Cover-Bild Inspektor Takeda und der leise Tod
Band 2 der Reihe "Inspektor Takeda ermittelt"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 17.05.2017
  • ISBN: 9783746633008
Henrik Siebold

Inspektor Takeda und der leise Tod

Kriminalroman

Der Tote aus der HafenCity

Kenjiro Takeda, eigentlich Inspektor der Mordkommission in Tokio, fremdelt immer noch ein wenig – mit dem Wetter in Hamburg und den deutschen Umgangsformen. Seine Kollegin Claudia Harms teilt keineswegs seine Vorliebe für Jazz und Teezeremonien, aber beide sind hervorragende Ermittler. Als ein gefeierter Star der Internetszene tot aufgefunden wird, sind sie besonders gefordert: Markus Sassnitz wurde nicht nur überfahren, sondern auch noch erstickt. Er hatte offenbar viele Feinde, doch ein Person gerät sofort ins Visier der Fahndung: seine Ehefrau. Sie allerdings übt auf Takeda eine besondere Faszination aus.

Ein japanischer Ermittler – er liebt amerikanischen Jazz, europäische Frauen und arbeitet mit ganz eigenen Methoden

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2023

Ich beginne mich mehr und mehr für das sympathische Ermittlerduo zu erwärmen!

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Kenjiro Takeda und Claudia Harms sind wieder im Einsatz! Diesmal wird ein Entrepreneur mit reichlich Neidern und Feinden tot aufgefunden. Doch da ihm sind auch alle Kleidungsstücke entfernt worden sind, ...

Kenjiro Takeda und Claudia Harms sind wieder im Einsatz! Diesmal wird ein Entrepreneur mit reichlich Neidern und Feinden tot aufgefunden. Doch da ihm sind auch alle Kleidungsstücke entfernt worden sind, schließt das Ermittlerduo zunächst auf einen Racheakt und nehmen die Ehefrau ins Visier. Das Mordopfer hatte allerdings Affären, die alle ebenfalls ein Motiv hätten. Bald entwickeln Claudia und Takeda jeder ihre eigenen möglichen Lösungsansätze für den Fall, die alle vielversprechend aussehen. So gehen die beiden ihren Fährten nach und erleben individuelle Überraschungen bis zur vollständigen Aufklärung.


Der zweite Fall der Hamburger Ermittler hat mir noch besser gefallen als der erste. Nicht zuletzt ist dies dem Umstand geschuldet, dass man sowohl hinter Claudias als auch Takedas äußere Fassade mehr blickt und die beiden Protagonist:innen besser kennenlernt. Besonders Takedas Weigerung eine Waffe zu tragen ist ein amüsanter Faktor wie überhaupt seine japanische Herangehensweise an die Dinge.

Ich mag aber auch das Hamburger Setting sehr gerne und hab mich unheimlich gefreut, als während einer nächtlichen Spritztour in einem Sportwagen sogar mal meine Geburtsstadt Rendsburg kurz angesteuert wurde. Der nächste Fall von „Inspektor Takeda“ liegt jedenfalls schon bereit!

Veröffentlicht am 20.12.2019

Japanische Geschichte trifft Hamburger Drogenmilieu

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Das Buch:
Dies ist der zweite Teil der Reihe um den japanischen Inspektor Kenjiro Takeda, der, bedingt durch ein Austauschprogramm der Hamburger und der Tokioter Polizei, in Hamburg ermittelt. Dieser ...

Das Buch:
Dies ist der zweite Teil der Reihe um den japanischen Inspektor Kenjiro Takeda, der, bedingt durch ein Austauschprogramm der Hamburger und der Tokioter Polizei, in Hamburg ermittelt. Dieser Roman kann unabhängig von seinem Vorgänger gelesen werden. Ich war vom ersten Teil äußerst angetan und entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Sie wurden nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil, Henrik Siebold hat in Sachen japanische Tradition und Geschichte noch einen drauf gepackt.

