Cover-Bild Sommer in Maine
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 28.07.2014
  • ISBN: 9783833309519
J. Courtney Sullivan

Sommer in Maine

Roman
Henriette Heise (Übersetzer)

Ein romantisches Ferienhäuschen an der Küste Neuenglands, vier Frauen, die zusammen den Sommer verbringen: eigentlich paradiesisch, aber zwischen Grandma Alice, Tochter Kathleen, Enkelin Maggie und Schwiegertochter Ann Marie knirscht es gewaltig, denn eine jede bringt die Geister ihrer Vergangenheit mit. Während Alice alles dafür geben würde, eine einzige tragische Nacht in ihrem Leben ungeschehen zu machen, haben auch Maggie, Kathleen und die scheinbar so perfekte Ann Marie Angst, dass ihre gut gehüteten Geheimnisse ans Licht kommen könnten. Doch in diesen paar Wochen werden die Karten auf den Tisch gelegt…und es wird ein wunderschöner Sommer.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2022

Porträt einer amerikanischen Familie - tragische Ereignisse und Schuldgefühle wirken bis in die Gegenwart und über Generationen hinweg.

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Die Familie Kelleher ist seit über 60 Jahren im Besitz eines Anwesens an der Küste Maines, das Großvater Daniel damals durch eine Wette gewonnen hatte und wo sie seitdem jeden Sommer verbracht haben. Seit ...

Die Familie Kelleher ist seit über 60 Jahren im Besitz eines Anwesens an der Küste Maines, das Großvater Daniel damals durch eine Wette gewonnen hatte und wo sie seitdem jeden Sommer verbracht haben. Seit zehn Jahren ist Daniel tot und die Sommer sind nicht mehr dieselben. Matriarchin Alice kommt nach wie vor jedes Jahr an die Küste, wo sie inzwischen einen Neubau bewohnt, während ihre Kinder sich die Monate Juni bis August für ihre Sommerurlaube in dem alten Cottage aufgeteilt haben. Die älteste Tochter Kathleen wohnt in Kalifornien und hat aufgrund ihres desaströsen Verhältnisses zu ihrer Mutter kein Interesse die Sommer dort zu verbringen. Auch ihre Schwester Clare lässt sich dort nicht mehr sehen. Einzig der Jüngste, Pat, schon immer Liebling von Alice, investiert in das Anwesen und genießt dort die Sommer zusammen mit seiner Frau Ann Marie, zu der auch Alice ein besseres Verhältnis pflegt, als zu ihren eigenen Töchtern.
Die Familie verbringt die Sommer nicht ohne Grund getrennt, nachdem das ausgleichende Element Daniel, der immer für einen Witz zu haben war und Alice in ihre Schranken verwies, gestorben ist, denn tiefe Verletzungen prägen die Kelleher-Frauen, Provokationen und Streitigkeiten bestimmen ihr Verhältnis.
Doch in einem Sommer wollen es die Umstände, dass Ann Marie, Kathleen und ihre Tochter Maggie gleichzeitig in Maine bei Alice sind und sich die tiefen Graben aus Enttäuschungen und Verbitterung zwischen ihnen unweigerlich auftun.

"Sommer in Maine" ist etwas anders aufgebaut, als ich es mir zunächst vorgestellt hatte, denn zunächst werden die Leben der vier handelnden Frauen aus deren Perspektiven parallel erzählt. Erst im letzten Viertel des Buches sind alle drei Generationen in Cape Neddick versammelt, wo ihre Geheimnisse mehr oder weniger freiwillig offenbart werden.
Der Roman handelt deshalb lange von den gegenwärtigen Problemen der Protagonisten, wobei es insbesondere in Bezug auf die betagte Alice und die Endfünzigerin Kathleen Rückblenden in die Vergangenheit gibt. Auf diese Weise lernt man die Frauen und ihre sehr eigenwilligen Persönlichkeiten kennen, aber auch was ihr Verhältnis zueinander geprägt. Es sind sperrige Charaktere, die nicht unbedingt Sympathien wecken, auch wenn Ann Marie zunächst noch als die liebenswürdigste erscheint. Die drei Kellehers, Alice, Kathleen und Maggie sind dagegen sehr auf sich selbst bezogen und insbesondere Alice und Kathleen sind sich in ihrer Taktlosigkeit und unverhohlenen Bösartigkeit ähnlich. Die Vergangenheit, die sie zu dem gemacht macht, das sie sind, weckt Verständnis für ihr Verhalten und die Mauern, die sie um sich aufgebaut haben.
Alice hat ein Trauma seit über 60 Jahren nicht verwunden, danach ihre jugendlichen Zukunftspläne aufgegeben und sich für ein Leben entschieden, das sie eigentlich nie führen wollte. Trost suchte sie sich im Alkohol und vernachlässigte ihre Kinder. Die mangelnde oder ungleich verteilte Liebe an ihre Kinder prägte wiederum deren Leben und das ihrer Kinder.

