Cover-Bild Der Verein der Linkshänder
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 23.09.2019
  • ISBN: 9783442758159
Håkan Nesser

Der Verein der Linkshänder

Roman - Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti auf der Spur eines Mörders, der alle zum Narren hält.
Paul Berf (Übersetzer)

Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti auf der Spur eines Mörders, der alle zum Narren hält.

Kommissar Van Veeteren - mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh und je - bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihm von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem "Verein der Linkshänder". Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überaschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden - mit den Ermittlungen hier betraut: ein gewisser Inspektor Barbarotti...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Ermittlungen wieder aufgewaermt

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Kommissar Van Veeten ist im Ruhestand, irgendwie nicht ganz glücklich darüber und umso aufgeschlossener, als ihm ein Kollege zwar schlampige Arbeit unterstellt, aber ihn dazu anregt wieder zu ermitteln. ...

Kommissar Van Veeten ist im Ruhestand, irgendwie nicht ganz glücklich darüber und umso aufgeschlossener, als ihm ein Kollege zwar schlampige Arbeit unterstellt, aber ihn dazu anregt wieder zu ermitteln. Ein Toter taucht auf und wirft Ermittlungsergebnisse von damals einfach über den Haufen.

Das Cover ist irgendwie sehr idyllisch. Es gefällt mir sehr gut, aber doch trügt es natürlich total. Der Titel ist Programm und gibt schon einen Ausblick auf das Geschehen. Die Einteilung des Buches ist stimmig und unterstützt den guten Lesefluss. Somit sind Zeitsprünge kein großes Problem, denn die Überschriften können das gut vermitteln.
Die Spannung beginnt schon ganz zum Beginn des Buches. Es wird die Vergangenheit aufgerollt und sowohl die Ermittlung der 90er, als auch die heutigen Ermittlungen sind furchtbar aufregend. Das Puzzle setzt sich langsam zusammen und man selbst weiß ja dann doch ein bisschen mehr als die Ermittler. Die schnellen Wechsel sind wirklich gut inszeniert. Auch die Tatsache, dass man bis zum Ende den Täter nicht wirklich kennt macht das Buch unheimlich spannend. Man hat zwar die Gelegenheit seine eigenen Ermittlungen zu verfolgen, aber die Auflösung kommt so plötzlich, dass man fast schon überrascht wird.
Die Charaktere waren mir vollkommen unbekannt. Ich kann mich nicht zwingend mit allen erwärmen. Allerdings finde ich keinen wirklich überzogen, sondern alle durchweg realistisch. An der einen oder anderen Stelle sind es mir tatsächlich zu viele Personen die da rum schwirren, aber das macht grade im Kreis der Verdächtigen die Spannung aus.
Der Schreibstil ist angenehm. Er schreibt sehr bildhaft und schafft es mit diesem Stil zu fesseln. Die wechselnden Erzählperspektiven und Ortswechsel sind unter Umständen etwas anstrengend. Mit ein bisschen Konzentration lässt sich das Buch trotzdem sehr gut lesen.


Dies war mein erstes Buch von Hakan Nesser, obwohl ich eigentlich ein Fan skandinavischer Krimi- und Thrillerautoren bin. Aber irgendwie ist er spurlos an mir vorbeigezogen, wobei ich das nun reflektiert betrachtet irgendwie bereue, denn er ist ein wirklich angenehmer Autor mit guten Ideen und einem tollen Stil. Zu dem Buch selbst kann ich nur eine klare Leseempfehlung geben.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Nordisch - Nesser – gut?

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Nesser ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren Krimis betreffend.
Kommissar Van Veeteren ist mittlerweile Ruheständler, aber so wirklich kann er sich nicht von seiner früheren Arbeit lösen. Zumal ...

Nesser ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren Krimis betreffend.
Kommissar Van Veeteren ist mittlerweile Ruheständler, aber so wirklich kann er sich nicht von seiner früheren Arbeit lösen. Zumal ihn seine Lebenspartnerin Ulrike Frommli darin noch bestärkt, sich eines alten , falsch gelösten Falles erneut anzunehmen. Da ist natürlich auch Van Veeterens Ehrgeiz angestachelt.
Statt seinen 75. Geburtstag in Neuseelande zu feiern – was er nie vorhatte- begibt er sich von seinem geheimen Urlaubsdomizil in die Ortschaft Oosterby .
Damals in den 60ern kamen vier Menschen aus dem Verein der Linkshänder ums Leben. Da der fünfte nicht gefunden wurde, war es schnell klar, dass er der Mörder sein müss. Nun fand man ihn aber tot auf- zur selben Zeit ermordet wie die anderen vier.

