Cover-Bild Verraten
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 19.10.2020
  • ISBN: 9783791501642
Grit Poppe

Verraten

Als seine Großmutter ins Altenheim muss, zieht Sebastian zu seinem Vater, der die Familie verlassen hat, als er noch ein Kind war. Nichts verbindet ihn mit diesem Mann, der eine Haftstrafe verbüßen musste und kaum mit ihm spricht. Aber immer noch besser, als wieder in diesem schrecklichen Heim zu landen, in das er zunächst von der Jugendhilfe gebracht wurde - und aus dem Katja geflohen ist, um die er sich jetzt heimlich kümmert. Doch eines Tages taucht ein Mann in seiner Schule auf und drängt ihn, Lehrer und Mitschüler zu beobachten. Er macht ihn zum IM der Stasi und bringt ihn dazu, seinen eigenen Vater zu bespitzeln.

Nominiert für den deutschen Jugendliteraturpreis 2021.

Ausgezeichnet mit dem deutsch-französischen Jugendliteraturpreis 2021.

Der große DDR-Roman für Jugendliche.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2020

In den Fängen der Stasi

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DDR im Jahr 1986. Nach dem Tod seiner Mutter kommt Sebastian in ein Heim. Seine Oma kann und darf er nicht mehr pflegen, sie kommt in ein Altersheim, sein Vater kennt Sebastian nicht. Doch das Heim gleicht ...

DDR im Jahr 1986. Nach dem Tod seiner Mutter kommt Sebastian in ein Heim. Seine Oma kann und darf er nicht mehr pflegen, sie kommt in ein Altersheim, sein Vater kennt Sebastian nicht. Doch das Heim gleicht einem Gefängnis. Durch das beherzte Eingreifen eines Erziehers kann Sebastian bei seinem Vater wohnen…doch ehe er es sich versieht hat er die Stasi am Hals und auch Katja, die mit ihm aus dem Heim geflohen ist, wird gesucht…

„Nicht mit Fäusten, sondern mit…Demütigungen….Gemeinheiten…dieser ganzen unglaublichen Boshaftigkeit….Alles fein säuberlich protokolliert, bestimmt für eine Akte, womöglich für einen Richter, einen Staatsanwalt…“ (Seite 261)

Als die Mauer fiel war ich noch keine 10 Jahre alt und konnte dieses „Highlight“ der deutschen Geschichte nicht ganz nachvollziehen. Heute interessiert es mich umso mehr und auch was es damals hiess in der DDR leben zu müssen.

Die Autorin Grit Poppe legt in ihrem Buch „Verraten“ den Augenmerk auf die Jugend in der DDR. Der Schreibstil ist packend, er reisst einen sofort mit und man möchte und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Diese Angst, das Grau, den Hunger, dieses Ungewisse was als nächstes geschieht hat die Autorin sehr gut und nervenaufreibend beschrieben.

In ihrem Buch geht es um Sebastian und Katja. Beide sind in einem Heim was sich eher als tristes und schreckliches Gefängnis beschreiben lässt. Während Katja schon ein „Profi“ ist wenn es um Heime, ausbrechen, verstecken geht, so wird Sebastian in eine „neue“ Welt hineingeworfen die ihn komplett durcheinanderbringt.

Beide Protagonisten haben mir sehr gut gefallen, gerade weil sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sebastian kennt durch seine Mutter und Oma ein wohlbehütetes Zuhause, keinen Hunger, konnte die Schule und Vereine besuchen, hat sich aus Politik und das ganze Geschehen nie viel gemacht. Und nun übernehmen Ämter und Erwachsene seine Obhut und bestimmen über ihn.

Katja kennt dagegen ein liebevolles Zuhause nicht. Sie ist schon früher oft abgehauen und hat Ärger mit ihrer Mutter die irgendwann Katja nicht mehr daheim haben wollte. Sie lässt sich ungern was sagen und möchte ein selbstbestimmtes Leben führen, am liebsten im Westen.

