Cover-Bild Puppentod
Band 2 der Reihe "Die Kronoberg-Reihe"
(15)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 09.03.2020
  • ISBN: 9783442483341
Erik Axl Sund

Puppentod

Psychothriller
Nike Karen Müller (Übersetzer)

In Stockholm stürzt ein junges Mädchen von ihrem Balkon in den Tod. Zunächst sieht es nach Selbstmord aus, doch dann stellt sich heraus, dass sie in der gleichen Nacht mit einem unbekannten Mann verabredet war, mit dem sie gegen Geld Sex haben sollte. Spuren im Internet deuten darauf hin, dass sie Kontakt zu einem User namens »Der Puppenspieler« hatte, der mit illegalen Aufnahmen von Teenagern in Verbindung steht. Der Polizeibeamte Kevin Jonsson beginnt fieberhaft zu ermitteln. Gleichzeitig verschwinden zwei Jugendliche aus einem Heim bei Uppsala. Und auch sie drohen in die Hände des Unbekannten zu fallen ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2021

Nichts für zarte Gemüter!

0

Klappentext:

In Stockholm stürzt ein junges Mädchen von ihrem Balkon in den Tod. Zunächst sieht es nach Selbstmord aus, doch dann stellt sich heraus, dass sie in der gleichen Nacht mit einem unbekannten ...

Klappentext:

In Stockholm stürzt ein junges Mädchen von ihrem Balkon in den Tod. Zunächst sieht es nach Selbstmord aus, doch dann stellt sich heraus, dass sie in der gleichen Nacht mit einem unbekannten Mann verabredet war, mit dem sie gegen Geld Sex haben sollte. Spuren im Internet deuten darauf hin, dass sie Kontakt zu einem User namens »Der Puppenspieler« hatte, der mit illegalen Aufnahmen von Teenagern in Verbindung steht. Der Polizeibeamte Kevin Jonsson beginnt fieberhaft zu ermitteln. Gleichzeitig verschwinden zwei Jugendliche aus einem Heim bei Uppsala. Und auch sie drohen in die Hände des Unbekannten zu fallen ...

Quelle: Goldmann Verlag

Meine Meinung zum Buch:

Bei Büchern von Erik Axl Sund ist mir immer nicht möglich eine ganz normale Rezension zu schreiben. Das Autorenduo bestehend aus Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist, schreibt so komplex, mit so in sich verwobenen Erzählsträngen, dass es schwer fällt das Geschichtenkonstrukt in Worte zu fassen. Gerade deswegen ist es wohl auch so, dass die Romane die Leserschaft spalten. Die einen lieben den Schreibstil der Autoren und verschlingen die Bücher, die anderen können damit überhaupt nichts anfangen. Ein dazwischen gibt es eher selten.

Ich gehöre zu den Fans von Erik Axl Sund und lese die Geschichten immer gern. Sie sind ungeschönt, hart, verworren und oft schonungslos. Sie erlauben den Blick in die schlimmsten menschlichen Abgründe. Beim Lesen verfällt man oft in Schockstarre muss sich aber gleichzeitig uneingeschränkt auf die Zusammenhänge konzentrieren um den Anschluss nicht zu verlieren.

Puppentod ist der zweite Teil der Kronoberg-Reihe. Gestartet ist die Reihe mit "Scherbenseele". Das Buch kann unabhängig vom ersten Teil gelesen werden.
Zwei Teenager in einem Heim für missbrauchte Mädchen, haben Unausprechliches erlebt und ein sehr gestörtes Männerbild entwickelt. Für sie sind alle Männer potenzielle Kinderschänder und Vergewaltiger, gleichzeitig verkaufen sie ihren Körper und ihre Seele an genau diese Männer. Der Leiter des Heims, der die Mädchen betreut hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen und ein ermittelnder Polizist wurde selbst in der Kindheit missbraucht und leidet unter Schlaflosigkeit und versucht unermüdlich der Kinderpornografie im Internet Herr zu werden. Hinzu kommt noch ein Mann mit heimlichen Menschenfresserfantasien.

