Cover-Bild Die verlorene Frau
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 11.05.2020
  • ISBN: 9783453272897
Emily Gunnis

Die verlorene Frau

Roman
Carola Fischer (Übersetzer)

1960, Seaview Cottage: Die dreizehnjährige Rebecca und ihre Mutter leiden unter dem gewalttätigen Vater. In einer stürmischen Nacht pocht jemand an die Tür des abgelegenen Cottages. Wenig später sterben beide Eltern, doch die Umstände ihres Todes werden nie aufgeklärt.

2014, Chichester: Eine junge Mutter verschwindet spurlos mit ihrem todkranken Baby. Ihre Schwester Iris, eine Journalistin, soll sie so schnell wie möglich finden. Sie bittet ihre Mutter Rebecca um Hilfe – die ihr nie von der schicksalhaften Nacht vor über fünfzig Jahren erzählt hat. Doch nur mit dieser erschütternden Wahrheit kann es Iris gelingen, das Baby zu retten ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2021

Geheimnisvolles und spannendes Familiengeheimnis!

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Im Mittelpunkt dieses zweiten hervorragenden Romans von Emily Gunnis steht Rebecca, die bereits als 13jährige 1960 den gewaltsamen Tod ihrer Eltern Harriet und Jakob miterleben musste. Jahre später heiratet ...

Im Mittelpunkt dieses zweiten hervorragenden Romans von Emily Gunnis steht Rebecca, die bereits als 13jährige 1960 den gewaltsamen Tod ihrer Eltern Harriet und Jakob miterleben musste. Jahre später heiratet sie ihren Jugendfreund Harvey und bekommt die Tochter Jessie. Nach der Scheidung haben Rebecca und Harvey neue Partner und Rebecca bekommt noch eine weitere Tochter Iris. 2014 ist Jessie schwanger und besucht ihre Mutter, zu der sie bislang so gut wie keinen Kontakt hatte, an einem Freitag auf, bevor sie im Krankenhaus ihr Kind zur Welt bringt. Doch Jessie, selbst depressiv, verschwindet kurz nach der Geburt spurlos aus dem Krankenhaus mit dem Neugeborenen, das jedoch dringend Medikamente braucht. Rebecca bittet verzweifelt Iris, Jessie zu suchen. Viel Zeit bleibt nicht…..

Emily Gunnis schildert über drei Generationen hinweg das Leben von Harriet, Rebecca und Jessie. Immer wieder gibt es Zeitsprünge in die Vergangenheit, beginnend mit dem Jahr 1945. Jakob überlebt den Zweiten Weltkrieg, leidet aber an posttraumatischer Belastungsstörung und kurze Zeit später in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Anfang der 1950er Jahre wird er entlassen. Damit endet jäh die bis dahin ruhige und schöne Zweisamkeit von Harriet und Rebecca. In den Kapiteln über Harriet erfahren wir viel darüber, wie sie in diesen Zeiten ihre Familie ernährte und wie sie Jakobs heftige und brutalen Gefühls- und Gewaltausbrüchen erlebte. Harriet nutzt dazu ein Tagebuch, deren Inhalte widergegeben werden.

In der Gegenwart des Jahres 2014 sind nur zwei Tage maßgebend, Freitag, der 14.11. und Mittwoch, der 19.11. Am 14.11. hat Jessie mit Rebecca gesprochen. Hier muss es einen Auslöser für Jessies Verschwinden gegeben haben. Am Mittwoch, den 19.11. wird das Verschwinden von Jessie sowie deren Suche durch die Polizei, Harvey und Iris geschildert. Nach und nach wird ein Familiengeheimnis gelüftet.

Und dann gibt es auch Kapitel, in der rätselhafterweise eine Person aus der Ich-Perspektive erzählt. Das trägt wunderbar zur Verwirrung und Spannung bei.

Emily Gunnis hat hier eine wunderbare Geschichte geschrieben, ihr Schreibstil ist wunderbar leicht und bildhaft, man fiebert bei der Suche mit und fragt sich, was im Gespräch zwischen Jessi und Rebecca an diesem Freitag erzählt worden ist. Nach und nach ergeben die Puzzleteile ein Bild. Die Frauenfiguren wirken zerbrechlich, in manchen Szenen unbeholfen und hilfesuchend, aber sie sind auch starke Persönlichkeiten mit ihren Ecken und Kanten, bei denen es nicht immer nur glatt und problemlos im Leben zugeht. Gunnis behandelt die Themen häusliche Gewalt, Kriegstraumata, Psychosen und schildert wie die Gesellschaft mit psychisch Kranken umgegangen ist. Hier ist nur das Stichwort Elektroschocktherapie zu nennen. Das Buch ist kein Thriller oder Kriminalroman, aber durchaus auch spannend.

Ein wunderbar erzählter Roman, dem ich 5 von 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Im positiven Sinne war ich verloren in diesem Buch

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Das Buch ist genial! Also für Fans von Lucinda Riley und Co definitiv ein Muss! Es wird in der Zeit hin und her gesprungen und zuerst war es ein bisschen verwirrend, denn es gibt mehrere Zeitsprünge im ...

