Cover-Bild Ein Traum vom Glück
Band 1 der Reihe "Die Ruhrpott-Saga"
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14,90
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 27.03.2020
  • ISBN: 9783785726709
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Eva Völler

Ein Traum vom Glück

Roman

Essen 1951: Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2020

Es war mir eine Freude

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Anders, als es der Klappentext vermuten lassen könnte, ist Katharina nicht grade auf der Flucht oder erst grade in Essen angekommen, sondern ist schon dabei, sich ein neues Leben aufzubauen. Obwohl der ...

Anders, als es der Klappentext vermuten lassen könnte, ist Katharina nicht grade auf der Flucht oder erst grade in Essen angekommen, sondern ist schon dabei, sich ein neues Leben aufzubauen. Obwohl der Roman in der Nachkriegszeit spielt, ist diese Zeit an sich sicherlich Thema, aber nicht im Vordergrund. Dies ist Katharina mit ihrer Geschichte.
Katharina ist eine tragische Figur, die vieles erlebt hat und Träume aufgeben musste. Sie ist aber wieder aufgestanden und hat sich neue Ziele gesetzt.
Vor allem durch die Figur Mine wird deutlich, was für ein großer Umbruch zu der damaligen Zeit stattgefunden hat. Die Erzählperspektive wurde immer wieder gewechselt, was ich aber nicht störend fand, sondern als sehr angenehm. So können wir die damalige Zeit aus verschiedenen Standpunkten beleuchten. Es ist sehr spannend zu sehen, wie die Dinge damals teilweise erklärt wurden, was heute auf Grund des Wissensstandes gar nicht mehr möglich wäre.

Für mich ist dieser Roman auch echt was besonderes, weil ich selbst aus Essen komme und dort lebe. Ich kenne natürlich aus Erzählungen, wie es hier früher war, aber ich selbst habe davon nicht so viel mitbekommen. Es ist spannend, neues über meine Stadt zu erfahren, und andererseits bekanntes im Buch wiederzufinden/zu begegnen.


Fazit:
Dieser Roman ist eine Mischung aus historischer Roman, Jugendroman, Frauenroman, Krimi und Familienroman. Es hat mich einfach auf so viele Ebenen gepackt. Er zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie man es glaubt.
Zum Ende passiert ehrlich gesagt ein bisschen viel. Es haben mich dann jedoch zwei Sachen extrem berührt, sodass diese Unruhe (so nenne ich es mal) für mich wieder ausgeglichen war.
Ich freue mich tierisch auf die Folgebände.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Spannender erster Teil

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“Ein Traum vom Glück“ von Eva Völler hat mich durch die Gestaltung des Covers sofort auf die Geschichte neugierig gemacht. Die Gestaltung der Personen in Farbe und die Häuser und Zechenlandschaft in Schwarz-Weiß ...

