Cover-Bild Und doch fallen wir glücklich
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783492995290
Enrico Galiano

Und doch fallen wir glücklich

Christiane Landgrebe (Übersetzer)

Gioia ist siebzehn und in der Schule eine Außenseiterin. Obwohl ihr Name »Freude« bedeutet, wird sie von allen in ihrer Klasse nur »Trauerkloß« genannt. Sie gilt als »seltsam«, weil sie sich nichts aus Partys und Klamotten macht und ihre Jeans nur deswegen Risse aufweisen, weil sie wirklich alt sind. Stattdessen schreibt sie sich Gedichtzeilen von Rilke auf den Arm, hört Pink Floyd und hat eine heimliche Leidenschaft, die sie glücklich macht: Sie sammelt unübersetzbare Wörter aus allen Sprachen. Der Einzige, der Gioia versteht, ist der alte Philosophielehrer Dr. Bove, dem sie Fragen stellt, wenn die anderen sich auf dem Schulhof zusammenrotten. Eines Abends, als der Streit ihrer Eltern zu explodieren droht und sie der unerträglichen Atmosphäre zu Hause entflieht, trifft sie in einer verlassenen Bar einen geheimnisvollen Jungen, der dort mitten in der Nacht allein Darts spielt. Er nennt sich »Lo« und ist achtzehn Jahre alt. Und zum ersten Mal hat Gioia das Gefühl, verstanden zu werden. Lo wird zum Mittelpunkt ihres Lebens, das plötzlich einen Sinn hat. In die freundschaftlichen Begegnungen der beiden jungen Menschen schleicht sich bald die Liebe ein. Doch der Zauber währt nicht lange. Eines Tages ist Lo verschwunden – und mit ihm ein Geheimnis, von dem Gioia nichts wusste. Bei dem Versuch, Lo zu finden, erkennt sie, dass auch das Wort »Liebe« viele Bedeutungen haben kann ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2019

"Wenn ein Glückliches fällt"

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Gioia ist 17 Jahre alt und wächst in einer sozial schwachen Familie auf. Die Eltern die mal getrennt leben und doch immer wieder zusammen sind, trinken beide und kümmern sich nicht wirklich um Gioia.
In ...

Gioia ist 17 Jahre alt und wächst in einer sozial schwachen Familie auf. Die Eltern die mal getrennt leben und doch immer wieder zusammen sind, trinken beide und kümmern sich nicht wirklich um Gioia.
In ihrer Klasse ist sie eine Außenseiterin, sie spricht kaum mit ihren Mitschülern und wird daher gemieden aber auch gemobbt.
Sie sammelt Wörter aus verschiedenen Sprachen, die nicht übersetzt werden können und besondere Bedeutungen haben.
Eines abends trifft sie auf Lo, einem undurchsichtigen Jungen, der Gefühle in ihr weckt, die sie bis dahin nicht kannte. Sie kommen sich nahe, aber eines Tages verschwindet Lo plötzlich und für Gioia bricht eine Welt zusammen.
Zuerst einmal muss ich das Cover loben. Ich finde das Mädchen darauf sehr schön und es passt so gut zu Gioia. Das Cover hat mich auch dazu bewogen, mir das Buch genauer anzuschauen. Der Klappentext hat mich auch direkt angesprochen.
Die Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt. Sie ist aus Gioias Sicht erzählt. Der Schreibstil ist sehr tiefgründig und die philosophischen ohne ausschweifend zu sein. Ich mochte das sehr gerne und die Gedankengänge, gerade wenn Gioia mit ihrem Lehrer Dr. Bove spricht und diskutiert haben mir sehr gefallen und mich selbst zu nachdenken angeregt. Ich fand es sehr inspirierend.
Die Liebesgeschichte die sich zwischen Gioia und Lo anbahnt, hat mir auch sehr gefallen. Ich konnte mich sehr gut in Gioia einfühlen und der Autor hat die Geschichte sehr real und einfühlsam, ohne Kitsch beschrieben. Und dann gibt es da noch Tonia, Gioias einzige und ungewöhnliche Freundin. Ich mochte sie sehr
und die Diskussionen zwischen den beiden, haben mich oft zum Lachen gebracht.
Eine Geschichte wie sie auch im wahren Leben stattfinden kann. Die Geschichte spricht viele wichtige Themen an, wie Trauer, Mobbing, Einsamkeit, Verlust, psychische Probleme, aber auch junge Liebe, Mut und Stärke. Ein toller Coming of Age Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Er hat mich berührt, zum Lachen und Nachdenken gebracht. Ein Jugendroma, den ich nicht nur jugendlichen Lesern, sondern auch Erwachsenen sehr empfehlen kann. Ich freue mich schon auf weitere Romane des Autors Enrico Galiano.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Unterhaltung mit Anspruch

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Der italienische Lehrer Enrico Galiano erzählt in seinem Debütroman von einem sensiblen Teenager mit Problemen. Die sechszehnjährige Giola lebt mit ihrer kranken Großmutter und versoffenen Mutter alleine ...

Der italienische Lehrer Enrico Galiano erzählt in seinem Debütroman von einem sensiblen Teenager mit Problemen. Die sechszehnjährige Giola lebt mit ihrer kranken Großmutter und versoffenen Mutter alleine und ziemlich ärmlich. Der gewalttätige Vater ist nur manchmal da. In der Schule wird sie gemobbt, unter anderem auch, weil sie sich nicht anpasst. Folglich ist sie sehr alleine. Sie hat sogar eine imaginäre Freundin erfunden, mit der sie sich unterhält. Dieser Aspekt wird später in der Handlung noch die Frage aufwerfen, was ist Realität, was stellt sie sich vielleicht nur vor.
Als sie den 18jährigen Lo kennen lernt und sich verliebt, scheint es eine Wende in ihrem Leben zu geben. Doch Lo ist auch rätselvoll und verrät nicht viel von sich selbst.
Als er eines Tages verschwindet, will Giola das nicht ohne weiteres hinnehmen und forscht in der Vergangenheit.
Der Roman geht den Weg zwischen Anspruch und Unterhaltung, was natürlich okay ist. In der ersten Hälfte ist der Roman meiner Meinung nach brillant, da er den Zustand eines isolierten Mädchens so eindringlich und originell darstellt. es wird auch klar, wie sensibel, fantasievoll und künstlerisch begabt Giola ist, zum Teil wird das durch die Gespräche mit Philosophie-Prof. Bove deutlich, die sich auf einem hohen Niveau bewegen. Was ist wichtig im Leben, was nicht.
In der zweiten Hälfte ist das Buch zwar tempovoller, aber nicht mehr ganz so zwingend.
Die Handlung um Lo wirkt doch zu konstruiert.
Es bleibt aber eine interessante Geschichte um die Weiterentwicklung der Protagonistin und es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.