Cover-Bild Magische Tage. Roman
19,43
inkl. MwSt
  • Verlag: CRASH
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 1997
  • ISBN: 9783980504560
Helga Zeiner

Magische Tage. Roman

Das Hongkong der 70er und 80er Jahre bildet den Hintergrund des packenden Insiderromans von Helga Zeiner, der auf der Frankfurter Buchmesse 1997 erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Magische Tage handelt von einem auf der Flucht nach Hongkong geborenen Kind namens Bebe (kantonesisch für: Baby), dem auf abenteuerliche Weise der phänomenale Aufstieg an die Spitzen der Hongkonger Gesellschaft gelingt. Dabei verläuft seine Karriere ganz und gar nicht gradlinig. Drogen, Morde, Glücksspiel, Erpressung, Betrug, Intrigen und Sex beeinflussen sein Leben genauso wie Liebe und exzessiver Lebensgenuß.

Aber auf dem Gipfel wird die Luft immer dünner - besonders dann, wenn ein Chinese in das angestammte Territorium der Kolonialherren eindringt. Chinesische und europäische Kul-turen prallen heftig aufeinander, und viele Menschen geraten in diesen rassistischen Konflikten, die unterschwellig in den Bed- und Boardrooms ausgetragen werden, unter die Räder.

Helga Zeiner ließ sich jahrelang von dem Schmelztiegel des fernen Ostens, dort, wo chinesische Tradition auf britische Kolonialmacht prallte, berauschen und schaffte mit ihrem erstaunlichen Erstlingswerk einen Roman, der die dichte Atmosphäre Hongkongs nahezu authentisch wiedergibt und den Leser gleichzeitig gefühlvoll einführt in eine ihm ansonsten eher fremde Kultur und Lebensweise.

Gerade das Aufeinanderprallen von westlich- britischer und östlich-chinesischer Kultur gibt dem Werk eine besondere Brisanz, insbesondere da, wo Handlungen dargestellt werden, die ein Chinese als ganz normal und alltäglich empfinden wird, die dem westlichen Betrachter hingegen schon fremdartig erscheinen dürften - Babys zu verkaufen etwa ist in China beileibe nichts Ungewöhnliches.

Hochfinanz und jämmerliche Armut, Europa und Asien, Wirtschaftsbosse und Verbrecher und natürlich gute und böse Menschen begegnen sich in diesem packenden Roman.

BeBe wird auf der Flucht von Shanghai nach Hongkong geboren. Sein grausamer Ziehvater will das Baby verkaufen, aber keiner will es haben. Ungeliebt und mißhandelt überlebt BeBe eine schreckliche Kindheit und erkämpft sich mit zähem Willen eine Ausbildung und eine Anstellung in einem der europäischen Handelshäuser. Mit zielgerichteter, emotionsloser Energie und genialen Strategien erreicht er, obwohl er Chinese ist, die Spitzen der Honkonger Gesellschaft.

Dabei verläuft seine phänomenale Karriere ganz sicher nicht gradlinig. Drogen, Morde, Glücksspiel, Erpressung, Betrug, Intrigen und Sex beeinflussen sein Leben genauso wie Vergnügen, Liebe und exzessiver Genuß. Er muß lernen, daß auf dem Gipfel die Luft dünner wird, besonders dann, wenn ein Chinese in das eifersüchtig verteidigte Territorium der britischen Kolonialherren eindringt. Chinesische und europäische Kulturen prallen heftig aufeinander, und viele Menschen geraten in diesen rassistischen Konflikten, die unterschwellig in den Bed- und Boardrooms ausgetragen werden, unter die Räder.

Und dann verliebt sich BeBe Tong, obwohl er in der Zwischenzeit etabliert und verheiratet ist, ausgerechnet in eine mittellose Engländerin.

Durch offene und versteckte Manipulationen versucht BeBe nun, wie er es als Kind erfahren hat, mit Gewalt und cleverer Taktik seine Machtposition zu stärken und sein persönliches Glück zu erzwingen. Doch immer wieder muß er lernen, daß seine gefühlsarme Art, seine chinesische Abstammung und sein überscharfer Verstand ihm Schaden zufügen können. In einem spektakulären Showdown soll er schließlich für seine herzlosen Machenschaften büßen und von seinen britischen "Freunden" vernichtet werden.