“Ein Traum vom Glück“ von Eva Völler hat mich durch die Gestaltung des Covers sofort auf die Geschichte neugierig gemacht. Die Gestaltung der Personen in Farbe und die Häuser und Zechenlandschaft in Schwarz-Weiß stimmt, ohne einen Blick in das Buch zu werfen, den Leser bereits in das Geschehen und Leben der damaligen Zeit ein. Kohlenstaub nicht nur in der Grube sondern auch in der Luft. Ärmliche Verhältnisse der Nachkriegszeit und doch Menschen, die Ihre Zukunft in die Hand nehmen und für ein besseres Leben kämpfen.
Ich habe diese Zeit aufgrund meines Alters nicht miterlebt. Mein Großvater und Urgroßvater haben jedoch auf der Zeche gearbeitet. Mein Urgroßvater war Hauer und mein Großvater hat Untertage Zug gefahren. Somit verbindet meine Familie und mich die Geschichte dieser Zeit ganz besonders.
Vor “Ein Traum vom Glück” habe ich noch kein Buch von Eva Völler gelesen. Und ich kann sagen, Eva Völler hat mich mit diesem Buch überzeugen können. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr authentisch und gefühlvoll und man wurde durch ihn einfach in den Bann gezogen. Durch die Beschreibung der Hauptcharaktere Katharina und Johannes kann man sich super in die beiden Figuren hineinversetzen. Man hat das Gefühl als würde man einen tiefen Einblick in die Welt der beiden bekommen, sodass man auch ihre Handlungen und Gefühle nachvollziehen kann.
Katharina findet nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin bei Ihrer Schwiegermutter einen Unterschlupf für sich und Ihre beiden Töchter. Das Leben in einfachen Verhältnissen fällt Katharina schwer und sie träumt von einem Leben ohne Entbehrungen. Für diesen Traum arbeitet sie hart. Sie näht unermüdlich für ihre Kundschaft und träumt von einem eigenen Modestudio. Dann tritt Johannes in ihr Leben. Er ist ein traumatisierter Kriegsheimkehrer der auch im Haushalt Ihrer Schwiegermutter aufgenommen wird. Johannes ist der Enkel Ihrer Schwiegermutter und somit der Neffe von Katharina. Gemeinsam arbeiten Katharina und Johannes ihre eigenen Kriegserlebnisse auf und kommen sich in all ihrer Verletzlichkeit und Einsamkeit näher. Johannes trägt mit seiner Arbeit auf der Zeche nun zum Unterhalt der gesamten Familie bei und unterstützt auch mit seinem Einsatz in Haus und Garten wo er nur kann. Zu der Beziehung von Katharina und Johannes möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, da ansonsten zu viel vorweggenommen wird.
Da Karl, der Ehemann von Katharina, noch im Krieg vermisst wird, hat sie es schwer sich mit den Töchtern im Zusammenleben mit ihrer Schwiegermutter ein neues Leben aufzubauen. Für Ihre Schwiegermutter ist auch nach einigen Jahren völlig klar, dass ihr Sohn auf jeden Fall noch lebt. Die Rückkehr von Karl ist für Sie nur Frage der Zeit. Schließlich ist auch Johannes aus dem Krieg zurückgekehrt. Ein Neuanfang für Ihre Schwiegertochter ist für sie somit völlig ausgeschlossen. Auch die Nachbarn haben Katharina und ihren „Lebenswandel“ ständig im Blick.
Mit Ihrer Freundin Hanna und deren Bruder Stan beginnt für Katharina und Johannes langsam wieder ein Leben mit Zuversicht. Besuch von Kirmes, Tanzveranstaltungen sind Unternehmungen, die sie langsam wieder ins Leben zurückbringen. Die Töchter Inge und Bärbel stehen bei Katharina jedoch immer an erster Stelle und somit stellt sie Ihr Leben ganz in den Schatten ihrer Töchter.
Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der Nebencharaktere. Schwiegermutter Mine hat mir besonders gut gefallen, da sie sich um die gesamte Familie kümmert jedoch ganz genau weiß, dass sie alle in einem engen Abhängigkeitsverhältnis leben. Auch sie ist mit der Bewirtschaftung ihres Gartens und aller anfallenden Arbeiten auf den Rest der Familie angewiesen. Jedoch geraten Katharina und Mine immer wieder aneinander, da Mine ihre Schwiegertochter immer wieder in ihre Schranken weist und klar macht, wer das Sagen hat. Die Töchter Inge und Bärbel werden groß in einer Welt der Entbehrungen aber einer liebevollen Beziehung zu ihrer Mutter Katharina und auch einem Silberstreif am Horizont auf eine spannende Zukunft ihres noch jungen Lebens.
Zum Ende des ersten Teils dieser Familiensaga überschlagen sich jedoch die Ereignisse, die auf mich etwas zu konstruiert wirken. Ich bin jedoch gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte. Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Ein Traum vom Glück

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Dies ist Teil 1 der Ruhrpottsaga. Man schreibt das Jahr 1951. Katharina ist aus dem zerbombten Berlin mit ihrem beiden Töchtern zu ihrer Schwiegermutter Mine nach Essen gezogen. Ihr Mann Karl wird noch ...

