Cover-Bild Der Geruch von Wut
(28)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 25.07.2022
  • ISBN: 9783446274228
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Gabriele Clima

Der Geruch von Wut

Barbara Neeb (Übersetzer), Katharina Schmidt (Übersetzer)

Nach "Der Sonne nach" das neue Jugendbuch von Gabriele Clima. Ein Aufruf gegen Hass und Gewalt – aufwühlend, fesselnd und authentisch

Alex ist wütend. Seit dem Autounfall, bei dem sein Vater ums Leben gekommen ist, ist nichts mehr wie früher. Schuld an allem ist der Fahrer des anderen Wagens, das steht für Alex fest. Er setzt es sich zum Ziel, den Mann zu finden und zu bestrafen. Unterstützung erhofft er sich von den „Black Boys“. Dass die rechtsradikale Ansichten vertreten, nimmt er in Kauf. Im Gegenzug muss er sich an den gewalttätigen Aktionen der Gruppe beteiligen. Zusehends verliert Alex die Kontrolle über die Situation und erkennt: Den wahren Rückhalt findet er zu Hause, wo seine Mutter und Tante immer für ihn da sind – ganz gleich, was passiert. Ein eindrücklicher Roman über falsche Entscheidungen, ihre Konsequenzen und die Hoffnung auf einen Neuanfang.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2022

Eine bewegende Geschichte über Rache, Wut und Schnert

0

Nach einem schweren Verkehrsunfall, bei dem sein Vater starb, ist der junge Alex nur von einem Gedanken besessen: Rache. Er will den Mann finden, der Schuld an diesem Unfall ist und ihn dafür bezahlen ...

Nach einem schweren Verkehrsunfall, bei dem sein Vater starb, ist der junge Alex nur von einem Gedanken besessen: Rache. Er will den Mann finden, der Schuld an diesem Unfall ist und ihn dafür bezahlen lassen. Dafür schließt er sich der rassistischen "Black Boys"-Gruppe an. Denn der Unfallverursacher ist schwarz. Doch die Black Boys verlange eine Gegenleistung: Alex soll ihnen bei ihrer "Jagd" nach Ausländern unterstützen…

Gabriele Clima erschafft in weniger als 200 Seiten eine bewegende Geschichte über Wut, Verlust, Rache und die Frage, wie weit man gehen würde, um diese Rache zu vollziehen. Wir lernen Alex als einen Jungen kennen, dessen Leben wie aus dem Nichts eine radikale Wendung nimmt: Der Vater tot, die Mutter entstellt und er selber lag Monate im Koma. Gabriele Clima beschreibt eindrucksvoll die Wut und den Hass von Alex auf den Unfallverursacher, aber auch den unterdrückten Schmerz über den Verlust des Vaters, den sich Alex nicht stellen möchte. Auch den beginnenden Zweifel in Alex darüber, ob er das Richtige tut, wird schleichend, und somit realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Als Gegenstück haben wir seine Mutter, die auf den ersten Blick stark und gefestigt wirkt, im Inneren aber Angst hat, ihren Sohn an die falschen Leute zu verlieren und nicht weiß, was sie dagegen unternehmen kann. Der Autor benutzt dabei keine langen Monologe oder einen ausschweifenden Schreibstil. Die Kapitel und Sätze sind kurz, leicht zu lesen, beinhalten das Wesentliche und sind trotzdem, oder gerade deshalb, fesselnd. Dadurch ist die Spannung von der ersten Seite an da. Es gab nicht eine Stelle in dem Buch, die ich als langweilig oder überflüssig empfand. Eher im Gegenteil: Ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, ob Alex rechtzeitig von dem Weg runter kommt, den er aufgrund seines Hasses betrat.

Ich kann dieses Buch daher allen Lesern empfehlen, die ein vielleicht kurzes, aber voll von Emotionen gepacktes Buch lesen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2022

Ein aussagekräftiges Jugendbuch!

0

Erst einmal zum Cover. Immer wieder entdecke ich anderes. Eie Vielschichtigkeit in der Struktur, Risse, Schatten. Die drei Personen sind jeweils ja nur chemenhaft dargestellt, aber schaut man ...