Worum geht’s?
Claudia Harms und Kenjiro Takeda werden zu einem Fall von Kindsmord im Osdorfer Born, einem eher ärmlichen Viertel in Hamburg, gerufen. Am Fuße eines Hochhauses liegt ein kleiner Junge – tot. Die hinzugerufene Gerichtsmedizinerin kann den Kleinen sofort identifizieren – er war zu Lebzeiten bei ihr, da der Verdacht auf Kindesmisshandlung bestand. Wie es aussieht, ist der Fall schnell geklärt. Aber ist er das wirklich?
Kurz darauf stirbt Markus Sassnitz, ein Geschäftsmann aus der HafenCity, dem hochmodernen neuen Hamburger Viertel. Er wird von einem Auto überfahren, entkleidet und nackt auf der Straße liegen gelassen. Dieser Fall ist deutlich undurchsichtiger und vor allem, was hat er mit dem anderen Fall zu tun?
Claudia und Ken entdecken bei ihren Ermittlungen einen Drogensumpf, tauchen ein in windige Geschäfte und blicken in hoffnungslose Seelen.

Charaktere:
Wer den ersten Teil gelesen hat, wird Claudia und Ken bereits in sein Herz geschlossen haben. Wer in diesen Teil einsteigt, wird sie sicher bald mögen. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, haben sie viele Gemeinsamkeiten. Sie lassen sich gern auf den jeweils anderen ein (Ken mag deutsche Frauen und lernt von Claudia z.B. zu fluchen und seine Obrigkeitshörigkeit zu minimieren), trinken gern mal ein Glas zu viel, schlagen sich die Nächte um die Ohren – sowohl mit der Arbeit als auch privat, mal getrennt voneinander, mal gemeinsam – und nehmen es nicht so genau mit ihren Affären.

Letzteres wird Ken diesmal beinahe zum Verhängnis, weil er ausgerechnet eine Affäre mit Frau Sassnitz – der Ehefrau des Opfers – beginnt. Dies erscheint nicht nur makaber sondern auch tatsächlich überaus unprofessionell – was völlig untypisch für Ken ist. Vor sich selbst rechtfertigt er diese Affäre damit, dass ER ja weiß, dass sie nicht die Mörderin war. Ob Claudia das auch so sieht?

Die beiden Protagonisten sind vielschichtig beschrieben. Je länger man in die Geschichte eintaucht, desto plastischer erscheinen sie. In meinem Kopf sind sie inzwischen beinahe so lebendig, dass sie eigene Stimmen bekommen haben. Die Dialoge der beiden sind einerseits tiefgründig und authentisch, andererseits oftmals gefärbt von einer ordentlichen Prise Humor – insbesondere dann, wenn sie wieder einmal auf Handlungsweisen des jeweils Anderen treffen, die für sie selbst so wenig nachvollziehbar sind.

Claudia und Ken unterscheiden sich extrem in ihrer persönlichen Ruhe. Während Ken stets in sich zu ruhen scheint, ist Claudia eher der laute Typ, der niemals wirklich still sein wird. Wenn Ken die Verdächtigen verhört, wird Claudia irre, weil es ihr viel zu lange dauert. Sie hingegen ist gerade heraus und will möglichst jedes Ergebnis sofort. Beide haben Erfolg mit ihren Methoden – es hängt nur vom Verdächtigen ab. Gerade deshalb ergänzen sie sich so großartig.

Auch alle anderen Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet und absolut verschieden – eben so individuell wie im wahren Leben. Dem Autor gelingt es, jeden seiner Charaktere in einem Kopfbild auferstehen zu lassen.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lässt es zu, sich auf die Geschichte zu konzentrieren. Erklärungen sind in die Geschichte verwoben und fallen somit kaum auf – es scheint, als gehören sie in die Geschichte hinein wie jede andere Beschreibung auch.

Örtlichkeiten und Situationen stellt Siebold so dar, dass man sich die Dinge gut vorstellen kann, ohne dass er dabei all zu detailverliebt daher kommt. Sogar Gerüche und Geräusche kann man beim Lesen beinahe wahrnehmen. Er beherrscht dieses „Don’t say, show!“ absolut großartig.