Das Buch ist genial! Also für Fans von Lucinda Riley und Co definitiv ein Muss! Es wird in der Zeit hin und her gesprungen und zuerst war es ein bisschen verwirrend, denn es gibt mehrere Zeitsprünge im Jahr 2014 von ein paar Tagen. Der Roman spielt in den 40/50/60zigern und halt auch in 2014. Und alles ist miteinander verbunden, denn es geht mehr oder weniger um eine Familie. Bei solchen Romanen darf man auch nicht zu viel von der Handlung wegnehmen, denn fast alles wäre ein Spoiler. Aber es lässt sich sagen, dass das alles andere als eine harmonische Familie ist. Die Charaktere sind interessant und unterschiedlich sympathisch. Ich bin immer gerne in das Buch abgetaucht und es war auch spannend zu lesen, auch die verschiedenen Zeitebenen haben mir gefallen und wie sich die Geschichte zusammengefügt hat. Natürlich gab es auch ein paar Überraschungen, aber ganz am Schluss hat die Autorin mich noch mal überrascht, denn eigentlich dachte ich, die Geschichte wäre zu Ende erzählt und wäre abgeschlossen. Doch dann kommt noch ein Geheimnis zutage, womit ich nicht gerechnet hatte. Also alles in allem hat dieses Buch wirklich 5 Sterne verdient!

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Die verlorene Frau

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"Es erwartet uns eine Familiengeschichte mit einem Geheimnis.🤫
Eine Frau ist mit ihrem todkranken Baby verschwunden. 😲
Man reist mit jedem Kapitel abwechselnd von der Gegenwart in die Vergangenheit und ...

"Es erwartet uns eine Familiengeschichte mit einem Geheimnis.🤫
Eine Frau ist mit ihrem todkranken Baby verschwunden. 😲
Man reist mit jedem Kapitel abwechselnd von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück, bis alle Handlungensstränge sich schließen. Ich habe es wirklich sehr kurz wiedergeben, da ich euch nichts verraten möchte."
_________________________
Mir hat das zweite Buch von Emily Gunnis sehr gut gefallen. Sie hat die Handlung im Buch sehr authentisch rübergebracht. Ihr Schreibstill war wieder verständlich. Deswegen war es für mich entspannt zu lesen.😊
Ich habe tatsächlich einige Dinge, die sie im Buch erwähnt hat interessehalber nachgelesen. Ich mache das nicht bei jedem Buch aber Emily Gunnis hatte bis jetzt so wichtige Themen, dass sie mich zum nachdenken und zum nachforschen brachte.🕵
Hier waren die Themen Muttersein, Wochenbettdepressionen und Kriegneurose sehr interessant.
Wie ich herausgefunden habe, hat die Autorin aufs Neue genau recherchiert um dieses Buch zu schreiben.
Mir haben die Protagonistinnen im Buch sehr gut gefallen. Ich denke, weil die Autorin über sie spannend und interessant erzählt hat. Man lernt die Personen soweit kennen, dass sie mir am Ende echt vertraut vorkamen. Die Gefühle und die Gedanken der Personen wurden so wiedergeben, dass ich sie nachempfinden konnte.
Ich hatte echt Spaß beim Lesen und war wie beim ersten Buch an die Geschichte gefesselt.😍
Die historischen Hintergründe kamen für mich auch nicht zu kurz und dies gefiel mir sehr.
______________
Ich finde dieses Buch würde jedem gefallen, der historische Romane mit spannenden Familiengeschichten mag.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Intelligenter und atmosphärischer Roman

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1960: Rebeccas Vater ist gewalttätig. Sie und ihre Mutter leiden sehr darunter. Als Rebecca 13 Jahre alt ist, kommen ihre Eltern gewaltsam ums Leben. Davon ist sie noch Jahre später traumatisiert. Hat ...

1960: Rebeccas Vater ist gewalttätig. Sie und ihre Mutter leiden sehr darunter. Als Rebecca 13 Jahre alt ist, kommen ihre Eltern gewaltsam ums Leben. Davon ist sie noch Jahre später traumatisiert. Hat sie sich doch in dieser stürmischen Nacht, verkrochen unter ihrer Bettdecke, alles anhören müssen.

2014: Jessie, Rebeccas erwachsene Tochter, bekommt ein Mädchen. Dieses ist schwer krank. Braucht Medikamente. Total überfordert und von Ängsten geplagt, verschwindet Jessie mit samt dem Baby kurz nach der Geburt spurlos aus dem Krankenhaus. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, bei dem die Geheimnisse der Vergangenheit wieder ans Licht kommen.....

Mit "Die verlorene Frau" hat Emily Gunnis einen spannenden und atmosphärischen Roman geschaffen, der mich von Anfang an in seinen Bann ziehen konnte. Aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erlebt man die Geschichte. Taucht zwischendurch immer wieder in die Vergangenheit von Harriet, Rebeccas Mutter, ein. Dabei spielt deren Tagebuch eine wichtige Rolle. Nach und nach kommen Details zum Vorschein. Mich hat fasziniert wie langsam ein Zahnrad ins andere gegriffen hat. Diese neuen Verstrickungen kamen überraschend, wie nebenbei und haben bei mir einen Aha-Effekt ausgelöst. Dies hat sich bis zum Schluss fortgesetzt. Weshalb ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Was mir auch besonders gut gefallen hat war die Atmosphäre, die geherrscht hat. Je nach Stimmungslage hat sich auch das Wetter geändert. Schon daran hat man gemerkt, dass etwas unheilvolles in der Luft liegt.

