Cover-Bild Maschinen wie ich
Teil der Serie "Diogenes Hörbuch"
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.06.2019
  • ISBN: 9783257804058
Ian McEwan

Maschinen wie ich

Wanja Mues (Sprecher), Bernhard Robben (Übersetzer)

Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler Anfang 30. Miranda eine clevere Studentin, die mit einem dunklen Geheimnis leben muss. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen ›Adam‹ geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. In ihrer Liebesgeschichte gibt es also von Anfang einen Dritten: Adam. Kann eine Maschine denken, leiden, lieben? Adams Gefühle und seine moralischen Prinzipien bringen Charlie und Miranda in ungeahnte – und verhängnisvolle – Situationen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2019

Was wäre, wenn ...

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Zum Inhalt „Maschinen wie ich“

„Maschinen wie ich“ ist das erste Buch, das ich von Ian McEwan lese. Ich war sofort angetan von seinem Schreib- und Erzählungsstil. Er unterfüttert Charlies Denk-Monologe ...

Zum Inhalt „Maschinen wie ich“

„Maschinen wie ich“ ist das erste Buch, das ich von Ian McEwan lese. Ich war sofort angetan von seinem Schreib- und Erzählungsstil. Er unterfüttert Charlies Denk-Monologe mit Fakten. Es geschieht viel auf 400 Seiten und es geschieht noch viel mehr, wenn man Charlies Seelenleben betrachtet. Ich bin noch etwas zerrissen, in wiefern ich das Geschehene gliedern kann. Dazu möchte ich zuerst eine Kurzvita von Alan Turing vorstellen.

Alan Turing

Alan Mathison Turing (* 23. Juni 1912 in London; † 7. Juni 1954 in Wilmslow, Cheshire) war ein britischer Logiker, Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker. Er gilt heute als einer der einflussreichsten Theoretiker der frühen Computerentwicklung und Informatik. Turing schuf einen großen Teil der theoretischen Grundlagen für die moderne Informations- und Computertechnologie. Als richtungsweisend erwiesen sich auch seine Beiträge zur theoretischen Biologie.

Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er an der Decodierung, der mit der „Enigma“ verschlüsselten feindlichen Funksprüchen. Aufgrund der militärischen Brisanz gelangten viele seiner Forschungsergebnisse später an die Öffentlichkeit.

Turing entwickelte den Turing-Test zum Überprüfen des Vorhandenseins von künstlicher Intelligenz.

1952 wurde Turing wegen seiner Homosexualität (damals noch als Straftat verfolgt), zur chemischen Kastration verurteilt. An den Folgen der Hormonbehandlung erkrankte er an einer Depression. Zwei Jahre später wählte er den Suizid.

In Computing machinery and intelligence (Mind, Oktober 1950) griff Turing die Problematik der künstlichen Intelligenz auf und schlug den Turing-Test als Kriterium vor, ob eine Maschine dem Menschen vergleichbar denkfähig ist. Da der Denkvorgang nicht formalisierbar ist, betrachtet der Test nur die Antworten einer Maschine im Dialog mit einem Menschen, d. h. das kommunikative Verhalten der Maschine. Wenn dieses von einem menschlichen Verhalten nicht unterscheidbar erscheint, soll von maschineller Intelligenz gesprochen werden. Er beeinflusste durch die Veröffentlichung die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz maßgeblich.
Wikipedia 27.Juni17.26

Posthume Ehrungen
Der Turing Award wird jährlich von der Association for Computing Machinery an Personen verliehen, die bedeutende Beiträge zur Informatik geleistet haben. Er wird weithin als „Nobelpreis“ der Informatik angesehen.


Weltenbau „Maschinen wie ich“

Wo sind wir? Ich werde die Rezension um Alan Turing bauen. Ian McEwan hat eine fiktive Welt geschaffen, in der Alan Turing sich 1952 nicht das Leben nimmt, sondern als homosexueller Wissenschaftler im Rentenalter unbehelligt und frei lebt und immer noch forscht. So hätte Alan Turings Leben auch verlaufen können! Spielen wir das Szenario weiter. Alan Turing hat sich schon in 40er Jahren mit künstlicher Intelligenz beschäftigt und mit seinem Test exakt festgelegt, ab wann man von maschineller Intelligenz reden kann. Wir sind in den 80er Jahren. Also hätte Turing 30 Jahre weiter forschen können. Gewiss hätten ihm genügend finanzielle Mittel zur Verfügung gestanden. Im Buch erfahrt ihr, wie dieser „fiktive“ Wissensstand erreicht wurde. Der Autor entwirft eine glaubhafte fiktive Wissenschaftsgeschichte.