Dieses Buch zeigt sehr perfide auf wie die Stasi und der ganze DDR – Apparat gearbeitet haben. Und dass ein „Nein“ von keiner Stelle akzeptiert wurde. Wie schwer dieser Grad zwischen Freundschaft, Familie und Verrat werden konnte wird durch Sebastian sehr gekonnt gezeigt. Auch seine innere Zerrissenheit, die Angst, die Unsicherheit. Dass jeder in dem eigenen, nahen Umfeld ein Feind sein konnte der dich bespitzelt und aushorcht und Informationen an andere Einheiten abgibt.

Mehr möchte ich auch gar nicht erzählen oder Spoilern, aber es ist auf jeden Fall ein Leseerlebnis für Jung und Alt und über eine Zeit die nicht so glanzvoll war wie gerne dargestellt. Von daher spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

eine Geschichte, die auch unsere Geschichte ist – so spannend, so erschütternd, immer noch aktuell

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Ich bin froh und dankbar, dass ich „Verraten“ gelesen habe. Gerade, weil die Handlung nicht bequem ist, mich auch mal zur nächtlichen Stunde umgetrieben und mir ein Geschichts- und Gedankenfeld eröffnet ...

Ich bin froh und dankbar, dass ich „Verraten“ gelesen habe. Gerade, weil die Handlung nicht bequem ist, mich auch mal zur nächtlichen Stunde umgetrieben und mir ein Geschichts- und Gedankenfeld eröffnet hat, dem ich mich viel zu selten widme. Was ist Schuld? Wie verhält es sich mit der Frage nach der persönlichen Schuld? Und trägt jeder Mensch Verantwortung für sein Handeln – auch wenn es unter schier unerträglichem Druck, Zwang und überwältigender Angst um das eigene Leben und das seiner Liebsten geschieht?
All dies geht mir auch jetzt noch durch den Kopf, nachdem ich die letzte Zeile gelesen und das Buch nun zugeklappt habe. Es war ein sehr intensives Leseerlebnis, das mich bereits ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen hat. Ein wenig ahnungslos und vielleicht auch ein wenig naiv mit Blick auf Geschichte und Leben in der DDR wurde ich als Leserin ganz unmittelbar in das Geschehen hineingestoßen – das klingt hart, und das ist es mit Blick auf die Geschehnisse auch. Der Alltag in dem Durchgangsheim, der menschenverachtende Umgang mit den Kindern und jungen Männern und Frauen, die Entrechtung und Entwürdigung haben mich eiskalt erwischt, sind mir unter die Haut gegangen, haben mich sprachlos gemacht. Was ist Fiktion, was war wohl tatsächlich in diesen Heimen möglich?
Sebastian und Katja haben mir diese Geschichte sehr nahegebracht, stehen sie für mich doch stellvertretend für das Schicksal vermutlich unzähliger Männer, Frauen und Jugendlicher in der DDR, die der Willkür einer Staatsmacht schutzlos ausgeliefert waren und damit um ein Leben in Freiheit und die Möglichkeit beraubt wurden, ihre private und auch berufliche Gegenwart und Zukunft selbst zu gestalten.
Was mich die Handlung lehrt: Freiheit, Schutz, Mitbestimmung – all dies ist nicht selbstverständlich, es ist eine große Errungenschaft, ein Privileg, das es zu schätzen und vor antidemokratischen Strömungen in unserer Gesellschaft zu schützen gilt. Und zwar von jedem einzelnen von uns, damit Entrechtung, Demütigung und ein Leben unter Druck und Zwang hoffentlich irgendwann für immer der Vergangenheit angehören.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Verraten - wie die Stasi Menschen benutzte...ein erschreckender Jugendroman

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"Verraten" von Grit Poppe ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im Oktober 2020 beim Dressler Verlag erschienen.

Das auffällige Cover mit dem zerrissenen Foto macht den Leser aufmerksam und die schlimme ...

"Verraten" von Grit Poppe ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im Oktober 2020 beim Dressler Verlag erschienen.

Das auffällige Cover mit dem zerrissenen Foto macht den Leser aufmerksam und die schlimme Atmosphäre ist bereits spürbar.