Erst einmal zum Cover. Immer wieder entdecke ich anderes. Eie Vielschichtigkeit in der Struktur, Risse, Schatten. Die drei Personen sind jeweils ja nur chemenhaft dargestellt, aber schaut man genau hin, so erzählt ihre Haltung, die Silhouette, die angedeutete Körpersprache viel über ihre Persönlichkeit. Zumindest meint man es zu lesen.
Ebenso der Titel. Der Geruch von Wut. Kraftvoll und voll unterschwelligen Mitteilungen. Wie riecht Wut? Man denkt sofort, höchstens nach Schweiss, aber dann riecht der. Und was ist mit kalter Wut? So viele Fragen.
Die hat auch Alex. Bei einem Unfall stirbt der Vater. Die Mutter und er werden verletzt und er kann weder am Grab Abschied nehmen, noch profitiert er von einer Art Ritual der Gesellschaft, die trauernde nach einem Todesfall unterstützen. Er hat nur eines im Sinn: Rache. Egal wie. Seine Gedanken drehen sich immer nur um das Thema, der Schuldige muss gesucht und bestraft werden. Auch wenn er merkt, der Weg dahin, den er nutzt um seine Ziele zu erreichen ist nicht der richtige.
Schwierig hier bei der Wertung nicht zu spoilern. Aber, zwei Dinge kann ich sagen. Der Plot, wie sich der Schlamassel auflöst, würde in jedem anderen Buch zu konstruiert wirken, hier ist er selbstverständlich.
Und die wirklich starken Menschen, die die richtige Art von Stärke haben, helfen auch Alex seinen Weg zu finden und die Konsequenzen seines Handelns zu tragen.
Eine kleine Kritik, die aber nicht zum Sternabzug führt: die Erklärung wie der Begriff Black Boys infolge der italiensichen Originalsprache des Buches zu sehen ist, hätte ich mir zu Beginn und nicht im Anhang gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2022

Ein anderer Zustand der Dinge

0

„Sie sind vielleicht in eine Situation hineingeraten, die sie so nicht beabsichtigt hatten, die ihnen einfach passiert sind, und jetzt wissen sie nicht, wie sie da wieder rauskommen.“

Nach dem Autounfall ...

„Sie sind vielleicht in eine Situation hineingeraten, die sie so nicht beabsichtigt hatten, die ihnen einfach passiert sind, und jetzt wissen sie nicht, wie sie da wieder rauskommen.“

Nach dem Autounfall und anschließendem Koma hat Alex nicht nur sichtbare Narben am Köper, der Schmerz sitzt viel tiefer. Trauer über den unbegreiflichen Verlust seines Vaters und Wut auf den Fahrer des Lastwagens. Die Rache an Moussa Mbaye ist seine Motivation, sich den Black Boys anzuschließen; einer rechtsradikale Gruppierung, die auch vor Gewaltdelikten nicht zurückschreckt. Sie sollen ihm helfen, den Unfallverursacher zu finden, um durch Selbstjustiz Gerechtigkeit walten zu lassen. Dabei ist Alex völlig egal, welche Hautfarbe Moussa Mbaye hat. Seine Rachepläne bringen ihn schließlich selbst in Gefahr. Auf der anderen Seite ist Alex liebende Mutter, die ihn braucht, auch wenn sie sich stark und gefestigt gibt, voller Dankbarkeit darüber, dass wenigstens ihr Sohn den Unfall überlebt hat.

In siebenundsechzig kurzen Kapitel schreibt der italienische Autor Gabriele Clima manchmal ein bisschen poetisch, aber vor allem leicht verständlich, eindrücklich und, dank viel wörtlicher Rede, lebendig auf Augenhöhe mit seinen Figuren. Dadurch, dass Alex seine Geschichte aus der eigenen Perspektive erzählt, ist man von Anfang an nah dran. Zu Beginn des Buches, muss Alex seine Prüfung bestehen, um in die Gruppe aufgenommen zu werden, dann erfährt man in folgenden Kapitel, wie es dazu kommen konnte und wie es weitergeht. Es war interessant, Alex dabei zu verfolgen, wie er auf eigene Faust nach Moussa Mbaye sucht, das Gefühl der Trauer gar nicht erst aufkommen lässt und durch seinen Freund Teo schließlich auf die Black Boys aufmerksam wird, neue Hoffnung auf den falschen Gründen schöpft und dann seine Aufgabe erfüllt, um in die Gruppe aufgenommen zu werden. „Was die Black Boys taten, war ihre Sache (…), mich interessierte nur eins, (…) wenn mir die Black Boys dabei helfen konnten, gut, was die sonst so machten, war mir egal.“ Es dürfte Jugendlichen leicht fallen, sich mit der Hauptfigur zu identifizieren. Alex verhält sich authentisch und durch ihn lässt sich nachvollziehen, wie Menschen empfänglich für Gruppierungen werden, dessen Gesinnung sie eigentlich nicht vertreten. Dadurch leistet das Buch einen wichtigen Beitrag und überzeugt mit spannenden Momenten und einer berührenden Form der Trauerbewältigung, bei der Alex Gespräche mit seinem verstorbenen Vater führt, als wäre er noch da. Das Ende ist wunderbar - nicht zu rührselig, überraschend und friedlich.