"Sommer in Maine" ist keine typische Urlaubslektüre, denn dafür fehlt dem Roman die Leichtigkeit. Es ist das Porträt einer amerikanischen Familie irisch-katholischer Wurzeln, das zwar etwas langatmig, aber durchaus aufwühlend erzählt wird. In der Familie herrscht viel böses Blut, dass sich jedoch erklärt, je mehr man über die Kellehers - auch durch Rückblenden in die Vergangenheit - erfährt. Die wechselnden Perspektiven ermöglichen einen tiefen Einblick in die Charaktere, die glaubwürdig sind und jeder für sich eine eigene Persönlichkeit und Dynamik entwickeln.
Es ist dramatische Familiengeschichte, die zeigt, was tragische Ereignisse auslösen können und wie Schuldgefühle und Geheimnisse Menschen prägen und noch nachfolgende Generationen belasten.
Während die männlichen Protagonisten in dem Buch eher Statisten sind, ist spannend zu erfahren, ob sich die Frauen am Ende auch nur annähernd miteinander versöhnen können und eine Art von Harmonie herstellen können, solange sie in den Sommern immer wieder nach Maine gelangen werden, wo sie noch Erinnerungen an unbeschwerte Ferien als Großfamilie haben.

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Veröffentlicht am 05.06.2017

Psychologisch dichte Familiengeschichte

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Ein Sommerhaus an einem malerischen Strand in Main und eine Familie, die seit Generationen ihren Urlaub dort verbringt. Das klingt nach Idylle. Ist es aber nicht. In ihrem Roman „Sommer in Maine“ erzählt ...

Ein Sommerhaus an einem malerischen Strand in Main und eine Familie, die seit Generationen ihren Urlaub dort verbringt. Das klingt nach Idylle. Ist es aber nicht. In ihrem Roman „Sommer in Maine“ erzählt Sullivan die Geschichte einer amerikanischen Großfamilie mit irischen Wurzeln. In den Mittelpunkt ihrer Erzählung stellt sie vier Frauen aus drei Generationen, deren Sehnsüchte und Probleme. Da ist zum einen die exzentrische Großmutter Alice, die seit dem Tod ihres Mannes fast das ganze Jahr über im Sommerhaus wohnt und nicht nur ein Geheimnis mit sich herumträgt. Enkelin Maggie wurde in New York von ihrem Freund verlassen. Deren Mutter Kathleen hat sich eigentlich vor Jahren vom Familienclan losgesagt und lebt mit ihrem Lebensgefährten, einem Althippie, in Kalifornien. Besonders hasst Kathleen ihre durchorganisierte Schwägerin Ann Marie, die Puppenhäuser bastelt und so versucht, das perfekte Zuhause zu kreieren. In diesem Sommer kommen die vier Frauen mehr oder weniger unfreiwillig im Sommerhaus zusammen und endlich werden die Karten auf den Tisch gelegt.

