Cover-Bild Die Frauen von Troja
Band 3 der Reihe "Die Frauen von Troja"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783641185015
Emily Hauser

Die Frauen von Troja

Historischer Roman
Sonja Hauser (Übersetzer)

Vor dreitausend Jahren tobte ein Krieg, der die damalige Welt in ihren Grundfesten erschütterte: Der Trojanische Krieg hat viele Helden hervorgebracht. Hier erzählen die Frauen von Troja die Legende aus ihrer Sicht.Dies ist die Geschichte der Griechin Admete und der Amazonenkönigin Hippolyta. Um ein Heilmittel für ihren kranken Bruder zu finden, begibt Admete sich mit Herkules, der als letzte seiner zwölf Aufgaben den Kampfgurt der Hippolyta erringen soll, zu den Amazonen. Die Kultur der Griechen und die der Amazonen prallen aufeinander, es kommt zur bewaffneten Auseinandersetzung. Und Admete und Hippolyta, die emotional mit beiden Kulturen verbunden sind, müssen sich entscheiden, auf wessen Seite sie stehen ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2020

Gelungener Abschluß!

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Mit "Die Tochter des Himmels" endet die wunderbare Trilogie über die Frauen von Troja von Emily Hauser. Im Mittelpunkt dieses dritten historischen Romans stehen die beiden sehr sympahtischen Frauen Admete ...

Mit "Die Tochter des Himmels" endet die wunderbare Trilogie über die Frauen von Troja von Emily Hauser. Im Mittelpunkt dieses dritten historischen Romans stehen die beiden sehr sympahtischen Frauen Admete und Hippolyta. Admete ist die Tochter des Königs von Tiryns und der Amazonin Antimache. Hippolyta ist die Amazonenkönigin und lebt fast am Ende der damals bekannten Welt. Beide leben in unterschiedlichen Kulturen und kommen im Laufe der Geschichte aufeinander zu. Admete macht sich mit Herkules auf den Weg zu den Anazonen, um ein Heilmittel für ihren schwer kranken Bruder zu finden. Herkules begleitet sie, um den Kampfgurt der Hippolyta zu erobern. Admete ist dabei aber auch auf der Spur nach ihrer Mutter, die sie damals verlassen hatte, da sie mit der Kultur der Griechen nicht zurecht kam. Letztlich muss sie sich entscheiden, ob sie bei den Amazonen bleiben oder nach Griechenland zurück kehren möchte.
Hippolyta hingegen muss einige Schicksalsschläge hinnehmen, doch wie ein Stehauffrauchen, kommt sie immer wieder auf die Beine. Beide Protagonistinnen sind auch hier wieder sehr detailliert und überzeugend gezeichnet, man fiebert mit ihnen mit und hofft das Beste für sie trotz des auf die beiden zukommenden Trojanischen Krieges. Die männlichen Helden dieses Krieges und der Heldensagen stehen auch hier wieder nur in der zweiten Reihe und haben Nebenrollen.
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Der Schreibstil von Emily Hauser ist erneut sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen sehr schnell vorbei und ehe man es merkt, ist das Buch auch schon zu Ende. Das Einzige, was mich etwas störte, war, dass immer abwechselnd ein Kapitel zu Admete und dann eins zu Hippolyta folgte. Da fehlte es mir an einer gewissen Kontinuität, da man sich immer wieder umorientieren musste.
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Wie auch die beiden Bücher zuvor, gibt es auch hier wieder Landkarten, Personen- und Ortsregister wie auch Hinweise der Autorin zur Entstehungsgeschichte des Buches und weitere Literaturhinweise.
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Auch dieser dritte Band hat mich voll abgeholt und fasziniert und ich kann dieses Buch wie auch die Trilogie insgesamt nicht nur historisch interessierten Lesern nur wärmstens empfehlen.
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Daher bekommt es von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.10.2019

Krieg der Geschlechter

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Admete zu Herkules: »Ist die Unsterblichkeit eines Mannes wirklich die Unfreiheit der Amazonenkönigin und den Tod so vieler unschuldiger Menschen wert?«
»Ja.« Er verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich ...

