Cover-Bild Das Haus der Verlassenen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 01.02.2019
  • ISBN: 9783641235727
Emily Gunnis

Das Haus der Verlassenen

Roman
Carola Fischer (Übersetzer)

Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ... Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Super spannend und unheimlich gefühlvoll

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Dieses Buch hatte mich schon allein durch sein Cover und den Klappentext in den Bann gezogen, es dann aber zu lesen... Das war ein so herzzerreißendes, spannend geheimnisvolles und bewegendes Leseabenteuer, ...

Dieses Buch hatte mich schon allein durch sein Cover und den Klappentext in den Bann gezogen, es dann aber zu lesen... Das war ein so herzzerreißendes, spannend geheimnisvolles und bewegendes Leseabenteuer, wie ich es noch nicht erlebt habe. Die Verknüpfung zwischen Fiktion und Realität ist einfach genial gelungen und sehr gut umgesetzt. Die Aufteilung in zwei Zeitstränge ist dabei eine gute Idee und bringt einem die Geschichte und vor allem die Protagonisten noch näher. Die Charaktere selbst ziehen einen mit ihrer Komplexität und Entwicklung sofort in ihren Bann und verfolgen dich auch noch, wenn du das Buch schon längst beiseite gelegt oder zu Ende gelesen hast. Zum Inhalt will ich hier nicht viel sagen, aus Angst etwas zu verraten. Das Buch hat mich wirklich sehr bewegt und wird mich auch noch eine ganze Weile lang in Gedanken verfolgen. Ich kann es wirklich nur empfehlen, es ist ein Leseabenteuer in das es sich lohnt, sich Hals über Kopf zu stürzen.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Bewegender, fesselnder Roman über ein Stück dunkle Geschichte

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Dieses Buch erzählt eine fiktive Geschichte vor dem realen Hintergrund der sogenannten Mutter-Kind-Heime oder auch Magdalenenheime. In diese, meist kirchlich geführten, Heime wurden junge, ledige Frauen ...

Dieses Buch erzählt eine fiktive Geschichte vor dem realen Hintergrund der sogenannten Mutter-Kind-Heime oder auch Magdalenenheime. In diese, meist kirchlich geführten, Heime wurden junge, ledige Frauen gesteckt, die ungewollt schwanger geworden waren. Sie wurden dort oft misshandelt, zu schwerer Arbeit gezwungen und am Ende wurden ihnen ihre Kinder gegen ihren Willen weggenommen und zur Adoption frei gegeben. Die Heime zogen Profit aus der Vermittlung der Adoptionen.
Ich kann nicht fassen, dass es solche Heime in Irland und Großbritannien tatsächlich bis weit in die 1960er Jahre gegeben hat.
Ein solches Schicksal hat auch die junge Ivy erlitten, über deren trauriges Ende wir bereits im Prolog lesen können.
Sie wurde von ihrem strengen, lieblosen Stiefvater in ein solches Heim gesteckt und ihre Mutter unternahm nichts dagegen.
Sie schreibt flehentliche Briefe an ihre große Liebe, den Vater ihres Kindes, dass er sie dort rausholen möge. Aber dieser meldete sich nie.

Rund 60 Jahre später findet die Journalistin Sam, Ivys Briefe im Haus ihrer Großmutter, bei der sie vorübergehend mit ihrer kleinen Tochter lebt, da sie von ihrem Mann getrennt ist.
Sams Neugier ist geweckt. Wie sind diese Briefe ins Haus der Großeltern gekommen und was hat es damit auf sich?
Sie wittert die Chance auf eine große Story, die ihr beruflichen Erfolg bringen könnte.
Sie beginnt über das ehemalige Heim St. Margaret’s zu recherchieren und stellt fest, dass das Gebäude in wenigen Tagen abgerissen werden soll. Sie steht also unter Zeitdruck, wenn sie noch etwas über das Heim und die Bewohner in Erfahrung bringen möchte.
Sam stößt auf dunkle Geheimnisse und schreckliche Machenschaften und schon bald ist ihr klar, dass sie keine Sensationsstory schreiben möchte sondern die damaligen Vorkommnisse aufklären und an die Öffentlichkeit bringen will. Eine Verbindung bis in die Gegenwart und zu ihrer Familie ist besonders brisant.