Fazit: Ein intelligenter und atmosphärischer Roman, der neue Erkenntnisse erst nach und nach offenbart. Mir deshalb spannende und kurzweilige Unterhaltung geboten hat und mich immer wieder von Neuem überrascht hat. Empfehle ich sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Geheimnisvolles Familiendrama über mehrere Generationen

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Die 13-jährige Rebecca lebt mit ihren Eltern in den 1960er Jahren in einem abgelegenen Cottage. Mutter und Tochter leiden unter der häuslichen Gewalt des Vaters, der unter einem Kriegstrauma leidet.
In ...

Die 13-jährige Rebecca lebt mit ihren Eltern in den 1960er Jahren in einem abgelegenen Cottage. Mutter und Tochter leiden unter der häuslichen Gewalt des Vaters, der unter einem Kriegstrauma leidet.
In einer verhängnisvollen Nacht kommt es zum Streit zwischen den Eltern, dann klopft jemand an die Tür und kurz darauf sind beide Eltern tot. Die Polizei geht davon aus, dass der Vater zuerst die Mutter und dann sich selbst getötet hat. Wer an der Tür war, konnte nie geklärt werden.

Rebecca, die dieses schreckliche Erlebnis nie verarbeitet hat, heiratet später Harvey und sie bekommen die Tochter Jessie. Nach der Geburt bricht bei Rebecca eine Psychose aus.
Rebecca und Harvey trennen sich und haben später beide neue Partner. Jessie aber wächst beim Vater und der neuen Partnerin auf und hat kaum Kontakt zu ihrer Mutter.
Rebecca bekommt mit ihrem zweiten Mann erneut ein Kind, ihre zweite Tochter Iris.

Im Jahr 2014 erwartet Jessie ihr erstes Kind. Das kleine Mädchen wird krank geboren und auch Jessie erleidet nach der Geburt eine Psychose. Sie verschwindet mit ihrem Kind aus dem Krankenhaus und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Die gesamte Geschichte wird aus einigen unterschiedlichen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt. Dazu kommen noch Tagebucheinträge von Rebeccas Mutter Harriet.
Das klingt jetzt sehr verwirrend und am Anfang lernt der Leser auch viele Personen kennen, die man in Verbindung bringen muss. Das klappt aber schnell und so wird die Handlung auch schnell fesselnd und spannend.
Iris, die Halbschwester der verschwundenen Jessie, wird von der Mutter Rebecca gebeten, bei der Suche nach Jessie zu helfen. Die Polizei und Vater Harvey tun bereits alles Mögliche aber Iris hofft als Journalistin andere Quellen nutzen zu können. Iris wird schnell klar, dass Jessies Psychose mit der Vergangenheit von Rebecca zusammenhängen muss. Bei der Suche nach Jessies möglichem Aufenthaltsort versucht Iris immer wieder von Rebecca zu erfahren, was in der tragischen Nacht geschah, als Rebeccas Eltern starben. Aber Rebecca schweigt.

Durch die häufigen Perspektiv- und Zeitwechsel steigert sich die Spannung immer mehr, da die Autorin nur häppchenweise kleine Informationen preisgibt, aus denen man Schlüsse ziehen kann. Das Buch entwickelt sich zum Pageturner!
Wie Iris den Informationen nachjagt bin ich förmlich durch die Seiten geflogen und war unglaublich gespannt, auf die Auflösung und die Offenbarung des großen Geheimnisses und natürlich auf Jessies Aufenthaltsort und ob sie rechtzeitig gefunden werden kann.
Das große Ganze bzw. das Gesamtbild offenbart sich dann aber tatsächlich erst ganz am Ende des Romans.

Emily Gunnis thematisiert in diesem Roman häusliche Gewalt, Kriegstraumata, Psychosen und zeigt auch ansatzweise auf, wie psychische Störungen in früheren Zeiten behandelt wurden und wie die Gesellschaft damit umging.
Das war alles sehr bewegend und dramatisch, teilweise sogar erschreckend, aber dennoch einfühlsam erzählt.

Dreh- und Angelpunkt sind die Frauen der Familie, die von der Autorin alle wunderbar gezeichnet wurden. So unterschiedlich sie auch wirken, man erkennt nach einer Weile, dass sie verwandt sind und Gemeinsamkeiten haben. Ich konnte mit allen mitfühlen und habe auch mit ihnen gelitten.

„Die verlorene Frau“ erzählt vom tragischen und dramatischen Schicksal einer Familie und Ereignissen in der Vergangenheit, die ungeahnte Auswirkungen bis in die Gegenwart haben.
Mich hat diese tiefgründige Geschichte berührt, gefesselt und in spannenden Lesestunden begeistert!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

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