All diese Personen sind in die Geschichte um den "Puppenspieler" verwoben, der unter jungen Mädchen im Netz sein Unwesen treibt.

Zitat Buch Seite 9
Mach dich klein in deinem frostigen Fichtenreisigbett, kleines schwarzes Mädchen, so dunkel von außen und von innen und so kalt uns eisig, dass die Finsternis dich verschlingt.


Fazit:

Für mich ist "Puppentod" ein absolut lesenswertes Werk, allerdings nichts für zarte Gemüter. Es ist glaube ich wichtig, sich auf die Gesichte voll und ganz einzulassen und das flaue Gefühl, dass sich immer wieder in die Magengrube drückt, auszuhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2023

Kein gewöhnlicher Psychothriller

0

Auch wenn es sich hier um den 2. Teil nach »Scherbenseele« handelt, kann dieses Buch separat gelesen werden. Bitte überlegt euch gut, ob euch folgende Themen triggern könnten.
Kinderprostitution, Pornografie ...

Auch wenn es sich hier um den 2. Teil nach »Scherbenseele« handelt, kann dieses Buch separat gelesen werden. Bitte überlegt euch gut, ob euch folgende Themen triggern könnten.
Kinderprostitution, Pornografie und Cybergrooming sind die Kernthemen und werden, wie wir es vom Autorenduo kennen, schonungslos und komplex mit allen Hintergründen beleuchtet. Es wird explizit und brutal, darauf sollte man sich vorbereiten.
In gewohntem Perspektivwechsel sind wir Leser sowohl im Kopf der Opfer als auch Täter. Allerdings kommt die Geschichte diesmal ungewohnt langsam daher, was ich in dem Fall nicht negativ bewerte. Im Vordergrund stehen die Schicksale zweier junger Mädchen. Mercy und Nova sind dicke Freundinnen, leben in einem Heim für missbrauchte Kinder, aus dem sie verschwinden. Was beide durchmachen mussten, mag ich gar nicht aussprechen.
Kevin Jonsson, der neue junge Ermittler, wurde als von seinem Onkel missbraucht. Doch er redet nie darüber und das wird ihn nun einholen und ihn an seine Grenzen bringen.
Als Leser erleben wir hautnah mit, wie schmal der Grat sein kann, wenn man Missbrauch erleben musste, und dann der Schritt in die Kriminalität nicht weit ist. Manchmal dachte ich, an welcher Stelle hätten die Mädchen den Absprung wohl noch geschafft. Wie immer wirkt auch dieses Buch lange noch nach, ist erschreckend realitätsnah und in manchen Teilen fast nicht zu ertragen, gerade als Frau.

Was das Niveau der Geschichte angeht, liegt die Messlatte wieder sehr hoch. Und genau das ist es, was sie so lesenswert macht. Das Erschreckende, bis ins Detail könnte sie täglich tausendfach auf der Welt passieren. Wie von den Autoren gewohnt, bekommen wir einen intensiven Blick in die Vorgeschichte der Charaktere, die mich komplett überzeugen konnte. Es geht um Täter-Opfer-Beziehungen, Machtmissbrauch, Manipulation von Minderjährigen und am Rand um ein Flüchtlingsdrama. Komplex, aber bis ins Detail glaubhaft ausgearbeitet, dass mir oft der Atem stockte. Aber genau das unterscheidet die Autoren von anderen, die sich wesentlich weiter in der Fiktion bewegen, weshalb mich dort die Schilderungen bei weitem nicht so erreichen.
Was Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist sehr gelungen ist, sind die feinen Verwebungen zum Vorgänger. Eine Randfigur, deren Schicksal mich betroffen machte, taucht hier in einer wichtigen Rolle wieder auf. Ich finde, das ist sehr gelungen, man hat fast das Gefühl, in einer Parallelstory zu sein.

Es mag nicht das beste Buch von ihnen gewesen sein, so zumindest fühlt es sich für mich an. Es hatte nicht die mitreißende Spannung eines Psychothrillers, das sollte man vielleicht wissen, bevor man es liest. Aber das ist letztlich Kritik auf hohem Niveau.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2021

Gefällt mir

0

Cybergrooming- ein Thema, das aktuell ist und echt erschreckend und verachtenswert. Mädchen, die von Erwachsenen Männern unfassbare Dinge zugefügt bekommen.
Und eine Schuld, die nie verjährt.

