Cover-Bild Die Vegetarierin
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 250
  • Ersterscheinung: 18.08.2020
  • ISBN: 9783746637600
Han Kang

Die Vegetarierin

Roman
Ki-Hyang Lee (Übersetzer)

»Die Vegetarierin ist ein Meisterwerk.« Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Ein seltsam verstörendes, hypnotisierendes Buch über eine Frau, die laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist – bis sie eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen.

»Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie für nichts Besonderes. Bei unserer ersten Begegnung fand ich sie nicht einmal attraktiv. Mittelgroß, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. So fühlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestoßen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten.«

Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet. 

»Han Kangs Roman ist von großer Schönheit und Kraft.« WDR 5

»Han Kangs Roman ist in jeder Hinsicht bigger than life.« Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel

»Poetisch doch ganz sachlich, schnörkellos und mit traumwandlerischer Sicherheit.« Deutschlandradio Kultur

»Han Kangs verstörendes Buch hat eine leise, revolutionäre Kraft.« Volker Weidermann, LITERATUR SPIEGEL

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2022

Die Vegetarierin

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Yong-Hye ist an Durchschnittlichkeit nicht zu überbieten, findet zumindest ihr Mann. Sie ist durchschnittlich hübsch, durchschnittlich intelligent und sie führen eine durchschnittliche Ehe. Bis Yong-Hye ...

Yong-Hye ist an Durchschnittlichkeit nicht zu überbieten, findet zumindest ihr Mann. Sie ist durchschnittlich hübsch, durchschnittlich intelligent und sie führen eine durchschnittliche Ehe. Bis Yong-Hye von heute auf morgen kein Fleisch mehr essen möchte.


Meine Meinung:

(Vorweg möchte ich eine kleine Triggerwarnung aussprechen. Sollten sie sich in einer psychiatrischen Klinik befinden oder in einer akuten psychischen Krise, dann lesen sie dieses Buch bitte nicht.

Im Klappentext stehen Wörter wie verstörend und hypnotisierend und das trifft es zu 100000%!

Ich habe das Buch gestern beendet und hänge dem Inhalt immer noch nach. Es hat 189 Seiten und ist in 3 Teilen aufgeteilt.
Im ersten Teil lesen wir aus Chongs Perspektive. Yong-Hyes Ehemann.
Dieser Typ hat mich so aufgeregt und genervt und auch der ganze Abschnitt war für mich, als Feministin, nur schwer zu ertragen.
Im zweiten Teil erzählt Yong-Hyes Schwager von seinen Erfahrungen mit ihr und im dritten und letzten Teil erfahren wir mehr über In-Hye, ihre Schwester.
Natürlich steh Yong-Hye immer im Mittelpunkt, denn um sie dreht sich dieses abgefahrene Werk ja.
Tatsächlich wird alles immer verwirrender und verwirrender, manchmal total bescheuert aber es ist so gut geschrieben, dass ich nicht aufhören konnte. Ja, es hat mich hypnotisiert aber auch total verstört.
Und das Ende hat mich ratlos zurückgelassen.
Kurz gesagt:
Ich fand das Buch großartig!

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Gesellschaftskritik der besonderen Art

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Sehr verwirrendes Buch, das mich auf der einen Seite absolut fasziniert und auf der anderen Seite total abgestoßen hat.

Dieser Roman beschreibt auf besondere Art und Weise, wie man in Südkorea mit dort ...


Sehr verwirrendes Buch, das mich auf der einen Seite absolut fasziniert und auf der anderen Seite total abgestoßen hat.

Dieser Roman beschreibt auf besondere Art und Weise, wie man in Südkorea mit dort besonderen, hier ganz alltäglichen, Überzeugungen umgeht.

In drei Teile aufgeteilt wird uns im ersten Teil das Leben unserer Protagonistin und das Familiengefüge näher gebracht. Sie beschließt aufgrund eines Traumes von einem Tag auf den anderen Vegetarierin zu werden, was die Familie und allen voran ihr Ehemann mehr schlecht als recht aufnimmt. Es wird ständig auf ihr rumgehackt und so gezeigt, welchen Stellenwert diese Art der Ernährung in Südkorea hat und auch, wie schwer es eigentlich dort ist vegetarisch zu kochen/essen. Im zweiten Teil kommt dann der Schwager hinzu, der sich auf besondere Art und Weise mit seiner vegetarischen Schwägerin auseinander setzt, welche ich so gar nicht nachvollziehen kann. Im letzten Teil erzählt dann die Schwester wie sie das veränderte Leben wahr nimmt und auch was der Traum und die vegetarische Ernährung mit ihrer Schwester gemacht haben.