Eine lesenswerte Geschichte, mit vielen Denkanstößen zum Thema Trauerbewältigung, Rechtsextremismus und Selbstverantwortung, die zeigt wie mächtig starke Gefühle wie Wut sein können, und wie man dadurch in ernste Schwierigkeiten kommen kann. "Der Geruch von Wut" zeigt aber auch wie stark das Gefühl der Hoffnung und Liebe ist, das sich immer wieder in Erinnerungen an den Vater und dem Rückhalt der Mutter zeigt. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 14.08.2022

Gutes und wichtiges Buch zum Nachdenken

0

Das ist eines dieser Bücher, die man in einem Rutsch weglesen kann. Die Sprache ist einfach, aber auf den Punkt. Die Kapitel sind teilweise extrem kurz, was für einen rasanten Lesefluss sorgt. Dazu ist ...

Das ist eines dieser Bücher, die man in einem Rutsch weglesen kann. Die Sprache ist einfach, aber auf den Punkt. Die Kapitel sind teilweise extrem kurz, was für einen rasanten Lesefluss sorgt. Dazu ist man dicht bei der Hauptfigur, mit der man erst mal mitleidet, weil man verstehen kann, wie der Tod seines Vaters ihn aus der Bahn wirft und er dafür einen Schuldigen braucht. Es ist also absolut nachvollziehbar, dass er blind vor Trauer eben auch blind für den Rassismus seiner neuen Freunde wird. Und manchmal hängt man dann mittendrin, wenn man allmählich seinen Fehler erkennt, aber nicht mehr von den vermeintlichen Freunden loskommt. Auch wenn sich das Buch sehr gut lesen lässt, gibt es viel Stoff zum Nachdenken. Ich kann mich an ähnliche Bücher aus meiner Schulzeit erinnern. Dieses hier würde sich auch hervorragend als Schullektüre eignen. Auf jeden Fall werden wichtige Themen auf eindringliche Weise behandelt, was entsprechend auch Eindruck hinterlässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2022

Die Wut der Jugend

0

Alex hat sich nach einem Autounfall und Koma zurück ins Leben gekämpft. Seine Mutter, selbst schwer verletzt an seiner Seite. Der Vater der den Wagen in den Fluß gesteuert hat ist tot. Bei Recherchen über ...

Alex hat sich nach einem Autounfall und Koma zurück ins Leben gekämpft. Seine Mutter, selbst schwer verletzt an seiner Seite. Der Vater der den Wagen in den Fluß gesteuert hat ist tot. Bei Recherchen über den Unfall stößt Alex auf den Namen eines Mannes der den am Unfall beteiligten Lieferwagen gefahen hat.

Da sein bisheriges Leben in Trümmern liegt sinnt Alex nach Rache und möchte den Mann finden. Sein Freund macht ihn mit einer Gang bekannt, den Black Boys die gegen Ausländer protestieren. Sie versprechen Alex bei der Suche nah dem Mann zu helfen, verlangen im Gegenzug jedoch seine Unterstützung für ihre Aktionen.

Alex, ein eher schüchterner unsicherer Teenager erkennt wohl, dass die Aktionen der Black Boys falsch sind, ist jedoch so in seiner Trauer um den Verlust des Vaters und der Wut auf den beteiligten Mann gefangen, dass er dabei mitmacht.

In kurzen knappen Kapiteln wird die Geschichte erzählt. Der Schreibstil ist einfach, die Charaktere bleiben allerdings auch recht flach.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere