Endlich ist Tino Dühnfort wieder da
Die norwegische Polizei bittet KHK Konstantin „Tino“ Dühnfort, der jetzt als Fallanalytiker arbeitet, um Amtshilfe. Am Fagerstrand in der Nähe von Oslo wurde das Würzburger Ehepaar Wolfram und Mathilde ...
Die norwegische Polizei bittet KHK Konstantin „Tino“ Dühnfort, der jetzt als Fallanalytiker arbeitet, um Amtshilfe. Am Fagerstrand in der Nähe von Oslo wurde das Würzburger Ehepaar Wolfram und Mathilde Springer ertrunken aufgefunden. Am Unfallort findet man ein Schatzplättchen aus dem Brettspiel Fikal, obwohl das Ehepaar keine Gesellschaftsspiele spielte. Alles wirkt wie eine Inszenierung. War es wirklich ein Unfall oder steckt hier mehr dahinter? Als Dühnfort auf weitere Todesfälle mit ähnlichen Anzeichen stößt, die zuständigen Ermittler aber die Fälle nicht wieder aufrollen wollen, beginnt er selbst zu ermitteln. Womit er sich natürlich einigen Ärger einhandelt und nicht nur er sich anschließend fragt, ob der Wechsel vom K11 zur OFA nicht ein Fehler war.
Außerdem hängt bei Tino und Gina der Haussegen schief. Ihre Mietwohnung wurde gekündigt und sie können sich nicht einigen, wo und wie sie in Zukunft leben wollen und in welche Schule ihre Tochter Chiara demnächst gehen soll.
Ganz schön viel, was Tino da gerade schultern muss.
„Der Spieler“ ist der 10. Band der Kommissar-Dühnfort-Reihe aus der Feder der Bestsellerautorin Inge Löhnig. Ich verfolge den sympathischen und zielstrebigen Kriminalhauptkommissar nun schon seit seinem ersten Fall im Süden von München und habe ihn in den letzten vier Jahren richtig vermisst. Aber nun ist er zurück und in der Abteilung für Operative Fallanalyse OFA nur noch beratend tätig, was ihn aber auch in andere bayerische Städte führt. Trotzdem ist es ihm richtig anzumerken, wie sehr er seine Ermittlertätigkeit vermisst, obwohl er sich selbst das noch nicht eingestehen will. Aber auch hier hat er das richtige Gespür und erkennt schnell, dass es nicht nur um den einen Fall des ertrunkenen Ehepaares in Norwegen geht.
Gleich am Anfang gibt es drei verschiedene Handlungsstränge. Gerade den mit der jungen Jasmin, die auf einer gepachteten Wiese in Schönham im Rottal in einer Jurte ein ganz einfaches Leben führt, fand ich sehr interessant. Nur war mir lange nicht klar, wie die einzelnen Geschichten zusammen hängen. Doch ganz langsam nähern sie sich an und verbinden sich zum Ende hin zu einem großen Ganzen.
Der Schreibstil von Inge Löhnig ist wie immer sehr flüssig, die Spannung steigt gleich am Anfang an und hält sich konstant hoch bis zum Schluss.
Sie hat mich auch hier wieder sehr schnell in die einzelnen Fälle hinein gezogen und die haben mich bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es war für mich ziemlich schwierig, das Buch mal aus der Hand zu legen und eine kleine Pause zu machen.
Ich mag es sehr, wenn ich neben den Kriminalfällen auch immer wieder etwas Privates von den Ermittlern erfahre. In diesem Fall haben es Tino und seine Gina Angelucci, die weiterhin in der Abteilung für Cold Cases arbeitet, nicht ganz so leicht und der Haussegen hängt teilweise ganz schön schief. Wie im richtigen Leben halt. Und die Mischung aus Arbeit und Privatem passt auch hier wieder perfekt.
Ich habe Tino auch bei diesen Fällen und seinem Privatleben sehr gerne über die Schulter geschaut. Und ich hoffe, dass ich nicht wieder so lange auf einen neuen Fall für ihn oder auch seiner Gina warten muss.
Allen, die gerne gut erzählte Krimis mögen, kann ich die Kommissar-Dühnfort-Reihe sehr empfehlen. Und da jeder Fall in sich abgeschlossen ist, muss man auch nicht unbedingt mit Bd. 1 beginnen. Lohnen würde es sich auf jeden Fall.