Zur Handlung:

Nachdem Sebastians Mutter starb und die Großmutter ins Altenheim musste, wird er von jetzt auf gleich in ein Heim verfrachtet. Dort herrschen schlimme Zustände, die man sich kaum vorzustellen vermag. Bei seinem kurzen Aufenthalt lernt er Katja kennen, die schon länger in Heimen ist und immer wieder ausreißt. Kurz darauf kann Sebastian glücklicherweise zu seinemVater ziehen, zu dem er jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Katja ist mit "entwichen" und er versteckt sie auf dem Dachboden seines Vaters.

Dann begegnet Sebastian eines Tages Herrn Möller und ehe er sich´s versieht, befindet er sich in einer fiesen Zwickmühle - entweder er bespitzelt seine Mitmenschen und erstattet brav regelmässig Bericht, oder er muss zurück ins Heim...insbesondere geht es dabei um seinen Vater, der als staatsfeindlich eingestellt gilt und schon einmal wegen politischer Vergehen im Gefängnis war.

Meine Meinung:

Die Autorin Grit Poppe hat hier einen erschreckenden, bewegenden und sehr informativen Jugendroman geschrieben, der äußerst kompetent und detailgenau recherchiert wurde.

Die Ereignisse sind angelehnt an wahre Begebenheiten, solche und ähnliche Situationen spiegeln die Situation in der DDR der frühen 80er Jahre authentisch wieder.

Gritz Poppe hat den Charakter Sebastian als sympathischen, ganz normalen Junge gezeichnet, der ganz unauffällig mit perfiden, manipulativen Methoden und stetigen Steigerungen der "Aufgaben und Anforderungen"plötzlich im Auftrag der Stasi seinen Vater bespitzelt.

Das liegt ihm schwer auf der Seele und er versucht immer bei den Treffen mit Herrn Möller, abzulenken und etwas zu unauffälligen Theman zu "melden". Ausserdem liegt ihm die Beziehung zu Katja sehr am Herzen und er befürchtet ständig, dass man sie bei ihm endeckt. Das Verhältnis zu seinem Vater Gerry ist nach Jahren ohne Kontakt auch schwierig und er weiss gar nicht mehr, wem er eigeentlich noch trauen kann...

So leidet man als Leser ständig mit, kann Sebastians Seelenqualen sehr gut nachvollziehen und muss einfach ein gewisses Verständnis für seine Handlungsweise aufbringen.

Die Zustände in den Heimen und die Bespitzelungen durch die Stasi sind erschreckend, gehen unter die Haut und es wird wunderbar deutlich, wie Menschen zu Denunzianten werden können, um sich und ihre Nächsten zu schützen, ganz ohne böse Absichten.

Im Anhang gibt es noch ein Quellenverzeichnis, ein Interview mit einem ebenso wie Sebastian als inoffiziellen Stasi-Spitzel missbrauchten Mann und weitere Informationen zum Regime der damaligen DDR.

Meiner Meinung nach ein wichtiges, eindringliches und trotzdem wunderbar unterhaltsames Buch, in dem die Wichtigkeit des Zwischenmenschlichen (Freundschaften, Nähe, Liebe) absolut deutlich wird.

EIgnet sich bestens für den Geschichts- oder Deutschunterricht!

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Ein spannendes und informatives Jugendbuch

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Inhalt:

Als seine Großmutter ins Altenheim muss, zieht Sebastian zu seinem Vater, der die Familie verlassen hat, als er noch ein Kind war. Nichts verbindet ihn mit diesem Mann, der eine Haftstrafe verbüßen ...

Inhalt:

Als seine Großmutter ins Altenheim muss, zieht Sebastian zu seinem Vater, der die Familie verlassen hat, als er noch ein Kind war. Nichts verbindet ihn mit diesem Mann, der eine Haftstrafe verbüßen musste und kaum mit ihm spricht.
Aber immer noch besser, als wieder in diesem schrecklichen Heim zu landen, in das er zunächst von der Jugendhilfe gebracht wurde - und aus dem Katja geflohen ist, um die er sich jetzt heimlich kümmert.

