Cover-Bild Ein französischer Sommer
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 27.04.2022
  • ISBN: 9783103970685
Francesca Reece

Ein französischer Sommer

Roman
Juliane Gräbener-Müller (Übersetzer), Tobias Schnettler (Übersetzer)

»Sinnlich und spannend.  Der perfekte Sommerroman! «  Stylist Magazine

Francesca Reece erzählt von der Jugend und dem Älterwerden, von Liebe und Macht im französischen Künstlermilieu.

Als Assistentin des berühmten Schriftstellers Michael verbringt Leah den Sommer in einer Villa an der Küste von Südfrankreich. Dort soll sie die Tagebücher seiner Jugendjahre ordnen. Malerische Morgenstunden am Strand, Wein, gutes Essen, kultivierte Gespräche. Leah genießt den unbeschwerten Rhythmus des bohèmen Lebens und die illustre Gesellschaft in der Sommervilla. Doch Michaels Tagebücher von seinen Ausschweifungen im Soho der 60er und dem krisengeschüttelten Athen der 70er Jahre offenbaren immer dunklere Seiten des Schriftstellers, und bald stößt Leah auf ein Geheimnis, das eng mit ihr selbst verwoben ist.

»Der Roman, der in diesem literarischen Sommer den Ton angibt.«  Sunday Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2022

Buch mit Atmosphäre

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Ein französischer Sommer. Titel und locken den Leser in Erwartung eines Sommerromans. Das trifft zwar bedingt sogar zu, aber das Buch ist mehr als das.

Die junge Britin Leah lebt mehr oder weniger ziellos ...

Ein französischer Sommer. Titel und locken den Leser in Erwartung eines Sommerromans. Das trifft zwar bedingt sogar zu, aber das Buch ist mehr als das.

Die junge Britin Leah lebt mehr oder weniger ziellos in Paris und wird schließlich Assistentin des Schriftstellers Michael.Sie verbringt daher viel Zeit mit seiner Familie, freundet sich sogar mit der Tochter Clarissa an. Und Leah erinnert Michael an seine lange zurückliegenden große Liebe Astrid.
Leah liest dann Michaels alte Tagebücher, die auf sie faszinieren wie verstörend wirken.

Der Roman hat viele gute Ansätze, aber mich störte ein wenig das sprunghafte. Das wird natürlich auch durch die wechselnden Erzählperspektiven verstärkt. Die Kapitel teilen sich abwechselnd zwischen Leah und Michael als Icherzähler auf. So lernt man aber auch ihre Gedanken kennen.
Mit beiden Protagonisten habe ich mich nicht leicht getan. Andererseits sind sie wirklich interessante Figuren, aber doch blieb ich immer auf Distanz zu ihnen.

Leider gibt es viel Abschweifungen und erhebliche Längen in der Handlung, wobei gerade zu ausgiebige Dialoge stören, die nur Gerede sind und wenig beitragen. Manche Passagen sind auch etwas verwirrend formuliert.

Der Debütroman von Francesca Reece hat vielversprechendes, aber auch noch Luft nach oben.

Veröffentlicht am 29.04.2022

Malerisch, sinnlich, stimmungsvoll

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Leah wird auf eine Anzeige im Stadtmagazin aufmerksam, in welcher der Schriftsteller Michael eine Assistentin sucht. Es geht darum, Michaels Tagebücher aus zwei Jahrzehnten zu sichten und zu übertragen. ...

Leah wird auf eine Anzeige im Stadtmagazin aufmerksam, in welcher der Schriftsteller Michael eine Assistentin sucht. Es geht darum, Michaels Tagebücher aus zwei Jahrzehnten zu sichten und zu übertragen. Sie hat gerade erst ihren Abschluss gemacht, ohne genau zu wissen, wie es weitergeht, aber die Anzeige macht sie neugierig. Doch erst über Umwege kommt es zu einem Treffen und die Dinge nehmen ihren Lauf.

