Cover-Bild Auf sieben Beinen
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 392
  • Ersterscheinung: 28.12.2020
  • ISBN: 9783969666937
Fine Sturm

Auf sieben Beinen

Fine Sturm (Herausgeber)

Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen
Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seither quält sie ihre Unsicherheit und sie hat
sich der Liebe verschlossen. Zu groß ist die Angst vor einer Zurückweisung.
Als dann der lebensfrohe Jan in ihr Leben platzt, spürt sie, wie sehr sie sich bereits in ihr
Schneckenhaus zurückgezogen hat. Dabei ist er genau das, wonach sich Franzi schon
so lange sehnt…
Es gibt nur zwei Probleme, die zwischen ihr und ihrem Liebesglück stehen: Er darf auf
keinen Fall von ihrer Behinderung erfahren! Und – Jans bester Freund hat nicht nur
seidenweiches Fell, sondern hat auch ganz schön scharfe Zähne…
„Auf sieben Beinen“ ist ein romantischer Wohlfühlroman mit vielen Emotionen. Ein Buch
nicht nur für Hundefreunde, sondern für alle Menschen, die aus Angst nicht ein Leben
voller Liebe leben. Denn dort, wo Liebe ist, hat Angst keinen Platz…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2021

Ein unglaublich schönes und lehrreiches Buch

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𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Es ist recht lange her, dass ich eine so unglaublich intensive und zum Nachdenken anregende Geschichte gelesen habe. In dem Buch erleben wir die Geschichte von Franzi und Jan, welche ...

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Es ist recht lange her, dass ich eine so unglaublich intensive und zum Nachdenken anregende Geschichte gelesen habe. In dem Buch erleben wir die Geschichte von Franzi und Jan, welche sich aus Zufall immer häufiger treffen, während die Spannung zwischen ihnen immer wieder einen neuen Höhepunkt erreicht. Wäre da nicht nur ein Problem: Franzis Hundephobie gepaart mit dem vierbeinigen Freund von Jan...Das Buch beschäftigt sich mit wichtigen und ernst zu nehmenden Themen: Angstzustände, Schicksalsschläge und die Art, wie man mit ihnen umgeht und diese verarbeitet. Es wird deutlich, wie sehr ein Individuum von einem Ereignis geprägt werden kann; was passiert, wenn man dieses Problem nicht loslassen und verarbeiten kann und noch wichtiger: was passiert, wenn wir unsere Angst verdrängen wollen. Wenn wir uns von anderen abschotten, unser Leben nicht voll und ganz ausleben und wenn eine permanente Angst uns versuchen will zu übermannen. Auch wenn man selbst noch nicht erlebt hat, wie sich eine solche Angst in das Bewusstsein und Selbstvertrauen einnistet und dort das ganze Selbstbild negativ beeinflusst, erhalten wir dennoch einen detaillierten Einblick in Franzis Leben und verstehen ihre Situation im Verlauf des Buches immer mehr. Die Geschichte ist traurig und schön zugleich, frustriert einen und lehrt uns wichtige Lektionen: man muss sich nicht immer alleine durchschlagen und versuchen, seine Kämpfe alleine auszutragen, sondern kann sich immer an Personen wenden, denen man wichtig ist und die einem helfen wollen. Fine Sturm schafft es, so viele Emotionen in einem selbst zu wecken und eine wunderschöne Geschichte zu erschaffen. Unglaublich detailliert, unglaublich schön und absolut empfehlenswert. Selbst wenn man kein Hundefreund ist, lehrt die Geschichte einem viele wichtige Lektionen!

𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Mir persönlich gefällt der authentische, moderne Sprachstil sehr gut. Besonders der von Dramatik geprägte Rückblick am Anfang des Buches ist sehr gut gelungen und bietet eine spannende Einleitung in Franzis Geschichte und bietet Platz für Identifikation und Verständnis. Durch detaillierte Beschreibungen von Szenen und Handlungen führt uns die Autorin durch das Buch hindurch, wobei der Schreibstil sehr flüssig und schön zu lesen ist. Die Ausdrucksweise ist geprägt von humorvollen, sarkastischen und authentischen Elementen, die sich gut in die Geschichte integrieren. Die Dialoge wirken sehr authentisch und realistisch verfasst, während an anderen Stellen die Szenen und Emotionen fein herausgearbeitet und akzentuiert dargestellt werden.

𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Die Protagonistin Franzi ist wohl das Sinnbild für negative Emotionen: sie wirkt garstig, frustriert, wütend und sturköpfig. Sie schottet sich ab, lässt niemanden an sich heran und schließt alle Vertrauenspersonen aus ihrem Leben und ihren tiefgründigen Gedanken und Emotionen heraus. Man muss gestehen, dass sie anfangs sehr unsympathisch wirkt aufgrund ihrer negativen Ansicht vom Leben, ihres teilweise etwas aggressiven Verhaltensweise und ihrem Sturkopf. Man schüttelt öfters mal den Kopf, wenn sie eine unüberlegte Entscheidung trifft, aber genau diesen Umstand finde ich passend und gut gewählt. Es verdeutlicht nur, dass sie sich von ihrem Schicksalsschlag weder erholt, noch ihr neues Leben akzeptiert hat. Dass ihr Selbstbewusstsein nicht auf der Höhe ist und dass sie gefühlt auf die ganze Welt wütend ist, auch wenn niemand etwas für ihren Zustand kann. Für mich ist die anfangs fehlende Sympathie sogar ein Pluspunkt der Geschichte, da sie nur zeigt, wie sehr sich Ängste und fehlende Selbstakzeptanz manifestieren können. Ich kann Franzi deshalb viel besser verstehen und mich in sie hineinversetzen, da die Emotionen viel greifbarer werden. Man leidet mit ihr und man spürt ihre Trauer, ihre Wut und ihre Orientierungslosigkeit. Als dann schließlich der Protagonist Jan in ihr Leben tritt, beginnt eine wunderschöne, unglaublich tiefe und weitreichende Entwicklung bei Franzi. Sie lernt sich selbst kennen und akzeptieren und hat nun einen Mann - und einen kleinen Gefährten - an ihrer Seite, die ihr beistehen und sie unterstützen. Jan ist eine unglaublich liebenswerte und verständnisvolle Person, die man einfach nur mögen kann. Er passt sich Franzi an, obwohl er ahnungslos ist und verhält sich wie ein absoluter Gentleman, gepaart mit einer guten Portion Humor und Charme. Ganz zu schweigen von Hansi, ein echter Feini! So süß und goldig einfach, er hat mich öfters mal zum Schmunzeln gebracht. Die Entwicklung von sowohl Franzi als auch Jan sind sehr gut herausgearbeitet und werden in einem angemessenen Tempo sowie in einem authentischen Ausmaß dargestellt.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Gut für Zwischendurch

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Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Beziehungen kennt sie nicht, sie hat nur wenige Freunde und viele Unsicherheiten. ...

Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Beziehungen kennt sie nicht, sie hat nur wenige Freunde und viele Unsicherheiten. Doch dann platzt der lebensfrohe Jan in ihr Leben und auf einmal merkt sie, dass er genau das ist, nach dem sie sich sehnt. Wenn da nicht das Problem ihrer Behinderung und der Hund von Jan wären. Denn wie erklärt man jemanden, dass man nur ein ganzes Bein hat und Hunden in keinster Weise vertraut?

