Cover-Bild Der nächstferne Ort
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783551560407
  • Empfohlenes Alter: 14 bis 99 Jahre
Hayley Long

Der nächstferne Ort

Roman
Josefine Haubold (Übersetzer)

Ein schrecklicher Autounfall und von einer Sekunde auf die andere ist im Leben der beiden Brüder Griff und Dylan nichts mehr, wie es war. Während der 13-jährige Griff verzweifelt versucht, sich von der Trauer um den Verlust seiner Familie nicht überwältigen zu lassen, lässt Dylan nichts unversucht, seinen jüngeren Bruder zu schützen und ihm dennoch langsam zurück ins Leben zu helfen. Tatsächlich gelingt es den beiden auch ganz allmählich, ihren Platz wieder zu finden – jeder für sich und trotzdem gemeinsam. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2018

Eine Geschichte von Trauer, Trauerbewältigung und Zusammenhalt

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Eine Geschichte von Trauer, Trauerbewältigung und Zusammenhalt
Auf dem Rückweg von einem Kurzurlaub mit ihren Eltern kommt es zu einem folgenschweren Autounfall. Die beiden Brüder Dylan und Griff überleben, ...

Eine Geschichte von Trauer, Trauerbewältigung und Zusammenhalt
Auf dem Rückweg von einem Kurzurlaub mit ihren Eltern kommt es zu einem folgenschweren Autounfall. Die beiden Brüder Dylan und Griff überleben, aber ihre Eltern sterben. Erzählt wird die Geschichte einfühlsam aus der Perspektive von Dylan. Wie kommen die beiden mit dem Tod der Eltern zurecht? Wie können sie weiterleben? Eine Geschichte der leisen Töne, die Geschichte einer Familie, die es auf einmal so nicht mehr gibt. Eine Geschichte der unterschiedlichen Trauerbewältigung. Eine Geschichte, die mich sehr angerührt und bewegt hat, gerade wegen ihrer leisen Töne. Ich habe mit Dylan und Griff getrauert und mit ihnen gelitten.
Für mich war es ein ganz besonderes Buch.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Gelungenes, sensibel geschriebenes Jugendbuch

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Spoilerfreie Rezension

Inhalt

Das Schlimmste, was Kindern überhaupt passieren kann, widerfährt dem 15-jährigen Dylan und seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder Griff: Bei einem schrecklichen Autounfall ...

Spoilerfreie Rezension

Inhalt

Das Schlimmste, was Kindern überhaupt passieren kann, widerfährt dem 15-jährigen Dylan und seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder Griff: Bei einem schrecklichen Autounfall verlieren sie beide Eltern und sind nun auf sich gestellt. Eine schwierige, schmerzhafte Zeit der Trauerverarbeitung beginnt und die Brüder müssen ihren neuen in Platz in ihrem veränderten Leben erst finden. Dylan tut sein Bestes, um Griff dabei zu unterstützen, auch wenn dieser manchmal alle von sich wegstößt…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Verlag: Königskinder Verlag
Seitenzahl: 336
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präteritum
Perspektive: aus männlicher Perspektive
Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: ♥ Es werden keine Tiere im Buch verletzt oder getötet – im Gegenteil, die Jungen entwickeln eine Freundschaft zu zwei Katzen und einem Hund und behandeln diese sehr liebevoll. Wichtig ist mir, an dieser Stelle zu betonen, dass Katzen unbedingt immer mindestens zu zweit gehalten werden müssen, da sie KEINE Einzelgänger sind. Kleine Kätzchen und reine Wohnungskatzen alleine zu halten ist besonders grausam, da der Mensch einen Katzenfreund niemals ersetzen kann. Auf Dauer werden aufgrund von Einsamkeit dann oftmals Depressionen und Verhaltensstörungen wie Aggressivität und exzessives Kratzen an Möbeln entwickelt. Wer also seine Katze liebt, schenkt ihr einen Gefährten.

Warum dieses Buch?

Der Klappentext klang einfach berührend, und ich habe im Vorfeld einige begeisterte LeserInnenstimmen gehört. Daher führte an diesem Buch kein Weg vorbei.

