Cover-Bild Die Unschärfe der Welt
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783608120004
Iris Wolff

Die Unschärfe der Welt

Roman
»Eine Autorin mit einem traumsicheren Sprachgefühl« Denis Scheck
Iris Wolff erzählt die bewegte Geschichte einer Familie aus dem Banat, deren Bande so eng geknüpft sind, dass sie selbst über Grenzen hinweg nicht zerreißen. Ein Roman über Menschen aus vier Generationen, der auf berückend poetische Weise Verlust und Neuanfang miteinander in Beziehung setzt. Hätten Florentine und Hannes den beiden jungen Reisenden auch dann ihre Tür geöffnet, wenn sie geahnt hätten, welche Rolle der Besuch aus der DDR im Leben der Banater Familie noch spielen wird? Hätte Samuel seinem besten Freund Oz auch dann rückhaltlos beigestanden, wenn er das Ausmaß seiner Entscheidung überblickt hätte? In »Die Unschärfe der Welt« verbinden sich die Lebenswege von sieben Personen, sieben Wahlverwandten, die sich trotz Schicksalsschlägen und räumlichen Distanzen unaufhörlich aufeinander zubewegen. So entsteht vor dem Hintergrund des zusammenbrechenden Ostblocks und der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts ein großer Roman über Freundschaft und das, was wir bereit sind, für das Glück eines anderen aufzugeben. Kunstvoll und höchst präzise lotet Iris Wolff die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache und Erinnerung aus – und von jenen Bildern, die sich andere von uns machen.

»So schön hat noch niemand Geschichte zum Schweben gebracht.« Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung

»Iris Wolff erzählt aus einer tiefen Ruhe heraus. Sie weitet dadurch die Zeit. Für ein Jahrhundert und etliche Menschenleben braucht sie nicht einmal zweihundert Seiten. Und nichts fehlt.« Carsten Hueck, SWR2

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2020

Aufs Ganze

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Ins Banat ist Florentine ihrem Hannes gefolgt. Als neue Pfarrersfamilie bewohnen sie das zur Gemeinde gehörende Haus, dessen Türen immer offen stehen. Wie weit ab sie von der Zivilisation sind, merkt Florentine ...

Ins Banat ist Florentine ihrem Hannes gefolgt. Als neue Pfarrersfamilie bewohnen sie das zur Gemeinde gehörende Haus, dessen Türen immer offen stehen. Wie weit ab sie von der Zivilisation sind, merkt Florentine als sie befürchten muss, dass mit ihrer Schwangerschaft etwas schief gehen könnte. Zum Bahnhof gelangt sie mit einem Pferdefuhrwerk. Zum Glück geht alles gut, denn Samuel wird ihr einziges Kind bleiben. Hannes hat es als Pfarrer nicht immer leicht. Manchmal ist er unsicher wie er dem Leid in den Familien begegnen soll. Besonders wenn der Tod vor der Zeit Einzug hält in einem Haus.

Zu Beginn meint man, die Handlung spielt möglicherweise zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch da täuscht man sich, Geschätzt setzt die Geschichte in den 1970ern ein. Ein Besuch aus der DDR lässt die Familie eine andere Wirklichkeit erfahren, was den Vater durchaus in Gefahr bringen kann. In sieben Kapiteln erzählt die Schriftstellerin von Florentine und ihrer Familie. Auf den ersten Blick scheinen diese Geschichten nur wenig zusammen zu hängen. Doch je weiter man liest, desto mehr lernt man die intelligent durchdachte Storyline zu schätzen. Immer neue Facetten kann man entdecken. Auf erstaunliche Weise schließt sich endlich ein Kreis und die verwobenen Lebenswege finden zu einer ausgewogenen Ruhe.

Zu Beginn fragt man sich logischerweise nach dem Sinn, kein Wunder, denn man weiß nicht, was auf einen zukommt. Doch mit jeder Geschichte wird der Zusammenhang klarer und man wird immer mehr gefesselt von den Menschen, die über ihr Leben berichten. Sie alle haben ihren eigenen Blick auf die Zeit. Die Umwälzungen in Rumänien, aber auch die Zeit der Wende, hinterlassen Spuren in dem Erleben, der Lebenssicht. Etwas eigen wirken sie, aber auch stark und irgendwie so normal und gleichzeitig besonders. Dieser Roman schleicht sich nach und nach an, um lange in Erinnerung zu bleiben.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Einfach gut

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Die deutsche Schriftstellerin Iris Wolff ist in Hermannstadt in Siebenbürgen geboren.
Für ihre Werke hat sie schon einige Preise erhalten.
Dort ist auch teilweise der Schauplatz ihres Romans „Die Unschärfe ...