Das Thema Behinderung gibt es nicht allzu häufig in Büchern und daher war ich sehr gespannt, wie es im Buch behandelt wird.
Man wird direkt in die Handlung geschmissen und erlebt zuerst den Vorfall mit dem Hund und dem damit einhergehenden Verlust ihres Beines. Direkt danach landet man etwas über 10 Jahre später im Jetzt.
Franzi lebt sehr zurückgezogen und hat einen Job in einem Eisladen. Von ihrer Behinderung wissen nur ihre Eltern, ihre Freundin Kikki und ihr behandelnder Arzt. Ihr Architektenstudium hat sie abgeschlossen, aber wie sie meint, durch ihre Behinderung nie eine Anstellung bekommen. So verschweigt sie es und kann auch selbst nicht damit umgehen. Sie ist verdammt stur in ihrer Einstellung und hat sich nie mit dem Verlust ihres Beines auseinandergesetzt.
Als sie mal wieder Probleme mit der Überbelastung ihres Stumpfs hat und Jan kennenlernt, wird ihr das zum Verhängnis, denn sie hält sich nicht an die Versprechen, die sie ihrem Arzt gegeben hat, ihre Prothese weitesgehend wegzulassen und sich zu schonen. Doch dann gibt es eine Chance, bei der sie das erste Mal beginnt, sich mit ihrer Behinderung auseinanderzusetzen.
Jan hat eine humorvolle Art an sich und sein Hund Hansi gibt ihm noch eine besondere Anziehung. Nach den anfänglichen Problemen, die Franzi mit Hansi hat, merkt sie mit der Zeit, dass er nicht böse ist und Jan wächst ihr auch immer mehr ans Herz.
Kikki bewundere ich sehr, denn mit Franzi hat sie es nicht leicht. Sie versucht immer wieder, dass Franzi sich mit ihrer Behinderung abfindet und zu leben beginnt. Ihre Geduld ist bewundernswert. So eine Freundin ist einfach nur wünschenswert.
Das Buch beinhaltet eine schöne Story, bei der das Thema gut eingearbeitet ist. Franzi war für mich leider nicht sehr sympathisch, denn ihr Verleugnen hat teilweise schon sehr genervt. Man kann verstehen, dass man nicht jedem erzählt, dass man eine Prothese trägt, doch Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber ist gerade bei so einem brisanten Thema sehr wichtig. Dass man zu Beginn mit sich selbst hadert kann ich verstehen, doch nach über 10 Jahren?!
Auch die zufälligen Begegnungen waren mir zu häufig und offensichtlich. Jan arbeitet und trotzdem ist er immer dort anzutreffen, wo sich Franzi gerade aufhält. Wenn es ein Dorf wäre, wäre das realistisch, aber in einer Stadt?
Der Schreibstil war für mich noch nicht ganz rund, im Laufe des Buchs wurde es flüssiger.

Für mich etwas zu vorhersehbar und gestellt. Das Thema Behinderung war gut verpackt, doch Franzi war mir etwas zu viel. Schöne Story, die sich perfekt für Zwischendurch eignet.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Rezension: "Auf sieben Beinen" von Fine Sturm

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Autor/in: Fine Sturm
Titel: Auf sieben Beinen
Genre: Liebesroman
Erschienen: Dezember 2020
ISBN: 978-3-9696-6693-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass ...

Autor/in: Fine Sturm
Titel: Auf sieben Beinen
Genre: Liebesroman
Erschienen: Dezember 2020
ISBN: 978-3-9696-6693-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise für eine Werbekampagne von der Agentur Mainwunder und der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seither quält sie ihre Unsicherheit und sie hat sich der Liebe verschlossen. Zu groß ist die Angst vor Zurückweisung.
Als dann der lebensfrohe Jan in ihr Leben platzt, spürt sie, wie sehr sie sich bereits in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hat. Dabei ist er genau das, wonach sich Franzi schon so lange sehnt…
Es gibt nur zwei Probleme, die zwischen ihr und ihrem Liebesglück stehen: Er darf auf keinen Fall von ihrer Behinderung erfahren! Und – Jans bester Freund hat nicht nur seidenweiches Fell, sondern hat auch ganz schön scharfe Zähne…

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover ist einfach wow! So wunderschön, dass mir kurzzeitig die Worte fehlten. Die Farben des Himmels in der Abenddämmerung in einer Mischung aus lilafarbenen Tönen in Kombination mit der Silhouette eines Pärchens, was aneinander gelehnt auf einer Parkbank sitzt, versprüht unglaublich viel Romantik. Es ist eine ruhige Szene, die Links der Darstellung mit einem Baum neben der Bank abgerundet wird, während rechts daneben ein kleiner Hund zum Paar hochblickt. Es macht einen sehr gemütlichen und innigen Eindruck und mit den verschiedenen Farben ist das Cover ein absoluter Blickfang!
Der Titel „Auf sieben Beinen“ lässt, in Kombination mit dem Klappentext, auf eine äußerst intensive Geschichte schließen, die voll von schwierigen Situationen und von verschiedensten Angstüberwindungsprozessen geprägt sein müsste. Ich war sehr gespannt, was aus der versprochenen inhaltlichen Vielfalt gemacht worden ist.