„Sommer in Maine“ ist eine vielschichtige Familiengeschichte, die mir vor allem wegen seiner psychologischen Dichte sehr gut gefallen hat. Die Charaktere sind sehr einzigartig und extrem gut ausgearbeitet. Nicht immer sind sie einem sympathisch und sehr oft möchte man die Frauen einfach nur schütteln. Gut gefallen hat mir auch die Erzählweise: Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht einer der vier Frauen erzählt. So bekommt man einen ganz guten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten. Geschickt bindet Sullivan so auch etliche Rückblicke mit ein - die Probleme der Frauen beruhen ja meist auf Geschehnissen in der Vergangenheit. Bald merkt man, dass das Hauptproblem in der Familie die fehlende Kommunikation ist und der Zwang, immer einen bestimmen Schein zu wahren. Wenn die Frauen dann zusammentreffen, kracht es richtig. Am Ende finden die vier zwar doch irgendwie zueinander und jede wächst über sich hinaus. Ein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende ist es aber dennoch nicht. Ein Roman, der nicht so leichtfüßig daherkommt, wie Cover und Titel vermuten lassen. Dennoch ein lesenswerter Roman, der viele Themen anschneidet und auch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Die Großfamilie ... Fluch oder Segen? ...

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Im nordöstlichsten Zipfel der USA spielt die Geschichte der Familie Kelleher. Eine Familie mit irischen Wurzeln, deren Großeltern Mitte des 19. Jahrhunderts die grüne Insel verließen um in Amerika ihr ...

Im nordöstlichsten Zipfel der USA spielt die Geschichte der Familie Kelleher. Eine Familie mit irischen Wurzeln, deren Großeltern Mitte des 19. Jahrhunderts die grüne Insel verließen um in Amerika ihr Glück zu suchen. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel und dennoch bekriegen sie sich hinter verschlossenen Türen. Zu unterschiedlich haben sich die einzelnen Familienstränge entwickelt, als dass sie mit einander auskommen könnten. Zu viel Schuld hat die älteste noch lebende Familienangehörige in ihren eigenen Augen auf sich geladen, als dass sie je wirklich glücklich sein dürfte. In vier Erzählsträngen, die immer wieder zu einem verwoben werden und auch die Vergangenheit nach und nach ans Licht bringen, lernen wir sie kennen, die Männer und Frauen der Familie Kelleher. Die Atmosphäre des Sommers am Meer im wunderschönen Staat Maine wird auf wunderbare Weise vermittelt. Man kann es sich direkt bildlich vorstellen, das kleine Sommerhaus in den Farben blau und weiß. Weniger einfach ist die Geschichte der vier Frauen. Sie kommen doch oft sehr ungerecht, ja regelrecht zickig oder weinerlich rüber, das war mir manchmal fast zu viel. Der Schreibstil der Autorin erinnert ein bisschen an den von Anne Tyler oder auch besonders an den der tollen Schriftstellerin Anita Shreve. Leider kann Julie Courtney Sullivan den beiden nicht ganz das Wasser reichen. Besonders stimmig ist das Cover der deutschen Ausgabe, das einen sofort animiert, das Buch in die Hand zu nehmen.

Veröffentlicht am 20.04.2018

sommer in maine

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Ein romantisches Ferienhäuschen an der Küste Neuenglands, vier Frauen,
die zusammen den Sommer verbringen: eigentlich paradiesisch, aber
zwischen Grandma Alice, Tochter Kathleen, Enkelin Maggie und
Schwiegertochter ...

Ein romantisches Ferienhäuschen an der Küste Neuenglands, vier Frauen,
die zusammen den Sommer verbringen: eigentlich paradiesisch, aber
zwischen Grandma Alice, Tochter Kathleen, Enkelin Maggie und
Schwiegertochter Ann Marie knirscht es gewaltig, denn eine jede bringt
die Geister ihrer Vergangenheit mit. Während Alice alles dafür geben
würde, eine einzige tragische Nacht in ihrem Leben ungeschehen zu
machen, haben auch Maggie, Kathleen und die scheinbar so perfekte Ann
Marie Angst, dass ihre gut gehüteten Geheimnisse ans Licht kommen
könnten. Doch in diesen paar Wochen werden die Karten auf den Tisch
gelegt…und es wird ein wunderschöner Sommer.


Ich habe diesen Roman hier auf lovelybooks gewonnen und gemeinsam mit anderen Lesern in einer Leserunde gelesen.

Der Schreibstil des Buches ist zwar ganz gut, jedoch ist die Geschichte nur selten so richtig spannend. Teilweise ist das Buch wirklich sehr langweilig und langatmig, was für mich als Leser schon sehr störend war. Auch war mir beim lesen keine von den vier Frauen wirklich sympathisch!!

Man kann das Buch lesen, aber man versäumt nicht viel,wenn man es nicht tut!