Das Buch ...

Cybergrooming- ein Thema, das aktuell ist und echt erschreckend und verachtenswert. Mädchen, die von Erwachsenen Männern unfassbare Dinge zugefügt bekommen.
Und eine Schuld, die nie verjährt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2020

Anders als erwartet

0

Warnung vorweg:
Wem Themen wie Pädophile, Prostitution und Kinderpornographie zu nahe gehen, sollte sich von diesem Buch fernhalten.

Der eigenwillige Schreibstil der Autoren konnte mich wieder einmal ...

Warnung vorweg:
Wem Themen wie Pädophile, Prostitution und Kinderpornographie zu nahe gehen, sollte sich von diesem Buch fernhalten.

Der eigenwillige Schreibstil der Autoren konnte mich wieder einmal in seinen Bann reißen und direkt auf der ersten Seite fesseln, obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass nicht jeder gut mit ihm klarkommen würde.
So grandios ich die Wortwahl und die Erzählweise doch fand, fiel mir beim Lesen recht schnell eine kleine Sache auf: Das Buch ist anders, als die rechtlichen der Autoren.
In diesem liegt der Fokus besonders auf den Einzelschicksalen der verschiedenen Charaktere, die mit einer Direktheit geschildert werden, welche an der gesamten Menschheit zweifeln lässt, da solche Taten tatsächlich vorkommen.
Die eigentlichen Ermittlungen schieben sich somit dezent in den Hintergrund und wirken eher unterstützend, als einnehmend.

Gleichzeitig zu der drastischen Direktheit schaffen es die Autoren, eine gewisse kühle Distanz aufzubauen, die dafür sorgt, dass konkrete Details der Fantasie der Leser überlassen werden, wodurch sich das eigentliche Grauen im Kopf abspielt und dieses Buch zu etwas macht, das nichts für schwache Nerven ist.
Dabei wird die Geschichte mit einer Nüchternheit erzählt, die den abgestumpften Zustand einiger Figuren perfekt widerspiegelt.
Demütigungen und Prostitution werden zu einer Routine, welche die Opferrollen einfach über sich ergehen lassen, um irgendwann in ihr lang erträumtes Leben fliehen zu können.
Weitaus erschreckender wird es, wenn man bedenkt, dass es tatsächlich Menschen auf der Welt gibt, die dies tatsächlich durchmachen müssen, was den Realitätsfaktor der Geschichte ziemlich in die Höhe schießen lässt.

Zu den Charakteren wird bis zum Ende ein gewisser Abstand gewahrt, der im Anbetracht der Umstände allerdings vollkommen angebracht erscheint und überhaupt nicht störend wirkt.

Das einzige, was mich an dem Buch tatsächlich gestört hat ist die Tatsache, dass ziemlich jede vorkommende Person eine Missbrauchs-Story mit sich herumträgt. Dies war für mich etwas zu viel des Guten.

Insgesamt betrachtet beinhaltet das Buch eine extrem komplexe Handlung, die in einem langsam voranschreitet, an einigen Stellen allerdings das Tempo rasant anzieht. Am Ende fügen sich die Schicksale zu einem großen Ganzen zusammen und ergeben ein stimmiges, aber gleichzeitig schreckliches Bild, wenn man die vorherigen Ereignisse bedenkt.

Für mich handelte es sich dabei eher um ein Drama, statt einen Thriller. Trotzdem hat mich das Buch keineswegs enttäuscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2020

Keine leichte Kost

0

Als in Stockholm die fünfzehnjährige Tara von einem Balkon eines Hochhauses in den Tod stürzt, sieht zunächst alles danach aus, dass sie einen Selbstmord begangen hat. Selbst einen Abschiedsbrief hinterließ ...