Charaktere
Franziska Weger ist Ende zwanzig, studierte Architektin und arbeitet aktuell in einer kleinen Eisdiele. Sie trägt seit mehr als zehn Jahren eine Beinprothese, da sie durch einen Hundebiss einen ihrer Unterschenkel verloren hat. Seit diesem schrecklichen Tag vor vielen Jahren hat sie unglaubliche Angst vor Hunden und leider haben sich auch nach und nach, bis auf ihre beste Freundin Kicki, viele Menschen aus ihrem Umfeld von ihr abgewandt. Franzi ist auch heute noch unsicher und frustriert über ihre körperliche Situation. Ihre Eltern neigen dazu, sie übermäßig behüten zu wollen und sie selbst muss immer mehr berufliche Rückschläge einstecken. Außerdem hatte Franzi in ihrem Leben noch nie eine Beziehung, was natürlich noch zusätzlich zu ihrer unglücklichen Situation beiträgt.
Jan Zeder ist, genau wie sein Vater, ebenfalls Architekt. Er lebt mit seinem Hund Hansi zusammen und ist vom Typ her ein absoluter Familienmensch. Jan kann man nur gernhaben, denn er ist jemand, der sich für die Dinge einsetzt, die ihm etwas bedeutet. Auch wenn es mal Rückschläge gibt oder er Dinge nicht versteht, gibt es nicht auf und bringt den Menschen um sich herum sehr viel Vertrauen entgegen.