Meine Meinung

Einstieg (+)

Der Einstieg hat mir gut gefallen, denn hier lernt man Dylans und Griffs Familie genauer kennen und bemerkt sofort ihre liebevollen Neckereien untereinander und den Humor der Eltern. Das ist wichtig, da auf diese Weise aufgezeigt wird, wie glücklich die Kindheit der beiden Brüder bis zu diesem Punkt war. Umso schockierender endet das Kapitel dann, als die Familie auf der Rückfahrt aus dem Urlaub in einen furchtbaren Unfall verwickelt wird. Natürlich wollte ich sofort weiterlesen und herausfinden, wie Griff und Dylan mit diesem unaussprechlichen Verlust umgehen.

"Alles bleibt stehen, als würde man bei einem Film die Pausentaste drücken, und nichts wird mehr so sein, wie es war." E-Book, Position 166

Schreibstil (+)

Der Schreibstil ist für junge LeserInnen ab 14 Jahren sehr gut geeignet, auch wenn mir scheint, dass ältere Jugendliche damit bereits unterfordert sein könnten, da er doch recht einfach ist und keine wirkliche Herausforderung darstellt. Hayley Long schreibt angenehm und flüssig, wird dabei aber niemals oberflächlich, sondern geht besonders bei den Gefühlen, Gedanken und Reflexionen der Hauptfigur in die Tiefe. Durch diese intensive Schilderung der Innenwelt fällt die Identifikation mit dem Protagonisten leicht und man ist schnell emotional involviert.
Interessant und auffällig ist die Formatierung des Textes, die ebenfalls zur Emotionalität beiträgt: So werden geschriene Worte größer gedruckt und geflüsterte Sätze ganz klein und zart. Auch diese Besonderheit konnte mich überzeugen, weil die Gestaltung sich innovativ zeigt und alle Ebenen nutzt, um die Gefühle der Figuren zu vermitteln.

„Wobei ‚groß‘ nur ein Wort ist. Es sagt für sich genommen eigentlich nicht viel aus. Groß kann alles bedeuten, wenn man nicht weiß, wie groß die Größe ist.“ E-Book, Position 468

Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (+/-)

Die Autorin beschäftigt sich in diesem Buch mit einem Thema, das schon unzählige Male in der Literatur behandelt wurde: Trauer und ihre Verarbeitung und Bewältigung. Dennoch findet Hayley Long ihren ganz eigenen Zugang und schreibt eine leise, aber kraftvolle Geschichte für Jugendliche, in der das Thema altersgerecht und angemessen aufbereitet wird. Trotz des schlimmen, schmerzhaften Verlustes, ist die Stimmung dabei niemals deprimierend, sondern enthält immer wieder hoffnungsvolle und positive Momente, die zeigen, dass das Leben weitergeht. Und dass das genau so sein muss, weil die Toten nichts davon haben, wenn die Lebenden in Hoffnungslosigkeit versinken. Die Geschichte zeigt auch, dass das Schwelgen in Erinnerungen an „bessere Zeiten“ zum Trauern dazugehört, dass man dabei jedoch niemals die Zukunft aus den Augen verlieren darf.

Die Geschichte beschäftigt sich zusätzlich mit vielen weiteren Aspekten: Es geht um elterliche und besonders brüderliche Liebe, um gute Menschen, die eine Stütze sind, um das Schließen neuer Freundschaften und um die Frage, was eine Heimat eigentlich ausmacht. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass gezeigt wurde, welche positive Wirkung Tiere auf trauernde Menschen haben können. Wer selbst eine Katze, einen Hund oder einen anderen tierischen Gefährten besitzt, weiß, dass auch der größte Schmerz nur mehr halb so schlimm scheint, wenn etwas Flauschiges um die Beine streicht oder sich an einen schmiegt. Die Autorin bemüht sich sichtlich, die Themen tiefgründig zu behandeln und meist gelingt ihr das auch. Manchmal hatte ich aber das Gefühl, dass an manchen Stellen das Potential nicht vollständig genutzt werden konnte, dass manches nur angerissen und nicht so detailliert ausgearbeitet wurde, wie ich mir das gewünscht hatte. Hier vermute ich auch, dass es eventuell einfach daran lag, dass ich nicht mehr in die Zielgruppe falle.

