Cover-Bild Der große Sommer
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.03.2021
  • ISBN: 9783832181536
Ewald Arenz

Der große Sommer

Roman
Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann – und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.
Hellsichtig, klug und stets beglückend erzählt Ewald Arenz von den Momenten, die uns für immer verändern.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Mehr als das, was man auf den ersten Blick sieht

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"Der grosse Sommer" von Ewald Arenz hat einfach alles, was ich von einem guten Jugendbuch erwarte. Von der ersten bis zur letzten Seite war dieser Roman keine Sekunde langweilig - hatte keinen einzigen ...

"Der grosse Sommer" von Ewald Arenz hat einfach alles, was ich von einem guten Jugendbuch erwarte. Von der ersten bis zur letzten Seite war dieser Roman keine Sekunde langweilig - hatte keinen einzigen Durchhänger. Im Gegenteil, einige dieser kurzen Kapitel las ich zweimal. Neben der Leichtigkeit der Jugend gelang es dem Autor auch die vielen Zwischentöne des Lebens einzufangen. "Der große Sommer" ist dem Genre "Coming of age" zuzuordnen.

Es ist der Sommer im Leben der vier Freunde: Friedrich, seiner Schwester Alma, Johann und Friedrichs erster großen Liebe - Beate. Wir kennen alle den Ausspruch: "Einer für alle, alle für einen". Für diese vier Freunde ist das nicht nur ein Lippenbekenntnis, sie leben diesen Satz in diesem großen Sommer.

Erzählt wird rückblickend aus der Sicht von Friedrich, der ein bestimmtes Grab auf dem Friedhof seiner Geburtsstadt sucht, in der er aufwuchs und die Schule besuchte. Während er durch die Grabreihen wandert, gehen seine Gedanken um Jahre zurück.

Ja, die Schule das war in diesem großen Sommer ein besonderes Thema. Friedrichs Versetzung war gefährdet und anstatt mit seiner Familie in Urlaub zu fahren, musste er zu Hause bei Oma und dem Großvater bleiben und für die Nachprüfung lernen. Die Oma war ja ganz o.k., jedoch der Großvater, den er auf keinen Fall Opa nennen durfte, war zu unterkühlt und unnahbar. Nicht unbedingt die Person, bei der ein 16jähriger Junge freiwillig seine Sommerferien verbringen möchte.

Aus anfänglicher Distanz zu diesem Medizin-Professor, der seinen Alltag im genauen Minutentakt einteilt, erwächst in Friedrich zuerst Achtung, die sich später in eine besondere Form tiefer Zuneigung verändert. Kein Wunder, denn der Sommer wurde sehr turbulent - aber auf Großvater war in jeder auch noch so schwierigen Situation absolut Verlass. Auch bei seiner größten "Dummheit" die Friedrich in diesem Sommer beging, war es sein Großvater der ihm half die Verantwortung für sein Tun zu übernehmen und heil aus der Sache wieder raus zu kommen.

Gegensätzlich zur Unterkühltheit des Großvaters, die weiche und liebevolle Oma, die so phantastisch kochen konnte. Malerin wollte sie einst werden, doch die Kunst blieb Freizeitbeschäftigung. Zu schwierig war das Leben nach Flucht und Krieg. Sie war durch und durch eine Künstlerseele, die in ihren Bildern das zum Ausdruck bringen konnte, was über die vordergründige Realität hinaus ging und sich dem flüchtigen Betrachter nicht erschloss: Das Flair eines Bildes.

(Seite 28/29) Friedrich: "Manchmal würde ich gerne malen können", sagte ich. "Weil ich dann malen könnte was ich sehe". .... "Aber es ist doch sowieso da", sagte sie (Alma) einfach. "Du musste es nicht malen". Das stimmte. Aber das, was man sah, war nicht alles....

Erstmals in seinem Leben begegnet Friedrich die Liebe und erstmals in seinem Leben erlebt er den Tod eines alten Menschen, begleitet diesen bis zum letzten Atemzug. Dieser Sommer spiegelt das Leben in seiner ganzen Fülle - Glück und auch Verlust. Wunderbar hat dies der Autor in einer Szene ausgedrückt, als Friedrich mit dem Rad am Friedhof vorbei fuhr. "Auf meiner Seite roch es unter der Kuppel der Linden .... durchsichtig süß. Und von den Kastanien am Straßenrand mischte sich ein Hauch vom Herbst hinein. Dass in allem Anfang immer schon ein Ende lag.... Vielleicht musste es so sein, dass man immer schon wusste, dass das Schöne verging. Vielleicht war alles so." (Seite 59)

Dieser Roman spiegelt die Leichtigkeit der Kindheit und Jugend, doch das Erwachsenenleben mit seinen Höhen und Tiefen wirft schon seine Schatten voraus. Lustig und traurig - wie das Leben eben so ist.

Dies ist zwar ein Jugendbuch, doch auch Erwachsene sollten es lesen. Einfach nur großartig.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Latein und Mathe

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Daran scheitern Friedrichs Pläne für den Sommerurlaub mit der Familie am Meer - dem 16jährigen droht eine Ehrenrunde, wenn er die Nachprüfungen nicht besteht und das wäre schon die zweite!

Deswegen nimmt ...

Daran scheitern Friedrichs Pläne für den Sommerurlaub mit der Familie am Meer - dem 16jährigen droht eine Ehrenrunde, wenn er die Nachprüfungen nicht besteht und das wäre schon die zweite!

Deswegen nimmt er den Vorschlag der Familie (oder ist es gar eine Anweisung), über die Sommerferien zu den Großeltern zu ziehen, wo der Großvater, ein Medizinprofessor, der noch praktiziert, mit ihm lernen wird. Der Strengste in der ganzen Familie: weil er der Stiefgroßvater ist, mussten Friedrich und seine Geschwister ihn über Jahre hinweg siezen und auch jetzt ist er noch superstreng und versteht keinen Spaß. Gut, dass Friedrichs nur wenig jüngere Schwester Alma - allerdings freiwillig - auch in der Stadt bleibt und auch sein bester Freund Johann die meiste Zeit zu Hause sein wird. Und dann gibt es noch Beate, die er erst vor ein paar Tagen kennengelernt hat.

Friedrich weiß noch nicht, dass er mit diesem Sommer auf eine bittersüße Weise das Ende von Etwas, von seinen unbeschwerten Kinder- und Jugendtagen erleben wird- er wird sich sozusagen entpuppen, einiges wird zu Ende gehen, während anderes neu beginnt.

Und nicht zuletzt wird er den Großvater, wie er ihn nennen muss, völlig neu kennenlernen!

Ewald Arenz hat mit leichter Feder - mir war sie stellenweise ein kleines Bisschen zu leicht - einen Roman voller Empathie, warmherzigem Humor und Klarsicht über eine scheinbar längst vergangene Zeit geschrieben. Ebenso deutlich wie die Unterschiede zu den frühen 1980er Jahren wurde jedoch das ewig Gleiche im Jungsein: die Unsicherheit, die Sehnsucht, ja, auch die Gier. Einmal mehr beweist Ewald Arenz sein ungeheures Talent in der Darstellung von Charakteren: Friedrich und seine Freunde, doch auch den Großvater und Nana, die Großmutter, sah ich während der Lektüre klar vor mir. Und fühlte mich versetzt in längst vergangene Zeiten, längst verloren geglaubte Gefühlswelten. Ein Roman, der aufwühlt und wehtut - aber lange nicht so, wie er versöhnt! Wenn man dem Autor glaubt - und ich bin bereit, das zu tun, habe ich doch meine Jugend zur gleichen Zeit wie Friedrich erlebt - dann erfährt man, dass es immer einen Weg, eine Lösung gibt und jedes Ereignis, also auch jede Tragödie immer aus mehreren Perspektiven betrachtet werden kann.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Erinnerungen

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Dieser Roman handelt von Friedrich, genannt Frieder, der mit seiner Schwester und zwei Freunden den großen Sommer seiner Jugend erlebt. Frieder muss aber für zwei Nachprüfungen lernen und wird dafür zum ...

Dieser Roman handelt von Friedrich, genannt Frieder, der mit seiner Schwester und zwei Freunden den großen Sommer seiner Jugend erlebt. Frieder muss aber für zwei Nachprüfungen lernen und wird dafür zum strengen und harten Großvater geschichickt. Doch dieser Sommer bringt nicht nur das erste Erwachsenwerden und einige Überraschungen, sondern auch Verluste und Schwierigkeiten mit sich.


Ich habe mir anfangs ein wenig schwer getan in die Geschichte hineinzufinden und mich an die Formulierungen zu gewöhnen. An sich ist das Buch aber flüssig zu lesen und die Sprache wirkt authentisch.


Besonders gut hat mir gefallen, wie die einzelnen Charaktere gezeichnet sind und hatte ich gleich eine Verbindung zu diesen. Die Haupterzählung wird auch immer wieder durch Einschübe aus der Gegenwart unterbrochen, was für mich immer die Spannung steigert.


Auch wenn die Geschichte des einen besonderen Sommers als Jugendlicher nichts wirklich Neues ist, schafft es der Autor hier mit den geschilderten Erlebnissem mich persönlich komplett abzuholen. Auch haben mich einige Stellen wirklich berührt und mich selbst in die Vergangenheit getragen, was das Buch aus meiner Sicht eben auszeichnet!

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Veröffentlicht am 28.03.2021

"Freundschaft beweist sich nicht in den guten Tagen"

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Inhalt: Der 16-jährige Friedrich, genannt Frieder, schafft die Versetzung in die nächste Klasse nicht. Das bedeutet: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Während seine Familie wie geplant in den Urlaub fährt, ...

Inhalt: Der 16-jährige Friedrich, genannt Frieder, schafft die Versetzung in die nächste Klasse nicht. Das bedeutet: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Während seine Familie wie geplant in den Urlaub fährt, wird er bei den Großeltern einquartiert und muss lernen. Der strenge Großvater flößt ihm gehörigen Respekt ein. Zum Glück ist da noch sein Freund Johann und auch seine jüngere Schwester Alma fährt nicht mit in den Familienurlaub, sondern macht ein Praktikum im Altenheim. Und dann lernt Frieder noch Beate kennen…
Frieder erlebt einen unvergesslichen Sommer, der sein Leben prägen wird.

Meine Meinung: Ewald Arenz erzählt auf authentische, eindringliche und auch humorvolle Weise von Frieders Gefühlen und Erlebnissen während dieses besonderen Sommers. Frieder ist ein ganz normaler 16-jähriger Junge, das älteste Kind einer achtköpfigen, etwas chaotischen, aber sehr liebenswerten Familie und ich mochte ihn sofort. Zu seiner ein Jahr jüngeren Schwester Alma hat er ein besonders inniges Verhältnis. Auch Alma mochte ich wegen ihrer frechen und unerschrockenen Art sehr gerne. Alle Charaktere dieses Romans wirkten sehr authentisch auf mich und sind gut gewählt.
Frieder lernt Beate kennen und verliebt sich in sie. Die Gedanken, die er sich über sie macht und seine Versuche mit ihr Kontakt aufzunehmen, sind wirklich schön zu lesen. Eine Zeitlang ist dieser Sommer für Frieder und seine Freunde wunderbar leicht und unbeschwert. Allerdings gefällt es Frieder überhaupt nicht, dass er bei seinem strengen Großvater lernen soll. Der Großvater ist der zweite Mann seiner Großmutter und Professor für Bakteriologie. Ein ernster und wortkarger Mann, der seine Zuneigung nicht offen zeigen kann, aber er ist auch sehr gebildet, lebenserfahren und - wider Erwarten auch menschlich. Er bringt Frieder viel fürs Leben bei, ohne dabei belehrend zu sein. Eigentlich ein ganz toller Mensch! Seine liebevolle Großmutter Nana liebt Frieder dagegen sehr. Sie zeigt ihm ihre Liebe ganz deutlich und mit ihr kann er offen über alles reden.
Ich konnte mich gut in Frieder und vor allem in die Zeit Anfang der 80er Jahre, hineinversetzen. Frieder ist, ebenso wie der Autor, im Jahr 1965 geboren. Ich bin etwa genauso alt und fühlte mich beim Lesen oft in meine eigene Jugend zurückversetzt. Zurück in die Zeit, als es noch Telefonzellen, Schreibmaschinen und Kassettenrekorder gab und der Krieg bei der älteren Generation noch allgegenwärtig war. Nostalgie pur.
Was die vier Freunde in diesem Sommer unternehmen, geht von harmlosen lustigen Schülerstreichen bis zu schwerer, jedoch ungewollter, Sachbeschädigung. In diesen wenigen Wochen passiert so einiges und die Unbeschwertheit hat irgendwann ein Ende. Frieder muss lernen, auch mit den schwierigen Anforderungen des Lebens umzugehen.
Ich habe die Unbeschwertheit und den Humor der ersten Wochen geliebt, aber auch die ernsteren Abschnitte des Buches haben mir gut gefallen und mich sehr berührt. Auch das Ende der Geschichte fand ich zufriedenstellend, auch wenn ich gerne noch ewig weitergelesen hätte.

Fazit: Ein mitreißender und lebensnaher Roman über das Erwachsenwerden. Über die Liebe, das Leben und das Erkennen, was Freundschaft wirklich bedeutet.
„Der große Sommer“ ist für mich ein Herzensbuch und ich bin sicher, dass es zu meinen Jahreshighlights gehören wird.

Veröffentlicht am 28.03.2021

Stimmungsvoller Roman über einen alles verändernden Sommer

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Frieders Vorfreude auf die Sommerferien und den anstehenden Familienurlaub verfliegt schnell, denn er muss die Nachprüfung in Mathe und Latein bestehen, um versetzt zu werden. Statt Sonne, Strand und Spaß ...

Frieders Vorfreude auf die Sommerferien und den anstehenden Familienurlaub verfliegt schnell, denn er muss die Nachprüfung in Mathe und Latein bestehen, um versetzt zu werden. Statt Sonne, Strand und Spaß mit der Familie erwarten ihn die liebevolle Nana und der strenge, regelgeleitete Großvater, bei denen er für die Zeit wohnen und lernen soll. Glücklicherweise sind da noch Frieders Schwester Alma, sein bester Freund Johann und Beate, das interessante Mädchen, das er im Schwimmbad kennengelernt hat und an das er ständig denken muss.

Ewald Arenz erzählt in "Der große Sommer" eine Geschichte über die Freundschaft, Familiengeheimnisse, die erste Begegnung mit dem Tod und das tiefe Glück der ersten großen Liebe. Mit Frieder schafft er einen jungen, dynamischen und adretten Jungen, der lernt, die Leichtigkeit der Kindheit und Jugend mit den ersten Problemen des Erwachsenwerdens zu vereinen, die Beziehungen innerhalb seiner Familie näher kennenlernt und die Grenzen von Freundschaft erlebt. Dabei ist das Setting stimmungsgeladen, wird sowohl von Euphorie als auch von Melancholie und Anflügen von Schwermut getragen und lässt die Leser*innen beinahe selbst den persönlichen großen Sommer, die erste große Liebe Revue passieren.

Ich kannte den Autor bis dahin nicht und bin begeistert von seinerm Erzählstil und der sorgfältigen Figurenausarbeitung und -entwicklung.

Ein bewegender und berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mir wunderschöne Lesetunden bereitet hat.

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