Die beiden Kriminalfälle sind eher unblutiger Natur, fast könnte man sagen, es handle sich hierbei um einen Cosy Crime, da der Werdegang des Krimis eher gemächlich ist – aber eben nur fast, es bleibt ein handfester Krimi. Die beiden Fälle sind großartig konstruiert, mit vielen falschen Fährten und erst ganz zum Schluss wird der wahre Täter bekannt. Die Fälle leben von Wendungen, die man als Leser nicht erwartet und lange Zeit war ich auf einer völlig falschen Spur. Ich hatte ernstlich geglaubt, den Täter entdeckt zu haben… Was für ein Irrtum. Die Auflösung wird letztlich in einem Dialog präsentiert, der durchaus so oder so ähnlich passieren könnte, denke ich.

Siebold schreibt aus zwei Perspektiven – Claudias und Kens – da die beiden häufiger unabhängig voneinander ermitteln. Somit entstehen – eben durch die Unterschiedlichkeit der beiden – recht verschiedenartige Blickwinkel auf den Fall, die Stadt, die Verdächtigen. Während es Claudia oftmals nur mit Logik versucht, lässt Ken durchaus auch seine Erfahrung und sein Bauchgefühl einfließen. So kann es passieren, dass Verdächtige auf beide Protagonisten völlig unterschiedlich reagieren und auch der Leser einen sehr differenzierten Eindruck bekommt.

Tradition / Historie / Fakten:
Mithilfe seiner Protagonisten vermittelt Henrik Siebold seinem Leser ein großes Maß an Information, ohne dass dieses wirkt, als würde er seinen Leser belehren wollen. So wird z.B. die japanische Teezeremonie immer wieder in die Handlung einbezogen; Claudia lernt sogar ein paar Brocken Japanisch um dieser auch würdig beiwohnen zu können. Die Erklärung erfolgt nicht oberlehrerhaft sondern erklärt sich aus der Handlung selbst.

Dieser Kriminalfall ist u.a. im Hamburger Drogenmilieu angesiedelt – im Speziellen geht es um Chrystal Meth. Der Urvater dieser Droge ist ein Japaner. Auch diese Information ist geschickt und etwas ausführlicher in der Geschichte verwoben. Um ihre Echtheit zu „prüfen“, habe ich im Internet gesucht und tatsächlich wurde dieses Faktum bestätigt. Es gibt ein gutes Gefühl, wenn man als Leser bemerkt, dass die angeführten Fakten der Wahrheit entsprechen. So fällt es leicht auch alles andere zu glauben.

Die Fakten über Hamburg sind in gleicher Art recherchierbar. So beschreibt Siebold die völlig konträren Stadteile Hamburgs mit einer Präzision und unter Einsatz treffender Adjektive. Natürlich kenne ich als Hamburger diese Stadtteile, dennoch glaube ich, dass sich auch jeder andere den armen Osdorfer Born und das reiche Nienstedten vorstellen kann.
Was mir besonders daran gefällt, ist der Umstand, dass Siebold diese Stadtteile vorurteilsfrei beschreibt. Er lässt seinen Figuren zwar den Raum sich selbst zu sagen, dass sie dort nicht wohnen wollen würden, aber er überlässt es dem Leser sich ein eigenes Bild zu machen. Wie oben schon gesagt: Der Autor zeigt dem Leser, was er meint und präsentiert keine vorgefertigte Meinung.

Mir gefällt es ausgesprochen gut, in einem Kriminalfall solch interessante und vor allem reale Fakten zu finden. Sie machen den Fall selbst um einiges authentischer. Darüber hinaus liegt es vielleicht auch im Lebenslauf des Autors begründet, dass sein Ken so realitätsnah daher kommt. Immerhin lebte Siebold selbst in Japan.