Doch eines Tages taucht ein Mann in seiner Schule auf und drängt ihn, Lehrer und Mitschüler zu beobachten. Er macht ihn zum IM der Stasi und bringt ihn dazu, seinen eigenen Vater zu bespitzeln._

Meinung:

Der Schreibstil von Grit Poppe ist flüssig und wirklich leicht und schnell zu lesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und musste einfach immer weiterlesen. Alles wird so bildhaft beschrieben, dass man das Gefühl hat, man wäre nicht nur der Leser, sondern im Geschehen mittendrin. Das war für mich besonders spannend, da ich die Zeit der DDR bisher nur aus dem Geschichtsunterricht kannte.

Die Geschichte wird aus Sicht der beiden Protagonisten Sebastian und Katja erzählt. Gleich zu Anfang lernt man den 16-jährigen Sebastian kennen.
Dieser muss einige grausame Schicksalsschläge verkraften und landet zuerst in einem Jugendheim und danach bei seinem Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hatte. Sebastians schlimme Erfahrungen machen ihn zu dem perfekten Opfer für die Staatssicherheit und nun soll er seinen eigenen Vater ausspionieren.
Sebastian wird von allen Seiten so sehr unter Druck gesetzt, dass ich manchmal echt Mitleid mit dem armen Kerl hatte. Dabei hat er das gar nicht nötig. Sebastian ist ein unglaublich starker Charakter, der nach jedem Rückschlag einfach wieder aufsteht und weiter macht.
Das hat mich wirklich beeindruckt. Außerdem macht er eine enorme Charakterentwicklung durch, was bei den Dingen, die er erlebt, nur verständlich ist.

Auch Katja ist eine interessante Figur. Sie ist immer wieder aus Heimen ausgebrochen und wird nun von Sebastian auf dem Dachboden versteckt. Katja ist temperamentvoll und wild, sie lässt sich nicht unterdrücken oder bevormunden, wodurch sie mir sofort sympathisch war.
Die Entwicklung ihrer Beziehung zu Sebastian und ihre eigene Charakterentwicklung gefallen mir auch sehr gut.

Die Geschichte ist unglaublich rasant geschrieben und gleichzeitig so informativ. Es ist wirklich toll recherchiert und man lernt eine Menge dazu. Gleichzeitig hat man aber gar nicht das Gefühl, etwas zu lernen, weil es total viel Spaß macht, das Buch zu lesen. Meiner Meinung nach sollte es Schullektüre werden!

Den Anhang sollte man sich übrigens nicht entgehen lassen; die Zeitzeugenberichte und Dokumente sind interessant und runden das Ganze nochmal ab.

Cover:

Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut. Ich mag Gesichter auf Covern generell nicht und dabei macht „Verraten“ leider auch keine Ausnahme.
Die Gestaltung an sich finde ich allerdings ziemlich gut; sie passt zu der Geschichte und dem historischen Kontext.
Auch die Farbgestaltung finde ich nicht schlecht, da man durch den auffälligen Gelbton sofort auf das Buch aufmerksam wird und es zwischen den anderen im Regal hervorsticht.

Fazit:

„Verraten“ ist ein toll recherchiertes und gut geschriebenes Buch, das jeder, der sich für Geschichte oder die Zeit der DDR interessiert, gelesen haben sollte. Man bekommt viele Einblicke in das Leben der Leute damals, weshalb man es meiner Meinung nach auch im Geschichtsunterricht durchnehmen sollte. Ein absolutes Must-Read!

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Ein Jugendroman, der mit wichtigem Thema absolut mitreißen kann - unbedingt lesen

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Meine Meinung
Die Autorin Grit Poppe war mir nicht mehr unbekannt. Bisher war ich auch immer richtig begeistert von ihren Romanen gewesen.
Jetzt stand mit „Verraten“ wieder ein Roman aus ihrer Feder auf ...

