Cover-Bild Alte Sorten
(53)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Handlung
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783832183813
Ewald Arenz

Alte Sorten

Roman
Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln, Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem Aussehen.
Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die die Arbeit, die auf dem Hof anfällt, problemlos zu meistern scheint. Schon beim ersten Gespräch der beiden stellt Sally fest, dass Liss anders ist als andere Erwachsene. Kein heimliches Mustern, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Für Sally ist die ältere Frau ein Rätsel. Was ist das für Eine, die nie über sich spricht, die das Haus, in dem die frühere Anwesenheit anderer noch deutlich zu spüren ist, allein bewohnt? Während sie gemeinsam Bäume auszeichnen, Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2019

Tiefgründige Entspannung

0

Ewald Arenz ist mit "Alte Sorten" ein wirklich einfühlsames Porträt zweier Frauen gelungen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten.

Während die junge Sally gegen die gesamte Welt ...

Ewald Arenz ist mit "Alte Sorten" ein wirklich einfühlsames Porträt zweier Frauen gelungen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten.

Während die junge Sally gegen die gesamte Welt ankämpft, von der sie sich missverstanden fühlt, lebt Liss zurückgezogen auf dem familieneigenen Hof und versucht den Laden aus eigener Kraft am Laufen zu halten. Als sie Sally bei sich aufnimmt, zeigt sich schnell, wieviel die beiden Frauen eigentlich gemeinsam haben.

Wie der Klappentext so schön sagt:
">Alte Sorten< ist ein Roman, der entschleunigt und den Blick auf das Wesentliche lenkt."

Und dem kann ich nur zustimmen! Dieses Buch blendet mit seinem Stil die restliche Welt um einen herum aus und fokussiert den Blick auf einen selbst. Auch wenn die Geschichte scheinbar nicht viel mehr erzählt, als die täglich auf einem Hof anfallenden Arbeiten, passiert doch so viel mehr zwischen den Zeilen. Gerade die wortlosen Interaktionen der beiden Frauen lassen auch den Leser über das eigene Leben nachdenken und lenken den Blick auf die Probleme, die im Alltag schnell untergehen können.

Zumindest mir hat es die Augen geöffnet für die Schnelllebigkeit der heutigen Gesellschaft, die dazu führt, dass sich viele Menschen überfordert fühlen.

"Alte Sorten" ist wie ein Ruhepol, ein Rückzugsort, an dem man sich über saftig-süße Birnen freuen kann und beim Summen der Bienen entspannt; ein Stückchen Natur in Buchform, das zum tief Luft holen einlädt und den Alltag vergessen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein Herzensbuch

0

Es gibt so viele gute Bücher - und es gibt Herzensbücher, die mich so berühren, dass sie mir nicht mehr aus dem Kopf gehen und lange nachwirken.
"Alte Sorten" ist ein echtes Herzensbuch.

Schon optisch ...

Es gibt so viele gute Bücher - und es gibt Herzensbücher, die mich so berühren, dass sie mir nicht mehr aus dem Kopf gehen und lange nachwirken.
"Alte Sorten" ist ein echtes Herzensbuch.

Schon optisch wunderschön, wenn auch etwas verwirrend, da ich mir anfangs über das Genre etwas unsicher war. Bei dem Cover und dem Titel hätte es ja auch ein botanisches Buch sein können, lag aber ja bei den Romanen im Buchladen. Glücklicherweise gehört es da auch hin.

Zwei Frauen, eine jung und kurz vor dem Abi, eine im mittleren Alter, lernen sich zufällig kennen und Liss, die Ältere, lädt Sally spontan auf ihren Hof ein.
Beide haben viele Verletzungen erfahren und lassen sich den dringend notwendigen Freiraum, nähern sich aber nach und nach immer mehr an, bis eine Freundschaft entsteht.

Alles findet vor dem Hintergrund des Landlebens statt und die nicht romantisierte und detailreiche Darstellung desselbigen in vielen Facetten hat mich völlig fasziniert.
Selbst ein Kind vom Land hat mich die Schilderung schlagartig wieder in meine Kindheit versetzt, sei es die Hausschlachtung, die mühsame Feldarbeit, der Obstgarten - man merkt, dass der Autor hier aus eigener Erfahrung spricht.

Das klingt jetzt alles nicht besonders spektakulär, ist aber herausragend umgesetzt.
Das achtsame Essen einer Birne beispielsweise - fast schmeckt man die Birne.
So ging es mir ganz oft, es ist ein Buch für alle Sinne.
Neben dem Aspekt ist natürlich auch die eigentliche Handlung ergreifend beschrieben.
Ein Buch, das ich mir sorgfältig eingeteilt habe, weil ich nicht wollte, dass es ausgelesen ist.

Uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.05.2019

Sich öffnende Herzen

0

Als ich das Buch „Alte Sorten“ von Ewald Arenz gelesen habe, musste ich unweigerlich an Muscheln denken. Sind sie geschlossen, so weiß man, dass sie leben. Nur ab und an öffnen sie sich langsam, um sich ...

