Cover-Bild Und auf einmal diese Stille
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 537
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783518470909
Garrett M. Graff

Und auf einmal diese Stille

Die Oral History des 11. September
Philipp Albers (Übersetzer), Hannes Meyer (Übersetzer)

Kein Tag hat sich stärker ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Die Bilder, die Geschichten, die Konsequenzen. Doch die Worte derer, die den 11. September tatsächlich erlebt haben, fehlten fast zwanzig Jahre lang. Garrett M. Graff hat diese Worte gefunden, er hat alle Dokumente, alle Interviews zusammengetragen, hat die Stimmen der Einsatzkräfte, der Zeugen, der Überlebenden versammelt und daraus eine überwältigende Erzählung kompiliert – vielstimmig, erfahrungsecht, im O-Ton.

Und auf einmal diese Stille ist das herzzerreißende Logbuch eines historischen Tages und ein monumentales Zeugnis von Hoffnung und Menschlichkeit in der Dunkelheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2020

Ein Tag, der die Welt veränderte

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11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute ...

11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute fassungslos zu, wie Menschen aus den brennenden Twin Towers sprangen, bevor diese zusammenbrachen. Garrett M. Graff gibt in seinem Buch "Und plötzlich diese Stille" all denen eine Stimme, die damals vor Ort waren. Hier wird jeder gehört - vom Arbeiter über Feuerwehrmänner und Poizisten bis hin zu Politikern. Besonders ergreifend empfand ich die Stimmen der Angehörigen, die ihre Liebsten dort verloren haben. Sie alle teilen in kurzen Sätzen ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Leser. Dabei geht der Autor chronologisch vor, so daß alles noch einmal wie ein Zeitstrahl vor dem Auge abläuft. Ich habe dieses Ereignis selbst im TV erlebt, hatte das Fernsehen, ohne von den Vorkommnissen zu wissen, eingeschaltet und dachte: Wer denkt sich denn so einen kranken Film aus? Bis ich Sekunden später merkte, dies ist die kranke Realität. Mit diesem Buch kommt alles wieder hoch und man muß schon oft tief durchatmen und sich eine Träne aus dem Auge wischen. Dieses Buch ist sehr gefühlvoll und läßt während des Lesens die Frage aufkommen, warum manche Menschen Glück hatten und andere nicht. Warum vergißt jemand ausgerechnet an diesem Tag seinen Büroschlüssel - und überlebt deshalb? Solche Zufälle beschäftigen. Wie fühlt sich jemand, der mit seinem Ehepartner telefoniert und miterleben muß, wie derjenige beim Einsturz ums Leben kommt? Solche Schicksale lassen einen auch nach Ende des Buches nicht mehr los. Und genau damit hat Garrett M. Graff sein Ziel erreicht - 9/11 darf nicht in Vergessenheit geraten.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Zum Erinnern, Erfahren und niemals vergessen, was Terror bewirken kann

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Fast jeder, der am Dienstag, den 11.09.2001 über ein gefestigtes Erinnerungsvermögen verfügte, weiß wo und wann er an diesem Tag von den Terroranschlägen in den U.S.A. erfahren hat, so wie ich. Ich hörte ...

Fast jeder, der am Dienstag, den 11.09.2001 über ein gefestigtes Erinnerungsvermögen verfügte, weiß wo und wann er an diesem Tag von den Terroranschlägen in den U.S.A. erfahren hat, so wie ich. Ich hörte die Nachrichten im Autoradio und konnte es nicht glauben, ich sah die Türme im Fernsehen wie Butter zerfließen und konnte es nicht glauben und erfuhr noch von einem Anschlag auf das Pentagon und einem weiteren abgestürzten Flugzeug und konnte es ebenfalls nicht glauben. Es war unvorstellbar und doch war es geschehen. Es gab Fakten, aber die direkt an den Anschlägen beteiligten Menschen blieben zum großen Teil unsichtbar und ungehört. Das hat der Garret M. Graff mit seinem Buch „Und auf einmal diese Stille – Die Oral History des 11. September“ geändert.

