Cover-Bild Öffne mir das Tor zur Welt
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Freies Geistesleben
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 09.2021
  • ISBN: 9783772523724
  • Empfohlenes Alter: ab 11 Jahren
Helen E. Waite

Öffne mir das Tor zur Welt

Das Leben der taubblinden Helen Keller und ihrer Lehrerin Anne Sullivan
Sabine Gabert (Übersetzer)

Diese beeindruckende Biografie schildert den Lebensweg der taubblinden Schriftstellerin Helen Keller, die sich rückhaltlos für die Interessen ihrer blinden und gehörlosen Mitmenschen einsetzte, und ihrer mutigen, pädagogisch weitblickenden Lehrerin Anne Sullivan.
Helen Keller wurde mit neunzehn Monaten taub und blind; eine Heilung war aussichtslos. Erst als sich fünf Jahre später die junge Anne Sullivan der kleinen Helen annahm, lernte das Mädchen allmählich, Begriffe zu entwickeln, zu denken und sich ihrer Umwelt mitzuteilen. Eine erstaunliche Entwicklung begann: Helen absolvierte die Schule, beendete erfolgreich ein Universitätsstudium und wurde eine weithin bekannte Schriftstellerin und Rednerin.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Helen Keller und ihre Lehrerin

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Die bereits 1959 zum ersten Mal erschienene Biographie über die taubblinde Helen Keller und ihre ebenfalls sehbehinderte Lehrerin Anne Sullivan liegt auf Deutsch in der neunten Auflage im Verlag Freies ...

Die bereits 1959 zum ersten Mal erschienene Biographie über die taubblinde Helen Keller und ihre ebenfalls sehbehinderte Lehrerin Anne Sullivan liegt auf Deutsch in der neunten Auflage im Verlag Freies Geistesleben vor. Als solche ist sie 2021 herausgekommen. Das Buch beginnt zunächst mit der Geschichte der jungen Anne Sullivan. Aus ärmlichsten Verhältnissen stammend fand sie als Kind Aufnahme in einem Institut in Boston, welches sich um sehbehinderte Kinder kümmerte. Dort wurde Anne zum ersten Mal in ihrem Leben gefördert, konnte eine Schulbildung und so etwas wie ein Zuhause bekommen. Nach ihrem Schulabschluss weiss sie nicht, was aus ihr werden soll, bis sie durch Zufall von einem Elternpaar hört, welches eine Privatlehrerin für ihre sechsjährige Tochter Helen sucht. Helen erkrankte mit anderthalb Jahren schwer an Hirnhautentzündung oder Scharlach und war seitdem blind und taub. Als Anne auf sie trifft, begegnet sie einem zwar äusserlich behüteten und geliebten, aber innerlich verlorenen und despotischen kleinen Mädchen, das seine gesamte Umgebung tyrannisiert. Mit viel Geduld und Hingabe gelingt es der jungen Frau schliesslich, das Vertrauen des Kindes zu gewinnen. Sie bringt ihr auf spielerische Weise das Fingeralphabet bei, indem sie Buchstaben in ihre Hand malt, und merkt schon bald, wie wissenshungrig und lernbegierig die kleine Helen ist. Schon bald kann das Kind Worte und Dinge miteinander verbinden und lernt sogar, Buchstaben auf Papier und später sogar mit der Schreibmaschine zu schreiben. Da es Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts noch keine einheitliche Schrift für Blinde gab, lernte Helen schliesslich mehrere Schriften, um mit ihrer Umwelt kommunizieren zu können. Sie besucht die Blindenschule in Boston, lernt mehrere Fremdsprachen und studiert sogar. Das alles war nur möglich durch den unermüdlichen und selbstlosen Einsatz von Anne Sullivan, welche ihre Schülerin nie mehr verliess. Nach deren Tod nehmen noch zwei weitere Personen ihren Platz an Helens Seite ein, bis diese selbst 1969 stirbt.

Meine Meinung:
«Öffne mir das Tor zur Welt» berichtet von der engen Beziehung zweier Menschen, die ohne einander nicht zurechtkommen wollen und darum ein Leben lang liebevoll miteinander verbunden waren. Es ist Anne Sullivans grosses Verdienst, dass sie durch ihren Einsatz einem anderen Menschen Lebenssinn und Lebensfreude schenken konnte. Es ist berührend zu lesen, wie die Lehrerin immer wieder nach Wegen sucht, das ihr anvertraute Mädchen in ihrer Welt zu erreichen. So gelingt es ihr zum Beispiel über den täglichen Aufenthalt in der freien Natur und durch den Kontakt mit Pflanzen und Tieren, zu Helen vorzudringen und dem, was diese erfühlt, Namen zu geben, welche diese sich merken kann. Das Fingeralphabet spielt dabei zunächst die entscheidende Rolle. Später möchte Helen sprechen können und lernt dies durch das Abtasten von Lippen und Kehlkopf ihrer Gesprächspartner. Sie hat schliesslich den Bachelor of arts erworben, führte Briefkorrespondenzen mit bedeutenden Zeitgenossen, war schriftstellerisch tätig und engagierte sich auch politisch und für die Anliegen blinder Menschen. Das Buch berichtet auch von äusseren Schwierigkeiten, von Misstrauen und Anfeindungen, denen Anne Sullivan und ihr Schützling ausgesetzt sind. Die tiefe Zuneigung und Freundschaft der beiden Frauen lässt sie diese jedoch überstehen und immer wieder neu gestärkt daraus hervorgehen. Diese enge Verbindung ist vor allem in den ersten gemeinsamen Jahren gewachsen, weswegen in der vorliegenden Biographie die Kindheit von Helen einen grossen Platz einnimmt. Dabei wird fast immer aus der Sicht Sullivans erzählt. Einige alte Fotoaufnahmen von Helen und Anne ergänzen dieses lesenswerte Buch.
Fazit:
Die vorliegende Biographie ist ein anrührendes und sehr lesenswertes Zeugnis dafür, wie echtes Interesse, Zuneigung und Phantasie es einer lehrenden und erziehenden Person ermöglichen können, das Potential und die Begabung eines Kindes zu entdecken und diese zu fördern, egal wie widrig die äusseren Umstände auch erscheinen mögen. So ist «Öffne mir das Tor zur Welt» ein Buch, welches gleichermassen Hoffnung und Freude schenkt und junge Menschen dazu inspirieren kann, sich für die eigenen Träume und das Wohl anderer einzusetzen.

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