Band 2 der Reihe "Tage des Sturms"
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 356
  • Ersterscheinung: 24.05.2018
  • ISBN: 9783752834840
Ella Zeiss, Elvira Zeißler

Von Hoffnung getragen

Tage des Sturms (Band 2)
Teil 2 der berührenden und authentischen Familiensaga über ein bislang wenig bekanntes Kapitel der Geschichte.

Februar 1942: Die Neuigkeiten über den rasanten Vormarsch der Wehrmacht fegen wie ein Sturm durch die gesamte Sowjetunion. Vor allem die deutschen Familien haben darunter zu leiden.
Harald Pfeiffer ist sechzehn, als er in das Zwangsarbeitslager in Tscheljabinsk einberufen wird. Während um ihn herum erwachsene Männer zu Hunderten sterben, kämpft er mit Findigkeit, Verzweiflung und Geschick mit aller Kraft ums Überleben.

Yvo Scholz kommt nach Kriegsende mit ihrer Mutter nach Tscheljabnisk, auf der Suche nach ihrem Bruder Erich, der ebenfalls in das Arbeitslager verschleppt worden war. In der Ungewissheit über das Schicksal von Vater und Bruder und allen Anfeindungen und Diskriminierungen zum Trotz, beginnt Yvo mit unerschütterlichem Lebensmut, sich eine Existenz aufzubauen.

Als sich ihre Pfade kreuzen, ist es für Yvo Liebe auf den ersten Blick. Doch für Harri steht die Karriere im Vordergrund ...

Die Tage des Sturms-Dilogie:
Band 1: Wie Gräser im Wind
Band 2: Von Hoffnung getragen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

Hoffnung versetzt Berge

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1942. Der 16-jährige Harald Pfeiffer wird in das Zwangsarbeitslager für Deutschrussen in Tscheljabinsk einberufen, wo er um sich herum täglich viele Männer bei der harten körperlichen Arbeit und dem ständigen ...

1942. Der 16-jährige Harald Pfeiffer wird in das Zwangsarbeitslager für Deutschrussen in Tscheljabinsk einberufen, wo er um sich herum täglich viele Männer bei der harten körperlichen Arbeit und dem ständigen Hunger sterben sieht, was ihn umso mehr dafür kämpfen lässt zu überleben. Währenddessen kommt die 20-jährige Yvo Scholz mit ihrer Mutter Anna in die russische Stadt, um ihren Bruder Erich zu finden, der sich nach seiner Verschleppung in dem Arbeitslager aufhalten soll und herauszufinden, wo der Vater ist. Durch Zufall begegnen sich Harri und Yvo und ein erster Blick genügt, um in ihren beiden Herzen die Liebe entflammen zu lassen. Aber als Deutsche und Heimatlose stehen sie vielen Anfeindungen gegenüber, die ihnen den Aufbau für ein gemeinsames Leben sehr schwer machen…
Ella Zeiss ist mit ihrem Buch „Von Hoffnung getragen“ eine wunderbare Fortsetzung ihres Romans „Wie Gräser im Wind“ gelungen, in der sie die persönliche Geschichte ihrer Großeltern in emotionaler und packender Weise erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und gefühlvoll, der Leser wird regelrecht in eine grausame Zeit katapultiert, um dort die erste Begegnung zwischen Yvo und Harald hautnah mitzuerleben, die erste zarte Liebe zu beobachten in einem Umfeld, wo nur Schrecken, Hunger, Angst und Tod regieren, die Deutschen heimatlos waren und sich in ihrer ehemaligen Heimat Russland wie Fremde fühlen und von den Russen als Feinde betrachtet und behandelt werden. Die Autorin lässt den Leser die Hoffnungslosigkeit ebenso spüren wie den Kampfeswillen, die Stärke und den Mut, sich doch noch durchsetzen zu können, um endlich wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Immer wieder staunt man während der Lektüre über die Hartnäckigkeit und den Überlebenswillen, die manchem zu eigen sind, um sich durchzukämpfen und nie aufzugeben. Sehr bildgewaltig und lebhaft beschreibt die Autorin die Zustände in den Arbeitslagern und den täglichen Überlebenskampf bei rationalisiertem Essen, ständiger Angst und Folterungen, dass der Leser die Szenen wie einen Film während der Lektüre vor sich ablaufen sieht und emotional ebenso mitleidet.
Die Charaktere sind liebevoll gestaltet, wirken lebendig und authentisch, so dass der Leser sich von Beginn an mit ihnen fühlen, leiden und hoffen kann und sich einen positiven Ausgang für sie wünscht. Gleichzeitig wird er durch die Protagonisten und ihr Verhalten zum Nachdenken angeregt und fragt sich oft, wie stark man selbst wohl wäre in solchen Situationen, ob man ebenso die Hoffnung aufrechterhalten könnte. Anna ist eine Person, die man einfach ins Herz schließen muss. Sie überzeugt durch ihren ständigen Optimismus, egal, wie schlimm es das Schicksal mit ihr und ihrer Familie meint. Sie gibt nie die Hoffnung auf, während andere schon verzweifelt aufgegeben hätten. Aber auch Harald und Yvo überzeugen mit ihrem Überlebenswillen und ihrer Stärke, sich gegen alle Widrigkeiten zu behaupten. Während Harald dies schon als Teenager im Arbeitslager lernen musste, hat sich Yvo dies bei der ständigen Flucht und der Suche nach ihrer Familie angeeignet. Sie verlieren beide ihre Ziele nie aus den Augen und trotzen dem Leben alles ab.
„Von Hoffnung getragen“ ist ein spannendes und wertvolles Zeitzeugnis über Schicksale, von denen man bisher kaum etwas erfahren hat. Die biographische Darstellung durch die Autorin macht die Geschichte greifbar und glaubwürdig, ringt dem Leser Respekt ab und die Hoffnung darauf, dass solche Dinge sich nie wiederholen mögen. Eine ans Herz gehende wundervoll erzählte Geschichte, die eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient!

