Cover-Bild Puppentod
Band 2 der Reihe "Die Kronoberg-Reihe"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 09.03.2020
  • ISBN: 9783442483341
Erik Axl Sund

Puppentod

Psychothriller
Nike Karen Müller (Übersetzer)

In Stockholm stürzt ein junges Mädchen von ihrem Balkon in den Tod. Zunächst sieht es nach Selbstmord aus, doch dann stellt sich heraus, dass sie in der gleichen Nacht mit einem unbekannten Mann verabredet war, mit dem sie gegen Geld Sex haben sollte. Spuren im Internet deuten darauf hin, dass sie Kontakt zu einem User namens »Der Puppenspieler« hatte, der mit illegalen Aufnahmen von Teenagern in Verbindung steht. Der Polizeibeamte Kevin Jonsson beginnt fieberhaft zu ermitteln. Gleichzeitig verschwinden zwei Jugendliche aus einem Heim bei Uppsala. Und auch sie drohen in die Hände des Unbekannten zu fallen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2020

Anders als erwartet

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Warnung vorweg:
Wem Themen wie Pädophile, Prostitution und Kinderpornographie zu nahe gehen, sollte sich von diesem Buch fernhalten.

Der eigenwillige Schreibstil der Autoren konnte mich wieder einmal ...

Warnung vorweg:
Wem Themen wie Pädophile, Prostitution und Kinderpornographie zu nahe gehen, sollte sich von diesem Buch fernhalten.

Der eigenwillige Schreibstil der Autoren konnte mich wieder einmal in seinen Bann reißen und direkt auf der ersten Seite fesseln, obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass nicht jeder gut mit ihm klarkommen würde.
So grandios ich die Wortwahl und die Erzählweise doch fand, fiel mir beim Lesen recht schnell eine kleine Sache auf: Das Buch ist anders, als die rechtlichen der Autoren.
In diesem liegt der Fokus besonders auf den Einzelschicksalen der verschiedenen Charaktere, die mit einer Direktheit geschildert werden, welche an der gesamten Menschheit zweifeln lässt, da solche Taten tatsächlich vorkommen.
Die eigentlichen Ermittlungen schieben sich somit dezent in den Hintergrund und wirken eher unterstützend, als einnehmend.

Gleichzeitig zu der drastischen Direktheit schaffen es die Autoren, eine gewisse kühle Distanz aufzubauen, die dafür sorgt, dass konkrete Details der Fantasie der Leser überlassen werden, wodurch sich das eigentliche Grauen im Kopf abspielt und dieses Buch zu etwas macht, das nichts für schwache Nerven ist.
Dabei wird die Geschichte mit einer Nüchternheit erzählt, die den abgestumpften Zustand einiger Figuren perfekt widerspiegelt.
Demütigungen und Prostitution werden zu einer Routine, welche die Opferrollen einfach über sich ergehen lassen, um irgendwann in ihr lang erträumtes Leben fliehen zu können.
Weitaus erschreckender wird es, wenn man bedenkt, dass es tatsächlich Menschen auf der Welt gibt, die dies tatsächlich durchmachen müssen, was den Realitätsfaktor der Geschichte ziemlich in die Höhe schießen lässt.

Zu den Charakteren wird bis zum Ende ein gewisser Abstand gewahrt, der im Anbetracht der Umstände allerdings vollkommen angebracht erscheint und überhaupt nicht störend wirkt.

Das einzige, was mich an dem Buch tatsächlich gestört hat ist die Tatsache, dass ziemlich jede vorkommende Person eine Missbrauchs-Story mit sich herumträgt. Dies war für mich etwas zu viel des Guten.

Insgesamt betrachtet beinhaltet das Buch eine extrem komplexe Handlung, die in einem langsam voranschreitet, an einigen Stellen allerdings das Tempo rasant anzieht. Am Ende fügen sich die Schicksale zu einem großen Ganzen zusammen und ergeben ein stimmiges, aber gleichzeitig schreckliches Bild, wenn man die vorherigen Ereignisse bedenkt.

Für mich handelte es sich dabei eher um ein Drama, statt einen Thriller. Trotzdem hat mich das Buch keineswegs enttäuscht.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Keine leichte Kost

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Als in Stockholm die fünfzehnjährige Tara von einem Balkon eines Hochhauses in den Tod stürzt, sieht zunächst alles danach aus, dass sie einen Selbstmord begangen hat. Selbst einen Abschiedsbrief hinterließ ...