Fazit:
Ein gelungener Hamburg-Krimi, der dem Leser nicht nur Spannung sondern auch eine gehörige Portion Geschichte und Tradition zeigt. Eigenwillige Protagonisten und klug konstruierte Fälle, deren Auflösung sich erst am Ende zeigt, sorgen für Lesespaß bis zur letzten Seite. Ein must read für Fans von Regionalkrimis.
5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.05.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

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In ihrem zweiten gemeinsamen Fall bekommen es Hauptkommissarin Claudia Harms und der japanische Austauschpolizist Kenjiro Takeda mit der Tötung eines Babys zu tun, die selbst die hart gesottenen Hamburger ...

In ihrem zweiten gemeinsamen Fall bekommen es Hauptkommissarin Claudia Harms und der japanische Austauschpolizist Kenjiro Takeda mit der Tötung eines Babys zu tun, die selbst die hart gesottenen Hamburger Polizisten an ihre emotionalen Grenzen bringen. Nach dem Geständnis des drogenabhängigen Stiefvaters, scheint der Fall gelöst.

Doch der nächste Fall, die Tötung des umtriebigen Hamburger Geschäftsmannes Markus Sassnitz, gibt ihnen einige Rätsel auf. Wieso ist die Leiche bis auf Socken nackt? Und wieso hat er Verletzungen, an denen er dreimal sterben konnte?
Der Verdächtigen gibt es viele. Ken und Claudia ermitteln auf ihre jeweils eigenwillige Art und Weise.

Meine Meinung:

Ein vielschichtiger Krimi, der uns Lesern zeigt, wie schnell Chrystal Meth aus den Konsumenten Zombies macht. Man liest mit Schaudern, wie sich die Psyche eines Abhängigen verändert, wie sie zu schrecklichen Taten fähig sind.

Mit Ken Takeda und Claudia Harms hat der Autor zwei sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen, die sich aber trotzdem sehr ähnlich sind. Beide haben kein geregeltes Privatleben (mehr), beide sind so eine Art „Wundertier“ in der Dienststelle. Claudia wegen ihrer kompromisslosen Art zu ermitteln und Ken, naja, ein Japaner in Hamburg?
Claudia sieht sich selbst als „Beziehungslegasthenikerin“ und verhätschelt ihre Pflanzen im Büro. Ken, eher ein Asket, der dann aber ein Verhältnis mit einer Verdächtigen anfängt – was aber Claudia nicht sonderlich überrascht.

Eine recht witzige Figur ist auch der Gerichtsmediziner Dr. Terzian, der eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist und immer wieder mit seinem trockenen Humor punktet.

Als Hamburg-Fan begleite ich Claudia und Ken durch die Hafen-City, auf de Reeperbahn, barfuss auf dem Elbstrand und die vielen anderen Ecken der Hansestadt, die abseits des Touristenstroms liegen. Elegant ist diesmal die Geschichte und Entwicklung des „Schanzenviertels“ in den Krimi eingebettet. So mag ich das!

Fazit:

Ein vielschichtiger Krimi, der einige Überraschungen für die Leser bereithält. Dafür wird er mit 5 Sternen und einer Lesempfehlung belohnt.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Japan trifft Hamburg Band 2

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"Inspektor Takeda und der leise Tod" von Henrik Siebold ist der zweite Band der Inspektor Takeda Reihe aus dem Aufbau Verlag.Auch der Band 2 ist sehr spannend und interessant. Wieder arbeiten Kenjiro ...

