Cover-Bild «Für heute reicht’s»
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Repertoire
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 16.04.2019
  • ISBN: 9783688117925
Ines Geipel

«Für heute reicht’s»

Amok in Erfurt

Als Elsa am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt ihr Abitur geschafft hatte, ging sie noch am selben Tag nach Berlin: endlich weg von zu Hause, Schluss mit all dem Druck in der Schule.

Am 26. April 2002 riss der unscheinbare Robert Steinhäuser, einer von Elsas ehemaligen Mitschülern, sie in die Vergangenheit zurück – als er morgens die elterliche Wohnung verließ, mit Pistole und Pumpgun bewaffnet die Schule betrat und die größte Mordserie beging, die Deutschland nach 1945 erlebt hat.
Der Erfurter Amoklauf machte bei den siebzehn Toten nicht Halt, sondern löste eine Fülle von widersprüchlichen Reaktionen aus. Nach der Katastrophe ist Elsa so fassungslos wie alle anderen: Wie konnte das passieren?
Elsas nachdrückliche Fragen im Gepäck, begibt sich die Autorin Ines Geipel auf eine Spurensuche, die das Geschehen in neue Zusammenhänge stellt. So entsteht ein Bild, in dem sich viele Elemente auf unheilvolle Weise ergänzen: Kleinbürgermoral und desorientierte Familien, Vertuschungspolitik und unbewältigte Vergangenheit, Sprachlosigkeit und wachsende Brutalität. Für die Zukunft verheißt das nichts Gutes – die Glaubwürdigkeit der Politiker ist nachhaltig beschädigt, die Behebung von Missständen an den Schulen wieder in weite Ferne gerückt.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für rückhaltlose Aufklärung.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Wer Wind sät

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Eine sportliche Journalistin aus Thüringen zeigt es allen: so war's passiert, wirklich.
Nur überprüfen kann das niemand mehr. In den Kopf des toten Schützen (war er integriert?) kommen wir posthum nicht. ...

Eine sportliche Journalistin aus Thüringen zeigt es allen: so war's passiert, wirklich.
Nur überprüfen kann das niemand mehr. In den Kopf des toten Schützen (war er integriert?) kommen wir posthum nicht. Es gibt viele Behauptungen und Einschätzungen.
Buch ist toll geschrieben und glaubhaft.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

journalistin blickt durch; schulverwaltung wohl nicht

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Kurz nach dem Amoklauf von Erfurt lieferte Ines Geipel ein hervorragensdes Buch bei Rowohlt ab, schon 2004 erlebte es die die 3. Auflage. Offenbar mithilfe zahlreicher mutiger Interviews am Ort stellte ...

Kurz nach dem Amoklauf von Erfurt lieferte Ines Geipel ein hervorragensdes Buch bei Rowohlt ab, schon 2004 erlebte es die die 3. Auflage. Offenbar mithilfe zahlreicher mutiger Interviews am Ort stellte sie Zahlen und Fakten zusammen, neben denen die Äußerungen des Landes und der Schulverantwortlichen (auch der Polizei) wie Hohn erscheinen. Der Täter war offenbar kein psychisch gestörter Einzelgänger, sondern wohl integriert, faul wie viele Jugendliche, aber da nicht mehr schulpflichtig in der 11. und am Spaß interessiert recht unzuverlässig. Er flog aus zwei Schulen, kaufte sich als 17-Jähriger legal Gewehre (!) und rächte sich auf unmenschlichste Art.
Geipel macht das glaubwürdig und differenziert. Sie ist weder Kriminologin noch Psychologin, aber schreibt souverän. Einziger Mangel: um etwas Distanz herzustellen zwischen Autorin und den mit Echtnamen auftretenden Erfurter*innen stellt sie künstlich eine Freundin "Elsa" ins Geschehen, was überflüssig, schwer verständlich und lästig ist.
Frappierend, dass eine DDR-Hochleistungssportlerin, Systemkritikerin und mittelalte Frau so brillant einen Gewaltpräventionsstoff präsentiert.

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