Cover-Bild The Upper World – Ein Hauch Zukunft
Band 1 der Reihe "Die The-Upper-World-Reihe"
(35)
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 27.09.2021
  • ISBN: 9783570166222
Femi Fadugba

The Upper World – Ein Hauch Zukunft

Ein hochaktueller, spannender Thriller
Alexandra Ernst (Übersetzer)

Zwei Gangs, zwei Zeiten, zwei Welten und eine Chance

Esso, ein afrikanischstämmiger Teenager aus dem Süden Londons, gehört zwar keiner Gang an, doch er ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Weil er zugesehen hat, wie ein berüchtigtes Gangmitglied zusammengeschlagen wurde, muss er um sein Leben fürchten. Als er vor ein Auto läuft und bewusstlos wird, entdeckt er, dass er Zugang zu einer anderen Welt hat – er kann dort Szenen seines zukünftigen Lebens sehen. Und etwas, was er unbedingt verhindern möchte.
Im Jahr 2035 kämpft Rhia mit anderen Problemen: Sie ist ohne Eltern aufgewachsen, ihr Fußballtalent ist die einzige Chance auf eine bessere Zukunft. Da bekommt sie einen neuen Schultutor: Esso. Niemand weiß, wo er herkommt, doch er trägt ein Bild von Rhias Mutter bei sich. Und er erzählt ihr, dass er ihre Hilfe braucht: Rhia ist seine einzige Hoffnung, sein Leben zu retten, das seiner Freunde und das seiner großen Liebe Nadia …

Femi Fadugbas spektakuläres Debüt: ein hoch spannender Zeitreise-Thriller mit politischer Botschaft, der alle Genregrenzen sprengt

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2021

Eine originelle Zeitreisegeschichte!

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Femi Fadugbas brandneuer Scie-Fie-Thriller, der übrigens heute seinen Buchgeburtstag feiert, ist mir in der Verlagsvorschau ins Auge gestochen, da er die beiden komplexen Themenfelder Quantenphysik und ...

Femi Fadugbas brandneuer Scie-Fie-Thriller, der übrigens heute seinen Buchgeburtstag feiert, ist mir in der Verlagsvorschau ins Auge gestochen, da er die beiden komplexen Themenfelder Quantenphysik und Race Relations verbindet. Wie es in einem Jugendbuch sowohl um die Gang-Kultur in London als auch um die wissenschaftliche Fundierung von Zeitreisen gehen sollte, war mir ein so großes Rätsel, dass ich unbedingt wissen musste, wie der Autor diese beiden Aspekte zu einem YA-Thriller vereinen will. Nachdem ich "The Upper World" nun gelesen habe, weiß ich wie: mit zwei sympathischen Protagonisten, einem humorig-flotten Schreibstil und einer Menge origineller Ideen als Kleber. Doch auch wenn "The Upper World" ein wirklich ungewöhnliches Jugendbuch ist, klemmt es an einigen Ecken und Enden noch ein bisschen...

Doch beginnen wir wie immer mit der Gestaltung. Auf dem schwarzen Umschlag der gebundenen Ausgabe ist mittig ein knallbuntes Bild eines Jungenkopfes zu sehen, der von Blitzen, pixeligen Bildern und Stadtfragmenten umgeben ist, welche aus seinem Kopf hervorbrechen zu scheinen. Futuristisch, knallig, explosiv - diese Adjektive fallen mir zur Gestaltung ein und mit diesen kann man auch die Geschichte gut umschreiben. Mit "The Upper World" hat der cbj Verlag den englischen Originaltitel übernommen, der auf Platons Höhlengleichnis anspielt, nach dem wir Menschen nur die geheimnisvollen Schatten einer uns verborgenen "oberen Welt" sehen können, die uns aber verborgen und deshalb Gegenstand von Spekulationen und Deutungen bleibt. Um genau diese "obere Welt", die jenseits von unseren Illusionen über das, was wir Realität und Wirklichkeit nennen, liegt und an die wir uns nur über Mathematik, Physik und Philosophie annähern können, geht es in diesem Jugendroman. "The Upper World" verbindet also antike Philosophie in Form von Platons Höhlengleichnis mit mathematischen und physikalischen Grundsätzen, um eine Sicence-Fiction-Welt zu schaffen, die Zeit, Materie und Energie in einen realistischen Zusammenhang stellt, aber Raum für eine abenteuerliche Handlung lässt.


