Cover-Bild Im Moor
Band der Reihe "Hinterm Deich Krimi"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 25.02.2021
  • ISBN: 9783740811389
Hannes Nygaard

Im Moor

Hinterm Deich Krimi
Die Kultkommissare aus Husum in ihrem persönlichsten Fall.

Flensburg unter Schock: Einem Häftling der JVA, der wegen des brutalen Mordes an einem Polizisten lebenslang einsitzen sollte, gelingt die Flucht. Der Husumer Kult-Kommissar Große Jäger und sein Team setzen alles daran, den Mann zu fassen – denn sein Opfer war ihr Freund und Vorgesetzter. Doch sie sind nicht die Einzigen, die nach dem Mörder fahnden. Er hat gefährliche Feinde, die seinen Tod wollen. Und auf einmal wird Große Jäger selbst zum Gejagten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2021

Ein rundum gelungener Krimi mit einer fesselnden Verfolgungsjagd

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"Im Moor" ist der neue "Hinterm Deich Krimi" von Hannes Nygaard aus dem Emons Verlag.

Dem in der JVA Flensburg lebenslänglich einsitzende Polizistenmörder Dunker gelingt die Flucht. Als ehemaliger Kollege ...

"Im Moor" ist der neue "Hinterm Deich Krimi" von Hannes Nygaard aus dem Emons Verlag.

Dem in der JVA Flensburg lebenslänglich einsitzende Polizistenmörder Dunker gelingt die Flucht. Als ehemaliger Kollege und Freund des toten Polizisten wird der Husumer Kult-Kommissar Große Jäger auf ihn angesetzt. Allerdings haben auch noch Kriminelle mit dem Geflüchteten eine Rechnung offen und jagen ihn. Schnell befindet sich Große Jäger in einer misslichen Lage und wird selbst zum Gejagten.

Dieser Krimi hat es in sich, der geflüchtete JVA-Insasse Dunker ist ein brutaler Mörder, ein menschenverachtender Typ, der selbst im Gefängnis nicht gut gelitten war. Seine Erlebnisse und die Misshandlungen im Knast lassen einem die Haare zu Berge stehen und schnell wird deutlich, Dunker hat sich mit seiner abstoßenden Art auch dort keine Freunde, ganz im Gegenteil. Als Dunker erfährt, dass er vermutlich Leukämie hat, nutzt er die Gelegenheit einer medizinischen Untersuchung außerhalb der JVA zur Flucht. Dabei agiert er mit größter Gewalt und Rücksichtslosigkeit, viel hat er nicht mehr zu verlieren.

Es beginnt eine spannende Hetzjagd durch den hohen Norden, bei der wir die Verfolger und den Gejagten auf Schritt und Tritt begleiten. Sehr eindrucksvoll zeichnet Nygaard hier unterschiedliche Charaktere, manche sprechen Platt, einige haben Humor, andere sind wie der Kommissar etwas sarkastisch und dann gibt es noch diejenigen, die mit ihren negativen Eigenschaften echt abschreckend wirken. Selbst kleine Nebenfiguren bekommen in seiner Beschreibung ein echtes Gesicht.

Auf anschauliche Weise baut Hannes Nygaard die lokalen Ortsnamen und Straßen in die Handlung ein und zeigt in bildhaften Beschreibungen stimmungsvoll die Landschaft mit Wiesen, Waldgebieten und Hochmooren. Nygaard lässt die landschaftlichen Besonderheiten und Informationen über das Moor mit in das Geschehen einfließen und über der ganzen Geschichte liegt der mystische Zauber dieser nicht ganz ungefährlichen Moorlandschaft.

Dunker hinterlässt auf seiner Flucht eine schreckliche Spur der Gewalt. Wo er auch auftaucht, er schlägt nieder, raubt und missbraucht sogar eine ältere Frau und ist äußerst unberechenbar. Wir heften uns mit Große Jäger an seine Fersen und durchsuchen kleine Ortschaften, leerstehende Häuser und folgen ihm durch Feldgebiete und matschigen Morast und finden ihn schließlich im Moor.

Das Spannungsgeschehen hält sich auf einem recht hohen Level, es wechseln sich ruhigere Passagen während der Observierung in einsamer Natur mit fesselnden, räuberischen Szenen des Gesuchten ab. In der menschenleeren Gegend könnte jedes Knacken im Unterholz die Verfolgung verraten und hinter jeder Tür könnte der Gesuchte auflauern. Gleichzeitig sind auch andere Kriminelle Dunker auf der Spur, eine aus türkischen Mitgliedern bestehende Gang, die mit ihm aus dem Knast noch eine Rechnung offen hat. Wenn ihr Motorrad aufheult, verfällt man gleich mit in Schockstarre. Die verrohte Sprache der Rocker und ihre drastischen Drohungen zeigen, aus welch primitivem Holz sie geschnitzt sind. Angeblich hat Große Jäger ihre Ehre beschmutzt, deshalb richten sich ihre Drohungen auch gegen ihn und somit wird auch er zum Gejagten. Es kommt zu Verfolgungsjagden bei denen sich die Motorrad fahrenden Rocker mit dem Smart des Kommissars messen.