Die Autorin erzählt die Geschichte wechselnd auf den beiden Zeitebenen. So wie Sam bei ihren Recherchen nach und nach voran kommt und kleine Puzzleteile der Fakten herausbekommt, so gibt es die Rückblenden und man erfährt nach und nach einiges über das Heim und Ivys Schicksal.
Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse und Wendungen, die der Handlung eine hohe Spannung verleihen.
Dabei zeichnet die Autorin die Protagonisten sehr authentisch und es ist ihr sehr gut gelungen, die Emotionen zum Leser zu transportieren.
Ich habe wirklich sehr mit Ivy gelitten und konnte oft kaum fassen, welche Grausamkeiten sich da abgespielt haben.
Auch wenn die Handlung um Ivy fiktiv ist, hat die Autorin sehr viel zum Thema dieser Heime recherchiert und die Zustände dementsprechend wiedergegeben. I Nachwort erklärt die Autorin noch ausführlich einiges zu ihren Recherchen.
Das ist wirklich ein dunkles Kapitel in der irischen und britischen Geschichte, dass mich traurig gemacht hat.

„Das Haus der Verlassenen“ ist eine sehr bewegende Geschichte, die sich für mich schnell zum Pageturner entwickelt hat.
Durch den lebendigen und mitreißenden Schreibstil, einen gut konstruierten Plot und die Verbindung der damaligen Ereignisse in die Gegenwart ist dieser Roman ein lesenswerter Roman mit viel Spannung, der sehr zu fesseln weiß.
Und er erinnert an all die Frauen, die damals dieses Schicksal ertragen mussten und oft bis heute nichts über ihre Kinder wissen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 10.02.2019

Erschütternde Einsichten

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Das Cover zeigt ein hohes Tor, dahinter einen herrschaftlichen Park und ein großes Haus, das sowohl ein Schloss als auch ein Kloster sein kann.

Mit ihrem Roman "das Haus der Verlassenen" zeigt uns Emily ...

Das Cover zeigt ein hohes Tor, dahinter einen herrschaftlichen Park und ein großes Haus, das sowohl ein Schloss als auch ein Kloster sein kann.

Mit ihrem Roman "das Haus der Verlassenen" zeigt uns Emily Gunnis wie mit ledigen Müttern in den 50ern und 60ern in entsprechenden Mutter-Kind-Heimen und Armenhäusern umgegangen werden konnte. Sicherlich sind nicht alle Heime so wie das von Nonnen geführte St. Margaret's (ein fiktiver, von der Autorin erfundener Ort), doch gab es in Irland und auch in England noch genug Heime, die wie im 19. Jahrhundert geführt wurden.

Über die Magdalene Laundries schreibt Wikipedia:
"Irische Magdalene Wäscherei, Die Magdalene Laundries in Irland, auch Magdalenen- Anstalten genannt, waren Haftanstalten, die normalerweise vom römisch-katholischen Orden verwaltet wurden und vom 18. bis zum späten 20. Jahrhundert betrieben wurden. Sie wurden angeblich zur Unterbringung gefallener Frauen" geführt, von denen schätzungsweise 30.000 in diesen Einrichtungen in Irland eingesperrt waren. 1993 wurde auf dem Klostergelände einer der Wäschereien ein Massengrab mit 155 Leichen entdeckt. Dies führte zu Medienoffenbarungen über die Operationen der geheimen Institutionen. Im Jahr 2013 erging eine förmliche staatliche Entschuldigung, und die irische Regierung richtete ein Entschädigungssystem für Überlebende in Höhe von 50 Millionen Pfund Sterling ein. Die religiösen Orden, die die Wäschereien betrieben haben, haben Forderungen von Aktivisten abgelehnt, dass sie finanziell zu diesem Programm beitragen. ..."

Es ist erschütternd, wie abhängig diese Frauen von den Nonnen waren. Selbst die frisch geborenen Kinder nahm man ihnen weg. Die Unterbringung mussten sie abarbeiten wie Sklaven, wenn die Familie nicht genug Geld hatte oder nicht zahlen wollte.