Als ich das Buch „Alte Sorten“ von Ewald Arenz gelesen habe, musste ich unweigerlich an Muscheln denken. Sind sie geschlossen, so weiß man, dass sie leben. Nur ab und an öffnen sie sich langsam, um sich bald wieder zu verschließen.
So wirken auf mich auch Sally und Liss, die Hauptfiguren des Romans. Beide haben in ihrem Leben Verletzungen erfahren, obwohl sie in ganz unterschiedlichem Alter sind. Sally ist 17, dabei ihr Abitur zu machen, Liss ist an die 50, hält einen Bauernhof am Leben.
Beide haben sich nach ihren negativen Erfahrungen zurückgezogen, die Einsamkeit gesucht. Sich verschlossen. Und nun haut Sally aus der Klinik, in die sie ihre Eltern gesteckt haben ab, und trifft auf Liss, die sie ohne viel zu fragen aufnimmt. Die beiden reden zunächst kaum miteinander, Sally hilft ihr bei der Arbeit, lernt ihre Grenzen kennen, lernt Neues kennen.
Beide Frauen nehmen sich bedingungslos an, als sie aufeinandertreffen, ohne Vorurteile. Ewald Arenz gelingt es ganz meisterhaft zu beschreiben, wie nach und nach aus diesem ersten Sich-Verstehen eine Freundschaft wächst.
Zudem hat er ein Gespür für die Landschaft. Sie ist nicht idyllisch, sie ist rau und karg. Es ist harte Arbeit, die in der Natur, auf den Feldern, beim Beschneiden der Obstbäume verlangt wird. So wird die Natur der Ort der Selbstbehauptung und auch der Ort an dem die Heilung alter Wunden möglich scheint.
„Alte Sorten“ gehört zu den Büchern, die man mit Gewinn mehrmals lesen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.05.2019

Ein Buch wie ein Bilderreigen

0


Alte Sorten von Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss.
Zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und auf einander treffen, als Sally ihr altes Leben hinter sich lassen will und ...


Alte Sorten von Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss.
Zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und auf einander treffen, als Sally ihr altes Leben hinter sich lassen will und aus einer psychiatrischen Klinik flüchtet.

Das Cover ist schlicht, wertig und doch eindrucksvoll gestaltet. Die Birnen sind erhaben gearbeitet, so dass schon beim Anfassen des Buches ein haptisches Erlebnis gegeben ist.

Der Schreibstil des Autors ist dermaßen bildlich, einfühlsam und dabei in keinster Weise kitschig, wie ich es selten erlebt habe.
Mit diesem besonderen Schreibstil schaffte er es mir die einzelnen Szenen dermassen real vor die Augen zu führen, das ich das Gefühl hatte mich mitten in den einzelnen Szenen zu befinden, das Heuzu riechen, die Sonne zu fühlen und den Geschmack der Birnen zu schmecken.

Sally trifft auf Liss, als sie aus der Psychiatrie flüchtet und sich am Rande eines Weinberges wieder findet.
Liss nimmt Sally ohne viele Fragen bei sich auf und stellt keinerlei Fragen.
Sie lebt ihr Leben auf ihrem Hof, den sie alleine bewirtschaftet weiter, ohne Ansprüche an Sally zu stellen. Sowohl Sally als auch Liss sind sehr starke, jedoch auch sehr verletzte und empfindsame Seelen. Mit der Zeit stellt sich Sally Fragen zur Vergangenheit von Liss: Warum ist sie eine Aussenseiterin im Dorf, warum bleibt sie trotzdem? Was hat sie so schlimmes verbrochen? Warum reagiert Liss auf die gestellten Fragen so abwehrend?
Ganz langsam nähern sich die zwei Frauen, die auf dem ersten Blick so unterschiedlich und sich in Wirklichkeit so ähnlich sind, an.

Für mich war dieses Buch ein Lese-Highlight 2019 und es bekommt einen festen Platz in meinem Bücherregal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.05.2019

Mit leisen Tönen zurück ins Leben

0

Liss trifft in ihrem Weinberg auf das Mädchen Sally und nimmt sie bei sich auf dem Hof auf. Ohne viele Worte nähern sich die beiden nach und nach an. Sally hilft bei den täglichen Arbeiten, Liss kommt ...

Liss trifft in ihrem Weinberg auf das Mädchen Sally und nimmt sie bei sich auf dem Hof auf. Ohne viele Worte nähern sich die beiden nach und nach an. Sally hilft bei den täglichen Arbeiten, Liss kommt dadurch auch mit ihrer eigenen Vergangenheit in Berührung. Alles scheint gut zu werden, bis Sallys Eltern auf dem Hof auftauchen und sie suchen.

Da Liss in Sally ein Stück weit sich selbst erkennt, wie sie früher war, versteht sie deren Sorgen und Nöte und lässt sich von Sallys manchmal barschem Ton nicht abschrecken. Und Sally fühlt sich endlich wieder beachtet und respektiert, wie sie ist. So holt Liss Sally langsam und leise ins Leben zurück. Und umgekehrt schafft Sally es, Liss aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen und der Zukunft eine Chance zu geben.

Schon das Cover verzaubert den Leser durch den wunderschönen und schlicht gehaltenen Einband. Haptisch ein absoluter Hochgenuss genau wie das Motiv der alten Birnensorte mit der winzigen Biene.

Mit ganz leisen Tönen schleicht sich das Buch in die Herzen der Leser. Man taucht ein in die Vergangenheit von Liss, die wie Sally mit ihren inneren Dämonen kämpft, was hervorragend durch die verschiedenen sprachlichen Mittel ausgedrückt wird. Man erfährt viel über die harte Arbeit auf dem Land. Und immer wieder schafft es Ewald Arenz, die Stimmungen so zu beschreiben, dass man meint, man stehe direkt in der Szenerie. Man schmeckt die Birnen, den Saft, der an den Händen und am Mund herunterrinnt, riecht das Gras und die Erde auf dem Kartoffelacker, fühlt den Staub auf der Haut und hört die Bienen summen.

Ein wundervolles Buch, das einen zum Nachdenken über das Leben einlädt und zur Ruhe kommen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre