Cover-Bild Die Lehren des Schuldirektors George Harpole
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 13.10.2020
  • ISBN: 9783832165505
J.L. Carr

Die Lehren des Schuldirektors George Harpole

Roman
Monika Köpfer (Übersetzer)

George Harpole ist Mitte dreißig und arbeitet schon eine Weile an der St.-Nicholas-Schule, als er auf den Direktorenposten befördert wird. Für ein halbes Jahr soll er die Geschicke der Lehranstalt leiten. Bald stellt er fest: Die eigentliche Herausforderung ist das, was außerhalb des Klassenzimmers passiert. Denn dort gilt es, sich durch ein kompliziertes Beziehungsgefüge zu hangeln. Auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen erweist sich als schwieriger als gedacht. Ganz zu schweigen vom Umgang mit den Eltern. Zum Glück gibt es auch Lichtblicke: Die hübsche Mrs. Foxberrow etwa, ihres Zeichens überzeugte Reformpädagogin. Und den ein oder anderen Schüler natürlich …
›Die Lehren des Schuldirektors George Harpole‹ ist in England ein Kultbuch. Aus Briefen, Tagebucheinträgen und Beobachtungen entsteht bei J. L. Carr ein äußerst unterhaltsamer Roman, der in Erinnerungen an die eigene Schulzeit schwelgen lässt – und zeigt, wie es ist, auf der anderen Seite zu stehen.

»J. L. Carrs Romane strotzen vor britischem Humor und präsentieren ihre eigenwilligen Charaktere in einem sympathisch warmen Licht.« RAINER MORITZ, CHRISMON

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2021

Komisch, unterhaltsam, menschlich - der alltägliche Schulbetrieb

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Meinung

„Die Lehren des Schuldirektors George Harpole“ ist ein englisches Kultbuch. Auch wenn es aus den 1970iger Jahren stammt, findet man immer noch genug Parallelen zum heutigen Schulalltag.

Seit ...

Meinung

„Die Lehren des Schuldirektors George Harpole“ ist ein englisches Kultbuch. Auch wenn es aus den 1970iger Jahren stammt, findet man immer noch genug Parallelen zum heutigen Schulalltag.

Seit zwölf Jahren ist George Harpole an der Grundschule St. Nicholas angestellt. Er ist ein aufgeschlossener Lehrer, der sich gegen Züchtigung und für neue Lernmethoden ausspricht. Als der Direktor der Grundschule für ein Halbjahr ausfällt, übernimmt Harpole vorübergehend den Posten. Voller Elan macht er sich an die Arbeit, doch schon bald kommt es zu ersten Missstimmungen mit dem Schulamt, weil er dem Hausmeister Anweisungen gegeben hat, die angeblich nicht in dessen Bereich fallen. So beginnt eine endlose Reihe an Auseinandersetzungen, Weigerungen und Kritik seitens der Lehrerkollegen, des Schulamtes und der Eltern.

Das Harpole manchmal über das Ziel hinaus schießt, ist das eine, doch muss er es mit starren, bürokratischen Denkweisen aufnehmen. Die Eltern sehen sich als Steuerzahler berechtigt, Lehrmethoden anzuzweifeln und Lehrer, die von ihren Steuern bezahlt werden, zu kritisieren. Das Kollegium ist von Harpoles Anweisungen per Rundschreiben selten angetan und weigert sich oftmals diese umzusetzen. Harpole muss lernen diplomatisch vorzugehen, was ihm allerdings nicht immer gelingt. Nur die junge Kollegin und glühende Anhängerin der pädagogischen Reformen, Miss Foxberrow, unterstützt ihn weitestgehend. Vor allem hält sie Harpole vor Augen, dass es in erster Linie um das Wohl der Kinder geht. Ihnen sollte ein guter Start ins Leben ermöglicht werden.
Ein Kapitel betrifft meistens ein Ereignis an der Schule. Dazu gibt es die Tagebucheintragungen von Harpole, die Briefe, die er an seine Verlobte schreibt, die Briefe die Miss Foxberrow an ihre Schwester schreibt und jeweilige Schriftwechsel, welche die zu berichtende Sache wiedergeben. Somit bekommt der Leser ein umfassendes Bild der unterschiedlichen Auffassungen und Perspektiven zu jedem Ereignis.

J.L. Carr versteht es die Unzulänglichkeiten, der Figuren aufzudecken. Immer wieder kommt das „Peter System“ zur Sprache, das besagt, dass jemand solange befördert wird, bis er schlussendlich einen Posten bekleidet, für den er vollkommen inkompetent ist. Tusker, der Schulamtsleiter, ist definitiv ein solcher Fall. Für Harpole ist Tusker wohl die größte Herausforderung. Harpole ist ambitioniert, dennoch möchte er sich keine Feinde machen, da er eine Karriere als Schuldirektor anstrebt. Doch dieses Halbjahr macht Harpole deutlich, dass es ein steiniger Weg sein wird und er viele Kompromisse dafür eingehen muss. Als sich seine vorübergehende Stelle als Rektor dem Ende nähert, ist er sich gar nicht mehr so sicher, ob eine solche Stelle für ihn passend ist.

Ich bin oftmals solidarisch mit Harpole verzweifelt. „Die Lehren des Schuldirektors George Harpole“ sind teils komisch, teils tragisch, doch eines sind sie immer; herzlich und menschlich. Das Buch ist zwar schon vor 1972 erschienen, doch hat es vom Thema an sich nichts an Aktualität eingebüßt. Das Ende kam für mich etwas überraschend, es ist jedoch stimmig. Ich habe mich von dem Roman ausgezeichnet unterhalten gefühlt. Vor einiger Zeit habe ich von dem Autor mit großer Begeisterung „ Ein Monat auf dem Lande“ gelesen. Das Buch ist ebenfalls im DuMont Buchverlag erschienen und hat eine ähnliche liebevolle Covergestaltung. Beide Romane kann ich mit voller Überzeugung empfehlen.



Fazit

Ein humorvoller Blick auf das Schulsystem. Unterhaltsam und herzlich erzählt die Lektüre vom Kampf gegen Bürokratie und Besserwisserei. Eine Leseempfehlung.

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