Schreibstil und Handlung
Fines Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, sodass ich für das Lesen von „Auf sieben Beinen“ gar nicht mal so lange gebraucht habe. Schon der Einstieg, der Franzis Unfall schilderte, war unglaublich emotional und mitreißend gestaltet, sodass man gar nicht anders konnte, als weiter zu lesen. Auch die verschiedenen Gefühlsbeschreibungen in den einzelnen Situationen waren zu Beginn des Buches sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Allerdings konnte dieser Zustand leider nicht über die ganze Bandbreite der Geschichte aufrechterhalten werden. Nach und nach wirkten viele Emotionen auf mich sehr überspitzt und teilweise auch unpassend für die geschilderten Szenen, weshalb ich immer mal wieder Probleme hatte, einzelne Szenen in ihrem ganzen Ausmaß überhaupt fassen zu können. Auch ist mir vermehrt aufgefallen, dass vereinzelte Wörter nicht so gut zu einigen beschriebenen Situationen gepasst haben oder gar zu oft verwendet worden sind. Dies führte z. B. auch dazu, dass Franzis Charakter auf mich nicht sonderlich sympathisch wirkte, sondern eher in Richtung unausstehlich und nervig abdriftete. Besonders hervorheben muss ich aber auch, dass die Autorin es sehr gut schafft, ernste Szenen mit ein wenig Humor aufzulockern. Meistens bezog sich dieser auch auf Hund Hansi, sodass man selbst als Leser und auch Protagonistin Franzi nach und nach sehen konnte, dass Hunde nicht immer nur böse sind oder ein Problem bedeuten.
Inhaltlich gesehen war ich unglaublich neugierig auf die Geschichte aufgrund der Themenwahl. Es ist nicht einfach über Behinderungen und Ängste zu schreiben und ich wollte unbedingt wissen, wie diese beiden Bereich vereint werden und mit ihnen umgegangen wird. Letztendlich blieb es sogar nicht bei nur diesen Themen, sondern es kamen noch ein beruflicher Wettbewerb und ein kleines Familiendrama mit hinzu. Für meinen Geschmack muss ich sagen, dass das Buch dadurch auf mich etwas überladen wirkte. Die Auseinandersetzung mit Ängsten und Behinderungen ist schon so schwer genug, dass die Geschichte nicht noch zusätzliche Dramen gebraucht hätte.
Die Bedingungen, unter denen sich Franzi und Jan kennengelernt haben, waren grundsätzlich realistisch dargestellt, aber ab einem gewissen Punkt, als sich ihre zufälligen Treffen immer weiter anhäuften, obwohl sie überhaupt nichts miteinander zu tun hatten, wirkte es mir etwas zu gewollt, als müssten gerade diese beiden unbedingt zueinanderfinden. Das hatte mit Zufall nichts mehr zu tun. Klar, für das Buch war es genau so geplant, aber man hätte es vielleicht etwas dezenter verpacken müssen.
Der Umgang mit den Themenbereichen Angst und Behinderung war an sich nicht verkehrt. Franzis Ängste, seien es nun die vor Hunden oder die vor den Reaktionen anderer Menschen, waren für mich von Anfang an sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich konnte mich auch sehr gut in sie hineinversetzen, aber ab einem gewissen Teil wurden mir ihre Gedanken und Reaktionen auf die verschiedenen Gegebenheiten einfach zu extrem. Ja, sie hat ein schwieriges Erlebnis durchgemacht, dass sie für den Rest ihres Lebens beeinträchtigen und prägen wird, aber trotz all der langen vergangenen Zeit hat sie ihre Situation noch immer nicht akzeptiert. Sie nimmt oft keine Rücksicht auf ihren Körper, auch wenn dieser dringend Ruhe braucht, und versucht unbedingt ein ‚normales Leben‘ wie jeder andere auch zu führen. Immer wieder sagt sie sich, dass es schon gehen wird, statt auf die Signale zu achten oder gar die Ratschläge ihres behandelnden Arztes anzunehmen. Das alles nur, weil sie nicht schwach wirken will oder andere Leute ihre Behinderung sehen sollen, da dies früher in der Schule wohl nicht so gut aufgenommen worden ist. Sie verurteilt sich permanent selbst und ist unglaublich festgefahren in ihrer Denkweise, was ich so für mich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Wenn es mir doch nicht gut geht und es Möglichkeiten gibt, wie ich meinen Zustand verbessern kann, dann ziehe ich diese doch zumindest in Betracht, oder etwa nicht? Dann lehne ich doch nicht alles rundheraus ab und stoße damit den Menschen in meinem Umfeld immer und immer wieder vor dem Kopf oder verbanne sie gar komplett aus meinem Leben? Das ist zumindest meine Einstellung dazu und leider wirkte Franzi aufgrund all dieser Gegebenheiten auf mich ziemlich kindisch und absolut nicht ihrem Alter entsprechend. Sie legte ein sehr ruppiges Verhalten an den Tag und war meist unfreundlich, weshalb ich mich mit ihrem Charakter fast gar nicht anfreunden konnte. Ich bestreite nicht, dass das Auseinandersetzen mit solch einer Situation nicht einfach ist, aber man selbst ist derjenige, der am ehesten etwas an der eigenen Situation ändern kann. In diesen Bereichen ticke ich einfach total anders, weshalb es mir schwer viel, ihr Verhalten so zu akzeptieren.
Wenn ich nun zu Protagonist Jan umschwenke, war auch er mir nicht direkt von Beginn an sympathisch. Er hat sich auch einiges geleistet vom Verhalten her, wo ich zunächst nur mit dem Kopf schütteln konnte. Allerdings entwickelte er sich, mit steigendem Interesse für Franzi, sehr gut weiter und brachte ihr z.B. Vertrauen entgegen, was sie meiner Meinung nach überhaupt nicht verdient hatte. Im direkten Vergleich zu ihr muss ich allerdings sagen, dass er auf mich ziemlich blass wirkte. Ich kann kaum etwas zu ihm oder seinem Charakter sagen, außer welchen Beruf er ausübt und dass er einen Hund besitzt… sein Charakter hätte eindeutig mehr ausgefeilt werden müssen, damit er einen richtigen Platz in der Geschichte hat.
Zum Ende der Geschichte hin geriet der besagte Wettbewerb nochmal etwas mehr in den Fokus und dadurch wurde sogar ein kleines Familiendrama heraufbeschworen. Tja, was soll ich sagen – ich fand die Darstellung des vermeintlichen Problems unrealistisch und die Verhaltensweisen der Involvierten absolut nicht angebracht. Es war für mich einfach zu viel und hat nicht wirklich zum Rest der Geschichte gepasst. Wenn ich die letzten Seiten mit der Message der restlichen Geschichte vergleiche, dann waren diese einfach komplett gegensätzlich und haben für mich inhaltlich nicht harmoniert. Ein anderes Ende ohne nochmal eine Runde zusätzliches Drama hätten mir besser gefallen, auch wenn ich grundsätzlich mit der Entwicklung der Geschichte und auch der Entwicklung zwischen den einzelnen Charakteren recht zufrieden gewesen bin. Diese Geschichte hat Mut gemacht. Man kann seine Ängste durchaus überwinden und nur weil man eine Behinderung hat, wird man noch lange nicht von der Welt verstoßen. Erwartet hatte ich ein wenig etwas anderes, aber ich verstehe durchaus die Intention hinter der Geschichte.