"Inspektor Takeda und der leise Tod" von Henrik Siebold ist der zweite Band der Inspektor Takeda Reihe aus dem Aufbau Verlag.Auch der Band 2 ist sehr spannend und interessant. Wieder arbeiten Kenjiro Takeda und Claudia Harms zusammen, sind mittlerweile ein eingeschworenes und anerkanntes Team . Ihr erster Fall ist allerdings sehr traurig und fordert viel von ihnen. Ein Kleinkind wurde von einem Balkon eines Hochhauses geschmissen. Die Eltern sind Chrystal Meth abhängig. Damit müssen die beiden Ermittler im Drogenmilieu ermitteln.Auch ihr zweiter Fall verlangt viel von ihnen. Dieser spielt in der modernen Computer- und Internetwelt. Sie geraten in wirtschaftliche Verflechtungen mit baltischen Ländern, Mord, Erpressungen und andere kriminelle Aktivitäten begleiten die ganzen Ermittlungen.Auch in diesem Band geraten japanische und deutsche Ermittlungsmethoden in Konflikt, auch beide Persönlichkeiten geraten aneinander, Claudia und Ken erleben eine emotionale Achterbahn.Das ist etwas, was mir an den Büchern von Henrik Siebold so gefällt. Seine Protagonisten entwickeln sich immer weiter, überprüfen ihre persönlichen Defizite und wachsen aneinander.Auch der Fall ist wieder hintergründig und sehr spannend.Wieder lernt auch der Leser dazu, etwas, was ich persönlich sehr schätze.
Schön, dass Band 2 auch das Niveau von Band 1 halten konnte.Auch dieser Band erhält von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Zen und die Kunst der Ermittlung

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Der harte Polizeialltag hat bei Claudia Harms, Kriminalhauptkommissarin in Hamburg, Spuren hinterlassen. Sie ist bindungsunfähig, einsam und etwas verbissen. Ein wenig wird ihr Arbeitsalltag aufgelockert ...

Der harte Polizeialltag hat bei Claudia Harms, Kriminalhauptkommissarin in Hamburg, Spuren hinterlassen. Sie ist bindungsunfähig, einsam und etwas verbissen. Ein wenig wird ihr Arbeitsalltag aufgelockert durch den Kenjiro Takeda, einem japanischen Inspektor aus Tokio, der an einem Austauschprogramm teilnimmt. Er fremdelt manchmal noch etwas mit seinem neuen Umfeld, die kulturellen Unterschiede sind doch gewaltig, aber bei seinem geliebten Jazz und seinen sorgsam vorbereiteten Teezeremonien findet er Erholung. Takedas unvoreingenommener Blick auf die deutschen Befindlichkeiten, gibt ihrer gemeinsamen Arbeit oft einen besonderen Kick.
Da bringt ein Einsatz beide an ihre emotionalen Grenzen, aus einem Hochhaus wird ein Kleinkind einfach vom Balkon geworfen. Der Täter ist schnell gefunden, die Mutter und ihr jetziger Lebensgefährte leben im Dreck und andauernden Crystal Meth Drogenrausch. Das vor Hunger und Kälte schreiende Kleinkind war einfach im Weg.
Kurz danach führt sie ein Unfall mit Fahrerflucht ans andere Ende der Hamburger Gesellschaft, das Opfer war ein erfolgreicher Internet-Unternehmer mit Edel-Büro und teuren Vorlieben. Schnell wird Takeda klar, dass hier kein Autounfall vorliegt, dass die Tat ein sorgsam geplanter Mord war. Gibt es gar eine Verbindung zum Fall des getöteten Kindes?
Das ungleiche Duo bereichert sich gegenseitig. Ganz besonders hat mir der „japanische Blick“ gefallen, vieles was selbstverständlich erscheint, wird hinterfragt und bekommt plötzlich einen ganz anderen Stellenwert. Beide Kommissare haben eine besondere Art zu ermitteln und sind sich dabei ähnlicher, als sie sich eingestehen möchten.
Spannende Ermittlungen, im Drogenmilieu, genau wie in der New Commerce Szene fand ich interessant und toll aufgebaut. Der Krimi entwickelt einen Sog, dem ich mich nicht entziehen mochte. Der Plot ist aktuell und realistisch, das Tempo des Krimis bis zur letzten Seite hoch. Die Beschreibung der beiden Kriminalisten hat mir besonders gut gefallen. Wie Claudia und Kenjiro sich annähern, die jeweiligen kulturellen Unterschiede schätzen zu lernen, ist witzig und amüsant. Mit diesem Ermittler-Duo ist dem Autor ein wirklich originelles Gespann gelungen vom dem ich unbedingt mehr lesen möchte.