Cover-Bild Kalifornische Sinfonie
6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: beHEARTBEAT
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 13.01.2017
  • ISBN: 9783732527786
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Gwen Bristow

Kalifornische Sinfonie

1845 heiratet die wohlbehütete Garnet Cameron den jungen Präriehändler Oliver Hale und folgt ihm in das noch unbekannte Kalifornien.
Auf der beschwerlichen Reise muss sich das Paar gegen Tod und Teufel behaupten und Oliver ist den Gefahren nicht gewachsen. Als er plötzlich stirbt, steht Garnet allein und mittellos mit ihrem kleinen Sohn da und ist der Willkür ihres Schwagers hoffnungslos ausgeliefert.
Wird sie sich gegen ihn durchsetzen und ihr Schicksal selbst bestimmen können?

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2019

Ein unterhaltsames Buch für jeden, der eine unterhaltsame Liebesgeschichte mehr schätzt als detaillierte historische Fakten

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Einleitung und Zusammenfassung:

Garnet Cameron, die verträumte und gleichermaßen abenteuerfreudige und freiheitsliebende Tochter eines guten New Yorker Hauses, heiratet im Jahre 1845 den Präriehändler ...

Einleitung und Zusammenfassung:

Garnet Cameron, die verträumte und gleichermaßen abenteuerfreudige und freiheitsliebende Tochter eines guten New Yorker Hauses, heiratet im Jahre 1845 den Präriehändler Oliver Hale, um mit ihm gemeinsam in das bis dahin weitestgehend unbekannte Kalifornien aufzubrechen. Über die beschwerliche Reise und das Leben in Kalifornien selbst muss Garnet jedoch feststellen, dass Freiheit und Abenteuer nicht nur mit Vergnügen einhergehen, sondern dass beides auch seinen Preis fordern kann. Diverse Schicksalsschläge stellen ihr Durchsetzungsvermögen in der Ferne stetig in Frage.


Deine Meinung:

Wie andere Bristow-Werke auch, braucht dieser Roman einige Seiten, bis er es endgültig schafft, den Leser zu fesseln. Der Anfang, insbesondere die Beschreibungen von Garnets wohlbehütetem Leben, zieht sich etwas und blieb auch bei mir einige Tage liegen, bevor ich mich zum Weiterlesen aufraffen konnte. Ebenso wie in Bristows anderen Romanen, wird Ausdauer hier jedoch belohnt. Spätestens mit Beginn der Reise nach Kalifornien baut der Roman mehr und mehr Spannung auf und wird zu einem amüsanten und kurzweiligen Lesevergnügen.

Selbstverständlich ist „Kalifornische Sinfonie“ ein klassischer Liebesroman im historischen Kontext, und als solcher teils vorhersehbar. So lässt sich das Ende bereits zu Beginn ohne große Anstrengung vorhersagen. Der Weg dahin ist aber von einigen Wendungen geprägt, die mich durchaus zu überraschen vermochten, und die mich dazu brachten, das Buch innerhalb von vier Tagen zu lesen. Die Vorhersehbarkeit bestimmter Aspekte hat mich nicht weiter gestört – zumal ich sie mir schon im frühen Stadium der Handlung erwartet und gewünscht habe.
Die Figuren sind interessant gestaltet. Besonders sticht dabei der Protagonist Oliver Hale hervor, der nicht nur die anderen Charaktere, sondern auch die Leser zu Beginn des Romans um den Finger zu wickeln vermag, und den man erst nach einer Weile vollständig zu durchschauen vermag. Gelungen ist ebenso, dass einige Geheimnisse der Protagonisten bis zum Ende des Romans aufrechterhalten werden, sodass viele Charaktere auch für den Leser erst im Finale durchschaubar sind. Die Protagonistin, Garnet, ist zwar eine bewundernswerte Frau – ihren Typ findet man jedoch in vielen Romanen wieder.

Der historische Kontext bietet einen interessanten Rahmen für eine Persönlichkeit für Garnet Cameron. Wie so oft in Romanen, die sich eher auf zwischenmenschliche Beziehungen und Liebe konzentrieren, kommt er natürlich ein wenig kurz. Insgesamt hätte er die Charaktere in vielerlei Hinsicht mehr beeinflussen können. Das gilt sowohl für die geschichtlichen Ereignisse in Kalifornien, als auch für die Umsetzung der damals geltenden sozialen Normen, die besonders in der sich schnell und spontan entwickelten Freundschaft zwischen Garnet und Florinda widerspiegeln

Am Schreibstil merkt man sicherlich, dass das„Kalifornische Sinfonie“ bereits ein älterer Roman ist. Dennoch ist die Sprache sehr gut zu verstehen, und das Buch einfach und gut, und ohne hohen Konzentrationsaufwand zu lesen.

Obwohl es sicherlich viele vergleichbare Romane gibt, hat mir das Lesen der „Kalifornischen Sinfonie“ viel Spaß gemacht. Besonders schön fand ich die zahlreichen Beschreibungen der Landschaften, die immer wieder in den Gedanken von Garnet aufgetaucht sind.



Fazit

„Kalifornische Sinfonie“ beschreibt in erster Linie die Entwicklung der Protagonistin Garnet Cameron von einem freiheitsliebenden, aber naiven Mädchen hin zu einer weitaus realistischeren jungen Frau mit der beeindruckenden Fähigkeit, sich auch fernab ihrer Heimat zu beweisen. Dabei spielt die Geschichte im Kontext der ersten kalifornischen Siedler, vor der Annektierung Kaliforniens durch die USA, und ebenso vor den ersten Goldfunden.

Ich empfehle den Roman jedem, der nach ein bisschen Lesedisziplin zu Beginn ein kurzweiliges, nicht zu anspruchsvolles Buch sucht, und dabei weniger Wert auf die Details des historischen Kontexts, als auf das Leben und die Schwierigkeiten der Protagonistin legt. Wer den Roman mit diesen Erwartungen beginnt, darf mit einem schönen und unterhaltsamen Roman rechnen.