Aber Chinesen halten zusammen. Und dann ist da ja noch seine englische Geliebte.

Hochfinanz und jämmerliche Armut, Europa und Asien, Wirtschaftsbosse und Verbrecher, Haß und Liebe und natürlich gute und böse Menschen begegnen sich in diesem packenden Insiderroman aus der Welt Hongkongs.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Wen die Götter lieben …

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Vom mickrigen Säugling, den keiner kaufen wollte, bis zum gerissenen Geschäftsmann – auf dem Weg nach oben zählte für BeBe Tong nur der Erfolg. Als Kind armer chinesischer Eltern in Hongkong aufgewachsen, ...

Vom mickrigen Säugling, den keiner kaufen wollte, bis zum gerissenen Geschäftsmann – auf dem Weg nach oben zählte für BeBe Tong nur der Erfolg. Als Kind armer chinesischer Eltern in Hongkong aufgewachsen, wusste er sehr bald was er wollte. Sein erstes Geld verdiente er bereits im Alter von acht Jahren als Bodyguard für seinen Freund Eddie. Dieser war aus reichem Elternhaus, jedoch charakterlich schwach und verweichlicht. Als beide erwachsen waren, trennten sich ihre Wege. BeBe wurde immer stärker und erfolgreicher. Er fand Zugang zur Finanzwelt Hongkongs und wurde bald, nicht zuletzt wegen seines scharfen Verstandes und seines außergewöhnlichen Instinktes für Investitionen, einer der reichsten Männer der Stadt. Als er die in Hongkong zugewanderte Engländerin Lisa Thomas kennen und lieben lernt, ist er bereits mit Mona verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Als Lisa davon erfährt, trennt sie sich von ihm und heiratet Henry Mathew, seinen englischen Geschäftspartner. Dann überstürzen sich plötzlich die Ereignisse …

Die in Deutschland geborene und in Augsburg aufgewachsene Autorin Helga Zeiner lebte nach ihrem Graphikdesign-Studium zunächst in Australien und dann in Hongkong, bevor sie 2004 mit ihrem Mann nach Bridge Lake in die Wildnis Kanadas zog. Ihre Erfahrungen an den verschiedenen Orten bilden die Grundlage für ihre spannenden Romane.

Schauplatz des Romans „Magische Tage“ ist Hongkong in den 70er und 80er Jahren. Aus eigenem Erleben, und daher nahezu authentisch, beschreibt die Autorin die besondere Atmosphäre der Stadt und macht den Leser sehr gefühlvoll mit der fremdländischen Kultur bekannt. Man erkennt die unterschiedlichen Mentalitäten und Lebensweisen zwischen Chinesen und der Britischen Kolonialbevölkerung und begreift die daraus resultierenden Konflikte und Spannungen. Wir sind mittendrin, erleben die Machtkämpfe um finanzielle Vorherrschaft hautnah mit, lernen aber auch die Verzweiflung und bittere Armut chinesischer Flüchtlinge kennen. Europa und Asien prallen hier aufeinander, Tradition und Moderne begegnen sich in einer Stadt, in der Lebensfreude genauso wie Mord und Betrug zu Hause sind.

Der sehr lebendige, flüssige Schreibstil vermittelt durch die besondere Ausdrucksweise und gute Recherche ein wunderbares Gesamtbild der pulsierenden Stadt und ihrer Bewohner. Die Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Charaktereigenschaften sind akkurat ausgearbeitet und wirken, wie auch die gesamte Handlung, so realistisch, als würde es sich nicht um einen Roman, sondern um einen Tatsachenbericht handeln. Eine gefühlvolle Liebesgeschichte und einige überraschende Wendungen runden das Geschehen gekonnt ab. (Wie es mit BeBe und Lisa weiter geht, ist in dem Folgeband „Die Gunst der Götter“ zu lesen.)

Fazit: Eine spannende Geschichte, rasant und fesselnd erzählt, die Lust auf die Fortsetzung macht.