Cover-Bild Eine Sehnsucht nach morgen
Band 3 der Reihe "Die Ruhrpott-Saga"
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 26.03.2021
  • ISBN: 9783785727423
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Eva Völler

Eine Sehnsucht nach morgen

Die Ruhrpott-Saga. Roman

Ruhrpott, 1968: Flowerpower, Studentenbewegung, Arbeitskampf. Als Bärbel nach dem Medizinstudium in ihre Heimatstadt Essen zurückkehrt, spiegelt sich die Zerrissenheit der Gesellschaft auch in ihrer eigenen Familie wider: Die Schwester und ihr Schwager kämpfen mit privaten und beruflichen Schwierigkeiten, für die es keine Lösung zu geben scheint, und ihr Bruder setzt mit politischen Aktionen seine Zukunft aufs Spiel. Doch vor dem größten Problem steht Bärbel selbst, als sie den Mann wiedersieht, den sie früher für die Liebe ihres Lebens hielt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2021

Authentische Personen, spannendes Zeitgeschehen und ein einzigartiger Lokalkolorit

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"Eine Sehnsucht nach morgen" ist das Finale der Ruhrpott-Saga aus der Feder der Autorin Eva Völler, die Reihe erscheint im Lübbe Verlag.


Ruhrpott, 1968: Bärbel kehrt als Ärztin in ihre Heimat Essen ...

"Eine Sehnsucht nach morgen" ist das Finale der Ruhrpott-Saga aus der Feder der Autorin Eva Völler, die Reihe erscheint im Lübbe Verlag.


Ruhrpott, 1968: Bärbel kehrt als Ärztin in ihre Heimat Essen zurück und zieht in ihren Familienverbund mit Schwester Inge, Schwager Johannes, Vater Karl und Bruder Jakob. Die Zeit ist offen für Neues, Flowerpower, Frauenrechte, Studentenbewegung und technische Errungenschaften sorgen für Veränderung in der Gesellschaft. Doch zunächst sieht Bärbel einer ganz anderen Herausforderung entgegen, denn ihre Jugendliebe Klaus wohnt mit Frau und Tochter im Nachbarhaus und sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll.

Im Vordergrund steht Bärbels neuer Lebensabschnitt in Essen. Zurück bei der Familie findet sie eine Stelle als Ärztin in einem katholischen Krankenhaus. Als sie Klaus wiedersieht, merkt sie, dass ihre Gefühle für ihn immer noch stark sind. Doch Klaus hat in seiner Ehe gerade selbst Probleme und versucht, sich um seine Tochter zu kümmern.

Mit dem eingebauten Zeitgeschehen (samt Mondlandung und Bonanza) hat Eva Völler diese Zeit der späten 60er Jahre wieder aufleben lassen. Aber auch die Folgen der harten Arbeit in der Kohleförderung, das Zechensterben und die Veränderungen in der Gesellschaft hat sie in diesem Buch sichtbar gemacht.

Von diesem Roman bin ich nach dem Lesen immer noch ganz berauscht, so hautnah konnte ich mit den Figuren mitfiebern, die gesellschaftlichen und modischen Veränderungen der Zeit miterleben und das Flair im Ruhrpott mit Dialekt und Bergwerksarbeit nachempfinden. Man wird von dieser genauen und detailreichen Schilderung mit realen Marken, Musikhits und Ohrwürmern, politischen Gegebenheiten und Modeerscheinungen regelrecht in die Zeit gebeamt und ich habe die Entwicklung der einzelnen Schicksale gespannt mitverfolgt. Dabei haben die eindeutig gezeichneten Charaktere ihre Rollen wie Schauspieler hervorragend gespielt, ihre unterschiedlichen Charaktere und persönlichen Besonderheiten mitsamt nachfühlbaren Emotionen waren wiedererkennbar und wunderbar zu lesen. Auch das Ruhrpott-Platt durfte da nicht fehlen. Mir sind viele Figuren mit ihrer liebenswürdigen Art regelrecht ans Herz gewachsen und ich war gleichzeitig zufrieden und dennoch traurig, als die Geschichte geendet hat.


Dieser Roman ist eines meiner Highlights im Mai, es ist eine wunderbar erzählte, authentische Zeitreise in das Leben Ende der 60er Jahre im Ruhrpott. Wer Familiengeschichten mag, wird hier seine helle Freude haben.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein gelungener Abschluss

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"Eine Sehnsucht nach morgen" ist der letzte Band der Ruhrpott-Saga von Eva Völler und führt den Leser zum dritten Mal nach Fischlaken, einem südlichen Stadtteil in Essen.
Nach ihrer Mutter Katharina und ...

