Cover-Bild Gefährliche Geliebte
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9,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 29.09.2008
  • ISBN: 9783442738892
Haruki Murakami

Gefährliche Geliebte

Roman - Geschenkausgabe
Giovanni Bandini (Übersetzer), Ditte Bandini (Übersetzer)

Das Besondere Taschenbuch – Große Romane im besonderen Taschen-Format

Die Geschenkausgabe mit der abgerundeten Ecke: anspruchsvolle Haptik, hochwertiges Papier, mit Lesebändchen, kleines Format.

Hajime lebt so wie Millionen Japaner: in geordneten Verhältnissen, geschäftlich erfolgreich. Er betreibt einen Jazzclub in einem schicken Viertel von Tokio, ist verheirat und hat zwei Töchter. Da tritt eines Abends Shimamoto an die Bar, seine Jugendliebe, mit der er einst ganz in die Welt der Musik versunken ist. Wie eine Halluzination erscheint sie immer ganz geheimnisumwoben an regnerischen Abenden und rührt mit ihrem bezaubernden Lächeln verloren geglaubte Saiten in Hajime an. Langsam zieht sie ihn aus seiner so perfekt erscheinenden Welt, bis er schließlich bereit ist, alles für sie zu opfern.

Ausstattung: mit Lesebändchen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2020

Was ist wirklich 'wirklich'?

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„Da Erinnerungen und Sinneseindrücke so ungewiß sind, so vielen Einflüssen unterliegen, beziehen wir uns, um uns die Realität von Ereignissen zu beweisen, stets auf eine parallele Realität – nennen wir ...

„Da Erinnerungen und Sinneseindrücke so ungewiß sind, so vielen Einflüssen unterliegen, beziehen wir uns, um uns die Realität von Ereignissen zu beweisen, stets auf eine parallele Realität – nennen wir sie Meta-Realität. Inwieweit Tatsachen, die wir als solche anerkennen, wirklich so sind, wie sie uns erscheinen, und inwieweit sie nur darum Tatsachen sind, weil wir sie zu solchen erklären, läßt sich unmöglich entscheiden.“ (S. 206)

Was ist wirklich? Was ist Einbildung? Ein Traum? Eine Sinnestäuschung? Das sind die Fragen, die ich mir, wie so oft während und nach der Lektüre eines Romans von Haruki Murakami, auch bei diesem Buch gestellt habe. Und darum geht es:

Hajime ist in der fünften Klasse, als er Shimamoto zum ersten Mal sieht. Sie ist klug und hübsch, und sie ist ebenso Einzelkind wie Hajime, das hebt die zwei eklatant von allen KlassenkameradInnen ab. Die Kinder freunden sich an, verbringen ihre Freizeit miteinander, Hajime ist von diesem außergewöhnlichen Mädchen, das ein Bein nachzieht, fasziniert, und ja, er ist auch ein bisschen verliebt. Als beide auf unterschiedliche weiterführende Schulen wechseln, bricht der Kontakt ab, sie verlieren einander aus den Augen. Doch wirklich vergessen kann Hajime Shimamoto nicht. Daran hat sich auch nach zwanzig Jahren nichts geändert. Hajime hat mittlerweile einer anderen das Herz gebrochen und wieder eine andere geheiratet. Er liebt seine Frau, seine Kinder, seinen Job. Alles könnte perfekt sein. Doch dann taucht eines Abends Shimamoto in Hajimes Jazz-Club auf …

Shimamoto besucht Hajime in unregelmäßigen Abständen; stets regnet es, stets ist sie allein, stets höchst elegant gekleidet: eine beinahe überirdische Erscheinung. Sie gibt so gut wie nichts von sich preis, doch Hajime kann sich ihr immer weniger entziehen, er ist fasziniert, ja, gebannt von seiner einstigen Jugendliebe. Doch je häufiger Shimamoto Hajime besucht, umso mehr fragte ich mich, ob es sich tatsächlich um Besuche – oder nicht vielmehr um eine Heimsuchung handelt. Murakami versteht es meisterhaft, Realitätsebenen zu verschieben. Was scheinbar offensichtlich ist, wird mit fortschreitender Lektüre diffus und obskur, bis man sich am Ende fragt: Was ist wirklich ‚wirklich‘?

Ganz große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.02.2018

Eine außergewöhnliche Geschichte

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Hajime und Shimamoto lernen sich in der Grundschule kennen. Bis sie zwölf Jahre alt sind, sind sie beste Freunde, dann zieht Hajime in einen anderen Stadtteil und der Kontakt der beiden reißt ab. Hajime ...