Bei manchen Szenen entsetzt die Brutalität, aber einige Ansichten oder Dialoge sorgen auch für so manches Schmunzeln, das war einer der Gründe, weshalb ich diesen Krimi mit den vielfältigen Stimmungen ausgesprochen gern gelesen habe. Der dramatische Showdow sorgt mit einem Alleingang des Kommissars für einen gelungenen Abschluß.

Ein rundum gelungener Krimi mit reichlich Lokalkolorit und einer fesselnden Verfolgungsjagd durch das Moor, bei der mir die vielfältigen Charakterbeschreibungen besonders gefallen haben.


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Veröffentlicht am 06.03.2021

Hetzjagd durch das Moor

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Dunker ist ein Mensch ohne Gewissen und Moral und sitzt lebenslänglich hinter Gittern, doch es gelingt ihm zu flüchten. Der Husumer Kult- Kommissar Große Jäger hat noch eine Rechnung mit Dunker offen und ...

Dunker ist ein Mensch ohne Gewissen und Moral und sitzt lebenslänglich hinter Gittern, doch es gelingt ihm zu flüchten. Der Husumer Kult- Kommissar Große Jäger hat noch eine Rechnung mit Dunker offen und setzt alles daran, den Flüchtigen zu ergreifen. Aber Große Jäger ist nicht der Einzige, der sich an die Fersen von Dunker heftet, denn er hat gefährliche Feinde, die auf Rache aus sind. So kommt es , dass der Jäger zum Gejagten wird, denn Dunkers Widersacher verfolgen den Kommissar und scheinen ihm trotzdem immer einen Ticken voraus zu sein...



"Im Moor "von Hannes Nygaard zeigt die Unberechenbarkeit und Abgebrühtheit eines Straftäters auf, der selbst im Gefängnis von allen gemieden und mit unverhohlener Missachtung gestraft wird. Wo andere Menschen ein Gewissen oder Verantwortungsgefühl haben, klafft bei Dunker ein großes Loch und er ist eine tickende Zeitbombe auf zwei Beinen. Seine Gewissenlosigkeit, Kaltschnäuzigkeit und Dreistigkeit ist an menschenverachtenden Handlungen nicht zu überbieten und der Autor zeichnet hier das Bild einer Bestie, die nicht nur über die sprichwörtlichen Leichen geht. Mehr als einmal habe ich fassungslos gelesen, zu welch abgebrühten Gewalttaten Dunker hier bereit ist und die somit seine Verrohung in einer Schonungslosigkeit offenlegen, die ich so noch nicht gelesen habe.

Große Jäger hat noch schwer am Tod seinen Kollegen zu knabbern und schwört, dass dieser nicht umsonst durch Dunkers Hand gestorben ist. Seine Suche nach Dunker gleicht schon einer Hetzjagd durch den hohen Norden und führt in schließlich ins Moor.

Der Schreibende lässt mit der mystischen Moorlandschaft eine ganz besondere Stimmung entstehen, die sich zum einen rätselhaft und geheimnisvoll präsentiert , um dann wieder mit dramatischen und mitreißenden Szenen den Leser in die Handlung hinein zu katapultieren.

Dunker hinterlässt auf der Flucht eine verheerende Spur, die die Verrohung seines Charakters und seine ganzen bestialischen Züge zum Vorschein bringen. Seine Widersacher sind ebenfalls vom gleichen Kaliber und nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn es um Kraftausdrücke, Fäkalsprache und menschenverachtende Bezeichnungen geht. Das wirkt auf mich ein wenig befremdlich - aber bei solchen Typen muss der Umgangston wohl etwas härter sein.

Der Autor stellt die Bösewichte sehr anschaulich dar, lässt zwei fiese Rockertypen aus den Seiten steigen und versetzt so den Leser auch ein wenig in Angst und Schrecken. Die Rohlinge sind Große Jäger immer eine Spur voraus, bedienen sich modernster Technik und lassen den Polizeiapparat im schlechten Licht dastehen. Dabei macht Große Jäger einen unglaublich guten Job, denn er lässt sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen, setzt Hinweise geschickt zusammen und gibt nicht auf.

Zum Showdown im Moor packt Hannes Nygaard nochmal alles rein, was es an Spannung und Dramatik zu finden gibt und es wirkt fast so, als würden sich zwei Cowboys im Wilden Westen zu High Noon gegenüberstehen.

Hinterm Deich ist es somit weder beschaulich ruhig, sondern nervenaufreibend und dramatisch.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Solider Krimi, dem das Gewisse etwas hat gefehlt

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Meinung:

Ich habe noch keinen Krimi oder Thriller gelesen, bei dem der Fokus darauf lag einen geflüchtet Häftling zu verfolgen. Noch dazu ist der Häftling ein gefährlicher Raubmörder, der bei seiner Tat ...