Meine Meinung
Die Autorin Grit Poppe war mir nicht mehr unbekannt. Bisher war ich auch immer richtig begeistert von ihren Romanen gewesen.
Jetzt stand mit „Verraten“ wieder ein Roman aus ihrer Feder auf meiner Leseliste und ich war total gespannt und neugierig darauf. Schon das Cover hat mich total angesprochen und der Klappentext hat mir tolle Lesestunden versprochen. Daher habe ich nach dem Erhalt des Buches auch direkt mit Lesen begonnen.

Die handelnden Charaktere sind der Autorin verdammt gut gelungen. Sie wirkten auf mich alle samt sehr gut beschrieben und ich konnte ihre Handlungen auch gut verstehen.
Allen voran lernt der Leser hier Sebastian kennen. Er ist 16 Jahre alt und muss direkt zwei Dinge aufeinander verkraften. Dadurch kommt der in dieses Heim und dann zu seinem Vater. Ich konnte mir Sebastian sehr gut vorstellen, die Dinge, die er tut bzw. nicht tut, es war alles nachzuvollziehen. Man erkennt den Druck, der auf ihn ausgeübt wird und versteht auch seine Gedanken und Gefühle sehr gut. Mir hat auch die Entwicklung, die Sebastian im Handlungsverlauf durchläuft, sehr gut gefallen. Die Autorin bringt dies authentisch rüber.
Gleichzeitig lernt der Leser hier auch Katja kennen. Sie ist ein echter Wildfang, immer auf der Flucht, und wirkte ebenso vorstellbar beschrieben. Auch sie durchläuft eine Entwicklung, die ich als Leser sehr gut nachempfinden und verstehen konnte.

Neben den beiden Protagonisten gibt es noch andere Charaktere, die man sich als Leser sehr gut vorstellen kann. Jeder von ihnen fügt sich sehr gut ins Geschehen ein, hat einen ganz bestimmten Platz und es ergibt sich so eine absolut stimmige Mischung.

Der Schreibstil der Autorin ist richtig klasse. Sie schreibt flüssig und mitreißend, ich habe das Buch angefangen und konnte es wirklich nur ganz schwer zur Seite legen. Sie beschreibt die Dinge sehr gut, alles war verständlich und nachvollziehbar.
Geschildert wird das Geschehen aus den Sichtweisen von Sebastian und Katja. Bei Sebastian hat die Autorin die personale Perspektive verwendet, während es bei Katja die Ich-Perspektive ist. Ich empfand beiden Sichtweisen als richtig passend, denn man ist so immer direkt dabei.
Die Handlung selbst hat mich wirklich total mitgerissen. Als Kind der DDR war ich wirklich richtig gespannt darauf und es ist echt bemerkenswert was man als Leser hier alles erfährt. Es war für mich eine Reise zurück in die Vergangenheit, auch wenn es bei mir nur 7 Jahre waren, die ich in der DDR gelebt habe.
Die Autorin hat alle Geschehnisse sehr gut recherchiert, das Thema Stasi und wie sie die Jugendlichen damals angeworben haben, es wird alles so gut beschrieben, man erlebt es als Leser quasi real mit. Und zum Teil waren die Methoden in meinen Augen schon auch heftig. Aber auch die Dinge, die mit Kindern und Jugendlichen in den Heimen passierte fand ich wirklich sehr schlimm.

Das Ende ist absolut passend zur Gesamtgeschichte gehalten. Zugegeben zuerst musste ich drüber nachdenken, die Wendung dahin hat sich mir zuerst nicht ganz erschlossen. Es passt aber verdammt gut und schließt den Roman, auch dank des Anhangs mit einem interessanten Interview und einem Glossar, sehr gut und stimmig ab.

Fazit
Kurz gesagt ist „Verraten“ von Grit Poppe ein Jugendroman, der mich total mitgerissen und schlicht und einfach verdammt gut unterhalten hat.
Interessant gezeichnete authentisch wirkende Charaktere, ein flüssig zu lesender detaillierter Stil der Autorin sowie eine Handlung, die ich als verdammt interessant und sehr gut recherchiert empfunden habe und die man nicht nur als Jugendlicher sondern auch als Erwachsener gelesen haben sollte, habe mich wirklich gefesselt und richtig begeistert.
Unbedingt lesen!

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