Cover-Bild Sag mir, wer ich bin
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19,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 29.07.2021
  • ISBN: 9783958904453
Felicity Ward

Sag mir, wer ich bin

Sabine Leopold (Übersetzer)

„Ich habe immer gewusst, dass ich in Paris sterben werde“, flüstert Sally, als sie in einem Pariser Krankenhaus aus dem Koma erwacht. „Aber du bist nicht tot“, antwortet der Arzt. „Du lebst und du wirst wieder in Ordnung kommen.“ Doch schon bald wird dem Mädchen klar, dass sie nie wieder in Ordnung kommen wird. Nach einem Überfall, bei dem sie beinahe vergewaltigt und ermordet worden wäre, erholt sie sich zwar körperlich und kehrt in ihre Heimat Montreal zurück. Doch ihr Zuhause ist nicht mehr der sichere Ort, der es einmal war. Denn Sally ist überzeugt: Der Angreifer sucht überall nach ihr – um sein Werk zu vollenden und sie zu töten … es sei denn, sie käme ihm damit zuvor. Jahre nach dem grauenvollen Ereignis geschieht es: Auf einer Party erkennt sie über die Köpfe der anderen Gäste hinweg ihren ehemaligen Angreifer. Im gleichen Moment sieht er sie. Was folgt, ist ein spannungsgeladenes Katz-und-Maus-Spiel mit einem vollkommen unerwarteten, schockierenden Ende.

Eine Geschichte über Furcht, Hass und Vergeltung, wie sie sich nicht nur zwischen zwei Menschen, sondern auch verschiedenen Kulturen und Nationen überall auf der Welt tagtäglich abspielt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

Realistische Schilderungen

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Ein Buch welches schon mit dem Vorwort klar macht, dass es sich nicht um leichte Kost handelt und unbehandelte, verschleppte Traumata beinhaltet.

Die Geschichte von Sally spielt im Jahre 1962, in dem ...

Ein Buch welches schon mit dem Vorwort klar macht, dass es sich nicht um leichte Kost handelt und unbehandelte, verschleppte Traumata beinhaltet.

Die Geschichte von Sally spielt im Jahre 1962, in dem mit Sallys Erlebnissen noch gänzlich anders umgegangen wird als heute. Sally wird mit 16 Jahren von einem Unbekannten verschleppt und missbraucht. Erinnerungen an den Vorfall sind erst einmal nicht vorhanden. Professionelle Hilfe lehnt Sally ab und versucht alleine und mit ihrem äußerst geduligen Onkel aus ihrer Hölle auszusteigen. Dies gelingt nur oberflächlich und mit Strategien die ein "normales" Leben nur mit Einschränkungen möglich macht.

Sally ist ein schwieriger Charakter, eine junge Frau, die um ihr Leben betrogen wird und die Autorin hat es in meinen Augen glänzend verstanden die Traumata und deren Auswirkung auf Sallys Leben, ebenso wie auf ihr Umnfeld, zu transportieren. Während des Lesens habe ich förmlich mit der Protagonistin mitgelitten, ihre Ängste flossen förmlich aus den Seiten.

Es sollte am Klappentext allerdings eine Trigerwarnung angebracht werden, da das Buch aufgrund der Missbrauchs-Schilderungen hohes Triggerpotential für Betroffene hat.

Ein heftiges, aber für mich völlig realistisches Buch in Bezug auf unbearbeitete Traumen.

Veröffentlicht am 26.07.2021

Traumata und dessen Folgen - ergreifend

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Mit 16 Jahren allein in Paris zum französisch Lernen. Für Teenager der Traum, g Du ür Eltern Grund zur Besorgnis, was ist, wenn was passiert. Genau dieses Schocksal ereilt die Kanadierin Sally. Sie wacht ...

Mit 16 Jahren allein in Paris zum französisch Lernen. Für Teenager der Traum, g Du ür Eltern Grund zur Besorgnis, was ist, wenn was passiert. Genau dieses Schocksal ereilt die Kanadierin Sally. Sie wacht an der Schwelle zum Tod in einem Pariser Krankenhaus auf und weiß nicht, wer sie ist, was passierte. Die Erinnerung kommt zurück aber das Trauma über den Überfall und die Gewalt, die ihr angetan wurde, sitzt tief. So tief, dass Sally all diese Dinge in sich begräbt und versucht ein fast normales Leben zu führen. Auch ihre Eltern versuchen lieber zu vergessen als ihr zu helfen. Doch tief in Sally wartet die Angst. Nur kann sie ihren Erinnerungen trauen? Oder entspringen diese ihrem Geist?
Die Geschichte hat mich tief betroffen gemacht. Mir tut das junge Mädchen, welches mit seinen Dämonen kämpft, unendlich leid. Die Autorin zeigt sehr detailliert und trotzdem liebevoll, welche Macht unsere Erinnerungen auf uns haben und wie wichtig es ist, schwer traumatisierten Menschen zu helfen. Leider sind die Möglichkeiten in den 60er Jahren als sich die Tat ereignete, begrenzt und auch 10 Jahre später hat sich hier nicht viel gebessert. Frauen hatten zu der Zeit noch keinen so hohen Stellenwert und waren Ehefrau, aber sonst nicht viel. Ich fand es mutig, die Handlung in dieser Zeit anzusetzen.

