Cover-Bild Die Sommer meines Lebens
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Wholesome Romance
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 07.12.2018
  • ISBN: 9783746634432
Fiona Valpy

Die Sommer meines Lebens

Roman
Marie Rahn (Übersetzer)

Die Liebenden von der Île de Ré.

Edinburgh, 2014: Kendras autistischer Sohn hat Probleme, sich in der Welt zurechtzufinden, und darüber gerät ihre Ehe in die Krise. Dann bittet ihre Großmutter Ella, deren Erinnerungen allmählich verloren gehen, sie darum, diese für sie niederzuschreiben. Schon bald fragt sich Kendra, ob der Grund für ihre schwierige Familiengeschichte in Ellas Vergangenheit liegt.

Frankreich, 1937: Ella verbringt den Sommer an der französischen Atlantikküste. Sie lernt den Franzosen Christophe kennen und will mit ihm leben. Doch dann bricht der Krieg aus, und zurück in Schottland erreichen sie Neuigkeiten von Christophe, die ihre Pläne zunichtemachen. Lange Zeit später erhält sie dann einen Brief, der alles in Frage stellt, was Ella sich inzwischen aufgebaut hat.

Eine mutige Frau vor der Frage, welches Opfer sie für ihre große Liebe zu bringen bereit ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2019

Erinnerungen an ein Leben

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Im Jahre 1938 verbringt die Schottin Ella einen Sommer an der Atlantikküste in Frankreich und verliebt sich in den Franzosen Christophe. Sie schmieden Zukunftspläne, doch dann bricht der Krieg aus und ...

Im Jahre 1938 verbringt die Schottin Ella einen Sommer an der Atlantikküste in Frankreich und verliebt sich in den Franzosen Christophe. Sie schmieden Zukunftspläne, doch dann bricht der Krieg aus und macht diese Pläne zunichte. Ella baut sich ein neues Leben auf.
Im Jahr 2014 soll Kendra anhand von alten Dokumenten die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Ella aufschreiben. Dabei hat Kendra selbst alle Hände voll zu tun, denn sie ist Lehrerin und hat einen autistischen Sohn. Mit ihrem Mann läuft es auch nicht mehr so problemlos. Doch als sie die Dokumente und Tonaufnahmen ihrer Großmutter in die Hände bekommt, ist sie fasziniert von der Lebensgeschichte Ellas.
Dieses wundervolle Buch lässt sich wirklich toll lesen. Ich mag es, wenn Geschichten in verschiedenen Zeiten spielen und auch hier wechseln sich die Handlungsebenen ab, so dass man sowohl Ellas Geschichte, aber auch Kendras Leben ausführlich kennenlernt. Ergänzt wird das Ganze durch die Briefwechsel, die Ella mit den Geschwistern Caroline und Christophe Martet führt. Die historischen Begebenheiten werden von der Autorin Fiona Valpy sehr schön mit einer tragischen Liebesgeschichte verknüpft.
Die Charaktere sind sehr gut und lebendig beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Ella hat in Frankreich ihre große Liebe gefunden, doch die Zeiten sind schlimm und der Krieg zerstört die Träume. Kendra hat es nicht leicht, aber die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte ihrer Großmutter bringt sie dazu, sich über ihr eigenes Leben Gedanken zu machen.
Die gefühlvolle und tiefgründige Geschichte ist wirklich fesselnd. Ich kann Das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Gefühlsachterbahn

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„Bitte, Kendra. Mir läuft die Zeit davon. Würdest Du meine Geschichte aufschreiben, bevor es zu spät ist, bevor ich alles vergesse und niemand mehr da ist, der es erzählen kann?“ (S. 18) bitte Ella ihre ...

„Bitte, Kendra. Mir läuft die Zeit davon. Würdest Du meine Geschichte aufschreiben, bevor es zu spät ist, bevor ich alles vergesse und niemand mehr da ist, der es erzählen kann?“ (S. 18) bitte Ella ihre Enkelin. Dabei hat diese selbst genug Probleme. Ihr Mann Dan findet nach seiner Entlassung keine neue Arbeit und ihr autistischer Sohn Finn belastet ihre Beziehung extrem: „Es fühlt sich an, als würde jeder von uns in einem Meer voller Sorgen ertrinken und wäre nicht in der Lage, den Arm auszustrecken und den anderen ans rettende Ufer zu ziehen.“ (S. 13) Doch Ella hat vorgesorgt und ihre Erinnerungen auf Band gesprochen, zudem gibt sie ihr Foto-Alben und Briefe mit. Kendra ist schnell von ihrer Vergangenheit gefesselt und stellt fest, dass sie kaum etwas über das Leben ihrer Großmutter wusste.