Aber Ian McEwan hat nicht nur die Weltgeschichte verändert, sondern auch die Politik, das Zeitgeschehen und die Geschichte.

Die Handlung „Maschinen wie ich“

Ich beginne mit den Fakten: Wir haben drei Hauptfiguren: Charlie, Miranda und Adam. Wie im tatsächlichen Leben gilt auch hier: Drei sind einer zuviel. Aber es handelt sich hier keineswegs und eine einfache ménage à trois. Es ist noch viel mehr.

Charlie liebt neue Technikspielereien und ist einer der ersten „Besitzer“ eines Androiden. Ja, ein Android! Adam ist der Android und führt tatsächlich ein eigenständiges Leben. Zumindest reagiert seine Umwelt so auf ihn. Er trifft eigenständige Entscheidungen. Er ruft bei seinen Mitmenschen Gefühle hervor. Er wird als Mann wahrgenommen und begehrt. Charlie hält ihn für eine bessere Ausgabe des Menschen. Er und Miranda haben seine Charakterzüge ausgesucht. Aber ist es möglich, einen Menschen nach Rezept zu „backen“?

Ian McEwan zeigt dem Leser im besten „Show it – don’t Tell it“ die Probleme, die dieses Konzept heraufbeschwören kann. Eine lernfähige Maschine, die ausgestattet mit guten Rahmenbedingungen, Gesetzen und Verhaltensregeln ihr „Leben“ unter den Menschen führt. Diese Maschine lernt und saugt Wissen auf. Aber diese Maschine lernt nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch wie wir Menschen unser Leben meistern, wie wir uns an Regeln halten oder sie umgehen. Wie geht eine Maschine damit um? Eine Maschine, deren Basis der Binärcode ist?


Inwieweit können Maschinen ein Bewusstsein erreichen? KI


5/5 Punkten

Sprachliche Gestaltung

Ian McEwan hat einen sehr schönen Sprachstil. Das Buch ist in der Ich-Form, aus der Perspektive Charlies geschrieben. Du fängst an zu lesen und liest und liest und merkst nicht, dass du schon am Ende bist.

5/5 Punkten

2. Cover und äußere Erscheinung

Das Cover zeigt Zwei Männer und eine Frau. Die Männer schwarz gekleidet, die Frau im türkisen Kleid und hohen Schuhen. Die Frau ist dem linken Mann zugewendet. Der linke Mann sieht modisch gekleidet mit schwarzem Anzug und weißem Hemd. Der rechte Mann hat ein etwas lockere Körperhaltung und ein weißer Papier oder Buch in der Hand. Ich nehme an, dass dieser Charlie ist. Hat er die Gebrauchsanweisung für Adam in der Hand?

Es gefällt mir gut. Es bildet die Geschichte ab. Ist Adam der bessere Mensch?


5/5 Punkten


3. Playlist?


https://www.youtube.com/watch?v=NS7Rh...


Gibt es ein Hörbuch

Ja! Ich habe es mit Audible gehört. Die Hörbücher vom Diogenes Verlag sind nicht im BookBeat Katalog enthalten. Das Hörbuch wird von Wanja Mues gesprochen. Der Sprecher war mir bislang nicht bekannt, hat mir aber für dieses Buch sehr gut gefallen. Ich mache das immer daran fest, ob das Kopfkino gut funktioniert. Und das klappt gut!



Fazit

„Maschinen wie ich“ von Ian McEwan basiert auf einem genialen intelligenten Konzept, woraus der Autor den Weltenbau entwickelt hat. Das Buch ist eine Utopie oder vielleicht eine Dystopie? Das ist eine Frage der Philosophie.

