Cover-Bild Die Verleugnung
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: tredition
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 04.04.2019
  • ISBN: 9783748253761

Die Verleugnung

Roman
Der Drehbuchautor Peter Siegmund verfasst die Vorlage für einen Dokumentarfilm über Alexandras ergreifendes Lebensschicksal, die kürzlich unter tragischen Umständen verstorben ist. Die Ursache für den nachhaltigen Bruch in ihrem Leben ist er selbst, als er sich vor vielen Jahren aus der Liebesbeziehung feige fortgestohlen hat. Auch nach der langen Zeit ist er nicht bereit, sich damit auseinanderzusetzen. Er blendet seine Verantwortung für ihr unglückliches Schicksal einfach aus. Im Gegenteil: Auf Druck des Film-Produzenten und entgegen aller Dokumentarfilm-Regeln fälscht er in dem Drehbuch sogar Alexandras Lebensweg und leugnet alle Verbindungen zu ihr. Das hat Folgen...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2019

Der letzte Fehler

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„...Seitdem weiß ich, dass Blicke töten können. Meinem Kind hat dieser Blick das Leben gekostet...“

Das Buch beginnt mit Alexandras Tagebuchaufzeichnungen im Jahre 1984. Sie ist von Peter Siegmund, einem ...

„...Seitdem weiß ich, dass Blicke töten können. Meinem Kind hat dieser Blick das Leben gekostet...“

Das Buch beginnt mit Alexandras Tagebuchaufzeichnungen im Jahre 1984. Sie ist von Peter Siegmund, einem Drehbauchautoren, schwanger und hofft auf eine gemeinsame Zukunft. Der aber hat sich lautlos verabschiedet. Als Alexandra ihn in einem Restaurant trifft, lässt er sie eiskalt abblitzen. Sie bricht noch am Tisch zusammen und verliert ihr Kind. Die obigen Sätze wird sie später zu ihrer besten Freundin sagen.
Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Der Journalist Ferry Stein bekommt die Nachricht, dass es zu einem Brand im Schofstall gekommen ist. In dem kleinen Schäfergehöft wohnt seit langem Alexandra Gehrwein, die die Einsiedlerin von Rehlingen genannt wird. Bisher war es Ferry nicht gelungen, mit ihr ein Interview zu führen. Doch nun ist es zu spät. Ihre Leiche wird an der Brandstätte gefunden.
Der Autor hat einen beeindruckenden Gegenwartsroman geschrieben. Es geht um unerfüllte Träume, menschliche Schwächen und den Wunsch, Schein statt Sein zu kreieren.
Der Schriftstil ist ausgereift. Das zeigt sich auch an der Aufteilung des Romans in vier Teile. Jeder steht unter einem bestimmten Schwerpunkt.
Akribisch durchforstet Ferry das Leben der Toten. Dabei fällt ihm auch ihr letzter Brief in die Hände. Für mich als Leser ergibt sich ein Lebensbild, dass an einem einzigen Tag zerbrochen und nie zusammengefügt wurde. Alexandra findet ungewöhnliche Methoden, um mit ihrem Schmerz und ihrem Verlust umzugehen. Als Außenstehender ist man im ersten Moment versucht, dies als krank zu bezeichnen. Doch damit sollte man vorsichtig sein. Für sie war es eine Möglichkeit zu leben und zu überleben. Ihre Freundin drückt das so aus:

„...Es war ja nicht nur der Schock der maximalen Enttäuschung damals in dem italienischen Restaurant, sondern auch der Verlust des ungeborenen Kindes, der sicher noch viel schwerer wog...“