Als in Stockholm die fünfzehnjährige Tara von einem Balkon eines Hochhauses in den Tod stürzt, sieht zunächst alles danach aus, dass sie einen Selbstmord begangen hat. Selbst einen Abschiedsbrief hinterließ das Mädchen. Doch bei näherer Untersuchung stellen die Ermittler fest, dass sie über ihr Handy Kontakt zu einem Mann hatte, der für Kinderpornografie bekannt ist – der Puppenspieler. Zur gleichen Zeit verschwinden zwei junge Mädchen aus einem Heim bei Uppsala und auch sie scheinen in Verbindung zum Puppenspielger zu stehen.
Meine Meinung
Passend zum Inhalt ist auch dieses Cover sehr düster gehalten und passt sehr gut zum Inhalt.
Das Autorenduo Erik Axl Sund hat auch mit dem zweiten Band der Kronoberg Reihe wieder einen Psychothriller hingelegt, der wirklich hart und beängstigend wirkt. Das wird vor allem durch den sehr eigenen Schreibstil des Duos hervorgehoben, denn die Autoren schreiben absolut kalt und direkt. Es wirkt beinahe schon emotionslos, wenn sie die Ereignisse der Geschichte beschreiben und genau dadurch schaffen sie es immer wieder, mich zu packen. Zugegeben, das muss man mögen, aber ich bin immer wieder fasziniert, mit welcher Direktheit sie hier beschreiben, was geschieht.
Mit einer Mischung aus Distanziertheit und Direktheit zeigen sie in ihrem neuen Thriller auf eine wirklich abscheuliche Szene – den Missbrauch von Kinder, explizit hier von jungen Mädchen. Wer hier eine Geschichte mit Tempo und Action vermutet, liegt falsch, es ist eher diese Mischung aus Kälte und Nüchternheit, mit der sie erzählen, ließen mich das Entsetzen eher deutlich spüren. So ging es mir schon in ihren vorherigen Büchern und auch hier gelang es dem Autorenduo wieder, mich an ihre Geschichte, die wirklich harter Tobak ist, zu fesseln.
Die gesamte Handlung entwickelt sich mal langsam, mal mit einem Tempo, bei dem man immer wieder aufpassen muss, den Anschluss nicht zu verlieren. Gerade die Geschichten der Mädchen gehen in Richtung Drama und selbst dieses wird eher nüchtern dargestellt. Umso schockierender fand ich dann das, was daraus entstanden ist.
In diesem Psychothriller wechseln die Perspektiven hin und her, mal beobachtet man den jungen Ermittler Kevin Jonsson, mal die beiden Mädchen, die aus dem Heim flüchten, mal andere Personen, die im weiteren Sinne mit dem Fall des vom Balkon gestürzten Mädchens zu tun haben. Es wirkt wie viele kleine Einzelschicksale, die sich erst nach und nach zusammensetzen.
Ermittler Kevin Jonsson ist, genau wie die anderen Charaktere, eher eine Nebenfigur und auch er ist ein sehr eigenwilliger Charakter. Insgesamt schaffen es die Autoren, dass man auch zu den Charakteren eine gewisse Distanz bewahrt, was ich allerdings bei dem Thema der Geschichte gar nicht so schlimm finde. Eher ist es das Gesamtbild, das erschreckend wirkt und dessen Details gar nicht ausgesprochen werden müssen. Um mich selber nachempfinden zu lassen, was die Charaktere durchmachen, hätte ich die einzelnen Personen intensiver kennenlernen müssen, hier ist es die Distanziertheit, die mich auch auf Abstand lässt. Allerdings finde ich genau dies auch richtig, denn die Geschichte ist wirklich sehr harter Tobak.
Mein Fazit
Erik Axl Sund konnten mich auch mit ihrem neuen Psychothriller wieder fesseln, wobei ich auch zugeben muss, dass man ihre eigenwillige Art zu schreiben wirklich mögen muss. Inhaltlich hat man es hier mit ganz schwerem Stoff zu tun und da die Autoren hier mit vielen Zeitebenen und Perspektivwechsel arbeiten, machen auch die Geschichte sehr komplex. Wer sich mit Büchern in denen es explizit um sexuellen Missbrauchs an Kindern geht. Ich bleibe wieder einmal nachdenklich zurück, denn hier gibt es einiges zu verdauen.