Admete zu Herkules: »Ist die Unsterblichkeit eines Mannes wirklich die Unfreiheit der Amazonenkönigin und den Tod so vieler unschuldiger Menschen wert?«
»Ja.« Er verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich wich entsetzt zurück. »Das kann nicht dein Ernst sein.«

Die Autorin Emily Hauser ist Altphilologin, d.h. sie beschäftigt sich mit Sprach- und Literaturwissenschaft von Latein und Altgriechisch. In der Buchreihe “Die Frauen von Troja” erzählt sie vom Trojanischen Krieg, der vor dreitausend Jahren tobte. Die Besonderheit ist, dass sie die Geschichte aus der Sicht der Frauen beschreibt.

In einem Erzählstrang des letzten Bandes “Tochter des Himmels” schildert die Griechin Admete die Suche nach einem Heilmittel für ihren schwer kranken Bruder Alexander. Auf ihrer Reise zu den Amazonen wird sie von Herkules begleitet. Als eine seiner zwölf Aufgaben soll er den Gürtel der Amazonenkönigin Hippolyta erobern.

Im zweiten Erzählstrang beschreibt Hippolyta die Kämpfe, ihre Gefangennahme durch Theseus und die Verschleppung nach Troja.

Die dritte Perspektive blickt auf die Götter auf dem Olymp. Der Erzählton erinnert mich an die Stücke in den gelben Reclam-Heftchen, die wir in der Schule gelesen haben. Die ersten Sätze klingen wie Regieanweisungen:
“Der Himmel über Delphi ist dunkel. Es herrscht Stille. An diesem heiligen Ort singen die Vögel noch nicht. Nur eine Fackel bewegt sich wie ein Glühwürmchen durchs Unterholz.”
Bei den Dialogen wechselt der Ton zu einer flapsigen Ausdrucksweise:
»Den ganzen Quatsch mit den Geschichten kapier ich nicht«, brummt Ares.

Die Götter lenken die Handlungen der Menschen und stacheln sie gegeneinander auf. Hera versucht ihren goldenen Apfelbaum auf den Hesperiden zu schützen, während die männlichen Götter sich gegen sie verbünden.

Grundsätzlich finde ich es fantastisch, dass die griechischen Sagen aus der Sicht der Frauen nacherzählt werden. Doch die Behandlung der stolzen Amazonen durch die Griechen ist oft erniedrigend. Zudem habe ich keine emotionale Verbindung zu den Protagonisten aufbauen können. Dazu fehlte mir u.a. die Beschreibung der Hintergründe. Warum nimmt Admete so viele Gefahren auf sich, um ihren Bruder zu retten? Warum will Herkules als unsterblich gelten?

Auch die bekannten Figuren, wie Göttinnen und Helden werden nicht näher beschrieben. Ich konnte mir kein Bild von deren Aussehen oder Angewohnheiten machen, das mir die Charaktere näher gebracht hätte.
Das Buch ist tendenziell eher eine sachliche Nacherzählung der griechischen Sagen aus der weiblichen Perspektive, statt eines üppigen historischen Romans, in dessen Welt man richtig abtauchen kann und mit deren Charaktere man mitfiebert. Vielleicht habe ich die Figuren aber auch von mir weggeschoben, weil ich nicht lesen mochte, wie Hippolyta sich demütigen ließ.
Tenor der Geschichte ist, dass die Männer und Götter egoistisch waren, rohe Gewalt gegenüber Frauen anwandten und für Ruhm alles taten.

Das Buch lässt mich enttäuscht zurück, und ich überlege warum. Vielleicht hatte ich gehofft, dass den Amazonen Gerechtigkeit widerfährt für ihre Erniedrigungen.
Hippolyta wird am Ende zwar unsterblich durch die Erschaffung des Epos. Doch ich glaube, sie hätte vorgezogen geachtet zu leben und vergessen zu werden, als in den Heldensagen durch Männer auf ewig herabgesetzt zu sein.