Ella verbringt den Sommer 1938 auf der Île de Ré bei einer Freundin ihrer Mutter. Deren Zwillinge Christophe und Caroline sind im gleichen Alter wie sie. Das Trio versteht sich sofort, aus Ella und Christophe wird ein Paar. Dieser erste gemeinsame Sommer, ihre erste große Liebe ist wie ein Traum. Sie leben auf der Insel wie in einer Blase, lassen die Welt, das Kriegstreiben außen vor. Sie genießen den Moment und schmieden Zukunftspläne. „... in jenem Sommer verliebte ich mich in das Leben selbst, ... nicht nur in die Insel und die Familie ..., sondern in die Möglichkeiten und die Hoffnung, die das Leben in sich birgt. Auf einmal ahnte ich, was das Leben sein könnte.“ (S. 55) Als Ella im Herbst zurück nach Edinburgh muss verspricht sie, dass sie im nächsten Sommer wiederkehrt.
1939 besucht Ella die Zwillinge in Paris. „In diesem Sommer in Paris lagen Normalität und eine wachsende Beunruhigung dicht beieinander.“ (S. 99) Sie hat ihre Ausbildung beendet und will sich eine Arbeit in Christophes Nähe suchen, doch da bricht der Krieg aus und sie muss nach Hause. Ab da beginnt ein Auf und Ab der Gefühle, ein Hoffen, Bangen und Sehnen, dass der Krieg bald vorbei ist und sie sich gesund wiedersehen, endlich ihr gemeinsames Leben beginnen können.

Ohne zu viel zu verraten möchte ich erwähnen, dass Ellas Geschichte nicht 1945 endet, also keine reine Kriegs-(Liebes-)erzählung ist.
Außerdem bringen Ellas Erinnerungen Kendra dazu, über ihr eigenes Leben und ihre Ehe, die Schwierigkeiten mit Finn nachzudenken. Sie macht ihr klar, dass sie sich nicht zwischen der Liebe zu Dann und Finn entscheiden muss und nie das Gute übersehen soll.

„Die Sommer meines Lebens“ ist ein extrem berührendes Buch, eine wahre Gefühlsachterbahn für Ella, aber auch Kendra und den Leser.

Veröffentlicht am 07.01.2019

1. große Liebe mit Hindernissen

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"Die Sommer meines Lebens" von Fiona Valpy ist ein Roman über Kendra, die die Erinnerungen von ihrer Oma Ella aufschreibt, die von ihrer Jugend während des 2. WKs berichtet.


Kendra ist hier nur eine ...

"Die Sommer meines Lebens" von Fiona Valpy ist ein Roman über Kendra, die die Erinnerungen von ihrer Oma Ella aufschreibt, die von ihrer Jugend während des 2. WKs berichtet.


Kendra ist hier nur eine Nebenfigur, Lehrerin, Mutter eines Autisten und dadurch, dass ihr Ehemann arbeitslos geworden ist, ist auch die Ehe nicht mehr rosig...

Ella hat ihre Sommer vor dem 2. WK bei der Freundin ihrer Mutter in Frankreich verbringt. Diese hat Zwillinge, Caroline und Christophe, mit denen sie sich sofort gut versteht. Als der Krieg ausbricht, muss sie ihren Urlaub sofort unterbrechen und zurück nach Schottland reisen. Christophe, ihre erste große Liebe wird Offizier. Von Caroline erhält sie alsbald einen Brief, in dem steht, er sei gefallen.

Nach dem Kriegende heiratet Ella und gründet eine Familie, als sie erneut einen Brief von Caroline erhält, indem sie von einem Wunder berichtet und Ella steht vor einer großen Entscheidung.

Stilistisch:
Die Abschnitte über Ella sind in auktorialer Form im Präteritum geschrieben, während die kürzeren Abschnitte über Kendra in der Ich-Person und im Präsens berichten. Die Abschnitte wechseln sich immer gegenseitig ab.

Kritik: Es gibt kleine Punkte, bei denen der menschliche Verstand sagt: Das ist unrealistisch, ein vernünftiger Mensch würde aufgrund der Gegebenheiten sich anders verhalten etc. Aber gleichzeitig muss man bedenken, dass man die Zeit des 2. WK nicht miterlebt hat und der Mensch im Westen sich seitdem massiv gewandelt hat. Während manche Dinge damals undenkbar zu der Zeit gewesen sind, sind sie für uns heute schon gar Alltag geworden.

Warnung: Eines der zwei Bücher, bei denen ich je in Tränen versunken bin.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Lass nicht die Vergangenheit dein Leben blockieren – eine einfühlsame Familiengeschichte

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Ein wirklich tolles Buch, was mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat.
Die eigentliche Handlung ist rasch umrissen: Die 94jährige Ella bittet ihre Enkelin Kendra ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. ...

Ein wirklich tolles Buch, was mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat.
Die eigentliche Handlung ist rasch umrissen: Die 94jährige Ella bittet ihre Enkelin Kendra ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. Und obwohl sie mit ihrem authistischen Sohn Finn und arbeitslosen Mann Dan aktuell genug Sorgen hat, stellt sie sich dieser Aufgabe und gerät in den Sog der Vergangenheit um ihre Familiengeschichte. Als junges Mädchen wird die Schottin Ella wird von ihrer Mutter zu ihrer Freundin Marianne und deren Familie auf die Insel Ile de Ré geschickt, um ihre Französischkenntnisse aufzufrischen. Mit deren gleichaltrigen Zwillingen Caroline und Christophe freundet sie sich sofort an und verliebt sich in Christophe. Zu dritt erleben sie einen unbeschwerten Sommer, der nie vergehen möchte und versprechen sich ein baldiges Wiedersehen. Doch der Zweite Weltkrieg wirbelt alle Pläne durcheinander – Christophe fällt. In unendlicher Trauer um ihre große Liebe stürzt sie sich in Arbeit, und unterstützt das Militär. Dabei kommen sie und ihr Kollege Angus sich näher, heiraten nach dem Krieg, bekommen zwei Kinder und scheinen eine harmonische Bilderbuchbeziehung zu führen. Doch dann erreicht sie ein Brief von Caroline, dass Christophe lebt, was die Ehe in eine Krise stürzt.
Imponiert haben mich vor allem Ellas mutige Einsätze im Krieg, sowie ihre Loyalität zu Angus. Nachdem sie ihren vermeintlichen Lebensweg eingeschlagen hat, hält sie daran, vor allem zum Wohl ihrer Kinder fest – jedoch immer mit dem Schmerz im Herzen um ihre verlorene große Liebe. Erst Christophes Tod gibt sie frei – und Angus und sie erhalten eine zweite Chance, welche sie auch nutzen. Gerade im Hinblick auf die heutige Zeit, in der (Beziehungs)Problemen oft aus dem Weg gegangen wird, anstatt sich ihnen zu stellen bzw. sich mit ihnen auseinander zu setzen, ist diese Einstellung bewundernswert. Dazu fällt mir ein sehr wahrer Spruch ein, welchen ich mal gelesen habe „Warum waren Oma und Opa so lange zusammen – weil sie noch repariert haben, anstatt wegzuwerfen“. Genauso tat es Ella mit Angus – und erkennt es Kendra durch das Niederschreiben der Lebensgeschichte ihrer Oma.
Die einzelnen Charaktere sind wunderbar und einfühlsam herausgearbeitet. Abgerundet wird das Ganze durch die sehr bildhaften und malerischen Landschaftsbeschreibungen der Insel – man fühlt sich gleich vor Ort versetzt.
Mich hat die Botschaft dieses Buches sehr beeindruckt und deshalb gebe ich gern eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.01.2019

Die Geschichte einer starken Frau

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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. 2014 lebt Ella in einem Seniorenheim. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit und damit ihre Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, bittet sie ihre Enkelin Kendra diese ...

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. 2014 lebt Ella in einem Seniorenheim. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit und damit ihre Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, bittet sie ihre Enkelin Kendra diese für sie aufzuschreiben. Und so wechselt die Handlung ins Jahr 1937 als die 17jährige Ella zum ersten Mal Christophe begegnet.
Es ist eine unbeschwerte Zeit und es scheint klar zu sein, wie die Zukunft aussieht. Doch niemand hat mit dem 2. Weltkrieg gerechnet, der nicht nur die Zukunftspläne der beiden auf den Kopf stellt. Und so erfährt Kendra, wie es ihrer Großmutter während des Krieges erging und weit darüber hinaus.

Immer wieder hatte ich das Gefühl zu wissen, wie die Handlung in etwa verlaufen wird und vor allem warum. Die Autorin hatte jedoch ganz andere Ideen und hat mich mehr als einmal überrascht. Es ist die Geschichte einer starken jungen Frau, die in schwierigen Zeiten schwere Entscheidungen treffen muss und die dabei eine ungeahnte Stärke zeigt, egal welche Steine das Schicksal ihr in den Weg legt.

Von Anfang an hat mich das Buch in seinen Bann gezogen, denn die Handlung ist spannend, emotional und ab und zu auch dramatisch. Aber vor allem die Sprache der Autorin hat mit gefallen, die oft bildhaft und atmosphärisch das Geschilderte spürbar macht, wodurch auch die ruhigeren Abschnitte sehr schön zu lesen sind.

Fazit: Die schöne und lesenswerte Geschichte einer starken Frau, in der es um die erste große Liebe, Familie und Loyalität geht.