Cover-Bild Urlaub vom Patriarchat
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 08.05.2025
  • ISBN: 9783462312560
Friederike Oertel

Urlaub vom Patriarchat

Wie ich auszog, das Frausein zu verstehen | Eine bewegende Reise in eines der letzten Matriarchate der Welt
Ein mitreißender Reisebericht aus einem der letzten Matriarchate der Welt
Ermüdet und genervt vom Alltag im Patriarchat bricht Friederike Oertel zu einer Reise nach Mexiko auf – in eines der letzten Matriarchate der Welt. Sie möchte Abstand gewinnen, von den Frauen vor Ort lernen, mit neuen Perspektiven nach Hause zurückkehren. Doch auch im Matriarchat ist Frausein komplizierter als erwartet.
In Juchitán läuft vieles anders: Frauen sind die Oberhäupter ihrer Familie, Besitz wird von Müttern an die Töchter vererbt und Muxe, Menschen eines dritten Geschlechts, sind gesellschaftlich normalisiert. Auf dem dicht gedrängten Markt, den Friederike Oertel mit ihrer Gastschwester besucht, betreiben Frauen den Handel, auf Festen geben sie den Ton an. Diese »Stadt der Frauen« gilt in Dokumentarfilmen und Büchern als Matriarchat und damit als gelebter Gegenentwurf zum Patriarchat.
In einer Sprache, die die flirrenden Farben des Ortes lebendig werden lässt, und mit einem einfühlsamen Blick auf eine Stadtgesellschaft, die nach eigenen Regeln funktioniert, erkundet die Autorin ihr eigenes Frausein, geht Selbstzweifeln und Widersprüchen nach, hinterfragt Rollenerwartungen und lässt sich von Gefühlen überrollen und durchspülen. Die jahrhundertealte Idee des Matriarchats ist gleichzeitig Mythos und Realität, sie stellt Friederike Oertels Leben auf den Kopf und hilft ihr, das Frausein im Patriarchat neu zu betrachten.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2025

Gibt es ein Matriarchart?

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Sprachlich ist das Werk überzeugend und klar; Friedericke Oertel verwendet oft mitreißende Worte und lässt den Ort vor unserem geistigen Auge in all seiner Farbigkeit lebendig werden. Auch das Cover ist ...

Sprachlich ist das Werk überzeugend und klar; Friedericke Oertel verwendet oft mitreißende Worte und lässt den Ort vor unserem geistigen Auge in all seiner Farbigkeit lebendig werden. Auch das Cover ist wunderbar leuchtend und stimmt auf diesen Teil Mexikos ein, wo sie ihren Urlaub fernab patriarchalischer Strukturen verbringt, in Juchitán, wo es ein vermeintlich vorherrschendes Matriarchat geben soll.
Sie berichtet über die Situation der dort lebenden Menschen und bringt uns ihre Kultur näher. Das gelingt ihr sehr gut, allerdings ist vieles anders, als sie es sich gedacht hat. Sie findet eine Gesellschaftsform vor, in der Frauen das Sagen haben, und auch ein drittes Geschlecht, die Muxe, gesellschaftlich akzeptiert sind. Die Frauen treiben Handel auf dem Markt, organisieren viele farbenfrohe Feste, die sie selbst untereinander finanzieren. Sie sind eingebunden in jahrhundertealte Traditionen, die einen ganz speziellen Kleiderstil verlangen, und eine Akzeptanz der Tradition ist unbedingt notwendig. Neben der vielen Arbeit betreuen sie ihre Kinder und vererben ihren Grundbesitz an die jüngste Tochter. Politisch spielen sie aber keine Rolle. Vieles empfindet sie als sehr patriarchal, ist mit Widersprüchen und Zweideutigkeiten konfrontiert.
Während ihres Aufenthalts spricht sie mit vielen Einheimischen und liefert Einsichten in diese Gesellschaftsstruktur. Dabei gibt sie auch viel Persönliches preis, das sie zu der zaudernden Frau gemacht hat Oertel hat sehr gut recherchiert und unterbricht ihren Reisebericht immer wieder mit Fakten über das jahrhundertealte Patriarchat und den alten sowie neuesten Forschungsergebnissen zum Matriarchat. Sie setzt sich mit ihren stark verinnerlichten verhaltensmäßigen Anpassungen ans Patriarchat auseinander und erhofft neue Einsichten und Verhaltensänderungen durch ihre Erfahrungen in Juchitán. Immer wieder läßt sie sich von Selbstzweifeln und Gefühlen überrollen.
Dieses persönliche Buch wird aber zu einem Sachbuch gemacht, indem der Lesefluss und ihre Geschichte immer wieder durch sehr viele Quellen und Fakten unterbrochen wird. Mich hat das gestört. Es ist einfach “too much“!
Auch haben mich diverse Fakten an die “woman's lib“- Bewegung der 70er Jahre erinnert. Feminismus und Gendergerechtigkeit sind nicht neu.
Aber man muss sich fragen, was unter Matriarchat zu verstehen ist, denn es gibt keine allgemeine Definition.
Wie sollte nun die ideale Gesellschaft für eine Frau sein? Loslösung von der propagierten perfekten Körperlichkeit, “Gefallsucht“ und Zurücknahme von Gefühlen wie Wut?
Allerdings hat Oertel erfahren müssen, dass die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen und Muxe in Mexiko hoch sind und sie muss sich fragen, ob die Lebensweise der Zapotekinnen ihnen genug Raum für Eigenständigkeit und Individualität, lässt und das Patriarchat als weltweit vorherrschende
Gesellschaftsform abgeschafft werden kann.
Ich bezweifele es, dass das Leben für Frauen mit einer sehr hohen Mordrate in Mexiko, vorbildlich sein kann. Oertel konnte sich aber einige Anregungen holen.
Das Werk hat mich zum Nachdenken angeregt.Aber für den “Mann auf der Straße“ gibt es zu viele Verweise und Quellen, die von der Problematik ablenken, daher nur 4 Punkte

Veröffentlicht am 27.04.2025

Ein Buch für alle Frauen die Umdenken und Neudenken wollen

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WOW was für ein Cover! Ich hätte definitiv zugegriffen!
Im Buch "Urlaub vom Patriarchat" von Frederike Oertel geht es auf jeden Fall nicht um einen klassischen Urlaub, wobei schon ein wenig ...

WOW was für ein Cover! Ich hätte definitiv zugegriffen!
Im Buch "Urlaub vom Patriarchat" von Frederike Oertel geht es auf jeden Fall nicht um einen klassischen Urlaub, wobei schon ein wenig Urlaubsfeeling aufkommt. Das autobiographische Buch beschreibt die Reise der Autorin in eine ganz besondere Gegend (Mexiko) auf und besucht Frauen, die in einem Matriarchat leben. Ich fand den Ausbruch aus der Patriarchalen Gesellschaft beeindruckend und war super neugierig. Ich fand die Autorin teilt ihr Wissen breit gefächert. Sie berichtet vom Ursprung des Matriarchats sowie der Frauenbewegungen. Vieles davon wusste ich schon, einige Infos waren für mich neu. Das Buch las sich leicht, wobei ich bei einigen Themen schlucken musste, weil sie mir sehr bekannt vor kamen.
"Ich möchte ihnen keinen Druck machen, sagte sie, aber ich habe hier oft verzweifelte Frauen sitzen, die weinen und sich Vorwürfe machen, weil sie zu lange gewartet haben." (Seite 77) Ich kenne diese Aussagen von Gynäkologen und finde sie absolut falsch!
Ein super interessantes Buch für alle Frauen, die Umdenken und Neudenken wollen.

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