Cover-Bild All die unbewohnten Zimmer
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 494
  • Ersterscheinung: 17.06.2019
  • ISBN: 9783518428504
Friedrich Ani

All die unbewohnten Zimmer

»Die Vier« müssen im neuen Roman von Friedrich Ani aktiv werden: Polonius Fischer (der ehemalige Mönch), Tabor Süden (der zurückgekehrte Verschwundenensucher), Jakob Franck (der pensionierte Kommissar, immer noch Überbringer der schlimmsten Nachricht) und Fariza Nasri (Beamtin mit syrischen Wurzeln, erlöst von der Verbannung in die Provinz). Alle wenden ihre einzigartigen Methoden auf, um die Ermordung einer Frau und die Erschlagung eines Streifenpolizisten aufzuklären.

Die Todesfälle erregen größte Aufmerksamkeit, weil sie gesellschaftliche und politische Debatten (ausgehend vom rechten Rand) über die unfähige Polizei, Flüchtlingskinder, Ost- und Westdeutschland, »das System« anfachen.

Deshalb kämpfen »die Vier« mit möglichen Hinweisen auf die Täter, Zeugen, die nichts gesehen haben wollen, suchen nach Vermissten, die zur Aufklärung beitragen (sollten), sind konfrontiert mit falschen Geständnissen. Nachfolgeverbrechen können sie dabei zunächst nicht verhindern – bis die unterschiedlichen Fahndungsmethoden »der Vier« den Zufall in Notwendigkeit überführen.

In seinem neuen Roman schlägt Friedrich Ani einen Weg durchs Gestrüpp unserer politischen und individuellen Verfasstheit. Er eröffnet Aussichten, die dem Leser vom Rand des Abgrundes Einblick in das Unbeschreibliche eröffnen.

Nach All die unbewohnten Zimmer müssen wir die Literatur, die Kriminalliteratur, das Schreiben über Wahr und Falsch, das Böse und (das nie zu erreichende) Gute, Leben und Tod neu sehen lernen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2019

Ein Buch wie ein Puzzle

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In dem vorliegenden Buch von Friedrich Ani kann man, wenn man bereits Bücher von ihm gelesen hat, alte Bekannte treffen. Es sind Jakob Franck, der seinen Kollegen die meist unangenehme Aufgabe abnimmt ...

In dem vorliegenden Buch von Friedrich Ani kann man, wenn man bereits Bücher von ihm gelesen hat, alte Bekannte treffen. Es sind Jakob Franck, der seinen Kollegen die meist unangenehme Aufgabe abnimmt die Angehörigen über den Tod des Opfers zu informieren, Tabor Süden, der gar kein Polizist mehr ist, sondern für eine Detektei nach vermissten Personen sucht, Polonius Fischer ein ehemaliger Mönch der jetzt Chef des K111 (bekannt als die 12 Apostel) ist und Fariza Nasri die nach einer langjährigen Pause wieder in den Dienst zurückkehrt.
Diese vier Ermittler arbeiten zusammen und doch jeder mit den eigenen Methoden an zwei Morden, die anfänglich nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Ein Polizist wird erschlagen als er zwei Kinder verfolgt, die Obst gestohlen haben und eine Frau wird auf offener Straße scheinbar ohne Motiv erschossen.
Am Anfang gibt es offensichtliche Ermittlungsansätze und Ergebnisse, aber mit jedem Kapitel kommen neue Aspekte dazu die die Situation in neuem Licht erscheinen lassen. So als hätte man in einem Puzzle ein Teil, was so aussieht als ob es passt, aber wenn man dann versucht die Lücke zu schließen, merkt man, dass da doch ein anderes hingehört.
Am Ende des Buches hat man ein stimmiges Bild über die Abläufe der Morde, die Umstände die dazu geführt haben und ein recht überraschendes Finale.
Ganz nebenbei hat man auch noch ein gesellschaftspolitisch hochaktuelles Buch gelesen, da hier u. a. Bereiche wie Migrationspolitik, Vorurteile, Rassismus, Fluch und Segen der sozialen Netzwerke, Differenzen zwischen Ost- und Westdeutschland etc. geschickt mit eingeflochten werden.
Der Autor schafft es mit seinem ruhigen, intensiven Erzählstil den Lesenden in seinen Bann zu ziehen und hat mich wieder einmal total gefesselt.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch, das wesentlich mehr ist als nur ein Krimi.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Außergewöhnlicher und sehr lesenswerter Krimi

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INHALT
Eine Frau wird ermordet, ein Streifenpolizist erschlagen. In einem Netz von falschen Geständnissen und zwischen Zeugen, die nichts gesehen haben wollen, suchen »die Vier« nach der Wahrheit: Der ...