Die Sprache und auch die Bilder, die die Autorin heraufbeschwört, sind einprägsam. Man erfährt auch viele Details über Montreal und die Trennung zwischen Franzosen und Engländern.

Ein Satz hat mich besonders beeindruckt - im Krankenhaus flüstert Sally „Ich habe immer gewusst, dass ich in Paris sterben werde“. Der Arzt widerspricht ihr, dass sie nicht tot ist. Doch für mein Gefühl ist das junge Mädchen damals gestorben, denn ob das, was ihr blieb, Leben ist, das sollte jeder für sich herausfinden.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Wie kompliziert ein Leben werden kann

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Sag mir, wer ich bin

Ich durfte das Buch im Rahmen einer leserunde lesen und danke dem Europa Verlag für das Leseexemplar.

Herausgeber ist Europa Verlag; 1. Edition (29. Juli 2021) und es hat 328 Seiten. ...

Sag mir, wer ich bin

Ich durfte das Buch im Rahmen einer leserunde lesen und danke dem Europa Verlag für das Leseexemplar.

Herausgeber ist Europa Verlag; 1. Edition (29. Juli 2021) und es hat 328 Seiten.

Kurzinhalt: „Ich habe immer gewusst, dass ich in Paris sterben werde“, flüstert Sally, als sie in einem Pariser Krankenhaus aus dem Koma erwacht. „Aber du bist nicht tot“, antwortet der Arzt. „Du lebst und du wirst wieder in Ordnung kommen.“ Doch schon bald wird dem Mädchen klar, dass sie nie wieder in Ordnung kommen wird. Nach einem Überfall, bei dem sie beinahe vergewaltigt und ermordet worden wäre, erholt sie sich zwar körperlich und kehrt in ihre Heimat Montreal zurück. Doch ihr Zuhause ist nicht mehr der sichere Ort, der es einmal war. Denn Sally ist überzeugt: Der Angreifer sucht überall nach ihr – um sein Werk zu vollenden und sie zu töten … es sei denn, sie käme ihm damit zuvor. Jahre nach dem grauenvollen Ereignis geschieht es: Auf einer Party erkennt sie über die Köpfe der anderen Gäste hinweg ihren ehemaligen Angreifer. Im gleichen Moment sieht er sie. Was folgt, ist ein spannungsgeladenes Katz-und-Maus-Spiel mit einem vollkommen unerwarteten, schockierenden Ende.

Meine Meinung: Das Buch hat eigentlich bei mir vieles herausgefordert, ich wollte es bis zum Ende lesen, aber wiederum konnte ich vielfach Sally nicht nachvollziehen in ihrem Tun. Sicherlich hatte sie ein schweres Schicksal hinter sich, aber es wäre um einiges besser und leichter für sie geworden, wenn sie sich gleich danach Hilfe geholt hätte. Ich hätte gern mehr über ihr Wesen erfahren und über das, was ihr direkt angetan wurde und welche Wünsche oder auch Ängste sie hat. Dies kam in dem Buch sehr wenig zur Sprache. Es wurden immer nur vage Andeutungen gemacht und dies ließ mich als Leser manchmal ratlos zurück. Sicherlich ist es schwierig, nach einer Vergewaltigung , weiter sein leben zu bestreiten, aber man merkt doch bei Sally, dass dieser Weg nicht do richtig funktioniert. Als sie dann eine Ehe eingeht, dachte ich, jetzt arbeitet sie alles auf, aber es war auch wieder nur ein Wegrennen, leider. Schlimm wurde es, als sie den angeblichen Vergewaltiger zu erkennen glaubt.

Ein Buch über die Schuld, die Akzeptanz oder auch Nichtakzeptanz über Schicksalsschläge, toll geschrieben, ein einziges Auf und Ab in der Psyche von Sally. Ich vergebe 4 Sterne und kann das Buch jedem empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Die Macht von furchtbaren Erinnerungen und Ängsten, die Leben zerstören – spannungsgeladen präsentiert.

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Sally aus Montreal, hält sich mit sechszehn Jahren in Paris auf, um ihre Französisch-Sprachkenntnisse zu verbessern. Nach einer brutalen Beinahe-Vergewaltigung durch einen jungen Franzosen, wacht sie in ...