Erstaunlicherweise hat Alexandra Peter Siegmund zu ihrem Erben eingesetzt. Dem interessiert erst einmal nur die Schmuckschatulle. Dann aber bekommt er Alexandras Tagebuchaufzeichnungen in die Hände und überlegt sich, wie er daraus einen Film machen könnte. Für jeden Abschnitt gehen ihm schon Bilder durch den Kopf. Dabei wird allerdings eines immer deutlicher. Empathie kann Peter nicht aufbringen. Die Frau und ihr Erbe ist für ihn nur Mittel zum Zweck. Seine Karriere ist gerade dabei, den Bach runter zu gehen. Nun sieht er eine neue Chance.
Zwei Jahre später ist der Film fertig. Mit der Wahrheit allerdings hat sich Peter nie auseinandergesetzt. Er zeigt sein Bild des Geschehens, was heißt, das sein Handeln völlig ausgeklammert wird. Dann verfälscht er die Geschichte auf Druck des Produzenten weiter. Das sollte Folgen haben. Ihn selbst schätzt die Presse so ein:

„...Siegmund als Widerstand leistende Kraft ist nicht vorstellbar. Er ist ein Weichei und hängt sein Fähnchen in den Wind...“

Das Besondere am letzten Kapitel des Buches besteht darin, dass nun Tag für Tag erzählt wird, was passiert.Das erhöht die latente innere Spannung. Der Traum von Erfolg wird Stück für Stück demontiert. Peter ist ein typischer Selbstdarsteller, der den Blick für die Realität gern ausblendet.
Der Autor erlaubt mir einen tiefen Blick in die Abgründe des Filmgeschäfts.
Briefe, Tagebuchauszüge und Zeitungsartikel werden kursiv wiedergegeben.
Ein Personenverzeichnis befindet sich zu beginn des Buches.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Was passiert, wenn verschiedene Lebensmodelle aufeinandertreffen?

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Klappentext:

Der Drehbuchautor Peter Siegmund verfasst die Vorlage für einen Dokumentarfilm über Alexandras ergreifendes Lebensschicksal, die kürzlich unter tragischen Umständen verstorben ist. Die Ursache ...

Klappentext:

Der Drehbuchautor Peter Siegmund verfasst die Vorlage für einen Dokumentarfilm über Alexandras ergreifendes Lebensschicksal, die kürzlich unter tragischen Umständen verstorben ist. Die Ursache für den nachhaltigen Bruch in ihrem Leben ist er selbst, als er sich vor vielen Jahren aus der Liebesbeziehung feige fortgestohlen hat. Auch nach der langen Zeit ist er nicht bereit, sich damit auseinanderzusetzen. Er blendet seine Verantwortung für ihr unglückliches Schicksal einfach aus. Im Gegenteil: Auf Druck des Film-Produzenten und entgegen aller Dokumentarfilm-Regeln fälscht er in dem Drehbuch sogar Alexandras Lebensweg und leugnet alle Verbindungen zu ihr. Das hat Folgen...


Fazit:

Auch bei diesem Buch wurde ich durch das minimalistisch gestaltete Cover angezogen. Da ich schon „Carls Verzweiflung“ gelesen habe, kannte ich den tollen Schreibstil von Gregor Bähr und war gespannt, wie er mich diesmal in den Bann ziehen wird. Ich durfte wieder in die Abgründe des menschlichen Handelns und Tuns hineintauchen und voller Spannung das furiose Finale erleben.

Um welche Charaktere geht es in diesem Roman?

Da ist erst mal Alexandra, die nach der fürchterlichen Enttäuschung mit Peter Siegmund, ein Leben in der Einsamkeit fristet. Ihr größter Traum war eine gesicherte Beziehung und Familie und Peters Verhalten hat tiefe Wunden hinterlassen, die sie in der selbst gewählten Einsamkeit und Traumwelt heilen will. Ob ihr dies gelingt?

Peter Siegmund ist in jungen Jahren ein aufstrebender Drehbuchautor, der einen falschen Weg eingeschlagen hat und nun vor den Scherben seines Ruhmes steht. Bei Frauen sucht er nur das flüchtige Abenteuer, ohne weitere Verpflichtung. Auch Alexandra war nur ein Abenteuer für ihn und er hat ihre frühere Beziehung völlig verdrängt. Ob er sich wieder an Alexandra erinnern wird?