Hajime und Shimamoto lernen sich in der Grundschule kennen. Bis sie zwölf Jahre alt sind, sind sie beste Freunde, dann zieht Hajime in einen anderen Stadtteil und der Kontakt der beiden reißt ab. Hajime lernt in seinem Leben zahlreiche Frauen kennen, doch nur drei sind wirklich bedeutend: die Sandkastenfreundin Shimamoto, seine erste richtige Freundin Izumi und seine Ehefrau Yukiko. Durch Yukikos Vater kann er eine Bar eröffnen, er hat ein gutes Leben, ein Frau, die liebt, zwei wunderbare Töchter, das Geschäft läuft gut. Doch er kann Shimamoto nicht vergessen und in ihm bleibt immer eine Leere, die er nicht zu füllen weiß. Dann betritt eines Abends plötzlich Shimamoto seine Bar und bringt sein ganzes Leben durcheinander.
Die ganze Geschichte baut auf dem Charakter von Hajime auf, der trotz allem oberflächlichen Glücks immer hilflos auf der Suche nach etwas anderem wirkt. Er stürzt sich in seine Aufgaben, geht diszipliniert seinem Sport und versucht, etwas in sich zu füllen, was er selbst nicht kennt. Das alles beschreibt Haruki Murakami mit einer einfachen Sprache, die die Komplexität der Charaktere Hajime und auch Shimamoto noch unterstreicht. Der Leser erhält einen Einblick in ihr Leben, wie ein Fenster, dass sich für kurze Zeit öffnet und dann wieder schließt. Ihr Leben scheint weiterzulaufen, auch wenn man das Buch eigentlich beendet hat. Und genauso lässt Shimamoto Hajime nur einen kurzen Augenblick in ihr Leben, einen Moment, der für ihn alles bedeutet und alles was er hat, auf die Probe zu stellen scheint.
Mit „Gefährliche Geliebte“ ist Haruki Murakami eine großartige Geschichte gelungen, über Menschen, die auf der Suche sind und nie anzukommen scheinen. Und darüber, was wir eigentlich vom Leben wollen, damit es uns ausgefüllt erscheint. Diese Frage muss Hajime für sich beantworten, wenn er nicht in einem Strudel von Gefühlen und Menschen untergehen will.

Veröffentlicht am 26.02.2020

Leider absolut nicht meins!

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Murakami ist ein japanischer Autor, den eine Weile lang viele für sich ausprobiert haben. Ich habe das Gefühl, dass man ihn entweder liebt oder hasst.
Ich bin ehrlich gesagt zwiegespalten. Kann meine ...

Murakami ist ein japanischer Autor, den eine Weile lang viele für sich ausprobiert haben. Ich habe das Gefühl, dass man ihn entweder liebt oder hasst.
Ich bin ehrlich gesagt zwiegespalten. Kann meine Gedanken nur schwer in Worte fassen. Ich habe mir extra ein Buch von ihm ausgesucht, das nicht allzu lang ist. Es hat 224 Seiten und trotzdem habe ich vergleichsweise lange zum Lesen gebraucht. Ich musste es öfters zur Seite legen, inne halten, mich sortieren und es kostete mich teils wirklich Überwindung weiterzulesen.
Sein Schreibstil ist speziell. Zu einem gewissen Grad anspruchsvoll. Es liest sich nicht weg, wie meine heiß geliebten Fantasybücher. Ich kann nur ganz schwer beschreiben, wie sein Schreibstil ist. Er liegt schwer im Magen, anfangs hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, musste die ersten Sätze 4-5 Mal lesen bis ich den Sinn verstanden habe...
Auch die Charaktere waren, aus Ermangelung von einem anderen Wort, seltsam. Bereits mit den Namen hatte ich ein paar Probleme, könnte, aber auch daran liegen, dass in meinem gewöhnlichen Beuteschema eher weniger asiatische Namen vorkommen.
Hajima ist mir leider ziemlich unsympathisch. Er ist ein notorischer Fremdgänger, egozentrisch und macht viel falsch und kaputt. Seine Liebe für Bücher und Musik kann ihn in meinen Augen auch kaum retten. Ich verstehe ihn einfach nicht. Sein Verhalten ist wirr...Ebenfalls Shimamoto ist eher anstrengend. Anfangs zwar geheimnisvoll, frustriert sie mich immer mehr. Als Leser erfährt man eher weniger, eigentlich gar nichts von ihr. Klar ein paar Dinge, als Hajima und sie noch jung waren, aber sonst nichts mehr. Sie wirkt blass wie ein Geist, eine ferne Erinnerung aus der Vergangenheit, die alles zu zerstören versucht.
Die Geschichte plätschert immer mehr vor sich hin und ist teils kaum an Geschmacklosigkeit zu überbieten. An manchen Stellen konnte ich gar nicht mehr aufhören den Kopf zu schütteln, z.B. wie Frauen dargestellt wurden. Ich hatte so einen Hals...
Einzig die melancholische Atmosphäre, die Beschreibungen und die Stimmung hat mir gefallen und ich habe es wirklich geschafft und das Buch beendet. Von mir gibt es heute leider keine Empfehlung und ich vergebe 1,5/5 Sterne

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