"Eine Sehnsucht nach morgen" ist der letzte Band der Ruhrpott-Saga von Eva Völler und führt den Leser zum dritten Mal nach Fischlaken, einem südlichen Stadtteil in Essen.
Nach ihrer Mutter Katharina und ihrer großen Schwester Inge steht diesmal Bärbel im Mittelpunkt der Handlung. War sie im letzten Buch noch in der Oberstufe und hat ihr Abi gemacht, kehrt sie jetzt nach ihrer Studienzeit in Hamburg als Assistenzärztin nach Essen zurück. Damals ist sie in die nördliche Großstadt geflohen, weil ihr Freund Klaus, der langjährige Nachbarsjunge der Familie, wegen einer anderen jungen Frau verlassen hat. Und auch ihre Rückkehr ist mit einer Art Flucht begründet: ihr Freund, Vorgesetzter und eigentlich medizinischer Mentor hat sie mit zwei Frauen des klinischen Personals betrogen. Als Bärbel das herausgefunden hat, verlässt sie Hamburg Hals über Kopf.
Doch kaum ist sie zurück, wird sie direkt wieder mit Klaus und ihren Gefühlen für ihn konfrontiert. Er ist mittlerweile verheiratet und hat eine kleine Tochter, doch seine Ehe läuft alles andere als gut. Damit müssen sich die beiden erneut mit ihren Gefühlen füreinander auseinandersetzen....

Was mir an den Büchern von Eva Völler besonders gut gefällt, ist, dass sie von dem ganz normalen Alltag einer Familie berichtet und dabei die historischen Erlebnisse schildert, die teilweise sehr bahnbrechend waren, aber so natürlich und normal dargestellt werden, wie eine Arbeiterfamilie sie in dieser Zeit wahrscheinlich sehr häufig wahrgenommen hat: manchmal eher nur beiläufig, manchmal mitten im Geschehen. So werden ganz unterschiedliche Themen der damaligen 60er Jahre wie die Studentenproteste, Flower-Power-Bewegung, der Contergan-Skandal, die Mondlandung, erste Organtransplantationen und natürlich als prominentestes Thema: die Rolle und Stellung der Frau in der Gesellschaft auf eher bescheidene Weise angesprochen. Allerdings habe ich dadurch viel mehr ein Gefühl für diese Zeit und den Alltag der Menschen dadurch gewinnen können.

Ein toller Abschluss einer sehr lesenswerten Trilogie.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Leider heißt es Abschied nehmen

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Im Jahr 1968 kehrt Bärbel nach ihrem Medizinstudium in ihre Heimatstadt Essen zurück. Ihre Familie nimmt sie herzlich auf und Bärbel fühlt sich sofort wieder zu Hause. Daß sie ihrer Jugendliebe Klaus fast ...

Im Jahr 1968 kehrt Bärbel nach ihrem Medizinstudium in ihre Heimatstadt Essen zurück. Ihre Familie nimmt sie herzlich auf und Bärbel fühlt sich sofort wieder zu Hause. Daß sie ihrer Jugendliebe Klaus fast täglich begegnet versucht Bärbel tapfer wegzulächeln, obwohl es ihr sehr schwer fällt. Die Zeiten im Ruhrgebiet haben sich geändert. Durch das Zechensterben fallen viele Arbeitsplätze weg. Auch an Bärbels Familie gehen die Probleme nicht vorbei. Sogar ihr "kleiner" Bruder Jakob gerät in große Schwierigkeiten, weil er sich durch falsche Freunde in die damals üblichen Demonstrationen hineinziehen läßt. Aber Bärbel steht vor einem ganz anderen Problem: Sie liebt Klaus noch immer, obwohl der, wenn auch unglücklich, verheiratet ist.

Der dritte Teil der Ruhrgebietssaga von Eva Völler trägt den Titel "Eine Sehnsucht nach morgen". Dieser Titel ist sehr treffend. Die Sehnsucht der jungen Leute nach Veränderungen ist hier ganz deutlich spürbar. Die Methoden jedoch, mit denen sie ihre Vorstellungen durchsetzen wollen, sind dabei allerdings manchmal fragwürdig. Hier hat Eva Völler sehr gut recherchiert und vermittelt das Geschehen sehr gekonnt so bildhaft, daß man tatsächlich in diese Zeit versinkt und ein reales Bild vor Augen bekommt. Die Charaktere in dieser Geschichte sind auch hier wieder unheimlich vertraut. Da die Geschichte sich bereits über Jahre hinzieht, begleitet man manche Charaktere bereits seit ihrer Kindheit. Man erlebt ihre Entwicklung dadurch intensiv mit, leidet mit ihnen und hat Spaß mit ihnen. Aufgrund dieser langen Zeit ist es nun richtig traurig, von ihnen Abschied nehmen zu müssen. Zu gern würde ich die Geschichte bis in die heutige Zeit verfolgen. Was mir auch hier wieder gut gefallen hat ist die Tatsache, daß Eva Völler dem Leser das Ruhrgebiet nahe bringt, so wie es wirklich war. Ganz ohne Vorurteile und die üblichen Klischees. Sie hat wieder einmal bewiesen, daß man nicht in die Ferne schweifen muß - gute Geschichten können auch direkt vor der Haustür spielen!