Der Autor hat etwa drei Jahre lang die Erzählungen von Zeitzeugen gesammelt, die darüber berichteten, wie sie den Tag erlebt haben. Es sind unter anderem Arbeitnehmer aus den beiden Türmen des World Trade Centers und dem Pentagon, Politiker, Feuerwehrleute, Polizisten und Angehörige der Opfer. Einige der Interviews hat Garret M. Graff selbst geführt. Er hat die Aussagen in eine zeitliche Reihenfolge gebracht und thematisch aufgearbeitet. Beginnend mit dem 10.09.2020 entstand auf diese Weise bei mir beim Lesen ein Stimmungsbild von den späteren Schauplätzen der Geschehen bei dem nichts auf das folgende Chaos, die Konfusion und die Wucht der Eindrücke hindeutete. Für viele waren gerade die Ferien vorbei und der Arbeitsalltag hatte wieder begonnen, dienstags morgens zeigte sich der Himmel in einem wolkenlosen blau. Wenig später versank New York in eine graue Wolke, die sogar vom All aus zu sehen war.

„Und auf einmal diese Stille“ wird der Captain eines Einsatzfahrzeuges der Berufsfeuerweht im Buch zitiert. Ihm fiel auf, dass nach den Einschlägen der beiden Flugzeuge in die Türme, viele Einsatzkräfte mit großer Geräuschkulisse eintrafen. Während er aber in der Lobby im Erdgeschoss des Nordturms steht und viele zu diesem Zeitpunkt schon zur Hilfe ausgeschwärmt sind, hängt die plötzliche Ruhe wie eine Bedrohung in der Luft. Stille herrscht auch in der riesigen grauen Staubwolke, die sich nach dem Einsturz der Türme bildet und alles bedeckte. Die Luft ist zum Schneiden dick und gibt Laute nicht weiter. Auch hierzu finden sich Augenzeugenberichte im Buch.

Aber Garrett M. Graff fängt nicht nur die Stimmen rund um das Geschehen am Vormittag ein, sondern beschäftigt sich auch mit den weiteren Rettungsaktionen, die sich über Stunden, Tage und Wochen hinzogen. Am Rande versucht er auch die politischen Hintergründe einzubinden und seine gesammelten Stimmen beschreiben die Mechanismen, die in einer solchen Bedrohungslage einsetzen, um bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie beispielsweise den Präsidenten zu schützen.

Meine Erinnerungen an diesen verheerenden Tag kehrten beim Lesen wieder, allerdings rückten die bewegten Bilder, die man aus dem Fernsehen kannte durch die Berichte näher als je zuvor. Ich empfehle das Buch jedem zum Erinnern, Erfahren und niemals vergessen, was Terror bewirken kann.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Bewegende Zeitzeugenberichte

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Garret M. Graff hat in seinem Buch über 500 Zeitzeugenberichte von 75 Personen gesammelt, die sich alle um den schlimmsten Terroranschlag in den USA drehen: den 11. September 2001. An diesem Tag stürzten ...

Garret M. Graff hat in seinem Buch über 500 Zeitzeugenberichte von 75 Personen gesammelt, die sich alle um den schlimmsten Terroranschlag in den USA drehen: den 11. September 2001. An diesem Tag stürzten 2 Flugzeuge ins World Trade Center, eins ins Pentagon. Ein viertes konnte von den Passagieren überwältigt werden, wobei ein schlimmerer Anschlag verhindert werden konnte.

Schon das Cover lässt die Erinnerungen an 9/11 wieder hochkommen, auch wenn man nur die Qualmwolken sieht. Der Inhalt eines Kapitels bezieht sich immer auf ein bestimmtes Ereignis an dem Tag.

Mich hat das Buch sehr bewegt. Besonders emotional waren die Aussagen über die letzten Worte oder die letzte Begegnung mit den verstorbenen Opfern des Anschlags. Ich fand es auch sehr gut, dass auch die zu Wort kommen, die während des Anschlags noch Kinder waren.

Durch das letzte Kapitel erfährt man, wie es den Betroffenen heute geht und dass die Erinnerungen noch lange erhalten bleiben.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Imposant und Berührend

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Noch nie ist es mir so schwer gefallen eine Rezension zu schreiben wie nach diesem Buch.

Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern. Plötzlich schalteten so ziemlich alle Sender um auf die Breaking News, ...

Noch nie ist es mir so schwer gefallen eine Rezension zu schreiben wie nach diesem Buch.

Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern. Plötzlich schalteten so ziemlich alle Sender um auf die Breaking News, man stierte wie gebannt auf den Fernseher und ahnte schon, dass da gerade der Beginn von einer bisher nie dagewesenen Tragödie gezeigt wird.

Dies ist bei weitem nicht mein erstes Buch zu diesem Ereignis und ich dachte nicht, dass man dazu noch so viel Neues schreiben kann - aber da habe ich mich gehörig getäuscht.

In diesem Buch wurden viele neue, bisher unbekannte Dokumente, Interviews und Berichte von Überlebenden, Einsatzkräften oder Zeugen gesammelt. Viele Blickwinkel, viele Perspektiven und Sichtweisen. Phasenweise zerreißt es einem fast das Herz, geht unter die Haut und wirkt noch lange nach.

Der Stil von Garrett M. Graff ist durchweg präzise und flüssig. Teilweise ist es erschreckend genau, man hat wieder die imposanten Bilder vor Augen und muss als Leser stellenweise erst einmal durchatmen.

Es ist wirklich beeindruckend, dass der Autor es schafft, einem den 11. September wieder so nahe zu bringen, als wäre es gestern gewesen und nicht fast 20 Jahre her ist. Es wird einem verdeutlicht, wie sehr Opfer und Hinterbliebenen noch immer damit zu kämpfen haben.

Definitiv kein Buch für leichte Sommerabende oder als unbeschwerte Strandlektüre, aber uneingeschränkt empfehlens- und lesenswert.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Ein Tag aus der Sicht von ...

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Ich bin mir sicher, jeder weiß noch genau was er am 11. September 2001 gemacht hat. Ich weiß es definitiv, denn ich war noch ein Kind und wurde das erste Mal in meinem Leben mit solch einer schrecklichen ...

Ich bin mir sicher, jeder weiß noch genau was er am 11. September 2001 gemacht hat. Ich weiß es definitiv, denn ich war noch ein Kind und wurde das erste Mal in meinem Leben mit solch einer schrecklichen Tat konfrontiert. Ich wundere mich jedes Mal, dass es nun schon fast 20 Jahre her ist, denn manchmal fühlt es sich noch an wie gestern.

Ich bin froh, dass sich das Buch nicht mit der Wahrheitsfindung beschäftigt, denn die steht auf einem anderen Blatt. Viel mehr kommen hier all die Menschen zu Wort, die diesen Tag überlebt haben oder jemanden verloren haben. Jede einzelne Geschichte ist unglaublich berührend und während all ihrer Aussagen läuft ein innerer Film in meinem Kopf ab. Viele Details dieses Tages sind sehr erschreckend und schonungslos, fast schon nüchtern, erzählt. Aber genau das braucht es um zu begreifen, dass das nicht nur irgendwelche Geschichten sind, sondern wirklich passiert ist. Besonders die Aussagen der Feuerwehrmänner, Polizisten, Sanitäter und des Sicherheitspersonals haben mich zu Tränen gerührt, denn viele von ihnen wussten, dass es ihr letzter Tag sein könnte. Trotzdem sind sie ohne zu zögern bereit gewesen bis zum Schluss so viele Menschen wie möglich zu retten. Oder durch welchen dummen Zufall manche Menschen in den Flugzeugen gesessen haben -oder eben nicht. Aber auch wie sich wild fremde Menschen untereinander geholfen und unterstützt haben war sehr bewegend. Eine Tugend die in der heutigen Zeit viel zu oft vergessen wird! Oft wirken die vielen Namen sehr erdrückend und trotzdem lohnt es sich, jede einzelne Seite zu lesen. Einziger Kritikpunkt für mich ist, dass es in der deutschen Fassung keine entsprechenden Karten der Ort gibt (in der englischen Version sind sie enthalten!), die wären an manchen Punkten, zum besseren Verständnis, hilfreich gewesen.

Und auf einmal diese Stille spiegelt diesen Tag so wieder, wie es sein sollte -aus der Sicht der Überlebenden und sogar Toten! Ich konnte das Buch nicht auf einmal lesen, denn viele Szenen nahmen mich emotional zu sehr mit und ich brauchte eine Pause. Damit glaube ich, hat der Autor sein Ziel erreicht, dass wir diesen Tag aus der Sicht der mutigen Helden, Überlebenden, Opfern und deren Angehörigen in Erinnerung behalten!

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