Erste Sätze: "Es braucht schon eine beeindruckende Mischung aus Dämlichkeit und Pech, um mitten in einen Bandenkrieg zu geraten, obwohl man nicht einmal Mitglied einer Gang ist. Ich schaffte das in weniger als einer Woche. Und das war noch vor der Sache mit dem Zeitreisen."


Den ersten Kontakt mit dieser Science-Fiction-Welt, der "oberen Welt" haben wir zusammen mit dem ersten Ich-Erzähler, dem afrikanisch stämmigen Esso, der nach einem Autounfall in eine andere Realität eintritt, von dem er in einem Notizbuch von seinem verstorbenen Vater schon gelesen hat. Hitze, Blitze und Projektionen, die Szenen - vergangene und kommende - aus seinem ganzen Leben zeigen? Zunächst ist er sich noch sicher, dass er sich so stark den Kopf gestoßen hat, dass er verrückt geworden ist. Aber als die ersten der gesehenen Szenen sich bewahrheiten, muss er einsehen, dass an dem Gefasel über die "obere Welt" doch etwas dran sein muss und sein Vater vielleicht doch kein sektentreuer Spinner war. Doch was bedeutet das für sein weiteres Leben, wenn alle kommenden Geschehnisse schon festgeschrieben sind? Und vor allem: wird dann womöglich auch die schrecklichste Vorhersage von allen wahr...?

Während wir dem jungen Esso dabei zusehen, wie er im Jahr 2020 alles tut, um zu verhindern, dass eintritt, was er in der "oberen Welt" gesehen hat, um sich, seine Freunde und seine große Liebe Nadia zu retten und sich aus der Schusslinie zwischen zwei Gangs heraus zu manövrieren, erhaschen wir durch einen zweiten Handlungsstrang einen Blick in die Zukunft. Neben Esso erzählt nämlich auch die elternlose Rhia aus der Ich-Perspektive, wie sie im Jahr 2035 auf der Suche nach Antworten über ihre Herkunft ist. Als der ominöse Nachhilfelehrer Dr. Esso bei ihr auftaucht und ein Bild von ihrer Mutter bei sich trägt, scheint sie den Antworten so nah zu sein, wie noch nie zuvor. Doch statt ihr von ihrer Familie zu erzählen, stellt er ihr Physikaufgaben und faselt von Zeitreisen. Je mehr Rhia aber über Energie, Zeit und Dimensionen erfährt, desto mehr Hoffnung bekommt sie: ist es vielleicht tatsächlich möglich, Geschehenes ungeschehen zu machen und ihre Mutter zu retten...?


"Feind" ist nur ein Etikett, das wir jemandem verpassen, dessen Vergangenheit und Zukunft wir noch nicht kennen, jemand, dessen Geschichte noch erzählt werden muss."


Der nigerianische Femi Fadugba hat einen Master in Quantenphysik von der Universität Oxfords und bringt in seinem Romandebüt zwei Welten zusammen, die er selbst gut kennt: die der Physik und die der Straßengangs im Süden Londons. Erstere Welt spiegelt sich in dem bereits oben erwähnten Science-Fiction-Anteil der Geschichte wider, welcher auf einem Grundgerüst aus tatsächlicher Mathematik und Physik gebaut ist. Mit seinem Doktor in Quantenphysik hat der Autor uns als Lesern natürlich einiges voraus, aber egal ob Einsteins Relativitätstheorie, das Paradoxon der Lichtgeschwindigkeit, der Satz des Pythagoras, Unschärfetheorie oder Gravitation - der Autor hat sich große Mühe gegeben, sich einfache und eindrückliche Beispiele zu überlegen, um seine Überlegungen zu untermauern und den Lesern nahe zu bringen. Neben den Beispielen benutzt er auch viele greifbare Analogien und schlägt aus seinem lockeren, humorvollen Schreibstil Kapital, um die Geschichte trotz der Realitätsbezüge nicht trocken erscheinen zu lassen. Ich habe schon wirklich von einer ganzen Menge gut durchdachter Scie-Fie-Welten gelesen, aber eine, die auf wissenschaftlich fundierten Annahmen beruht und dabei trotzdem so unterhaltsam geschrieben ist, sprengt wirklich den Rahmen.

Leider schöpft der Autor meiner Meinung nach seinen innovative Worldbuildingansatz viel zu wenig aus und hat mit zwei Problemen zu kämpfen. Erstens ist durch die Bindung an die mathematische Realität der Handlungsspielraum eingeschränkt und sobald die Realität zugunsten der Dramatik gedehnt wird, wird es sehr schnell unrealistisch. Dies ist vor allem im Showdown ein Problem, bei welchem mir die Handlung für den zuvor sorgsam aufgebauten physikalischen Hintergrund viel zu weit ins Magische abgedriftet ist. Das zweite Problem ist, dass Femi Fadugba seinen LeserInnen zu wenig zutraut und er seine Ausführungen viel zu selten in die Handlung integriert. Ich habe das Gefühl, der Autor wollte seine LeserInnen nicht mit zu vielen Exkursen überfordern und garantieren, dass man die Geschichte auch ohne Verständnis von Mathe und Physik verstehen kann, dabei aber die dargelegten Überlegungen zu stark vom tatsächlichen Geschehen getrennt. Auf diese Weise wirkt der Physikanteil an manchen Stellen wie ein störender Randfaktor, der die Handlung davon abhält, wirklich greifbar zu sein. Dadurch dass wir nicht eher oberflächlich in die Thematik einsteigen, hat man außerdem zu keinem Zeitpunkt des Romans das Gefühl, sich auf einer ähnlichen Wissensebene wie die Figuren zu befinden. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass der Autor zwar zusätzliche Skizzen, Herleitungen, Rechnungen und Beweise hinten im Anhang eingefügt hat, diese aber nicht aktiv eingebunden werden. So habe ich mich dabei erwischt, nur grob über die Gleichungen hinwegzublättern und mich gar nicht ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Der Autor hätte also meines Erachtens nach entweder seinen Realitätsanspruch zugunsten der Handlung etwas mehr herunterschrauben, oder eben die LeserInnen noch stärker auf die physikalische Gedankenreise mitnehmen müssen, um das, was passiert auch wirklich nachvollziehbar machen zu können.


"Jedes Ding und jeder Mensch hinterlässt seine Spur in der vierdimensionalen Raum-Zeit - das ist eine Weltlinie: eine Spur aus Momenten. Physiker zeichnen sie als krumme Linie in einer Grafik. Aber hier - in dieser realeren Realität - ist sie eine lange Reihe von Projektionen, anfangen mit dem Tag, an dem du geboren wurdest, bis zum Augenblick deines Todes."


Neben dem Science-Fiction-Anteil hat "The Upper World" aber noch ein anderes, viel handfesteres Herzensthema: den Alltag in einem Londoner Problemviertel. Gangs, Kriminalität, Gewalt, Rassismus, Armut, Perspektivlosigkeit - das sind Probleme, mit denen sich Esso neben dem ungewollten Ausflug in die Zukunft herumschlagen muss. Auch Rhia hat fünfzehn Jahre später ähnliche Probleme und steht vor ungerechten Hürden, sodass es fast unmöglich ist, sich beim Lesen nicht mit den beiden, die schon in jungen Jahren eine Menge aushalten müssen, zu solidarisieren. Während in Erzählperspektive die Milieubetrachtung eine große Rolle spielt, fließen in Rhias Perspektive noch futuristische Erfindungen und Entwicklungen mit ein, mit denen der Autor ebenfalls eine politische Botschaft sendet. Dass die Figuren an sich darüber wenig Zeit haben, sich zu entwickeln, tut meiner Begeisterung für die Geschichte keinen großen Abbruch.

Ein wichtigerer Grund, weshalb ich einen Stern bei der Bewertung abgezogen habe, ist das Ende. Dieses wird dem grandiosen Beginn, in Laufe dessen man sich allerlei Hypothesen ausmalt, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen, weshalb Esso Rhia braucht, um einen Kampf gegen die Zeit zu führen und was die beiden am Ende erreichen wollen, nämlich nicht gerecht. Sowohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse als auch der Showdown, zu dem diese führen habe mich nicht ganz überzeugen können und blieben hinter meinen Erwartungen zurück. Das liegt zum einen daran, dass das tatsächliche Ende für mich viel zu vorhersehbar war (Spoiler Dass Esso bei seiner Reise in die Vergangenheit nichts ändert, sondern nur dafür sorgt, dass alles so kommt, wie es gekommen ist - denn alles andere würde der grundsätzlichen Logik eines fortlaufenden, schon feststehenden Zeitstrahls komplett widersprechen - war mir schon von Beginn an klar. Insgesamt ist das für den Spannungsbogen aber ein eher mittelmäßig befriedigendes Ergebnis ). Zum anderen erschienen mir einige Handlungen nicht ganz logisch (Spoiler Zum Beispiel erschließt sich mir einfach nicht, warum Esso nicht einfach seine Freunde und Nadia warnt, NICHT zur Bibliothek zu gehen, wenn er weiß, was passieren wird. Und warum reisen sie nicht noch zu einem anderen Zeitpunkt zurück, um Nadia davor zu retten, später in der Klinik zu sterben? Und weshalb sie in der "Nachberechnung" plötzlich physikalischen Gesetze außer Kraft heben können, ist mir auch nicht klar, dass das in keinster Weise durch die zu vorigen Erklärungen abgedeckt wird. ).


"Glauben ist sehen, Esso. Ohne Glaube gibt es keine Hoffnung. Und ohne Hoffnung gibt es nur eine Gasse mit Teenagern, die zu Hashtags werden."




Fazit:


"The Upper World" ist eine originelle Zeitreise-Geschichte, welche antike Philosophie, mathematische und physikalische Grundsätze und ein reales Gang-Setting im Herzen von London verbindet. Den Bogen zwischen Quantenphysik und Race Relations zu schlagen, gelingt Femi Fadugba allen Zweifeln zum Trotz durch zwei sympathische Protagonisten, einem humorig-flotten Schreibstil und einer Menge origineller Ideen. Leider hapert es etwas am Ende, wo der verrückte Genremix an seine Grenzen stößt...

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Nicht vergleichbar

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Das Cover hat mir sofort gefallen. Tolle Farben, viele Welten die aufeinander treffen. Es sieht sehr cool aus.

Handlung: Bei einem Autounfall verliert Esso, ein afroamerikanischer Junge das Bewusstsein ...

Das Cover hat mir sofort gefallen. Tolle Farben, viele Welten die aufeinander treffen. Es sieht sehr cool aus.

Handlung: Bei einem Autounfall verliert Esso, ein afroamerikanischer Junge das Bewusstsein und sieht plötzlich Zukunftsfetzen, in denen das Leben seiner Freunde, seiner Liebsten und sein eigenes in Gefahr sind. Und nur ein Mädchen scheint das verhindern zu können. Ein Mädchen aus der Zukunft.

Meinung: Die Inhaltsangabe hört sich nach einem Sci-Fi Jugendbuch an. Doch "The Upper World" ist so viel mehr. Ich habe noch nichts vergleichbares gelesen. Denn es geht hier um Zeitreisen, die auf realer Wissenschaft beruhen, wodurch man als Leser einen Einblick in die Physik und Mathematik bekommt. Obwohl ich mit diesen Dingen nichts angfangen kann, fand ich es wirklich spannend und aufregend mal etwas neues zu lesen. Besonders war auch der Schreibstil des Autors, der sehr vom Slang in den Dialogen geprägt ist. Meist war alles verständlich, doch einige Sätze musste ich mehrmals lesen, weil ich in der Geschichte nicht zurecht kam. Ich mochte den etwas sarkastischen Humor im Buch, ebenso wie die dümmliche Tollpatischgkeit Essos. Rhia hat mir mit am besten gefallen. Eine bissige und toughe Protagonistin.

Dennoch ist bei mir der Funke nicht ganz übergesprungen, das große WoW ist aus geblieben und ich habe mich ab und an etwas schwer getan dem ganzen zu folgen.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Eine kleine Lektion in Physik, angereichert mit einer Prise Fantasy

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“Es brauchte schon eine beeindruckende Mischung aus Dämlichkeit und Pech, um mitten in einen Bandenkrieg zu geraten, obwohl man nicht einmal Mitglied einer Gang ist. Ich schaffte das in weniger als einer ...

“Es brauchte schon eine beeindruckende Mischung aus Dämlichkeit und Pech, um mitten in einen Bandenkrieg zu geraten, obwohl man nicht einmal Mitglied einer Gang ist. Ich schaffte das in weniger als einer Woche. Und das war noch vor der Sache mit dem Zeitreisen.”