Veröffentlicht am 16.02.2019

Eine Dilogie, die ich nur empfehlen kann!

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Hier sollte man auf jeden Fall den ersten Band zuerst lesen!

Auch den zweiten Band der Dilogie um die Vertreibung der Deutschrussen habe ich gemeinsam mit Andrea vom Blog Leseblick gelesen.
Bereits der ...

Hier sollte man auf jeden Fall den ersten Band zuerst lesen!

Auch den zweiten Band der Dilogie um die Vertreibung der Deutschrussen habe ich gemeinsam mit Andrea vom Blog Leseblick gelesen.
Bereits der erste Band "Wie Gräser im Wind" war für uns ein richtiges Lese-Highlight. Das Thema der Zwangsumsiedlung hat uns beide mitgenommen und uns für weitere Bücher zu diesem Thema entflammt. Zuerst aber haben wir den zweiten Band der Familiensaga gemeinsam gelesen. Dieser schließt nahtlos an den ersten an. Im Mittelpunkt stehen diesmal jedoch die Kinder der Familien Scholz und Pfeiffer, Yvo und Harri.

Harri ist gerade erst 16 Jahre alt geworden, als er in die Trudarmee einberufen wird. In diesem Zwangsarbeitslager, für Deutschrussen in Tscheljabinsk, steht er täglich vor einem Überlebenskampf. Selbst die ganz jungen Burschen müssen körperliche sehr schwere Arbeit leisten. Geschont wird niemand und so ist die Sterbensrate im Lager hoch. Doch Harri versucht alles, um zu überleben.
Yvo und ihre Mutter entkommen anfangs noch dem Arbeitslager und machen sich später ebenfalls nach Tscheljabinsk auf, um nach Erich zu suchen. Dort kreuzen sich auch die Wege von Harri und Yvo...

Die Deutschrussen stehen nicht erst seit ihrer Vertreibung (Band 1) ohne Heimat da. Kaum sind sie umgesiedelt, werden sie wiederum abgeschoben bis die meisten in Arbeitslagern enden. Dort herrscht kein unwesentliche Unterschied zu den Arbeitslagern der Nazis. Zerrissen zwischen zwei Ländern, die sich im Krieg als Feinde gegenüberstehen, stellen sich die Deutschrussen immer wieder die Frage, wohin sie nun eigentlich gehören.

Trotz laufender Rückschläge, Verluste und erloschener Zukunfsträume geben auch Harri und Yvo nicht auf. Sie verlieren nie den Mut und die Hoffnung. Dies ist auch das zentrale Thema in diesem zweiten Teil, der mir genauso zu Herzen ging, der aber ein bisschen Zuversicht widerspiegelt. Trotzdem war ich erschüttert, dass sich nach dem Ende des Krieges für die deutschstämmigen Russen kaum etwas ändert. Die Lager werden aufgelassen, doch die Zukunft sieht alles andere als rosig aus. Sowohl Harri, als auch Yvo werden ihre Berufswünsche "von oben" verweigert.

Die Lebensgeschichte ihrer Großeltern hat Ella Zeiss stellvertretend für die vielen deutschstämmigen Russen, die in Arbeitslagern unter unmenschlichen Bedingungen zu Tode gekommen sind, geschrieben. Leider dringen diese Schicksale kaum an die Öffentlichkeit. Wir lesen immer wieder nur über die Verbrechen der Deutschen, aber im Krieg - egal wo und wann, früher oder heute - sind Grausamkeiten allgegenwärtig....in jedem Land! Leider lernt der Mensch nicht aus seinen Fehlern...

Die beiden Bücher werden im Moment neu aufgelegt und ich kann nur jeden empfehlen diese Geschichte zu lesen.

Schreibstil:
Wie schon im ersten Band habe ich mit den Figuren mitgelitten und mitgebangt, war traurig, voller Hoffnung oder wütend. Ella Zeiss hat sehr intensiv und mit viel Empathie die Schicksale ihrer Vorfahren beschrieben. Sie klagt dabei nicht an, sondern zeigt vorallem den Mut und den Lebenswillen ihrer Figuren auf.
Es wird abwechselnd aus der Sicht von Harri oder Yvo erzählt. Die Orts- und Zeitangaben erleichtern dem Leser die zeitliche Abfolge und wem wir gerade folgen.

Fazit:
Eine Dilogie, die ich jeden empfehlen kann und die viel mehr Beachtung finden sollte. Das Schicksal der deutschstämmigen Russen, die ausgesiedelt wurden und in Arbeitslagern zu Tausenden umgekommen sind, sollte viel mehr Aufmerksamkeit finden und nicht in Vergessenheit geraten. Die Autorin hat das Schicksal ihrer Großeletern in ihren Büchern lebendig und voller Empathie erzählt. Auch hier gibt es wieder eine Leseempfehlung!