Ich muss sagen, dass der Roman mir einiges abverlangt hat und gerade der Mittelteil mit dem Schwager für mich schwierig zu fassen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Buch mich sogar fast verloren.

Ich fand es interessant zu lesen, dass in Südkorea Vegetarismus anscheinend als Krankheit angesehen wird, eine Abnormität, die man nicht so einfach akzeptieren kann. Gleichzeitig hat mich die Begründung oder eben die nicht vorhandene Begründung für den Wandel absolut nicht überzeugt und das Verständnis für die Protagonistin schwinden lassen.

Ein schwieriges Buch, das mich dennoch absolut gepackt hat und auch immer noch in mir nachhallt.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Eine Geschichte, die den Leser auf surreale und groteske Weise in ihren Bann zieht.

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Gestaltung: Das Cover ist sehr kreativ gestaltet worden. Die Lilie bedeutet u.a. Reinheit, Liebe, Fruchtbarkeit und Weiblichkeit. So wird es hier schon kontrovers, wenn man bei genauerem Hinsehen, ein ...

Gestaltung: Das Cover ist sehr kreativ gestaltet worden. Die Lilie bedeutet u.a. Reinheit, Liebe, Fruchtbarkeit und Weiblichkeit. So wird es hier schon kontrovers, wenn man bei genauerem Hinsehen, ein Stück Fleisch, ein Auge, eine Fliege oder einige Finger sieht. Dieses Cover drückt so viel aus und es gibt viel Raum für Interpretationen. Es passt sehr gut zum Inhalt, wie ich finde.

Inhalt und Schreibstil: Wie man sich eigentlich schon beim Lesen des Klappentextes denken kann, handelt das Buch nicht vom Vegetarismus der Protagonistin Yong-Hyes per se. Es geht um eine Frau, die auf ihre Art versucht, auszubrechen und den Vegetarismus bzw. Veganismus als erstes Werkzeug nutzt, um sich geltenden Konventionen entgegenzustellen.

Die Geschichte wurde aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Interessanterweise wird ausschließlich über die Protagonistin geschrieben, sie selbst ist stimmlos, was den Stil des Romans sehr unterstützt. Yong-Hyes Ehemann eröffnet die Geschichte mit solch einem abstoßenden Einstieg, der seinesgleichen sucht. Ganz schlimm, aber es ist provokant. Großartig geschrieben.

Der Schreibstil gefiel mir generell sehr gut: Er war eindringlich, deutlich und fesselnd.

Dass dieses Buch als gesellschaftskritisch eingeordnet wurde, kann ich nachvollziehen. Es wird auf surreale Weise dargestellt, wie eine psychisch erkranke Frau von Familienangehörigen behandelt wird. Sie wird nicht ernst genommen, unterdrückt und mittels Gewalt wird versucht, sie „umzuerziehen“. Doch all ihre Erfahrungen mit diesen Umgangsformen, treiben sie immer tiefer in ihre Psychose. Die Autorin hält sich nicht damit auf, Diagnosen zu stellen, aber sie lässt Schlüsselmomente aus der Vergangenheit einfließen, die eine psychische Erkrankung erklären könnten.

Negative Kritik: Überhaupt nicht gefallen hat mir der Part mit ihrem Schwager, dem Videokünstler. Er gibt vor, sie zu verstehen und zu unterstützen, ist zeitgleich aber besessen, seltsam und wird von abstrusen Gedanken gelenkt. Aber wie oben beschrieben, zieht auch er sie tiefer in ihre Psychose. Ich kann nachvollziehen, warum das Thema Sexualität mit einer psychisch Kranken aufgegriffen wurde und dass es in diesem Fall polarisierend wirken soll, aber mir war es deutlich zu lang. Es wurde sehr störend und nervig!

Fazit: Dennoch werde ich nochmal etwas von Han Kang lesen. Ich finde, dass die Autorin weiß, was sie durch ihre Erzählweise auslösen und bewirken kann. Ich habe mich aufgrund dieses Talents für vier Sterne entschieden (...an der Geschichte lag es nämlich nicht!).

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Veröffentlicht am 04.02.2024

regt zum Nachdenken an

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Yeong-Hye ist eine durchschnittliche Frau. Wenig attraktiv, Topfschnitt, Schlupflider, unreine Haut. So zumindest sieht sie ihr Ehmann. Sie führen eine Ehe, in der man kaum von Liebe reden kann. Eines ...

Yeong-Hye ist eine durchschnittliche Frau. Wenig attraktiv, Topfschnitt, Schlupflider, unreine Haut. So zumindest sieht sie ihr Ehmann. Sie führen eine Ehe, in der man kaum von Liebe reden kann. Eines Tages beschließt Yeong-Hye kein Fleisch mehr zu essen, was in ihrer konservativen südkoreanischen Familie nicht verstanden wird. Und nicht nur das. Sie fängt an, davon zu Träumen ein Leben als Pflanze zu führen und wird von Tag zu Tag immer dünner.

Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt, wobei jeder Teil aus der Perspektive eines anderen Familienmitglieds erzählt wird. Die knapp 200 Seiten ließen sich sehr schnell lesen, da der Schreibstil leicht verständlich war. Im Verlauf der Handlung werden verschiedene Themen behandelt, darunter Familienbeziehungen, psychische Gesundheit und Sexualität.

Ich fand die Geschichte schon sehr außergewöhnlich, da sie einerseits poetisch geschrieben und gleichzeitig sehr verstörend war. Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Seltsam

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Der Roman ist in drei Teile eingeteilt. Der erste Teil wird aus der Ich-Perspektive von Yong-Hyes Ehemann erzählt. Zwischendrin gibt es immer wieder kursive Passagen, die vermutliche die Gedanken und Träume ...

Der Roman ist in drei Teile eingeteilt. Der erste Teil wird aus der Ich-Perspektive von Yong-Hyes Ehemann erzählt. Zwischendrin gibt es immer wieder kursive Passagen, die vermutliche die Gedanken und Träume von Yong-Hye sein sollen. Den zweiten Teil bekommen wir aus der Sicht von dem Ehemann von Yonge-Hyes Schwester In-Hye erzählt und den dritten Teil von In-Hye selbst. Beide allerdings in der dritten Person geschrieben. Auch wenn die Erzählperspektive wechselt, schreitet die Zeit in der Geschichte voran. Einige Teile werden nochmals aus andere Sicht geschildert, aber es wird weitestgehend auf Wiederholungen verzichtet. Yong-Hyes Sicht bleibt uns allerdings fast gänzlich verborgen.
Mir fällt es nicht leicht das Buch in richtige Worte zu fassen. Zunächst einmal sind mir die kulturellen Unterschiede aufgefallen. Die Geschichte spielt im Heimatland der Autorin, Südkorea. Es wird deutlich, dass Südkorea zwar ein modernes Land ist, aber dennoch herrscht in der Familie und der Ehe noch ein Patriarchat vor. Da wird auch nicht vor Gewalt zurück geschreckt und das vor den Augen der ganzen Familie. Ehebruch gilt als strafbar, aber Vergewaltigung in der Ehe scheint dann wieder in Ordnung zu sein.
Ich war oft erschrocken mit welcher Gewalt und Wut die Leute Yong-Hye begegnet sind. Ihr permanenter Widerstand kein Fleisch essen zu wollen hat bei ihrer Familie sofort zu Eskalationen geführt bei denen es mir manchmal kalt den Rücken herunter gelaufen ist. Das war weit entfernt von einem normalen menschlichen Umgang, wie wir ihn in unserer deutschen Kultur haben.
Es ist die Geschichte eines Zerfalls, scheinbar nur dadurch ausgelöst, dass Yong-Hye kein Fleisch mehr essen will. Yong-Hyes Vegetarismus ist wie ein Makel, mit dem in keinster Weise in dieser Kultur, die unter strengen sozialen Normen steht, umgegangen werden kann. Er führt dazu, dass sich fast die ganze Familie von ihr abwendet und ihr Mann sich von ihr scheiden lässt. Das erschien mir völlig grotesk und wäre es nicht so furchtbar, hätte ich wirklich lachen müssen. Auch die Familie ihrer Schwester zerbricht daran.
Ich sehe hier aber nicht den Vegetarismus als alleiniges Problem, sondern er ist lediglich eine Folge aus Yong-Hyes psychischer Erkrankung. Sie leidet ganz offensichtlich an Wahnvorstellungen und es handelt sich nicht um irgendeinen Spleen oder einen Akt der Unabhängigkeit, so wie es zunächst der Klappentext vermuten lässt.
Mit zunehmenden Leseverlauf hat mich das Buch immer weiter runter gezogen und wirklich verstört. Die menschlich Abgründe, die sich hier auftun, ist nichts für zarte Gemüter. Wer hier auf ein Happy End oder einen kleinen Funkten Licht erhofft, der hofft vergebens. Auch das Ende ist relativ offen und frei interpretierbar.

FAZIT:
Die Aneinanderkettung der Umstände aus dem Vegetarismus von Yong-Hye, die als Folge eine ganze Familie und Existenzen zerstört, ist zweifelsohne ein Stück weit genial ausgearbeitet. Dennoch ist es kein Buch, was ich ein zweites Mal lesen werde, denn es war wirklich an meiner persönlichen Grenze des Ertragbaren und vieles hat bei mir auch absolutes Unverständnis hervorgerufen.

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