Das Buch – immerhin 604 Seiten dick- beginnt um 1957 und wechselt zunächst immer wieder zwischen den Zeitebenen um 1990 und 2012 und verweilt dann ausschließlich in der Gegenwart. Es ist in drei Teile und 63 Kapitel gegliedert, die Kapitelüberschriften mit Jahr und Ort der Ereignisse erleichtern das Lesen enorm.
Zu Beginn ist es schwer , das Buch aus der Hand zu legen. Der Spannungsbogen wird sehr gekonnt aufgebaut. Später aber flaute die Spannung etwas ab , weil sich die Ermittlungen in die Länge zogen .
Aber mit seinem latent leichten Humor schafft der Autor es immer wieder, Spannung zu erzeugen . Dabei philosophiert er in gekonnter Weise über das Leben, gespickt mit originellen Formulierungen.
Leider ist dieses Buch nicht das beste des Schriftstellers .
Fazit der LP: Nordisch - Nesser – ginge besser

Veröffentlicht am 23.09.2019

Cold Case!

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Was tut ein Kommissar im Ruhestand am liebsten? Er fährt ein paar Tage in Urlaub und löst einen alten Fall!
Kommissar Van Veeteren wird von einem ehemaligen Kollegen informiert, dass in einem alten und ...

Was tut ein Kommissar im Ruhestand am liebsten? Er fährt ein paar Tage in Urlaub und löst einen alten Fall!
Kommissar Van Veeteren wird von einem ehemaligen Kollegen informiert, dass in einem alten und eigentlich abgeschlossenen Fall ein Leichenfund die Täterfrage in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.
Vor mehr als 20 Jahren wurden 4 Mitglieder des Vereins der Linkshänder ermordet aufgefunden, das fünfte Mitglied verschwand spurlos. Und so wurde angenommen, dass dieser der Mörder war. Und der vermeintliche Mörder wird nun tot aufgefunden. Die Ermittlungen ergeben, dass er zur selben Zeit wie die anderen vier gestorben ist. Van Veeteren und seine Frau Ulrike fahren an den Leichenfundort und der alte Fall lässt sie nicht los. Was ist damals geschehen?

In drei Erzählsträngen wird, in drei Zeitebenen, die Geschichte nach und nach vervollständigt.
1957, als der Verein der Linkshänder aus der Not heraus gegründet wurde. Kinder, die in der Schule als Linkshänder zu Rechtshändern umgepolt wurden, finden sich zusammen.
Dann 1991, als diese Gruppe Linkshänder sich nach Jahren zu einem Wiedersehens - Wochenende trifft. Vier von ihnen sterben und einer verschwindet spurlos.
Und schliesslich 2012, als Van Veeteren, den eigentlich gelösten Fall wieder aufnimmt.
Gerade die Zeitsprünge, und zu sehen wie sich die Figuren entwickeln, haben mir sehr gefallen. Ein Cold Case, der für einmal ganz anders als üblich aufgebaut und erzählt wird.
Was zu Beginn eine Herausforderung bedeuten kann, da die Figuren in verschiedenen Altersstadien zum Zuge kommen. Um mich einzulesen, musste ich sehr konzentriert und genau lesen, hatte jedoch den Bogen sehr schnell raus.

Haken Nesser ist ein Spezialist dafür, unwichtige Details zu Nebenfiguren etwas ausdauernd zu erzählen. Da muss man zusätzlich aufpassen um den Faden nicht zu verlieren.
Sehr gut gefallen hat mir vor allem der Erzählstrang rund um Van Veeteren, der mit seiner Frau Ulrike unterwegs ist. Die beiden haben einen trockenen und manchmal schwarzen Humor. Die Dialoge lesen sich sehr witzig und haben mich gut unterhalten. Ab und zu philosophieren sie über Gott und die Welt, was jedoch ganz und gar nicht störend oder trocken daher kam.
Durch die immer wieder eingeworfenen Appetithäppchen, indem man nach und nach mehr Details rund um den in den 90er Jahren geschehenen Massenmord erfährt, wird die Story immer spannender und fesselnder. Für Abwechslung ist gesorgt, da durch die Perspektivwechsel die Geschichte sehr vielfältig ist.
Dies war mein erstes Buch rund um den knurrigen Van Veeteren und seine Frau Ulrike. Wird sicher nicht mein letztes sein, denn die Figur finde ich herausragend charakterisiert.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Atmosphärisch gelungen und weitgehend spannend

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Anfang der 60er Jahre bilden junge Linkshänder den „Verein der Linkshänder“. Es ist ein kleiner Verein, der von der Öffentlichkeit unbeachtet geblieben wäre, wären nicht vier Vereinsmitglieder 1991 verbrannt. ...