Als in Stockholm die fünfzehnjährige Tara von einem Balkon eines Hochhauses in den Tod stürzt, sieht zunächst alles danach aus, dass sie einen Selbstmord begangen hat. Selbst einen Abschiedsbrief hinterließ das Mädchen. Doch bei näherer Untersuchung stellen die Ermittler fest, dass sie über ihr Handy Kontakt zu einem Mann hatte, der für Kinderpornografie bekannt ist – der Puppenspieler. Zur gleichen Zeit verschwinden zwei junge Mädchen aus einem Heim bei Uppsala und auch sie scheinen in Verbindung zum Puppenspielger zu stehen.
Meine Meinung
Passend zum Inhalt ist auch dieses Cover sehr düster gehalten und passt sehr gut zum Inhalt.
Das Autorenduo Erik Axl Sund hat auch mit dem zweiten Band der Kronoberg Reihe wieder einen Psychothriller hingelegt, der wirklich hart und beängstigend wirkt. Das wird vor allem durch den sehr eigenen Schreibstil des Duos hervorgehoben, denn die Autoren schreiben absolut kalt und direkt. Es wirkt beinahe schon emotionslos, wenn sie die Ereignisse der Geschichte beschreiben und genau dadurch schaffen sie es immer wieder, mich zu packen. Zugegeben, das muss man mögen, aber ich bin immer wieder fasziniert, mit welcher Direktheit sie hier beschreiben, was geschieht.
Mit einer Mischung aus Distanziertheit und Direktheit zeigen sie in ihrem neuen Thriller auf eine wirklich abscheuliche Szene – den Missbrauch von Kinder, explizit hier von jungen Mädchen. Wer hier eine Geschichte mit Tempo und Action vermutet, liegt falsch, es ist eher diese Mischung aus Kälte und Nüchternheit, mit der sie erzählen, ließen mich das Entsetzen eher deutlich spüren. So ging es mir schon in ihren vorherigen Büchern und auch hier gelang es dem Autorenduo wieder, mich an ihre Geschichte, die wirklich harter Tobak ist, zu fesseln.
Die gesamte Handlung entwickelt sich mal langsam, mal mit einem Tempo, bei dem man immer wieder aufpassen muss, den Anschluss nicht zu verlieren. Gerade die Geschichten der Mädchen gehen in Richtung Drama und selbst dieses wird eher nüchtern dargestellt. Umso schockierender fand ich dann das, was daraus entstanden ist.
In diesem Psychothriller wechseln die Perspektiven hin und her, mal beobachtet man den jungen Ermittler Kevin Jonsson, mal die beiden Mädchen, die aus dem Heim flüchten, mal andere Personen, die im weiteren Sinne mit dem Fall des vom Balkon gestürzten Mädchens zu tun haben. Es wirkt wie viele kleine Einzelschicksale, die sich erst nach und nach zusammensetzen.
Ermittler Kevin Jonsson ist, genau wie die anderen Charaktere, eher eine Nebenfigur und auch er ist ein sehr eigenwilliger Charakter. Insgesamt schaffen es die Autoren, dass man auch zu den Charakteren eine gewisse Distanz bewahrt, was ich allerdings bei dem Thema der Geschichte gar nicht so schlimm finde. Eher ist es das Gesamtbild, das erschreckend wirkt und dessen Details gar nicht ausgesprochen werden müssen. Um mich selber nachempfinden zu lassen, was die Charaktere durchmachen, hätte ich die einzelnen Personen intensiver kennenlernen müssen, hier ist es die Distanziertheit, die mich auch auf Abstand lässt. Allerdings finde ich genau dies auch richtig, denn die Geschichte ist wirklich sehr harter Tobak.
Mein Fazit
Erik Axl Sund konnten mich auch mit ihrem neuen Psychothriller wieder fesseln, wobei ich auch zugeben muss, dass man ihre eigenwillige Art zu schreiben wirklich mögen muss. Inhaltlich hat man es hier mit ganz schwerem Stoff zu tun und da die Autoren hier mit vielen Zeitebenen und Perspektivwechsel arbeiten, machen auch die Geschichte sehr komplex. Wer sich mit Büchern in denen es explizit um sexuellen Missbrauchs an Kindern geht. Ich bleibe wieder einmal nachdenklich zurück, denn hier gibt es einiges zu verdauen.