In dem Roman geht es um das St. Margaret's Heim, in das die unbedarfte Ivy 1956 von ihrem Onkel geschickt wird Dies geschieht mit Unterstützung eines Priesters und des Hausarztes. Sie hatte sich in einen Mitschüler verliebt und wurde schwanger. Leider will dieser aber wohl nichts mehr von ihr wissen, was sie erst merkt, als er auf ihre Briefe aus dem Heim nicht antwortet. Sie lernt das Leben von der härtesten Seite kennen, darf nicht sprechen und wenn den Nonnen etwas nicht passt, gibt es Hiebe. Die schlimmste Strafe erfährt sie, als sie ihr Baby nicht zur Adoption freigeben will.

Eines Tages lernt sie die 6-jährige Elvira kennen und versucht, sich so gut wie möglich um sie zu kümmern. Noch weiß sie nicht, weshalb ein Kind dieses Alters sich in dem Heim aufhält. Elvira muss genau soviel und hart arbeiten wie die anderen Frauen. Ivy liebt sie wie ihr eigenes Kind. Sie tut alles, um ihr eine Freundin zu sein. Nachdem sie festgestellt hat, was mit diesen Kindern, zu denen Elvira gehört, passiert, fasst sie einen Entschluß: Sie verhilft ihr zur Flucht, nachdem sie ihr mitgeteilt hat, dass sie draußen jemanden hat, an den sie sich wenden kann - Elviras eigene Zwillingsschwester.

Die junge, bisher erfolglose Journalistin Samantha, getrennt lebend und Mutter einer 4-jährigen Tochter, lebt 2017 bei ihrer Oma. Diese ist Witwe eines Antiquitätenhändlers und findet Briefe von Ivy. Samantha macht sich auf die Suche, nicht ahnend, in welches Wespennest sie sticht.

Emily Gunnis schlägt uns mit ihrem Buch in den Bann, sie hat eine wunderbare Art, die Vorkommnisse zu erzählen. Das Buch ist unterteilt in 46 Kapitel, die zwischen den Zeiten 1956 bis 2017 immer wieder hin- und herspringen. Dies bringt auch die Spannung auf die Spitze und wir erleben immer wieder neue Erkenntnisse, obwohl wir denken, schon alles zu wissen.

Das Buch wird am 01.03.2019 beim Verlag Heyne veröffentlicht. Ich danke Jellybooks und dem Sponsor Heyne, dass ich es bereits vorher lesen durfte.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Eine Familiengschichte die unter die Haut geht

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Klappentext:
Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau ...

Klappentext:
Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ...
Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte.

Sehr guter Schreibstil, eine grausame Geschichte und ein Familiengeheimnis, welches unter die Haut geht. Man kann sich so etwas gar nicht vorstellen. Ich habe mid den Protagonistinnen mitgelitten und wünsche keiner jungen Frau so ein Leben.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Spannender Roman mit schrecklichem Thema

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In diesem Roman, den man auch als Krimi bezeichnen kann, wird eine schreckliche Geschichte erzählt, die zwar erfunden ist, aber auf realen Gegebenheiten beruht. Denn unverheiratete schwangere Mädchen und ...

In diesem Roman, den man auch als Krimi bezeichnen kann, wird eine schreckliche Geschichte erzählt, die zwar erfunden ist, aber auf realen Gegebenheiten beruht. Denn unverheiratete schwangere Mädchen und Frauen waren noch in den Fünfzigern schlecht angesehen und solche Heime gab es in Irland und England tatsächlich. Mit verschiedenen Zeitebenen wird hier vor allem die Geschichte von Ivy und ihrem Kind. In der Gegenwart trifft Sam (alleinerziehende Journalistin) auf die Briefe, die Ivy geschrieben hat und forscht nach, was damals passiert ist. Dabei stößt sie auf Verwicklungen (und mysteriöse Todesfälle), die bis in ihr eigenes aktuelles Leben reichen.

Diese Verwicklungen sorgen für reichlich Spannung, ich wollte von Anfang an unbedingt wissen, was hinter allem steckt. Für mich ist es ein gelungener Roman mit sehr ernstem Hintergrund.