Francesca Reece erzählt ihr Debüt aus zwei Ich-Perspektiven: mit Michael taucht man in seine 70er Jahre ein, während Leah im Hier und Jetzt bliebt. Michael wird ungeschönt als rücksichtslose Persönlichkeit dargestellt und seine Vergangenheit gibt interessante Rückschlüsse über sein Verhalten. Leah hingegen hat ein angenehmes Naturell. Mit ihrer Schwäche, den Bewertungen anderer hohe Bedeutung beizumessen, bildet sie einen starken Kontrast zu Michael, der es nicht darauf anlegt, sympathisch zu wirken. Der ausgeglichene Schreibstil verleiht dem Roman einen Flair von Sinnlichkeit und einen spürbaren französischen Esprit voller Klugheit und Charme. Das passt ausgesprochen gut zu der Vorstellung warmer Sommertage und bietet bildhafte Eindrücke französischer Kultur und Landschaftsbilder. Den auch sprachlich spürbaren Wechseln zwischen den Perspektiven, fand ich gelungen. Jugendliche Moderne trifft auf gekünstelte Stabilität. Mit Eingewöhnungszeit wurde der Roman nach zweihundert Seiten deutlich interessanter und ich durchlebte mit Leah aufregende Zeiten. In Hinblick auf das Ende, fehlte es mir an Nachvollziehbarkeit. Dadurch konnte mich die Handlung insgesamt weniger überzeugen, aber die sommerliche Stimmung, der französische Stil und Leah werden mir in guter Erinnerung bleiben. Eine gute Mischung aus anspruchsvollem Stil und federleichtem Sommer.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Keine leichte Kost

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Die junge Engländerin Leah versucht durch Aushilfsjobs in Paris zu überleben. Durch Zufall trifft sie den englischen Schriftsteller Michael, der ihr einen Job als Assistentin anbietet. Unter anderem soll ...

Die junge Engländerin Leah versucht durch Aushilfsjobs in Paris zu überleben. Durch Zufall trifft sie den englischen Schriftsteller Michael, der ihr einen Job als Assistentin anbietet. Unter anderem soll sie seine alten Tagebücher digitalisieren. Und das in dem Ferienhaus der Familie in Südfrankreich. Zu erst genießt sie den Aufenthalt mit seinen Freunden und seiner Familie sehr, doch dann bemerkt sie, dass Michael ein dunkles Geheimnis hütet. Und Leah selbst der Schlüssel zu diesem ist.

Der Inhalt hört sich erst einmal gut an, doch leider ist das Buch sehr schwer zu lesen. Der titelgebende "französische Sommer" ist leider nur ein sehr kleiner Teil vom Buch. Oft spielt es im England der 60er. Hier erfährt man immer mehr vom Leben des, wie ich finde, unsympathischen Schriftstellers.
Erst ganz zum Schluss wird deutlich, wo die Geschichte eigentlich hinführt. Dann wird es kurzeitig doch noch mal ganz spannend. Das hat mich dann wieder einigermaßen versöhnt mit dem Buch. Wer sich allerdings eine schöne Sommerlektüre mit viel französischen Charme erhofft hat, ist bei dem Buch sicherlich falsch.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Die Sünden der Jugend

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Lavendel, Pinienduft, glitzerndes azurblaues Meer, Pastis, Croissants, Bistros und Savoir-vivre – all das vereint “Ein französischer Sommer”. Der Roman versprüht eine geballte Ladung französischen Sommercharmes ...

Lavendel, Pinienduft, glitzerndes azurblaues Meer, Pastis, Croissants, Bistros und Savoir-vivre – all das vereint “Ein französischer Sommer”. Der Roman versprüht eine geballte Ladung französischen Sommercharmes und wird so vom Setting her zur atmosphärisch überaus angemessenen Sommerlektüre, die ich zumindest in der ersten Hälfte gern gelesen habe – weil die Grundstimmung einfach so entspannt und fließend war.

Mit der jungen Leah, die in eigentlich nichts so richtig auf die Reihe bekommt, reisen wir an die französische Riviera, um dem alternden Schriftsteller Michael zu assistieren, der offensichtlich eine aus bedauernder Nostalgie gespeiste Affinität zu der jungen Frau zu entwickeln scheint. Die Handlung hätte nun spannungsgeladen, mit leidenschaftlichen Unterströmungen und amourösen Verwicklungen auf den Höhepunkt zu steuern können – leider tut sie es aber nicht so wirklich. Zwischen zahlreichen Rückblenden in Michaels Jugendzeit, die ihn als affektierten, egoistischen und wenig ehrenhaften Selbstdarsteller entlarven, und den sonnengetränkten Stunden an der Côte d’Azur schaukelt die Handlung mitunter träge dahin, Schwung wird durch die allgegenwärtigen Alkoholexzesse, den anscheinend zum guten Ton gehörenden Drogenkonsum und die ein oder andere mehr oder weniger erotische Szene in den Ablauf gebracht. Zum Ende hin scheint der Roman sich dann daran zu erinnern, dass er auch noch irgendwie über die Ziellinie muss und das ist dann leider der Punkt an dem der (zugegebenermaßen) bisher recht milde Spannungsbogen aus dem Takt gerät. Auf den letzten Seiten wird nun eine politisch-tragische Intrige erschaffen, die irgendwie so gar nicht zum Rest des Romans passen will. Nichts gegen Griechenland, aber hatten wir nicht schon genug Sommer auf den französischen Seiten? Die Handlungsentwicklung hat mich am Ende so gar nicht mehr überzeugt, sie wirkt wie ein Nachgedanke, der unbefriedigend ausgeführt wird bzw. so, als ob die Autorin unbedingt etwas über diese griechische Episode schreiben wollte, aber nicht genügend Stoff für eine eigenständige Geschichte gehabt hätte. Ich muss gestehen, dass der Schluss nicht nur aus diesem Grund unerquicklich ist, auch insgesamt hat er mir missfallen. Für ein geschlossenes Ende bleibt zu viel in der Luft hängen, für eine literarisch ansprechende Schlussnote nimmt er zu wenig Bezug auf die in der Handlung und den Figuren angelegten Möglichkeiten.

Die Figuren haben nämlich in ihrer egoistischen und hedonistischen Art, mit der sie Unsicherheiten und Fehlentscheidungen zu verschleiern suchen, durchaus Potenzial, auch wenn mir keine einzige der Figuren sympathisch war. Leahs unreifes Dümpeln durchs Leben hat mir dabei sicherlich mehr zu schaffen gemacht, als Michaels selbstverliebte und mitunter verschlagene Art, die aber interessant zu beobachten war, vor allem auch, weil man im alternden Michael Spuren des jüngeren suchen konnte.

Insgesamt ist der Roman eine recht gefällige Sommerlektüre für Frankophile, ich hätte mir jedoch mehr konsequente Stringenz in der Handlungsführung gewünscht und eine über den Konsum von Alkohol und Drogen hinausgehende Definition von Jugend.

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Nicht das erwartete Sommer-Highlight

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Ich hatte ein Buch erwartet, dass sich in eine Reihe mit "Bonjour Tristesse" stellen kann, aber da waren meine Erwartungen wohl leider zu hoch bzw. "Ein französischer Sommer" konnte dem nicht mal annährend ...

Ich hatte ein Buch erwartet, dass sich in eine Reihe mit "Bonjour Tristesse" stellen kann, aber da waren meine Erwartungen wohl leider zu hoch bzw. "Ein französischer Sommer" konnte dem nicht mal annährend gerecht werden. Inhaltlich stehen die Studentin Leah und der erfolgreiche ältere Schriftsteller Michael, der in Leah eine neue Assistentin gefunden hat - aber nicht aufgrund ihrer Qualitäten, sondern weil sie ihn an jemanden erinnert. Wie erwartet ist das Verhältnis zwischen den beiden kein reines Arbeitsverhältnis und als Leah Michael und seine Familie in ein Ferienhaus an die französische Küste begleitet, kommt auch noch ein großes Geheimnis dazu.

Die ersten Seiten haben mir eigentlich ganz gut gefallen, die Sprache war angenehm, der Inhalt interessant. Aber schon sehr schnell wurde mir alles zu zäh, zu viele Nebenstränge und Nebencharaktäre, die einfach keine Rolle spielten und mich auch nicht weiter interessiert haben. Michael ist als Protagonist einfach nur unsympathisch, zum Teil fast von abstoßend in seinen Gedanken und Handlungen, was ich an sich gar nicht schlimm finde, ich mag unsympathische Figuren, gestört hat es mich nur, weil ich eine andere Erwartung an ihn gehabt habe.

Für einen Feel-Good-Sommerroman ist das Buch leider zu zäh und zu gewollt literarisch und um wirklich literarisch interessant zu sein, war es mir zu belanglos. Irgendwie war es weder Fisch noch Fleisch und ich konnte keine richtige Verbindung zu der Handlung aufbauen. Cover und Klappentext haben da definitiv mehr versprochen als der Inhalt zu bieten hatte und dementsprechend hat mich das Buch leider eher enttäuscht zurückgelassen.