Manche Momente fand ich wirklich intensiv, kraftvoll und ganz stark und erschütternd beschrieben, andere konnten mich nicht erreichen. Beim Lesen blieb manchmal eine gewisse Distanz zu den Figuren, das Buch konnte mich an solchen Stellen leider nicht so berührend und emotional mitnehmen, wie ich mir das gewünscht hätte. So kam es, dass ich im Gegensatz zu vielen anderen Menschen niemals beim Lesen weinen musste (einmal war ich immerhin kurz davor), obwohl ich eigentlich ein sehr emotionaler Mensch bin. Das Ende fand ich dann aber sehr gelungen und berührend, ich mochte es sehr.

„Meine Mum und mein Dad haben nie etwas aufbewahrt. ‚Wir sind wie rollende Steine‘, hatte meine Mutter mehr als ein Mal erklärt, ‚wir setzen kein Moos an.‘“ E-Book, Position 587

Protagonist & Figuren (+/-)

Dylan konnte mich als Protagonist überzeugen, ich mochte seine ruhige, nachdenkliche Art und fand es ganz wunderbar, wie er auf seinen Bruder aufpasst und ihm hilft, diese schwierige Zeit durchzustehen. Auch Griff war mir sympathisch, auch wenn es oft schwer ist, herauszufinden, was in ihm vorgeht, da er seine Trauer oft durch Rückzug, Wut und Verschlossenheit zeigt. Sein Verhalten, diesen Kampf mit den Emotionen, beschreibt die Autorin im Buch wirklich sehr authentisch. Dylan kam mir interessanterweise beim Lesen immer viel jünger vor als 15 Jahre. Auf mich wirkten aber beide Jungen für ihr Alter noch recht kindlich, bei Dylan war mir das stellenweise etwas zu viel.

Die Nebenfiguren waren ebenfalls gut ausgearbeitet, erhalten Stärken, Schwächen und sind interessante Persönlichkeiten. Besonders gern mochte ich hier natürlich wieder die tierischen Mitbewohner, deren bedingungslose Liebe und Unterstützung sehr anschaulich geschildert wurden. Dennoch konnten mich die Nebencharaktere nicht ganz erreichen und begeistern, es blieb eine gewisse Distanz, auch hier hätte ich mir bei manchen Figuren mehr Einzigartigkeit, Unverwechselbarkeit und Tiefe gewünscht.

„Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich mir die Fernbedienung geschnappt und diese ganze schreckliche Geschichte einfach weggezappt. Und dann wäre ich losgerannt zum nächstfernen Ort und für immer dort geblieben.
Doch das ging nun mal nicht.
Weil da noch andere Leute mit mir in diesem Film waren. In diesem Auto.
Und einer von ihnen brauchte mich.“ E-Book, Pos. 179

„Und in diesem Augenblick wollte ich ihn unbedingt berühren. Ich musste einfach. Also nahm ich seine Hand, so wie Eva vorhin, und versuchte es noch einmal. ‚Es geht jetzt nur um dich, Griff,‘ flüsterte ich. ‚Nur um dich. Und ich verspreche dir, dass ich stark sein werde und dir da durchhelfe.‘“ E-Book, Position 311

Spannung & Atmosphäre (+)

Nach dem schrecklichen Unfall am Beginn des Buches wollte ich unbedingt wissen, wie es den Jungen mit ihrer Trauer ergehen würde und ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet. Auch wenn „Der nächstferne Ort“ ein ruhiges, stilles Buch ist, wurde mir beim Lesen niemals langweilig. Eine wirklich überraschende Wendung, mit der ich in diesem Jugendbuch niemals gerechnet hätte, hat die Autorin übrigens auch eingebaut. Nur wenige Seiten vor der Enthüllung wusste ich plötzlich viele kleine Puzzlesteinchen und Zeichen zu deuten. Hayley Long hat das extrem geschickt gemacht – wenn man sich manche Szenen im Nachhinein noch einmal durchliest, wird das besonders deutlich (weshalb ich es euch dringend empfehlen möchte). Toll!

Geschlechterrollen (+)

Hier gibt es kaum etwas auszusetzen, die Frauen im Buch sind stark und selbstbewusst und lassen sich nichts gefallen. Dabei haben sie angesehene Berufe und arbeiten in Führungspositionen. Lediglich entsteht das Gefühl, dass die Frauen vermehrt zu Hause kochen, hier hätte ich mir gewünscht, das auch einmal bewusst ein Mann beim Kochen gezeigt wird.

Mein Fazit

„Der nächstferne Ort“ ist ein gelungenes Jugendbuch, das schwierige Themen wie Trauer(bewältigung), Freundschaft, Hoffnung, Liebe und die Frage danach, was eine Heimat ausmacht, gelungen, tiefgründig und altersadäquat behandelt. Der einfache, angenehme Schreibstil mit seiner besonderen, innovativen Formatierung und seiner eindringlichen Schilderung der Gefühle und Gedanken der Figuren konnte mich ebenso überzeugen wie die liebevolle Zeichnung des Protagonisten und der vollkommen unerwartete Twist. Bei einigen Nebenfiguren hätte man noch mehr in die Tiefe gehen können, ich hätte mich stellenweise über noch etwas mehr Unverwechselbarkeit, Tiefe und Einzigartigkeit gefreut. Trotz der Bemühungen der Autorin und manch erschütternder, kraftvoller, intensiver Szene war bei mir in anderen Momenten eine gewisse Distanz zur Geschichte vorhanden und ich habe leider nicht so mitgelitten und war nicht emotional so stark involviert, wie ich mir das gewünscht hätte. Kurz: „Der nächstferne Ort“ ist ein überzeugendes, sensibel geschriebenes Jugendbuch, das mir gut gefallen hat und das ich ohne Zögern Jugendlichen empfehlen würde – um ein absolutes Lieblingsbuch zu sein, fehlte mir aber hier und da das gewisse Etwas.

Bewertung

Idee, Themen, Botschaft: 4 Sterne
Worldbuilding: 4 Sterne
Ausführung: 4 Sterne
Einstieg: 4,5 Sterne
Schreibstil: 4 Stern
Protagonist: 4 Sterne
(Neben)Figuren: 3-4 Sterne
Atmosphäre: 4 Sterne
Spannung: 4 Sterne
Ende: 5 Sterne ♥
Emotionale Involviertheit: 3-4 Sterne
Geschlechterrollen: +

Insgesamt:

❀❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir 4 zufriedene Lilien!

Veröffentlicht am 20.09.2018

Nicht mein Buch

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Cover: Wirklich schöne Farbwahl und perfekt in Szene gesetzt. Es ist eines jener Cover die einen versinken lassen.

Schreibtil: Einfach und schnell zu lesen. Ich ahtte keine Probleme mit dem Wording und ...

Cover: Wirklich schöne Farbwahl und perfekt in Szene gesetzt. Es ist eines jener Cover die einen versinken lassen.

Schreibtil: Einfach und schnell zu lesen. Ich ahtte keine Probleme mit dem Wording und empfand es als sehr angenehm.

Meinung: Der Anfang war super. Langsam kommt man in die Geschichte rein, lernt die Figuren kennen und ist irgendwie entspannt.
Man hat das Gefühl nach Hause zu kommen. Die Geschichte ist ganz ruhig und entspannt.
Doch desto mehr ich gelesen habe, desto weniger hat es mir gefallen. Mir wurden zu viele unwichtige Details erläutert. Zu vieles erwähnt was meiner Meinung nach nicht reingehörte und ablenkte.Ich war genervt, weil ich mich in den Gefühlen der Figuren nicht verlieren konnte. Die Reaktionen und Dialoge blieben mir unrealistisch und ich bekam keine Verbindung.
Schade, denn eigentlich tauche ich gerne mal in diesem Genre ab. Ich habe auf Seite 89 dann abgebrochen, weil ich meine Zeit nicht verschwenden wollte und wusste das ich mit dem buch icht mehr klar kommen würde.