INHALT
Eine Frau wird ermordet, ein Streifenpolizist erschlagen. In einem Netz von falschen Geständnissen und zwischen Zeugen, die nichts gesehen haben wollen, suchen »die Vier« nach der Wahrheit: Der ehemalige Mönch Polonius Fischer, der pensionierte Kommissar Jakob Franck, Polizeibeamtin Fariza Nasri und Tabor Süden, der Experte für Vermisstenfälle, übernehmen die Fahndung. Trotz vereinter Kräfte stoßen sie an ihre Grenzen. Aber die Zeit drängt – es kommt zu Nachfolgeverbrechen, und die Todesfälle erregen große mediale Aufmerksamkeit. Sie entfachen hitzige Diskussionen über Ost- und Westdeutschland, Migrationspolitik und »das System« …
In seinem neuen All die unbewohnten Zimmer seziert Friedrich Ani die gegenwärtigen politischen Verhältnisse und den Zustand unserer Gesellschaft – und führt seine Leserinnen und Leser dabei an den Rand des Abgrunds.
Vier einzigartige Ermittlungsmethoden und ein komplizierter Fall: Die Ermittelnden aus Friedrich Anis Bestsellern fahnden erstmals gemeinsam!
(Quelle: Suhrkamp Verlag)

MEINE MEINUNG
In seinem neuen Kriminalroman „All die unbewohnten Zimmer “ lässt der deutsche Erfolgsautor Friedrich Ani gleich vier seiner aus verschiedenen Bestsellern bekannten Ermittler bei Aufklärung von höchst verwickelten Verbrechen mitwirken. Seine berühmten „Vier“ - der ehemalige Mönch Polonius Fischer, der pensionierte Kommissar Jakob Franck, die junge Polizeibeamtin Fariza Nasri und der Experte für Vermisstenfälle Tabor Süden - ermitteln jeder auf seine ganz einzigartige Weise und versuchen den Hintergründen für die Fälle auf die Spur zu kommen. Was bei manchem Autoren äußerst konstruiert und wenig glaubwürdig wirken würde, ist dem versierten Autoren Ani sehr überzeugend und spannend gelungen. Seine anspruchsvolle und genial verschachtelte Erzählweise fordert dem Leser aber auch einiges an Aufmerksamkeit und Mitdenken ab.
Eine ermordete Frau, ein angeschossener Polizist und dazu noch ein im Umfeld einer Demonstration erschlagener Streifenpolizist erregen rasch große mediale Aufmerksamkeit und geben viele Rätsel auf. Doch trotz ihres großen individuellen Einsatzes stoßen die Ermittler bei der Auflösung rasch an ihre Grenzen und geraten unter gehörigen Druck. Im geschickt verwobenen Netz von Falschaussagen, verschollenen oder nicht aussagewilligen Zeugen und tragischen Nachfolgeverbrechen wird es auch für uns Leser immer schwieriger den Durchblick zu behalten. Sehr fesselnd ist es, aus den verschiedenen, sich abwechselnden Perspektiven mit zu verfolgen, wie die unterschiedlichen Charaktere zumeist völlig unabhängig voneinander agieren, sich zufällig über den Weg laufen, immer neue, kleine Puzzleteilchen zusammentragen und so schließlich jeder seinen Anteil zur Aufklärung beitragen kann.
In den am Rande mit den Tätern, Opfern und Zeugen geführten Diskussionen thematisiert Ani geschickt die gegenwärtigen politischen Verhältnisse und führt uns die verschiedenen Stimmungen in unserer Gesellschaft zu Migrationspolitik oder Mentalität zwischen Ost- und Westdeutschland vor Augen. Schrittweise führt uns die fesselnde Krimihandlung an den Rand eines beklemmenden, düsteren Abgrunds und gewährt uns teilweise höchst befremdliche Einblicke in die unterschiedlichsten Befindlichkeiten der Menschen in unserer Gesellschaft. Hierdurch gewinnt der Roman zusehends an inhaltlicher Aussagekraft und Tiefe, die äußerst nachdenklich stimmt.
Anis außergewöhnlicher, pointierter Schreibstil konnte mich wieder sehr überzeugen. Er versteht es hervorragend, Stimmungen und Bilder mit viel Feingefühl und sehr anschaulich zu beschreiben. Hervorragend fängt Ani auch das unverwechselbare Flair der bayerischen Landeshauptstadt mit sehr detaillierten Beschreibungen der Münchener Straßen und Plätze ein.
Sehr vielschichtig und beeindruckend zeichnet Ani seine bemerkenswerten Protagonisten und vielen Nebenakteure – es ist ein faszinierendes, glaubhaft beschriebenes und bewegendes Kaleidoskop aus verschrobenen Einzelgängern, Extremisten, Gescheiterten, (Über-)Lebenskünstlern und den vielen traurigen Verlierern in dieser Gesellschaft, die ihre bitteren Enttäuschungen und Schicksalsschläge nicht mehr überwinden können.

