Cover-Bild Luzies Erbe
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 09.09.2019
  • ISBN: 9783458178149
Helga Bürster

Luzies Erbe

Roman | Das perfekte Geschenk zum Muttertag
Einen Schritt vor, zwei zurück: Die fast hundertjährige Matriarchin Luzie Mazur hat sich Zeit gelassen mit dem Sterben. Doch nun ist sie doot bleeven, und hinterlässt ihrer Familie kaum mehr als einen abgewetzten Koffer voller Erinnerungen auf dem Kleiderschrank und fast ein Jahrhundert »Mazur’sches Schweigen«, das besonders ihrer Enkelin Johanne, selbst längst in ihren Fünfzigern, in den Ohren dröhnt. Es lässt ihr keine Ruhe, was damals war, als ihre junge Großmutter Luzie Krusenbusch sich in den »Fremdarbeiter« Jurek verliebt hat. Johanne will endlich Frieden machen mit der Geschichte ihrer Familie und dem bis in die Gegenwart andauernden Getuschel der Leute im Dorf. Und sie will mehr über »ihn« erfahren, Luzies große Liebe Jurek, eine Liebe, die nicht sein durfte, weil da ein Krieg wütete, der der Liebe einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen wollte.
Helga Bürster erzählt wunderbar leicht und dabei doch tief bewegend davon, wie ein Schicksal die Jahrzehnte überdauert, wie das Schweigen über die Vergangenheit eine Familie überschattet. Sie erzählt von vier Generationen starker Frauen – und davon, dass es für Versöhnung nie zu spät ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2019

Koffer voller Erinnerungen

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Meine Meinung und Inhalt

"Was Thea sich in diesem Moment wünschte, wusste Johanne nicht. Ihre Mutter sprach nicht über solche Dinge. Sie sprach überhaupt wenig. Johanne jedenfalls wollte, dass Luzie nicht ...

Meine Meinung und Inhalt

"Was Thea sich in diesem Moment wünschte, wusste Johanne nicht. Ihre Mutter sprach nicht über solche Dinge. Sie sprach überhaupt wenig. Johanne jedenfalls wollte, dass Luzie nicht tot blieb, denn es gab noch zu viele offene Fragen." (ZITAT)

Die fast hundertjährige Matriarchin Luzie Mazur hat sich Zeit gelassen mit dem Sterben.

Doch nun ist sie doot bleeven, und hinterlässt ihrer Familie kaum mehr als einen abgewetzten Koffer voller Erinnerungen auf dem Kleiderschrank und fast ein Jahrhundert »Mazur’sches Schweigen«, das besonders ihrer Enkelin Johanne, selbst längst in ihren Fünfzigern, in den Ohren dröhnt.

"An einem ganz besonderen Tag - .. - hatte Johanne die Frage gewagt, was denn so Geheimnisvolles in dem Koffer sei und ob sie einen Blick hineinwerfen dürfe. Luzie hatte immerhin geantwortet, wenn auch widerwillig. "Blots oole Papiere." (ZITAT)

Johanne will endlich Frieden machen mit der Geschichte ihrer Familie und dem bis in die Gegenwart andauernden Getuschel der Leute im Dorf. Und sie will mehr über »ihn« erfahren, Luzies große Liebe Jurek, eine Liebe, die nicht sein durfte, weil da ein Krieg wütete, der der Liebe einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen wollte.

Zu Beginn hatte ich große Probleme mit dem Schreibstil und den Plattdeutschen Passagen, welche mit weniger gut gefallen hatten.

Je tiefer man jedoch in die Geschichte hineingefunden hatte, desto emotionaler hat mich diese bewegen können. Eine wirkliche Achterbahnfahrt der Gefühle!

Bürster erzählt, wie das Schweigen über die Vergangenheit eine Familie überschattet. Sie erzählt von vier Generationen starker Frauen – und davon, dass es für Versöhnung nie zu spät ist. Sie berichtet detailliert und geht sehr behutsam mit der Thematik um. Auch wenn Schilderungen aus den Kriegsjahren nicht neu und auch nicht weniger erschreckend sind, lassen mich diese im Buch vorkommenden auch dieses mal mit einem Entsetzen zurück.

Nach und nach wird man als Leser mit den einzelnen Protagonisten warm, erkennt die unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Gedankengänge.

Das Ende hat mich zu Tränen gerührt und hat das Buch absolut toll abgerundet!

Das Cover zu "Luzies Erbe" finde ich absolut schön und passend gewählt!

Helga Bürster stammt aus der Nähe von Oldenburg, wo sie aufgewachsen ist.

Heute schreibt sie regionale Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Besonders erfolgreich sind ihre regionalen Krimis, wie beispielsweise »Flintenweiber« und »Tödlicher Kohldampf«. Zusätzlich ist Bürster als Erzählerin unterwegs.

Veröffentlicht am 01.10.2019

War mir ein bisschen zu melancholisch

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Luzie ist fast 100 Jahre alt, als sie stirbt. Sie hinterlässt einen Koffer voller Erinnerungen, der von den starken Frauen in ihrer Familie (über vier Generationen) vorgefunden wird. Sie hatte während ...

Luzie ist fast 100 Jahre alt, als sie stirbt. Sie hinterlässt einen Koffer voller Erinnerungen, der von den starken Frauen in ihrer Familie (über vier Generationen) vorgefunden wird. Sie hatte während des Krieges eine Beziehung zu Jurek, Zwangsarbeiter aus Polen, und bewahrt hierüber viele Geheimnisse…
Auch in den anderen Generationen scheint das Schweigen in der Familie Mazur zu überwiegen.


Meine Meinung:
Das Buch fängt eigentlich recht flott an und gefiel mir am Anfang sehr durch die sehr eindringlich, fast schon poetische Schreibweise. Durch die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zeiten und Generationen konnte man als Leser(in) anfangen, sich ein vielschichtiges Bild von der Familie Mazur, den handelnden Personen und den vielfältigen Geheimnissen zu machen.
Besonders die Geschichte von Luzie und Jurek, dem polnischen Zwangsarbeiter während des zweiten Weltkriegs, war sehr bedrückend und berührend beschrieben.

Leider konnte das Buch insgesamt meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen, weil auch im Buch selbst die Philosophie des Schweigens fortgesetzt wurde und ich gar nicht die Informationen bekommen habe, die ich mir erhofft hatte. Darüber hinaus vermittelt das Buch durchgängig eine melancholische, oft schon düstere und triste Stimmung, die mich auch selbst bedrückt hat.
Ich finde es zwar wichtig, dass mit dem Buch die wichtige Botschaft vermittelt wird, welchen Schaden Fremdenfeindlichkeit und rechtes Gedankengut anrichten kann, aber insgesamt hätte ich mir doch noch eine tiefgründigere und erkenntnisreichere Lektüre gewünscht.


Fazit:
Das Buch lässt mich leider zum Teil etwas ratlos zurück und ich weiß nicht genau, was es mir sagen will. Ich hätte mir durchaus nach der vollmundigen Ankündigung noch mehr davon versprochen.