Dies ist Teil 1 der Ruhrpottsaga. Man schreibt das Jahr 1951. Katharina ist aus dem zerbombten Berlin mit ihrem beiden Töchtern zu ihrer Schwiegermutter Mine nach Essen gezogen. Ihr Mann Karl wird noch immer vermißt aber Mine glaubt fest daran, dass Karl wieder kommt. Das Leben mit der barschen und herrischen Mine fällt Katharina schwer. Sie verdient ihren Lebensunterhallt mit dem Nähen von Kleidern, das sie unheimlich gut beherrscht. Ihr heimlicher Traum ist es, bald ein eigenes Atelier zu eröffnen. Doch dann kommt Mines Enkel Johannes als Spätheimkehrer vom Krieg zurück und das Leben der Frauen ändert sich. Johannes findet bald darauf eine Arbeit in der Zeche und zwischen Katharina und Johannes knistert und funkt es total. Doch dann trifft Karl aus russischer Gefangenschaft schwer krank und psychisch schwer traumatisiert nachhause zurück. Wird Katharina ihre Liason beenden? Ein wunderbar geschriebener Roman, der uns die Menschen aus dem Ruhrgebiet näherbringt. Wir erleben ihr tägliches Einerlei, der viele Russ, der die Wäsche schwarz färbt, die Arbeit der Männer unter Tage und dann die Erholung am Wochenende bei einem Bier. Die Autorin läßt ihre Figuren in dem Roman im Ruhrpottdialekt sprechen, was dem ganzen eine besondere Note gibt. Das Buch ist derart interessant und wirklichkeitsnah geschrieben, man kann die Sorgen und Nöte von Katharina und auch von Mine verstehen. Teilweise wird uns vorgeführt, mit welch einfachen Zutaten die Menschen damals ein gutes Essen zubereiten konnten. Ein Buch, nach dessen Lektüre man unbedingt wissen will, wie es mit der Familie weitergeht und man shon auf den zweiten Teil wartet. Auch das Cover ist ganz im Stil der 50igee Jahre gehalten.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Der Ruhrpott ist ein sympathisches Fleckchen Erde

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Ich mag das Ruhrgebiet. Wenn ich mir überhaupt vorstellen könnte, in den Westen zu ziehen, dann wäre der Ruhrpott, ja gar Essen meine erste Wahl.
Ich sehe schon eure fragenden Gesichter. Wieso zur Hölle ...

Ich mag das Ruhrgebiet. Wenn ich mir überhaupt vorstellen könnte, in den Westen zu ziehen, dann wäre der Ruhrpott, ja gar Essen meine erste Wahl.
Ich sehe schon eure fragenden Gesichter. Wieso zur Hölle denn Essen, wieso der Pott? Ganz einfach: Weil wir Vogtländer wie auch unsere Nachbarn, die Erzgebirgler mit dem Pott etwas gemeinsam haben: Unsere Bergbautradition. Bei Zeiten wurde uns im Musikunterricht das Steigerlied beigebracht, weshalb ich es beim Lesen vom ersten Teil von Eva Völlers Ruhrpottsaga mehr mitgesungen als gelesen habe. Und dann mag ich die Geradlinigkeit der Ruhrgebietler sowie ihren Dialekt. Da gibts ne Ansage direkt ins Gesicht, ohne viel Aufhebens. Nach Essen möchte ich auch mal, weil da eine gute Freundin wohnt, mit der ich zwar schon viel geschrieben, sie aber bisher leider nie persönlich getroffen habe und weil da eine meiner Lieblingsserien spielt: Der letzte Bulle. Ja, ich oute mich als großer Mick-Brisgau-Fan. 😁