FAZIT
Ein fesselnder, sehr bemerkenswerter Kriminalroman mit einem tiefgründigen, hochkomplexen Fall, der noch lange nachklingt!

Veröffentlicht am 05.07.2019

Irre spannend

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Irre spannend

Zwei Fälle, mehrere Ermittler, so ist Friedrich Anis neuer Roman aufgebaut. Ein Wiedersehen mit vielen beteiligten Personen aus seinen Vorgängerromanen macht dieses Buch für Fans zu einer ...


Irre spannend

Zwei Fälle, mehrere Ermittler, so ist Friedrich Anis neuer Roman aufgebaut. Ein Wiedersehen mit vielen beteiligten Personen aus seinen Vorgängerromanen macht dieses Buch für Fans zu einer wahren Pracht, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Sprachgewaltig und gut und überraschend kombiniert besticht dieser Roman und begeisterte mich völlig.

Zwei Fälle halten die Teams der Einheiten K112 und K111 in Atem, wobei der erste der beiden schnell gelöst, dennoch spielt er in den zweiten, ungelösten Fall mit hinein. Das schwierige an den Fällen ist die Tatsache, dass es auch Opfer auf Seiten der Polizei zu beklagen gibt.
Eine harte Nuss für Tabor Süden, Fariza Nasri, Jakob Franck und Polonius Fischer, die Kennern bereits bekannt sein dürften. Die Ermittler haben ihre eigenen persönlichen Stärken und verleihen diesem Werk ihre besondere Note. Das interessante ist, dass alle irgendwie an den Fällen dran sind, aber aus unterschiedlichen Gründen und sie wissen auch nicht unbedingt vom anderen. Dies, und die Tatsache das die Perspektive aus der erzählt wird sich ständig ändert, macht diesen Kriminalroman zu etwas besonderem. Ani hat eine spezielle Art den Leser für sich zu gewinnen, hier hatte er mich von Anfang an in seinem Bann.













Veröffentlicht am 04.07.2019

Ganz gut mit ein paar Schwächen

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Klappentext:
"»Die Vier« müssen im neuen Roman von Friedrich Ani aktiv werden: Polonius Fischer (der ehemalige Mönch), Tabor Süden (der zurückgekehrte Verschwundenensucher), Jakob Franck (der pensionierte ...

Klappentext:
"»Die Vier« müssen im neuen Roman von Friedrich Ani aktiv werden: Polonius Fischer (der ehemalige Mönch), Tabor Süden (der zurückgekehrte Verschwundenensucher), Jakob Franck (der pensionierte Kommissar, immer noch Überbringer der schlimmsten Nachricht) und Fariza Nasri (Beamtin mit syrischen Wurzeln, erlöst von der Verbannung in die Provinz). Alle wenden ihre einzigartigen Methoden auf, um die Ermordung einer Frau und die Erschlagung eines Streifenpolizisten aufzuklären.
Die Todesfälle erregen größte Aufmerksamkeit, weil sie gesellschaftliche und politische Debatten (ausgehend vom rechten Rand) über die unfähige Polizei, Flüchtlingskinder, Ost- und Westdeutschland, »das System« anfachen.
Deshalb kämpfen »die Vier« mit möglichen Hinweisen auf die Täter, Zeugen, die nichts gesehen haben wollen, suchen nach Vermissten, die zur Aufklärung beitragen (sollten), sind konfrontiert mit falschen Geständnissen. Nachfolgeverbrechen können sie dabei zunächst nicht verhindern – bis die unterschiedlichen Fahndungsmethoden »der Vier« den Zufall in Notwendigkeit überführen."