So beginnt der Debütroman des Quantenphysikers Femi Fadugba. Sein Protagonist Esso ist wissbegierig, gut in Mathe und verliebt in Nadia. Er wächst in South London auf, wo Kriminalität und Kämpfe zwischen Gangs an der Tagesordnung stehen. Als Bloodshed, ein Junge aus einer anderen Gang, verprügelt wird, ist Esso zufällig dabei. Doch der große Bruder von Bloodshed, D, nimmt es Esso übel, dass er daneben gestanden und nicht eingegriffen hat. Nun besteht auch für Esso die Gefahr, ein Opfer von Gewalt und Bandenkriegen zu werden.

“Aber obwohl ich mich wirklich bemühte, mich von jeglichem Ärger fernzuhalten, obwohl ich meiner Mutter aus tiefster Seele versicherte, dass ich mich benehmen würde, tat der Ärger leider nicht dasselbe.”

Der Roman verbindet Essos Geschichte mit Rhias, die fünfzehn Jahre nach Essos stattfindet. Rhia wächst bei Pflegeeltern auf, spielt leidenschaftlich gerne Fußball und braucht einen Tutor in Mathe und Physik. Als Dr. Esso als ihr Nachhilfelehrer in ihr Leben tritt, erfährt Rhia nicht nur mehr über ihre eigene Vergangenheit, sondern muss sich auch die Frage stellen, ob sie das Vergangene verändern will.

Physik, Mathematik, Zeitreise, Fantasy und der Lebensalltag eines Jungen in einem Problemviertel. All das verbindet der Roman auf gekonnte Weise miteinander. Er mag besonders im Mittelteil einige Längen haben, aber das tut der Überzeugungskraft der Geschichte keinen Abbruch und lässt auch seine Charaktere nicht blasser erscheinen.

Wenn ihr also wie ich “Physik nach der Mittelstufe abgegeben hab[t] […]. Bei der erstbesten Gelegenheit”, wenn ihr noch nie zuvor von den Experimenten eines Michelson Marleys, Kennedy Thorndikes oder Ives Stillwells gehört habt, wenn es euch nicht schaden würde, euch den Satz des Pythgoras mal wieder ins Gedächtnis zu rufen und wenn ihr nichts gegen einen Mix aus Naturwissenschaft und Fantasy habt, dann liegt ihr mit diesem Buch goldrichtig!

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Ein Hauch von vielem

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Bei einem Unfall auf dem Weg zur Highschool erlebt Esso etwas sehr Merkwürdiges: Während er bewusstlos ist, findet er sich einer anderen Welt wieder, in der er Einblick in zukünftige Ereignisse bekommt. ...

Bei einem Unfall auf dem Weg zur Highschool erlebt Esso etwas sehr Merkwürdiges: Während er bewusstlos ist, findet er sich einer anderen Welt wieder, in der er Einblick in zukünftige Ereignisse bekommt. Mittels der Physik versucht er herauszufinden, was dahintersteckt – aber er muss sich beeilen, als er zwischen die Fronten eines Bandenkriegs gerät.
Dieses Debüt versprach eine spannende Geschichte, nicht zuletzt wegen des Zeitreise-Aspekts. Aber auch das Setting in einem der ärmeren Viertel Londons, in dem Esso lebt, und die Tatsache, dass versucht werden soll, Zeitreisen mittels der Physik zu erklären, klang für mich nach einem faszinierenden, weil etwas anderem Buch.
Jedoch bin ich mit diesem Buch gar nicht warm geworden, obwohl ich mich so darauf gefreut hatte. Die Ideen für die Geschichte fand ich nach wie vor sehr interessant und spannend, und auch der Aufbau mit den beiden Zeitebenen, in denen der Leser parallel durch die Geschichte geführt wird, funktionierte sehr gut. Ansonsten konnte mich persönlich die Umsetzung aber leider nicht begeistern.
Größtenteils lang das daran, dass ich die beiden Hauptcharaktere, Esso und Rhia, als unnahbar empfand und einfach keinen Bezug zu ihnen aufbauen konnte. Trotz der sich abspielenden Dramen wurde ich emotional nicht abgeholt, manchmal hielt mich auch das Sprachliche auf Abstand. Auch der Zeitreise-Aspekt war nicht so packend wie erwartet und stand für mich trotz allem gar nicht so sehr im Mittelpunkt.
Insgesamt finde ich, dass die Geschichte in vielerlei Hinsicht Potenzial hat, man aber mehr daraus hätte machen können, um ein spannendes Gesamtpaket zu schaffen, dass einen als Leser mitreißt. Für mich daher leider nur aufgerundete drei Sterne.

