Cover-Bild Liebe in Zeiten des Hasses
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 27.10.2021
  • ISBN: 9783104913612
Florian Illies

Liebe in Zeiten des Hasses

Chronik eines Gefühls 1929–1939
»Absolut mitreißend: Auf jeder Seite gibt es etwas Neues zu entdecken.« Daily Telegraph
In einem virtuosen Epochengemälde erweckt Florian Illies die dreißiger Jahre, dieses Jahrzehnt berstender politischer und kultureller Spannungen, zum Leben.
Als Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir im Kranzler-Eck in Berlin Käsekuchen isst, Henry Miller und Anaïs Nin wilde Nächte in Paris und Stille Tage in Clichy erleben, F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway sich in New York in leidenschaftliche Affären stürzen, fliehen Bertolt Brecht und Helene Weigel wie Katia und Thomas Mann ins Exil. Genau das ist die Zeit, in der die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland ergreifen, Bücher verbrennen und die Gewalt gegen Juden beginnt.
1933 enden die »Goldenen Zwanziger« mit einer Vollbremsung. Florian Illies führt uns zurück in die Epoche einer singulären politischen Katastrophe, um von den größten Liebespaaren der Kulturgeschichte zu erzählen: In Berlin, Paris, im Tessin und an der Riviera stemmen sich die großen Helden der Zeit gegen den drohenden Untergang. Eine mitreißend erzählte Reise in die Vergangenheit, die sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart liest: Liebe in Zeiten des Hasses.
»Eine Gesellschaftsgeschichte in Zweier- und Dreierbeziehungen. Indiskret, schonungslos und aufregend. Desillusionierend und anrührend zugleich. Ein Bravourstück.« Harald Jähner

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2023

Sich treiben lassen

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Die sogenannten «Goldenen Zwanziger» bringen einige Liebespaare der Kulturgeschichte hervor. In Berlin, Paris, im Tessin oder in Südfrankreich, überall wird geliebt und gehasst. 1933 erleben alle, von ...

Die sogenannten «Goldenen Zwanziger» bringen einige Liebespaare der Kulturgeschichte hervor. In Berlin, Paris, im Tessin oder in Südfrankreich, überall wird geliebt und gehasst. 1933 erleben alle, von Simone de Beauvoir bis Ernest Hemingway, den Wandel der Zeit in ein unsägliches Zeitgeschehen. Wie kann Liebe in Zeiten des Hasses überhaupt geben?

Ehrlich gesagt wollte ich das Buch nach den ersten Seiten abbrechen. Das lag vor allem an der Wucht der vorkommenden Personen und unzähligen Liebschaften untereinander. Doch wenn man sich auf den Schreibstil von Florian Illies schlussendlich einlässt, kann man sich durch den Roman treiben lassen. Alles ist sehr detailreich recherchiert und eine Ansammlung von Momentaufnahmen aus den Leben berühmter Schriftsteller, Maler, Fotografinnen und vielen anderen Kunstschaffenden vor und in der Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs. Es ist schwierig Details zu behalten, aber in der Menge der Geschehnisse rund um die Liebe erhält man einen besonderen atmosphärischen Einblick in eine bedrohliche und düstere Zeit.

Mein Fazit: Ein spezielles Buch, auf das man sich einlassen muss und das wirklich eine Chronik von Liebesgeschichten in einigen bedeutsamen Jahren der Weltgeschichte ist. Man muss sich durch die Seiten bewusst treiben lassen. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Warum der Hype?

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Liebe in Zeiten des Hasses beleuchtet das Beziehungsgeflecht der High Society Deutschlands Ende der zwanziger und in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Von der Familie Mann über Kurt Tucholsky, ...

Liebe in Zeiten des Hasses beleuchtet das Beziehungsgeflecht der High Society Deutschlands Ende der zwanziger und in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Von der Familie Mann über Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque, Marlene Dietrich und Mascha Kaleko sind die Größen der damaligen Kunstszene vertreten. Deren Beziehungen untereinander werden beleuchtet, da ein Bäumchen-wechsel-dich damals durchaus üblich war, entstehen so ganze Netzwerke von aktuellen und ehemaligen Liebhabern und Eheleuten.