Fazit: Keine Empfehlung von mir, da es meiner Meinung nach nicht realistisch genug war und zu viel unwichtiges hervorgehoben wurde.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Unheimlich berührend, traurig und hoffnungsvoll zugleich mit liebevoller Atmosphäre

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Klappentext
„Ein schrecklicher Autounfall und von einer Sekunde auf die andere ist im Leben der beiden Brüder Griff und Dylan nichts mehr, wie es war. Während der 13-jährige Griff verzweifelt versucht, ...

Klappentext
„Ein schrecklicher Autounfall und von einer Sekunde auf die andere ist im Leben der beiden Brüder Griff und Dylan nichts mehr, wie es war. Während der 13-jährige Griff verzweifelt versucht, sich von der Trauer um den Verlust seiner Familie nicht überwältigen zu lassen, lässt Dylan nichts unversucht, seinen jüngeren Bruder zu schützen und ihm dennoch langsam zurück ins Leben zu helfen. Tatsächlich gelingt es den beiden auch ganz allmählich, ihren Platz wieder zu finden – jeder für sich und trotzdem gemeinsam.“

Gestaltung
Mir gefällt die Farbgebung des Covers sehr, denn es sieht ein wenig Retro aus und ich finde es schön, dass die Farben eher gedeckt und in Pastell gehalten sind – abgesehen von den pinken Blumen. Diese stechen so sehr schön hervor. Auch finde ich die Zweiteilung des Covers richtig hübsch, denn oberhalb des Titels sieht man eine schwarz-weiß Fotografie eines Himmels und unterhalb des Titels ein Foto einer Blume. Es sieht fast so aus, als sei es einmal ein Foto gewesen, das zerrissen wurde und aus dessen Riss der Titel hervorsticht.

Meine Meinung
Der Königskinder Verlag ist bekannt dafür, besondere und gefühlvolle Geschichten zu veröffentlichen und genau in diese Sparte fällt auch „Der nächstferne Ort“. In diesem Buch geht es um Familie, Verlust, Trauer und den Silberstreifen am Horizont, denn die beiden Brüder Dylan und Griff verlieren ihre Eltern nach einem Autounfall. In all ihrer Trauer müssen sie lernen, zurück ins Leben zu finden…

Autorin Hayley Long beschreibt die Geschichte von Dylan und Griff total emotional. Die Situation der beiden Brüder, ihre Gefühle und ihre Gedanken empfand ich als absolut realistisch und da die Autorin dies so gefühlvoll beschrieben hat, konnte ich alles sehr gut nachempfinden. Ich habe mit den beiden getrauert, mit ihnen gelitten und am liebsten hätte ich sie gedrückt. Hayley Long hat es durch ihren Schreibstil geschafft, dass ich mich sehr gut in die Figuren hineinversetzen konnte.

Die Handlung setzt sehr auf die Gefühls- und Gedankenebene, wodurch sie eher ruhig ist, aber dafür ein riesiges Fass an Emotionen über dem Leser ausgießt. Was ich an „Der nächstferne Ort“ so berührend fand, war, dass es nicht nur um die Trauerverarbeitung geht, sondern dass es auch hoffnungsvollere Momente gab. So liefen bei mir beim Lesen nicht nur Tränen, sondern ich war mehr als einmal tief ergriffen. Es gibt so vieles, was ich aus diesem Buch mitnehme.

Die Geschichte von Dylan und Griff zeigt sehr bewegend, dass Erinnerungen – mögen sie noch so schmerzlich sein und erscheinen – zur Trauerverarbeitung dazugehören, denn die Zeit und das Leben gehen weiter. Es mag schwer sein, sich nach einem Verlust wieder ins Leben einzufinden, aber es gibt Menschen, die einem dabei helfen. An der Seite von Griff und Dylan sind Menschen, die freundlich sind und sie unterstützen und sich um sie kümmern. So wird trotz all der Trauer eine unfassbar liebevolle Atmosphäre erzeugt, die nur noch mehr dazu beiträgt, dass die Geschichte den Leser berührt.