Anfang der 60er Jahre bilden junge Linkshänder den „Verein der Linkshänder“. Es ist ein kleiner Verein, der von der Öffentlichkeit unbeachtet geblieben wäre, wären nicht vier Vereinsmitglieder 1991 verbrannt. Als Täter galt das fünfte Mitglied, welches verschwunden ist. 2012 wird jedoch seine Leiche gefunden und somit muss alles ganz anders gewesen sein, als van Veeteren und Kollegen damals vermuteten. Rund um seinen 75. Geburtstag rollt er den Fall erneut auf.

Zu Beginn hatte ich kurz meine Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen, aber die lösten sich dann glücklicherweise recht schnell auf. Mit der Zeit haben mich die Sprünge zwischen vielen Handlungssträngen der Vergangenheit und der Gegenwart nicht mehr so gestört – ganz im Gegenteil.

Was ist in der Vergangenheit wirklich geschehen und wie wirkt es bis in die Gegenwart in 2012 weiter? Diese Frage hat mich genauso interessiert, wie die Frage, wie die Ermittler das nach so langer Zeit noch ermitteln wollen. Dabei lernt man am Beginn die wichtigsten Charaktere kennen. Es sind zwar nicht sehr wenige, trotzdem sollte sich der Leser schnell zu Recht finden.
Die Idee hinter dem Buch ist sehr ansprechend, literarisch ist die Umsetzung typisch Nesser sehr atmosphärisch, durchdacht und einfach extrem gut erzählt. Das benötigt seine Zeit und trotzdem hat mich das Buch nie gelangweilt.

Der Kriminalroman kommt zwar nicht ohne Leichen aus, aber Blut fließt kaum welches und daher ist der recht subtile Krimi auch für eher Zartbesaiteten durchaus zu empfehlen. Die intelligenten Überlegungen vor allem von Van Veeteren und Ulrike haben mich ausgesprochen gut unterhalten und die Frage, wie alles zusammenhängt, hat mich die ganze Zeit interessiert. Die Auflösung fand ich gelungen, wenn sie auch immer wieder im Vorfeld schon in meinem Kopf rumschwebte – nur hätte ich die entscheidenden Schlüsse nicht ziehen können. Wie die Ermittler das getan haben, hat mich wirklich überzeugt. Trotzdem gab es immer wieder zwischendurch Abschnitte, die weniger überzeugend und stark waren, vor allem zum Ende hin.

Auch wer die handelnden Kommissare (van Veeteren und Barabarotti) nicht aus anderen Büchern des Autors kennt, wird sich gut zu Recht finden und das Buch in vollen Zügen genießen können – wer sie jedoch kennt, wird das Zusammentreffen sicher richtig gut finden.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Hakan Nesser eben

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"Diese Jahre müssen sühnen, was der Augenblick verbrach", damit bringt Van Veeteren diese traurige, schreckliche Geschichte am Ende so ziemlich auf den Punkt. Ein Anstoß, der Ende der 1950er Jahre gegeben ...

"Diese Jahre müssen sühnen, was der Augenblick verbrach", damit bringt Van Veeteren diese traurige, schreckliche Geschichte am Ende so ziemlich auf den Punkt. Ein Anstoß, der Ende der 1950er Jahre gegeben wurde, eine fatale Entscheidung mit fürchterlichem Ausgang Ende der 1960er Jahre, ein fürchterlicher Racheakt, 21 Jahre später und die Erkenntnis, womöglich die falsche Person dafür verantwortlich gemacht und einen Mörder entkommen lassen zu haben in der Jetztzeit. Dabei hatte alles noch viel früher seinen Ursprung. Das sind die spannenden Zutaten für dieses Buch. Es sind aber Sätze wie diese: "Aber es ist überflüssig, Löcher in die Lebenslügen der Leute zu hauen. Erst recht, wenn sie diese so lange zementiert haben", die einen Hakan Nesser ausmachen. Auch das Bemühnen des kategorischen Imperativs, von Kant und Rappaport oder "Das Vorverständnis von Wahrheit". Dinge, die in den ausführlichen Diskussionen der verschiedenen Ermittler in Schweden und Norwegen angeführt werden, insbesondere in denen zwischen Van Veeteren und seiner Lebenspartnerin Ulrike Frommli machen diesen Roman nicht nur zu einem spannenden Kriminalfall, sondern zum literarischen Ereignis. Dabei wird der Leser auch gekonnt und konsequent von der Spur des Täters weggelockt. Hakan Nesser eben.