Fazit
„Auf sieben Beinen“ ist ein sehr interessantes Debüt der Autorin mit einigen schwierigen und überaus ernsten Themen. Die Umsetzung war nicht ganz meiner Vorstellung entsprechend, aber sie war allemal nicht schlecht. Ich würde definitiv in Erwägung ziehen, noch mehr von Fine Sturm zu lesen.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Sehr süße und schöne Lovestory, die leider noch ein bisschen Überarbeitungsbedarf hat

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Das Thema der Geschichte finde ich nach wie vor richtig super. Zum einen, weil es in Büchern nicht oft vorkommt, dass jemand eine Behinderung hat und zum anderen, weil ich es wichtig finde, dass die Berührungsängste ...

Das Thema der Geschichte finde ich nach wie vor richtig super. Zum einen, weil es in Büchern nicht oft vorkommt, dass jemand eine Behinderung hat und zum anderen, weil ich es wichtig finde, dass die Berührungsängste zu diesem Thema sinken. Es ist für die Betroffenen schon schwer genug, dann sollte man sie deshalb zumindest nicht noch anstarren oder ausgrenzen. Genau diese wichtigen Werte vermittelt das Buch und die ganze Geschichte um Franzi und Jan. Franzi kann man dem Thema nämlich bisher nicht locker umgehen und hat Angst, dass Jan sich davor ekelt oder sie weniger attraktiv findet. An dieser Stelle kommen die Ängste und Sorgen der jungen Frau sehr authentisch und ehrlich rüber. Auch Jans Charakter mochte ich sehr gern.

Weshalb ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben kann ist die Tatsache, dass es für mich viel zu unrealistisch dargestellt ist. Obwohl Jan als Architekt in seiner eigenen Firma Vollzeit arbeitet, ist er zufällig immer genau zu der Zeit in der Stadt, in der auch Franzi dort ist. Zufällig trifft sie auch seinen Vater und, und, und ... (mehr kann ich aufgrund von Spoilern an dieser Stelle nicht ergänzen).
Das finde ich einfach total schade. Denn wenn man sich hier nicht den einfachsten Weg gesucht hätte, hätte aus der Geschichte definitiv ein 5 Sterne read für mich werden können.

Besonders schwer getan habe ich mich mit dem Ende, wo es dann an Authentizität und Realität wirklich noch zusätzlich eine große Schippe verloren hat und in Zuge eines Wettbewerbs leider auch nicht gut genug recherchiert wurde.

Trotzdem bin ich mir sicher, dass das Buch vielen gefallen wird, die sich nicht an so etwas stören. Denn abgesehen von diesem Punkt hat es auch mir gut gefallen und ich finde das Thema sehr gut!

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Veröffentlicht am 06.02.2021

tolles Buch

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Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig. Das ist sehr angenehm, da ist das Lesen ein Genuss. Man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Franzi ist immer mürrisch. Sie hatte vor zehn ...

Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig. Das ist sehr angenehm, da ist das Lesen ein Genuss. Man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Franzi ist immer mürrisch. Sie hatte vor zehn Jahren durch einen Hundebiss ihr Bein verloren und sie versucht alles um ihre Behinderung zu akzeptieren was ihr aber sehr schwer fällt. Sie hat auch eine riesen Angst vor Hunden was man ihr ja nicht verdenken kann. Bei einem Vorstellungsgespräch mit Jan flüchtet sie, da er einen Hund hat. Es weiß niemand von ihrem Schicksal. Sie trifft Jan und Hansi seinen Hund immer wieder mal. Ihre beste Freundin Kicki versucht immer für sie da zu sein.
Ob sie sich mit Jan und Hansi anfreundet oder mehr daraus wird, dass sollt ihr selber lesen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Franzi hat mir sehr leid getan, da ich weiß wie es ist vor etwas extrem Angst zu haben. Das Kopfkino war sofort da. Dass Ende fand ich wunderschön. Holt euch das Buch, denn es wird euch sicher gefallen.

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