Katharina, die Hauptprotagonistin im ersten Band von Eva Völlers Ruhrpottsaga sieht das etwas anders. Die will am liebsten wieder raus aus Essen. Denn die Stadt steht für sie vor allem für den Essengeruch, den ihre Schwiegermutter beim Kochen produziert, den Kohlestaub, der die Bettwäsche auf der Leine schwarz färbt und sich im Flur des Hauses absetzt und spießige Nachbarn, die über sie lästern, weil sie die geschminkte Schickse aus Berlin ist, die sie angeblich für was Besseres hält. Dabei will Kathi bloß unabhängig sein. Zu Ende des Krieges ist sie mit ihren beiden Töchtern aus Berlin geflüchtet und ist bei ihrer Schwiegermutter in Essen untergekommen. Ihr Mann gilt seit dem Krieg als vermisst und außer seiner Mutter Mine glaubt keiner mehr an eine Rückkehr. Kathi träumt von einem eigenen Laden, in dem sie ihre selbstgeschneiderten Kleider verkaufen kann und möchte sich und ihren Töchtern lieber heute als morgen ein Leben in Düsseldorf aufbauen, doch dann steht plötzlich Johannes, der Neffe ihres verschollenen Mannes vor der Tür und ihr Leben wird auf den Kopf gestellt.

Mir hat der erste Band der Ruhrpottsaga sehr gut gefallen. Eva Völler hat einen angenehmen Schreibstil und lässt es keine Sekunde langweilig werden. Der Roman ist voller unabsehbarer Wendungen, verbotener Liebe, Altnazis, die Stunk suchen und einer Menge Bergsteigerlatein. Ein wunderbarer historischer Roman über die 50er Jahre und die Nachkriegszeit im Ruhrpott. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Und über allem der Duft von Speck und Zwiebeln ...

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Nachkriegsjahre in einer Essener Bergbausiedlung. Den Menschen stecken die Kriegstraumata noch in den Knochen, längst sind Hunger und Wohnungsnot noch nicht besiegt. Aber die Zechen bringen den Aufschwung. ...

Nachkriegsjahre in einer Essener Bergbausiedlung. Den Menschen stecken die Kriegstraumata noch in den Knochen, längst sind Hunger und Wohnungsnot noch nicht besiegt. Aber die Zechen bringen den Aufschwung. Sie bieten Arbeitsplätze und langsam beginnen die Menschen, ihre Leben wieder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht das Schicksal der vertriebenen Katharina, die mit ihren beiden Töchtern bei der Schwiegermutter untergekommen ist. Ihr Mann gilt als Kriegsgefangener vermisst. Sie versucht mit ihrem Nähtalent und viel Fleiß für sich und ihre Töchter ein besseres Leben zu erarbeiten.

Schmutz, tägliche Plackerei, der schroffer Umgangston und der Zusammenhalt der Menschen transportieren den besonderen Ruhrpottflair und über allem hängt der Duft von Omma Mines Speck und Zwiebeln.

Die Geschichte bedient sich vieler Perspektiven, so erhält man einen tollen Einblick in die unterschiedlichen Charaktere und Verständnis für ihre Verhaltensweisen je nach Rolle oder eigener Geschichte. Die Auswirkungen des Krieges sind überall noch zu spüren und der Klassenunterschied der Menschen, die Bürokratie und die patriachalen Strukturen sind besonders für Frauen, aber auch für Kriegsversehrte und Ungebildete kaum überwindbar. Die Handlung ist spannend, recht einfach strukturiert und in allem gut eingewoben.

Durch die häufigen Perspektivwechsel dauert es etwas länger bis einem die Charaktere richtig ans Herz wachsen. Aber am Ende ist man ihrem Ruhrpottcharme erlegen und fiebert mit den Protagonisten auf ein besseres Leben.

Als Pottblag erinnerte mich manches an meine Kinderzeit bei Omma und ich freue mich auf Teil 2.

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