Der Autor baut die fiktive Wissenschaftsgeschichte und das fiktive Zeitgeschehen überzeugend in die Handlung ein. Ausgangspunkt ist das fiktive Leben Alan Turings.

Das Buch hat mich herausfordernd unterhalten. Ian McEwan legt seinen Finger auf gesellschaftliche Probleme, und zwar genau dorthin, wo es schmerzt: Kindesmissbrauch und damit zusammenhängend, der juristische Umgang mit Opfern, gerade bei Vergewaltigungen, wird den Opfern oft eine Teilschuld zugesprochen.

Politische Entscheidungen, die Menschenleben kosten. Wir machen uns viel zu wenig Gedanken über die Zukunft, und die damit zusammenhängenden Technologien. Noch immer werden in den wenigsten Ländern der Welt konsequent die Menschenrechte eingehalten.

Aber am allerbesten hat mir der Schreibstil gefallen. Der Autor erzählt nicht einfach, sondern die Geschichte entwickelt sich, aber nicht nur die Handlungsstränge, sondern auch das, was wir im Fantasybereich den Weltenbau nennen. Dadurch wirkt das fiktive Geschehen authentisch.

EIN GROSSARTIGER AUTOR

Ich möchte zu diesem Buch noch ein Zitat meines leider verstorbenen Helden und Vorbildes einfügen. Von Stephen Hawking

I fear that AI (Artificial Intelligence) may replace humans altogether. If people design computer viruses, someone will design AI that replicates itself. Mehr dazu: https://www.cambridge-news.co.uk/news...


@Diogenes
Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar!


Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.




Veröffentlicht am 10.11.2020

Maschinen wie ich

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Klappentext:
Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler, Miranda eine clevere Studentin. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen ›Adam‹ geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. ...

Klappentext:
Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler, Miranda eine clevere Studentin. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen ›Adam‹ geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. In ihrer Liebesgeschichte gibt es also von Anfang an einen Dritten: Adam. Kann eine Maschine denken, leiden, lieben? Adams Gefühle und seine moralischen Prinzipien bringen Charlie und Miranda in ungeahnte – und verhängnisvolle – Situationen.

Fazit:
Das Thema, um welches es in dem Buch geht, ist wirklich interessant. Wie ist es wohl ist mit einem Roboter zu leben, der sich kaum von einem Menschen unterscheidet? Der Anfang des Buches ist etwas verwirrend und es benötigt etwas Zeit, um alles zu verstehen. Nach dem zweiten Kapitel beginnt die Geschichte ins Rollen zu geraten und es wird spannend zu lesen. Die drei Hauptfiguren Charlie, Miranda und Adam (die Maschine) wurden gut beschrieben. Die drei leben in einem Haushalt zusammen, wodurch es immer wieder zu Konflikten kommt. Die drei sind übrigens auch auf dem Cover abgebildet. Adam ganz rechts, Miranda in der Mitte und Charly links.
Einige Stellen im Buch haben mir leider nicht so gut gefallen. Zum Beispiel, find ich etwas zermürbend, was am Ende mit Adam passierte.
Da die Geschichte in der Vergangenheit spielte, fand ich es interessant wie die Menschen damals über das Thema „Künstliche Intelligenz“ dachten, wie die politische und wirtschaftliche Lage war.
Das Buch würde ich ab einem Alter von siebzehn Jahren empfehlen, da manche Stellen ein wenig verwirrend sind.

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Veröffentlicht am 26.06.2019

Wie er die sprechende Maschine Adam interpretiert hat, ist ganz große Kunst.

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Ian McEwan, Maschinen wie ich,(Hörbuch) Diogenes 2019, ISBN 978-3-257-80405-8

Ian McEwan, der 1948 geborene britische Erfolgsschriftsteller, von dem zwei Romane (zuletzt „Kindeswohl“ mit Emma Thompson) ...

Ian McEwan, Maschinen wie ich,(Hörbuch) Diogenes 2019, ISBN 978-3-257-80405-8

Ian McEwan, der 1948 geborene britische Erfolgsschriftsteller, von dem zwei Romane (zuletzt „Kindeswohl“ mit Emma Thompson) erfolgreich verfilmt wurden, hat mit seinem neuen Roman „Maschinen wie ich“ eine literarische Dystopie vorgelegt, in der er sich neben vielen anderen Themen, die er anschneidet, mit der Frage der künstlichen Intelligenz beschäftigt.