Veröffentlicht am 16.10.2021

Tolles Konzept mit mangelnder Umsetzung

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Esso hält sich eigentlich aus jeglichen Gangaktivitäten heraus, allerdings gerät er zur falschen Zeit an den falschen Ort und muss um sein Leben fürchten. Währenddessen ebnet sich der Weg für ihn durch ...

Esso hält sich eigentlich aus jeglichen Gangaktivitäten heraus, allerdings gerät er zur falschen Zeit an den falschen Ort und muss um sein Leben fürchten. Währenddessen ebnet sich der Weg für ihn durch ein Fenster, durch das er in die Zukunft schauen kann.
Viele Jahre später ist dort die vielversprechend talentierte Fußballspielerin Rhia, die eigentlich anderes zu tun hat, als Esso dabei zu helfen, in der Zeit zurückzureisen. Jedoch kennt er ihre Mutter, von der sie unbedingt mehr wissen möchte und sie ist seine letzte Chance seine Freund vielleicht doch noch zu retten…

Die Umsetzung:

Als ich von dem Buch und dessen Grundidee gehört hatte, wurde ich neugierig, da das Buch Physik, Mathe und Zeitreisen vereinen sollte, aber so richtig überzeugt wurde ich leider nicht wirklich. Der Schreibstil des Buches sagte mir sehr zu, auch wenn ich es manchmal schade fand, dass die Sichten, aus denen das Buch geschrieben wurde, die von Esso und Rhia, meistens sehr schnell gewechselt wurden, sodass ich mich erst einmal daran gewöhnen musste. Ich finde den Lern-Aspekt des Buches trotzdem echt cool mit seinen Anhängen, die sich ganz hinten im Buch verbergen, bei denen man selbst entscheiden kann, ob man noch etwas mehr über die Physikalischen und Mathematischen Formeln, die Rhia und Esso benutzt hatten, wissen möchte oder nicht. Ich habe nicht so besonders lange gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, da ich anfangs noch super gespannt war, allerdings zog sich die Handlung immer mehr, da mich vieles des Erzählten leider nicht wirklich interessiert hatte. Das mit Esso und den Gangs ging mir zu lange, da sich vieles immer wiederholt hatte, und ich denke, dass das Buch, wenn man Essos Sicht mit der von seiner damaligen Flamme Nadine getauscht hätte, einfach viel spannender und interessanter gewesen wäre. Rhias Sicht und ihre Geschichte fand ich hingegen viel fesselnder, ihre Probleme drehten sich nicht immer im Kreis und zudem gab es noch eine super interessante Story, die mit ihrer Herkunft zu tun hatte.
Esso ist dieser typische Schüler, der versucht, einfach nur bei den anderen gut anzukommen, um nicht selbst zur Zielscheibe zu werden, was mich jetzt nicht störte, allerdings ging es einfach unglaublich lange nur darum, wie er zu den Gangs steht, aber ich fand ihn trotzdem sympathisch.
Rhia mochte ich sehr, sie ist unglaublich ehrgeizig, musste schon sehr viel mitmachen, gibt aber trotzdem nicht auf und hat immer ihr Ziel vor Augen.
Die Geschichte spielte in zwei Zeitsträngen, wobei einer in der Vergangenheit spielte und einer in Rhias Gegenwart, diese zwei hatten sich auch gegen Ende hin gekreuzt, allerdings war das Ende einfach generell nicht ganz etwas für mich. Im Großen und Ganzen fand ich das Buch zudem bis zum Schluss auch sehr verwirrend, da manches für mich nicht wirklich verständlich war oder überhaupt aufgelöst wurde.

Mein Fazit:

Ich hatte zu große Hoffnungen in das Buch und wurde etwas enttäuscht, da ich etwas ganz andres erwartet hätte und mir das Buch manchmal einfach zu uninteressant war. Zudem wurde alles sehr schnell abgehandelt und wirkte dadurch zudem teilweise nicht wirklich nachvollziehbar. Es gab aber trotzdem noch einige positive Aspekte in diesem Buch. Deshalb gebe ich dem Buch 3 von 5 Sterne.

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