Die deutsche Schriftstellerin Iris Wolff ist in Hermannstadt in Siebenbürgen geboren.
Für ihre Werke hat sie schon einige Preise erhalten.
Dort ist auch teilweise der Schauplatz ihres Romans „Die Unschärfe der Welt“.
Sie schreibt bewegend von einer Familie über vier Generationen aus dem Banat.
Mit poetische Stimme führt sie uns durch die Zeiten. Wir erfahren von dem Schicksal mehrerer Personen.
Die politischen Ansichten in Siebenbürgen war gefährlich. Nur weil zwei DDR Bürger sie besuchen, gibt es polizeiliche Befragungen, die nicht ohne Gewalt waren.
Die Kindheit Samuels wird erzählt und seine Flucht mit seinem Freund Oz.

Die Autorin braucht für diese große Geschichte gerade mal gut 200 Seiten. Es ist ein dichtes besonderes Werk.
Ich könnte mir den Roman als Film vorstellen.


Veröffentlicht am 24.08.2020

Poetisch

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Ein sehr gelungenes Familienportraits in einer beeindruckenden Sprachgewalt. Die Schicksale der Figuren sind alle miteinander verknüpft und eng umwoben. Entscheidungen werden. immer wieder hinterfragt ...

Ein sehr gelungenes Familienportraits in einer beeindruckenden Sprachgewalt. Die Schicksale der Figuren sind alle miteinander verknüpft und eng umwoben. Entscheidungen werden. immer wieder hinterfragt und die Konsequenzen daraus gezogen. Auch der geschichtliche Hintergrund ist interessant, denn es spielt zu Zeiten des zusammenbrechenden Ostens. Ich fand das Buch richtig gut und kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Das verstehe ich unter guter Literatur

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Die Unschärfe der Welt beginnt mit der Beschreibung eines Familienlebens. Florentine und Hannes leben in Arad, das liegt in Rumänien. Florentine ist schwanger und schon bald wird der kleine Samuel geboren. ...

Die Unschärfe der Welt beginnt mit der Beschreibung eines Familienlebens. Florentine und Hannes leben in Arad, das liegt in Rumänien. Florentine ist schwanger und schon bald wird der kleine Samuel geboren. Hannes ist Pastor und sein Haushalt gastfreundlich. Immer wieder kommen Menschen aus der DDR zu den beiden und übernachten hier. Nie wird jemand abgewiesen, bis, ja bis…. Auch in diesem Buch gibt es Denunzianten, die sich am Leid von Nachbarn und/oder „Freunden“ ergötzten. Sie versprachen sich wohl Vorteile durch einen Verrat.

Flucht und das Hoffen auf ein besseres sprich leichteres Leben ist für die spätere Generation selbstverständlich. Florentine und Hans sind zu fest verwurzelt in Arad. Vielleicht ist ihre Angst vor Entdeckung ja auch zu groß. Klar ist auch, dass selbst nach dem Umbruch das Leben keineswegs so war, wie sie es sich vorstellten.

Das Buch strahlt, ja so habe ich es empfunden. Diese wunderschöne Sprache faszinierte mich. Immer wieder las ich Passagen sofort zum zweiten Mal um sie noch ein wenig länger genießen zu können. Die Handlung war allerdings schwer nachzuvollziehen. Für mich gab es zu viele Sprünge. Das gilt für Zeiten, aber auch für Orte und Menschen. Mal geht es um die Eltern von Hannes, dann um den erwachsenen Samuel und dann wieder um Florentine, wie sie den Verlust der Freundin beklagt. Die Phantasie des Lesers ist gefragt, wenn die Autorin nur Bruchstücke der Begebenheiten beschreibt. Das darf also niemanden stören, der dieses außergewöhnliches Werk lesen möchte.

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