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Runder Abschluss

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"Die Sehnsucht nach morgen" ist der dritte und leider der letzte Teil der Ruhrpott Saga von Eva Völler. Teil eins und zwei haben mich ja bereits begeistert und auch Teil drei stand den anderen beiden nicht ...

"Die Sehnsucht nach morgen" ist der dritte und leider der letzte Teil der Ruhrpott Saga von Eva Völler. Teil eins und zwei haben mich ja bereits begeistert und auch Teil drei stand den anderen beiden nicht nach. Hauptsächlich geht es hier um Bärbel, Klaus und Jakob, aber auch Inge, Johannes und Karl finden ihren Platz in der Geschichte.
Es ist wieder wunderbar lebhaft erzählt. Die Mode wird beschrieben, die Stellung der Frau, die Arbeit in einem katholischen Krankenhaus, die Bestellungen bei Quelle, die Mucken eines VW Käfers ... Das ganze macht die Geschichte so wirklich und glaubhaft.
Das Buch rundet die ganze Geschichte ab und ich kann die Trilogie absolut empfehlen!


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Veröffentlicht am 10.04.2021

Gelungener Abschluss der Ruhrpott Trilogie

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Noch bevor ich die Zusage für die Teilnahme dieser Leserunde hatte, habe ich den zweiten Band der Trilogie gelesen. So hatte ich etwas mehr Einblick in das Leben dieser Essener Familie. Aber auch ohne ...

Noch bevor ich die Zusage für die Teilnahme dieser Leserunde hatte, habe ich den zweiten Band der Trilogie gelesen. So hatte ich etwas mehr Einblick in das Leben dieser Essener Familie. Aber auch ohne den 2. Teil gelesen zu haben, würde ich sagen, dass man sich schnell in die Geschichte einfinden kann.
Im 3. Teil steht die jüngere Tochter Bärbel im Mittelpunkt. Bärbel ist Ärztin und hat einige Jahre in Hamburg gelebt und gearbeitet. Nachdem dort ihre Beziehung zu einem Arbeitskollegen in die Brüche gegangen ist, kehrt sie spontan wieder in ihre alte Heimat zurück.
Von ihrer Familie wird sie wieder herzlich aufgenommen. Ihre Schwester Inge und deren Mann Johannes erwarten gerade ihr erstes Kind und ihr Bruder Jakob, der das Gymnasium besuchen darf, hat einige Hürden zu überwinden beim Erwachsenwerden. Wie sein Vater arbeitet er in den Ferien unter Tage und sieht so, wie sehr diese Arbeit an einem Menschen zehrt.
Auch Bärbels Vater, der durch eine schwere Verletzung mental sehr beeinträchtigt ist, erlebt mit Clärchen einen zweiten Frühling.
So wird im Laufe des Buches jede Geschichte der einzelnen Familienmitglieder weitererzählt. Jeder und jede trägt ein Päckchen mit sich herum. In dieser Zeit und auch im Ruhrpott war es oft nicht leicht. Der Kohleabbau ging zurück, Minen wurden geschlossen, es gab viele Arbeitslose. Die Autorin Eva Völler hat die Schwierigkeiten dieser Zeit sehr gut erzählt. Ich konnte mir die Familie immer sehr gut vorstellen.
Die Hauptgeschichte dieses Buches dreht sich jedoch um Bärbel, die nun in Essen wieder Fuß fassen möchte. Sie findet eine Anstellung als Ärztin und anfangs läuft es auch recht gut, doch im Laufe der Zeit kommen viele Hürden auf sie zu. Frauen im Beruf als Arzt waren damals noch sehr selten und so wird ihr das Leben oft nicht leicht gemacht. Natürlich hat sie nicht nur beruflich viel zu meistern. Da ihre Jugendliebe Klaus in der selben Straße lebt, läuft sie ihm sehr oft über den Weg. Klaus ist mittlerweile verheiratet und hat eine vierjährige Tochter. Zwischen Bärbel und Klaus gab es viel Unausgesprochenes. Aber eines ist klar, die beiden lieben sich immer noch. Und sie werden auch wieder ein Paar, aber auch das in den 60er Jahren nicht einfach. Eine Scheidung ist ein Skandal. Mit dem Weg, wie Bärbel und Klaus zueinanderfinden, hat die Autorin viel Spannung in dieses Buch gebracht.
Es war einfach herrlich dieses Buch zu lesen. Es ist eine Geschichte einer Familie, die es ohne weiteres gegeben haben könnte. Nichts ist überzogen oder unglaubwürdig. Eine Geschichte aus dem Leben!

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