Veröffentlicht am 11.05.2020

...nichts für schwache Nerven

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Bei diesem Buch geht uns hauptsächlich um die zwei 17-jährige Mädchen, welche bereits jungen Jahren missbraucht und von machthaberischen Pädophilen misshandelt wurden und verspüren den Drang nach Rache. ...

Bei diesem Buch geht uns hauptsächlich um die zwei 17-jährige Mädchen, welche bereits jungen Jahren missbraucht und von machthaberischen Pädophilen misshandelt wurden und verspüren den Drang nach Rache. Man leidet mit den Opfern regelrecht mit, da der Missbrauch brutal beschrieben wird.

Die Autoren schreiben direkt und vulgär, was nicht jedermanns Sache ist. Zum einen gefiel mir diese direkte Art des Schreibens, da bei diesem Thema es auch nichts zu beschönigen gibt, allerdings kam der Plot einfach nicht in Gang und zog sich ewig hin. Dies machte das Buch langatmig und anstrengend!
Da es sich um den zweiten Teil der Kronoberg-Reihe nach „Scherbenseele“ handelte, denke ich, fehlen mir einfach die Vorkenntnisse, um u.a. auch für den Beamten Kevin Jonsson Sympathie zu entwickeln.


Mein Fazit:
Leider konnte mich dieser Thriller nicht so mitreisen und fesseln wie die Inhaltsangabe versprach. Deshalb vergebe ich hier 3 Sterne

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Spannung

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Erik Axl Sund lassen uns in die untiefen der menschlichen Seele schauen. Sie erzählen die Geschichte beider Mädchen, die niemals ein normales Verhältnis zur Sexualität ausprägen konnten. Mit ihren Rückblicken ...

Erik Axl Sund lassen uns in die untiefen der menschlichen Seele schauen. Sie erzählen die Geschichte beider Mädchen, die niemals ein normales Verhältnis zur Sexualität ausprägen konnten. Mit ihren Rückblicken erfahren wir viel darüber, wie die beiden dorthin gekommen sind, ganz tief unten auf der Straße der Prostitution.


Anfangs fehlt mir ein bisschen die klare Linie - jedes Kapitel beginnt mit einem Satz, das Hirn versucht irgendwie einen Zusammenhang zum Inhalt zu finden - das klappt leider nicht immer und alles ist verwirrend und kompliziert.


Es ist allerdings gerade der Tiefgang in den Charaktären, die das Buch wahnsinnig reizvoll machen. Denn häufig hat man die Bilder im Kopf, weiß aber nicht so genau, wie man dort hingekommen ist und wie ein junges Mädchen auf diese Bahn gerät, dass sie keinen anderen Ausweg sieht als Sex.


Man blickt in die Untiefen der menschlichen Seele - von mir gibt es extrem gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Wo war der rote Faden?

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„Puppentod“ ist der 2. Teil aus der Kronoberg Reihe, die aber nicht insich abgeschlossen war, sondern übereinandergreifend spielt.
Joa, kann man machen, wenn man findet das die anderen drölfzig Irrungen ...

„Puppentod“ ist der 2. Teil aus der Kronoberg Reihe, die aber nicht insich abgeschlossen war, sondern übereinandergreifend spielt.
Joa, kann man machen, wenn man findet das die anderen drölfzig Irrungen und Wirrungen nicht ausreichen um den Leser komplett zu vergraulen. Wieder hundert Namen, hundert unaussprechbare Ortschaften, kurze Kapitel, zig Handlungsstränge, Erklärungen die nichts relevantes zur Story beitragen. Gefühlt alle wurden missbraucht, missbrauchen selber, haben irgendwelchen Dreck am stecken. Aber niemandem kommst du nah genug, denn wenn du dich gerade einlassen willst kommt der Cut und du hängst schon in der nächsten Szene.
Mir ist schwindelig, das war Hardcore Autoscooter fahren durch eine Handlung, wo scheinbar selbst die Autoren bis zum Schluss ihren eigenen roten Faden gesucht haben. Aber weil das Buch ja mal enden muss, kommt dann das, was da kommt und dann ist wirklich der Ofen aus und du fasst dir an den Kopp mit den Gedanken „Euer ernst jetzt?“

Wirklich sehr sehr schade, denn die Geschichte hatte richtig Potenzial. Die Missbrauchsfälle hätten einem wirklich nahe gehen können, wenn man da mehr Tiefgang geboten hätte. Warum wird da abgebremst während unnütze Erzählungen so viele Seiten bekommen? Kann ich nicht nachvollziehen.

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