Meine Meinung:
Leider muss ich sagen, dass mir der Roman nicht ganz so gut gefallen hat.
Die Grundgeschichte an sich fand ich gut erzählt, aber leider manchmal etwas verwirrend geschrieben.
Der Schreibstil hat mir am Anfang ganz gut gefallen, aber je weiter ich gelesen habe, desto weniger war dies der Fall.
Das Buch hat sich aber sehr flüssig lesen lassen.
Das Cover sieht ganz gut aus und ich finde, dass es passend gewählt ist.
Ein gutes Buch mit ein paar Schwächen.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Ein toller Erzähler

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Inhalt:

In diese Roman geht es gleich um 2 Kriminalfälle, einem Anschlag auf einen Polizisten und eine erschossene Passantin, die anscheinend ein Zufallsopfer wurde und einen ermordeten Polizisten.
Gelöst ...

Inhalt:

In diese Roman geht es gleich um 2 Kriminalfälle, einem Anschlag auf einen Polizisten und eine erschossene Passantin, die anscheinend ein Zufallsopfer wurde und einen ermordeten Polizisten.
Gelöst werden diese Fälle von einem sehr ungewöhnlichen Ermittlerteam. Die zentrale Rolle spielt hier Fariza Nasir, eine syrischstämmige Kommissarin, die schon in der Vergangenheit durch ihre unkonventionellen Ermittlungsmethode Probleme bekommen hat. Aber ich ihr Chef, der ehemalige Mönch Polonius Fischer und der Ex-Polizist und Privatermittler Tabor Süden sind sehr erfrischende Charaktere. Abgerundet wird das Team durch Jakob Frank, der schon nicht mehr im aktiven Polizeidienst ist, aber trotz seines Ruhestandes immer wieder in die Ermittlungen eingreift.

Meine Meinung:

Dieser Roman ist nicht ganz einfach zu lesen. Es handelt sich um keinen Kriminalroman, was man bei der Beschreibung des Buches vermuten könnte, sondern eher um einen Roman mit Einfluß aus dem Bereich des Krimis.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, waren doch die vier Ermittler alle interessante Personen, die ein besonderes Team bilden.
Die Handlung ist sehr spannend, aber man muß beim Lesen schon genau aufpassen, um die Fäden der verschiedenen Handlungsebenen nicht zu verlieren. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, aber der Aufbau der Handlung doch etwas komplexer als bei einem reinen Krimi.
So spielen auch die Menschen eine größere Rolle. Besonders die beiden Flüchtlingsjungs mit ihrem Vater lernen wir besser kennen, geraten sie doch in den Verdacht, an dem Polizistenmord beteiligt zu sein. So bekommen wir einen tiefen Einblick in ihre Gefühle in der fremden Stadt, ihre Zerrissenheit in ihrem neuen Leben in Deutschland und in ihre Ängste.
Aber auch das Leben von Menschen in prekären Verhältnissen und die teilweise Überforderung der Polizei spielen in diesem Buch eine wichtige Rolle.
Mir fehlte bei diesem Buch die runde Geschichte, das Buch wirkt etwas zerrissen. Mehrere Handlungsstränge laufen nebeneinander her, ohne zu einem gemeinsamen Finale zusammen zu laufen. Ich hatte das Gefühl, hier werden verschiedene Geschichten aneinander gereiht, ohne dass dem Autor so ganz klar war, was er eigentlich erzählen wollt.
Das Buch spiegelt das große Erzähltalent des Autoren wieder, jedoch fehlt mir die runde, abgeschlossenen Geschichte, die dieses Buch zu einem richtigen Lesegenuss machen würde.