Sein Ich-Erzähler ist Charlie, ein durchaus sympathischer junger Mann Anfang dreißig, der in seinem bisherigen Leben neben einem Studium der Anthropologie so manche, meist gescheiterte berufliche Stadien hinter sich gebracht hat. Er interessiert sich schon lange für künstliche Intelligenz. Als nun im 1982 (McEwan verlegt die Handlung seines Buches in dieses Jahr, warum blieb mir unklar) die ersten echten lebensechten Androiden verkauft werden, investiert er sein ganzes Erbe und kauft sich einen „Adam“. Die ebenfalls angebotenen „Eves“ waren schon ausverkauft.

Charlie hat eine jüngere Nachbarin namens Miranda. Gerade als Adam geliefert wird, ist Charlie dabei, sich in Miranda zu verlieben, und so kommt es, dass es in ihrer jungen Beziehung von Anfang an einen Dritten gibt: Adam.

Kann, so überlegen die beiden, eine Maschine (nichts anderes ist ja Adam doch wohl)denken, kann sie leiden, ja kann sie auch lieben? Bald stellt sich heraus, dass sie das sehr wohl kann, und Adams Gefühle und moralische Prinzipien, auf die Charlie ihn vorher nach einem dicken Handbuch programmiert hat, bringen das junge Liebespaar Charlie und Miranda in viele ungeahnten und auch verhängnisvolle Situationen.

Adam lernt schnell, weil er auf sämtliches Wissen zugreifen kann, das in den vielen Online-Datenbanken verfügbar ist, auf die er mit seinem fast unbegrenzten Speicher zugreift. Schon nach kurzer Zeit ist Adam kaum noch von einem Menschen zu unterscheiden und hat seinen nicht dummen Besitzer sowohl intellektuell als auch kräftemäßig überflügelt.

Soweit so gut. Als jedoch Adam sich in Miranda verliebt, beginnen unlösbar scheinende Probleme.

Wie schon in früheren Romanen hat Ian McEwan auch in „Maschinen wie ich“ neben seinem Hauptthema, dem Zusammenleben zwischen fehlbarem Mensch und unfehlbar logisch handelnder Maschine, noch viele andere Themenstränge in seinen Roman hineingepackt. Es geht unter anderem um den Falkland-Krieg, um Margaret Thatcher und um viele weitere philosophische und literarische Themen, die er oft nur in Anspielungen erwähnt.

Der Roman wirkt dadurch im Gegensatz zu früheren Werken leicht überladen, liest sich bei aller sprachlichen Brillanz des Autors etwas schwerfällig. Was er mit seiner Dystopie wirklich zum Ausdruck bringen möchte, die Botschaft des Romans also, ist mir an vielen Stellen unzugänglich geblieben, was den Lesegenuss seines neuen Buches für mich geschmälert hat. „Maschinen wie ich“ kommt meiner Meinung nach nicht an seiner früheren Werke heran.

Der bekannte und vielbeschäftigte Schauspieler Wanja Mues hat das von Bernhard Robben ins Deutsche übersetzte Buch ungekürzt als Hörbuch eingelesen. Auf eine sensible Art ist es ihm gelungen, die sprachliche Brillanz von Ian McEwan ebenso lebendig werden zu lassen, wie auch die beiden menschlichen Hauptfiguren Charlie und Miranda.

Wie er die sprechende Maschine Adam interpretiert hat, ist ganz große Kunst.





Veröffentlicht am 13.11.2022

Maschinen wie ich

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Ich fand den Roman leider ziemlich enttäuschend. Da hatte ich mir doch weit mehr vorgestellt. Schließlich klang die Konstellation doch sehr spannend. Für mich blieben Protagonisten und die Künstliche Intelligenz ...

Ich fand den Roman leider ziemlich enttäuschend. Da hatte ich mir doch weit mehr vorgestellt. Schließlich klang die Konstellation doch sehr spannend. Für mich blieben Protagonisten und die Künstliche Intelligenz eher farblos.

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