Ich bin etwas zwiegespalten was das Ganze betrifft. Einerseits blitzt immer wieder ein feiner, sarkastischer Humor auf, andererseits wirken die Abschnitte wie eine Aufzählung von Geschehnissen, die ziemlich emotionslos wirkt. So war das Ganze manchmal etwas zäh zu lesen.

Zusätzlich entstand bei mir das Bild einer Gruppe von Menschen, bei denen nicht einer ohne gravierende psychische Probleme und die meisten auch nicht ohne Drogen durchs Leben kamen. In vielen Fällen kamen bei mir die meisten Männer wie schwache Egoisten rüber, die nichts als sich, den nächsten Orgasmus und das eigene Wohlbefinden im Sinn haben. Die Frauen wirkten entweder wie gefühllose Miststücke oder wie hilflose Frauchen, die sich alles gefallen haben lassen. Ich fand das etwas irritierend und vermutlich sind diese Menschen nur sehr einseitig beleuchtet.

Bei mir hat das Buch jetzt nicht unbedingt das Bedürfnis geweckt, mich näher mit einem der Menschen, die hier begleitet werden, zu beschäftigen. Es war nett zu lesen, aber den Hype, der um das Buch gemacht wird, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich war es eher durchschnittlich.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Paare

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Bei diesem Buch kam mir das Wort Sittengemälde in dem Sinn. Es hatte für mich nie eine Bedeutung wenn ich es irgendwo im Zusammenhang mit anderen Büchern gelesen habe. Hier erscheint es mir passend. Denn ...

Bei diesem Buch kam mir das Wort Sittengemälde in dem Sinn. Es hatte für mich nie eine Bedeutung wenn ich es irgendwo im Zusammenhang mit anderen Büchern gelesen habe. Hier erscheint es mir passend. Denn es ist nur von Paaren, Beziehungen und das Verhalten gegenüber dem anderem die Rede. Wer, Wann mit Wem eine Beziehung, ein Verhältnis hat, Wer Wen betrogen und mit Wem. Es ist einerseits schlimmer als die üblichen Zeitschriften die in Warteräumen ausliegen.
Aber hier sind es keine Personen der Zeitgeschichte, keine Prinzessinnen, Stars und Sternchen, sondern ganz große Namen aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts. Alle die mit dem damaligen Kulturbetrieb zu tun hatten, werden erwähnt. Bert Brecht, Erika Mann, Jean Paul Sartre und alle anderen.
Ich mag keinen Klatsch, jeder hat ein Recht auf Privatleben, die Freiheit so zu leben wie er/sie möchte solange er die Freiheit des/der anderen nicht stört. Mich interessiert das Werk der Autorinnen, Künstlerinnen aber nicht mit wem sie ihr Leben verbringen. Das gilt auch für die Vergangenheit. Ich mag die Bücher von Kurt Tucholsky, es interessiert mich nicht das er an jedem Schauplatz von einer anderen Frau begleitet wurde. Oder das jeder Schaffenszyklus von Picasso von einer anderen Geliebten als Muse inspiriert wurde.
Am Anfang dachte ich es sei eine Einleitung zur eigentlichen Geschichte, so in der Art die haben es auch gemacht, dann ging es über 432 Seiten.
Warum habe ich das Buch trotzdem gelesen: weil es ab und zu winzig kleine echte Sterne, Highlights gab. Hier ein kleines Gedicht, dort ein interessantes Zitat und dann gab es halbe Sätze die dem Titel gerecht wurden. Eine Erwähnung welches Risiko manche Liebenden eingingen, in diesen Zeiten. Warum sie alles mitnehmen wollten, bevor es zum Schlimmsten kam. Wie Hemingway als Reporter in Paris schrieb: alle erwarten den unausweichlichen Krieg, sie wissen nur nicht wann.