Sehr bewegend waren für mich auch die Beziehung der Brüder und ihre recht unterschiedlichen Arten zu trauern. Dylan, der ältere der beiden, trauert eher still für sich und beschließt, sich um seinen kleinen Bruder Griff zu kümmern. Dieser distanziert sich nämlich, scheint geradezu unnahbar und wird auch schnell einmal böse. Dies ist auch nur allzu verständlich, immerhin müssen die beiden nun ohne ihre Eltern zurechtkommen. Besonders überraschend war für mich, dass die Emotionen der Figuren in das Schriftbild des Textes eingearbeitet wurden. So sind geflüsterte Worte kleiner gedruckt und geschriene Worte größer. Dadurch wurde für mich die ohnehin schon beeindruckende und starke emotionale Seite des Buches nur noch mehr verstärkt.


Fazit
„Der nächstferne Ort“ ist ein unheimlich emotionales und berührendes Buch über Verlust und Trauer, das zu einer bittersüßen Geschichte heranreift, in der auch hoffnungsvollere Töne anklingen. Besonders bewegend fand ich die Beziehung der beiden Brüder und ihre Art der Trauerverarbeitung. Auch die Botschaften, die ich für mich aus der Geschichte mitnehmen konnte, haben mich total bewegt und das wohl schönste an dem Buch sind die Mitmenschen, die freundlich und liebevoll mit Dylan und Griff umgehen. Sie zeigen, wie wichtig Warmherzigkeit und Unterstützung in schweren Zeiten sind. Mein Herz hat beim Lesen von „Der nächstferne Ort“ geschmerzt und wurde gleichzeitig durch all die berührenden Momente geheilt.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 22.04.2018

Fantastisch

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Die Bücher des Königskinder Verlags sind dafür bekannt Besonders zu sein. Und auch dieses Buch ist absolut Besonders. Das beginnt bereits mit der Aufmachung. Das Cover ist in meinen Augen wunderschön und ...

Die Bücher des Königskinder Verlags sind dafür bekannt Besonders zu sein. Und auch dieses Buch ist absolut Besonders. Das beginnt bereits mit der Aufmachung. Das Cover ist in meinen Augen wunderschön und auch der Inhalt überzeugt mit unglaublichen Emotionen. Besonders ist ebenfalls, dass die Dinge, die die Personen leise sagen, ganz klein geschrieben sind und wenn sie etwas laut sagen, ganz groß. Das hat mir total gut gefallen und ich fand die Idee echt klasse.

Der Inhalt überzeugt ebenfalls. Griff und Dylan sind beide so wundervoll. Jeder auf seine eigene ganz spezielle Art. Auch wenn ich persönlich bereits auf den ersten Seite wusste, was mit Dylan los ist. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob das Absicht der Autorin ist. Denn eigentlich ist es so offensichtlich, was mit ihm passiert. Ich möchte euch natürlich nichts verraten, denn wenn es keine Absicht der Autorin war, dann will ich euch nichts vorweg nehmen.

Die Story geht wirklich unter die Haut und ich habe mit den beiden Brüder gelitten, getrauert und mich zurück ins Leben gekämpft. Es war so schön zu lesen, welche Entwicklung die beiden machen und welche wunderbaren Menschen sie kennenlernen. Aber auch die „Nicht-Menschen“ fand ich toll. So fand ich den Hund und auch die störrische Katze so goldig. Die beiden haben Griff’s Leben definitiv auch bereichtert.

Zum Ende haben mich die Emotionen dann ganz tief in meinem Herzen getroffen und ich habe Rotz und Wasser geheult. Hayley Long hat einen wundervollen Roman über Trauer und den Weg zurück ins Leben geschrieben. Dabei schreibt sie so einfühlsam und echt und dennoch mit Humor und Charme, dass man das Buch einfach lieben muss!

FAZIT

Ich bin völlig hin und weg von diesem wunderbaren Schatz. Hayley Long hat mit ihrem charmanten und humorvollen Schreibstil einen emotionalen Roman über Trauer und den Weg zurück ins Leben geschrieben. Mich hat sie damit tief in meinem Herzen berührt.

5 von 5 Punkten