Als sehr wichtigen Charakter gibt es noch Ferry Stein, ein Reporter, dem die ethischen Grundsätze der Berichterstattung am Herzen liegen. Er ist immer auf der Suche nach einer guten Story und so berichtet er auch über den Unfalltod der „Einsiedlerin von Rehlingen“.

Was passiert nun in diesem Roman?

Als Ferry Stein zu dem Brand von Rehlingen gerufen wird, ist es natürlich seine Aufgabe, darüber zu berichten. Er recherchiert auch die Hintergründe zu dem Leben dieser Frau und schreibt noch mehrere ergreifende Artikel über diese ungewöhnliche Einsiedlerin.

Da Alexandra seit sie in Rehlingen lebt, Tagebuch führt, vererbt sie diese Aufzeichnungen an Peter Siegmund, mit der Bitte, eine Dokumentation über ihr Leben zu schreiben und verfilmen zu lassen. Peter sieht darin seine große Chance, an frühere Erfolge anzuknüpfen und beginnt sein Werk. Auf Druck der Produzenten muss er dieses jedoch auf gravierende Weise ändern und verfälschen.

Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, da sich das Lesen dieses Romans lohnt.

Die Geschichte besteht aus verschiedenen Handlungssträngen, da sie je nach Kapitel von den verschiedenen Charakteren erzählt. Sie wird immer wieder durch die Tagebucheinträge von Alexandra ergänzt, so dass ich die Hintergründe sehr gut verstehen konnte. Zwei Jahre nach dem Brand in Rehlingen passieren unerwartete Dinge und ab dieser Zeit steigt die Spannung rasant. Doch halt, was jetzt passiert und welche Rolle Peter und Ferry spielen, dass müsst ihr selbst lesen.

Ich habe den Roman in sehr kurzer Zeit gelesen und ihn dann sacken lassen, bevor ich diese Rezension geschrieben habe, da er mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat. Das Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und die überraschenden Wendungen am Schluss haben für Krimifeeling gesorgt. Die Geschichte war sehr vielschichtig und regt zum Nachdenken über Ehrlichkeit, Anstand und Beziehungen an.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Ein spannendes Buch über große Entscheidungen und ihre Folgen

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Inhalt:
„Der Drehbuchautor Peter Sigmund verfasst die Vorlage für einen Dokumentarfilm über Alexandras ergreifendes Lebensschicksal, die kürzlich unter tragischen Umständen verstorben ist. Die Ursache ...

Inhalt:
„Der Drehbuchautor Peter Sigmund verfasst die Vorlage für einen Dokumentarfilm über Alexandras ergreifendes Lebensschicksal, die kürzlich unter tragischen Umständen verstorben ist. Die Ursache für den nachhaltigen Bruch in ihrem Leben ist er selbst, als er sich vor vielen Jahren aus der Liebesbeziehung feige fortgestohlen hat. Auch nach der langen Zeit ist er nicht bereit, sich mit seiner Verantwortung für ihr unglückliches Schicksal auseinanderzusetzen. Im Gegenteil: Auf Druck des Film-Produzenten und entgegen aller Dokumentarfilmregeln fälscht er in dem Drehbuch sogar Alexandras Lebensweg und leugnet alle Verbindungen zu ihr. Das hat Folgen…“

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist eher minimalistisch und genau das hat mich auch gleich angesprochen. Es wirkt nicht so überladen wie so manch anderes Cover.

Meine Meinung zum Buch:
Man befindet sich von Anfang an direkt in der Geschichte. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Im Buch sind auch manche der Tagebucheinträge von Alexandra und Artikel vom Journalisten Ferry Stein mit abgedruckt, was ich auch sehr gut finde. Meiner Meinung nach fühlt man sich dadurch näher an den Personen und kann sich besser in sie hineinversetzen. Die Beschreibung der Charaktere hat mir auch sehr gefallen. Man erfährt die Geschichte aus den Perspektiven der verschiedenen Personen und bekommt so gut mit was die Charaktere denken und fühlen.

Fazit:
„Die Verleugnung“ ist für mich ein von Anfang bis Ende ein spannendes Buch, welches zum Nachdenken anregt. Ich kann es nur jedem empfehlen
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Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.