Sally aus Montreal, hält sich mit sechszehn Jahren in Paris auf, um ihre Französisch-Sprachkenntnisse zu verbessern. Nach einer brutalen Beinahe-Vergewaltigung durch einen jungen Franzosen, wacht sie in einem Pariser Krankenhaus nach mehrtätigem Koma auf. Körperlich wieder gesundet, kehrt sie in ihre Heimat zurück mit der von großer Angst geprägten Überzeugung, dass dieser Angreifer sie auch dort finden und töten wird. Doch vielleicht kommt sie ihm zuvor?
In den folgenden Jahren studiert sie, heiratet sogar den verwitweten besten Freund ihres Vaters, geplagt von Pein, nirgends einen sicheren Ort zu finden. Jahre später erkennt sie auf einer Party ihren vermeintlichen, ehemaligen Angreifer, und es entwickelt sich ein elendes, sehr gefährliches Drama mit überraschendem Ausgang.
Interessant in diesem Roman ist auch die Geschichte der kulturell, sprachlich und konfessionell geteilten Stadt Montreal, den Konflikten zwischen französisch- und englischstämmigen Kanadiern.
Nachvollziehbar ist für mich die hier porträtierte, zerstörerische Wirkung einer Vergewaltigung, die das sexuelle Verhalten nicht nur des Opfers für das ganze Leben entscheidend prägt, sondern auch alle Beteiligten in diesem Umfeld mehr als erschöpft.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Sag mir NICHT wer ich bin

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Eine Frau, eine kanadische Autorin, die die Welt bereiste, und letztendlich sich in Frankreich niederliess.
Ein Buchtitel, der in mir Interesse geweckt hat, mit einer provokanten Frage, die vielleicht ...

Eine Frau, eine kanadische Autorin, die die Welt bereiste, und letztendlich sich in Frankreich niederliess.
Ein Buchtitel, der in mir Interesse geweckt hat, mit einer provokanten Frage, die vielleicht jedeR von uns mal, vielleicht sogar an sich selbst, gestellt hatte.
Ein sehr gut gestaltetet Cover: ein düsteres Foto mit Strassenschilder, die zum Nachdenken anregen, einer Frau, die im Nebel verschwindet, und die irgendwie ganz klein wirkt, aber zielstrebig auf ihrem Weg geht.

Ein vielversprechender Roman also, der um schwierige Themen geht: um Überfall, Vergewaltigung, Ehe, Eltern-Kind Beziehung, Macht der Erinnerungen, Opfer und Täter Mentalität, #metoo-Bewegung (im Vorwort).

Ich muss zugestehen: es fällt mir trotzdem schwer diese Rezension zu schreiben.

Der Roman liest sich gut, muss man zugeben, der Schreibstil der Autorin gefällt mir grundsätzlich auch. Es sind auch Teile des Buches, v.a. die Beschreibungen einer Landschaft oder der politischen Konflikte zw. Englisch- und Französischsprachigen in Kanada, die mir auch was gebracht haben.

Ich habe mich aber die ganze Zeit in einem „falschen” Buch gefühlt.
Meiner Meinung nach geht es in diesem Buch um ein Mädchen, die nicht erwachsen wird (kann), die ein Opfer einer (fast) Vergewaltigung geworden ist und wird immer wieder. Ihre Opferrolle wird in dem ganzen Buch durchthematisiert, wie ihre psychische Schwächen von den Eltern und verschiedenen Männern ausgenutzt werden. Wie sie tiefer und tiefer in dieser Rolle versinkt. Wie sie gedemütigt wird, wieder und wieder.
Und das war’s ungefähr.
Mit keinem Satz möchte die Autorin diese Spirale des Opferseins durchbrechen. Und ich finde das Buch deswegen fast eine Lüge, weil sie mir das aber in der Beschreibung verspricht.
Worum es in diesem Roman nicht geht: Heilung, Aufarbeitung, Therapie, Hilfe zur Selbsthilfe, Katze-Maus Spiel.

Und wenn die Autorin mich wütend machen wollte, hat sie es geschafft.
Ich glaube nämlich, dass man keine grosse Autorin sein muss um Gewalt und Leid beschreiben zu können. Sowas kann jedeR jeden Tag in den Medien lesen oder ja, leider auch Betroffene findet man leicht. Und mit einer gewissermaßen kranken Fantasie könnte jedeR sowas auch auf dem Papier thematisieren.

Wie man sich aber von dieser Opferrolle befreit: dazu braucht man Mut.
Und die Autorin hatte diesen Mut beim Schreiben dieses Romans definitiv nicht.

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