Meinung:

Ich habe noch keinen Krimi oder Thriller gelesen, bei dem der Fokus darauf lag einen geflüchtet Häftling zu verfolgen. Noch dazu ist der Häftling ein gefährlicher Raubmörder, der bei seiner Tat einen Polizisten ermordet hat. Der Husumer Kult-Kommissar Große Jäger ist der Kollege des Opfers und lässt es sich nicht nehmen, denn Flüchtigen zu fangen. Doch nicht nur Große Jäger macht sich auf die Jagt. Der Flüchtige weiß sich Feinde zu machen und muss sich nicht nur vor der Polizei verstecken.

Der Inhalt hat mich gleich sehr aufmerksam gemacht und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung. Erst einmal Vorweg: Ich finde den Namen des Kommissars schrecklich. Das sage ich mit einem Lachen im Gesicht und lege es dem Buch nicht negativ aus, aber es ist eindeutig gewöhnungsbedürftig. Das Buch hat einen sehr spannenden, interessanten und sehr gut umgesetzten Start. Der Leser lernt zunächst den Häftling kennen und verfolgt eine kurze Zeit in der JVA und natürlich auch den Ausbruch. Der Häftling hat einen schrecklichen Charaktere, aber ich fand den Einblick sehr gut. Manche Aspekte fand ich sehr interessant, andere spannend. Alles in allem hat das Buch einen sehr guten Einstieg und hat mir den Häftling auf eine Art Näher gebracht.

Der Einstieg in die Geschichte hat sich nicht ganz so leicht gestaltet. Für mich war der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, aber er hat gut in die Geschichte gepasst und hat mir nach und nach immer mehr gefallen. Am Anfang verfolgt der Leser den Häftling und danach nur noch den Kommissar. Ich fand es etwas schade, dass die Perspektive der Geschichte nicht noch einmal zu dem Häftling gewechselt hat. Das hätte sicher nochmal mehr Spannung in die Geschichte gebracht. So wurde es irgendwann doch etwas Eintönig. Großer Jäger macht sich alleine auf die Jagt und somit ist der Leser recht viel mit ihm alleine. Natürlich werden auch Zeugen befragt und ganz ohne sein Team kommt er auch nicht aus, jedoch findet sich das eher im Hintergrund. Die Gefühle von Großer Jäger wurden sehr gut Dargestellt und waren authentisch. Auch wenn Großer Jäger eher alleine arbeitet begegnet er sehr vielen anderen Menschen. Der Umgang hat mich manchmal zum Schmunzeln gebracht. Husum, aber auch der Ort wo sich der Häftling versteckt, sind eher klein und das wird beim lesen auch sehr deutlich, gerade bei dem Umgang der Menschen.

Ich fand die Gestaltung im Allgemeinen sehr gelungen. Wie schon erwähnt fand ich den Anfang sehr spannend und interessant. Leider hat die Spannung nach und nach etwas nachgelassen, da Großer Jäger nicht wirklich weiter kommt. Es fehlt etwas an Aktion oder interessante Aspekte der Polizeiarbeit. Auch fand ich es, wie schon erwähnt, schade das der Leser, nach dem Ausbruch des Häftlings, nichts mehr genaueres über sein Verbleib und Verhalten erfährt. Aber auch wenn die Spannung nachlässt, wurde es nie wirklich langweilig. Der Titel des Buches ist Programm und ein großer Teil der Geschichte spielt sich am Moor ab. Dafür wird sehr viel darüber erklärt, beschrieben und dargestellt, was vielleicht nicht jeden Lese unbedingt anspricht.

Fazit:

Ein Häftling der wegen Raubmord hinter Gitter der JVA sitzt und dem die Flucht gelingt. Ein Kommissar dessen Kollege bei dem Raubmord ums Leben gekommen ist und der Jagt auf den Häftling macht. Doch nicht nur die Polizei heftet sich an die Versen des Verbrechers, denn dieser hat sich bei der Haft nicht gerade Freunde gemacht... Ein toller Krimi, der mich gerade mit seinem Anfang sehr fesseln konnte. Mir haben die Aspekt der JVA gefallen, aber auch der Charakter des Häftlings und der Ausbruch. An den Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen, aber der hat, wie ich finde, gut zur Geschichte gepasst und die Atmosphäre gut unterstützt. Durch den Umgang der Menschen in den kleinen Dörfern musste ich das ein oder andere mal Schmunzeln. Am Anfang der Geschichte verfolgt der Leser den Häftling bis zum Aufbruch und danach den Kommissar. ich fand es schade, dass der Häftling nicht noch einmal genauer Beleuchtet wurde. Großer Jäger ermittelt eher alleine und das macht die Geschichte etwas langweiliger.

"Im Moor" ist ein toller Krimi über eine Verfolgungsjagt. Mir hat der Krimi im Allgemeinen mit der Gestaltung und den Charakteren gut gefallen, aber mir hat für einen richtig guten Krimi etwas gefehlt. Ein solider Krimi, der sich zu lesen lohnt.

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