Cover-Bild EVIL
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Horror
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 05.12.2005
  • ISBN: 9783453675025
Jack Ketchum

EVIL

Roman. Mit einem Vorwort von Stephen King
Friedrich Mader (Übersetzer)

Jack Ketchums beunruhigender, grenzüberschreitender Horrorthriller gilt unter Experten als eines der großen Meisterwerke des Genres. Die Geschichte eines Jungen, der inmitten einer amerikanischen Vorstadtidylle mit unvorstellbaren Grausamkeiten konfrontiert wird, steigt tief hinab in die Abgründe der menschlichen Psyche. Nachdem der brillant geschriebene Roman viele Jahre unter der Hand als geheimer Klassiker die Runde gemacht hatte, erhält er jetzt nicht zuletzt dank Stephen King, der zu diesem Werk auch eine ausführliche Einleitung verfasst hat, die verdiente Aufmerksamkeit und erscheint nun endlich auch als deutsche Erstausgabe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2018

Von Manipulation und Grausamkeiten

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Über "Evil" hört man ja schon seit der Erstveröffentlichung viele Meinungen. Das Buch erschien bereits 2006 in der 4. Auflage im Heyne Hardcore Verlag (da gehört es auch hin) und es stand schon eine ganze ...

Über "Evil" hört man ja schon seit der Erstveröffentlichung viele Meinungen. Das Buch erschien bereits 2006 in der 4. Auflage im Heyne Hardcore Verlag (da gehört es auch hin) und es stand schon eine ganze Weile in meinem SuB-Regal. Da kam mir die Leserunde mit meinen lieben Bloggerfreunden gerade recht, denn das Buch soll ja harter Tobak sein...und ist es auch! Da liest es sich doch gemeinsam gleich viel "angstfreier".
Das Vorwort von Stephen King verrät leider einiges und ich würde es auf jeden Fall erst danach lesen!

Das Erschreckendste an Jack Ketchums Roman ist, dass er auf den wahren Fall von Sylvia Likens basiert.
Es ist ein Sommer in New Jersey in den 1960iger Jahren. Als erwachsener Mann blickt David auf seine Kindheit zurück und auf die Schuld, die er damals auf sich geladen hat. Eine, die er seitdem mit sich herumträgt und ihn nicht vergessen lässt.
David hatte bis zu diesem Sommer eine normale Kindheit. Meistens spielte er mit den Chandler Jungen aus dem Nachbarhaus. Ihre Mutter Ruth ist alleinerziehend und viele Kinder gehen bei ihr ein und aus. Eines Tages ziehen bei Ruth ihre zwei Nichten ein: Megan und Susan, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren haben. Susan ist noch immer auf ihre Krücken angewiesen, während Meg eine lange Narbe an ihrem Arm hat. David freundet sich mit Meg an, als die beiden Kinder am Bach Krebse fangen. Er verguckt sich in das etwas ältere Mädchen. Ruth ist nicht glücklich über den Neuzwachs und beginnt die beiden Mädchen zu schikanieren. Vorallem auf Meg hat sie es abgesehen. Zu Beginn noch eher harmlos, steigert sich ihr Hass auf das Mädchen rasant und wird in der zweiten Buchhälfte zur grauenhafter Folter im Bunkerkeller des Hauses. Das Schlimme daran ist, dass die alkoholkranke Ruth "nur" die Auftraggebende ist....Ausführer sind ihre Söhne und einige Nachbarkinder. David ist dabei Zuschauer, greift jedoch nicht ein.

Ich wusste bereits, dass ich hier eine sehr grausame Geschichte vor mir habe, die noch dazu auf einer wahren Begebenheit beruht. Deswegen war ich anfangs sehr überrascht, dass der Roman über lange Zeit eher ruhig war und eher an einen Coming-of-Age Roman erinnert. Als Leser stand ich ziemlich unter Spannung, weil man automatisch darauf wartet, dass das Grauen zuschlägt. Doch es schleicht sich erst langsam heran... Was als Spiel beginnt, wird zu einem Vorgang, der komplett aus dem Ruder läuft. Es wird verstörend, grausam und brutal...

Ketchum erzählt zu Beginn aus der Sicht des erwachsenen David in einer Art Rückblick, der Großteil jedoch ist aus der kindlichen Sicht des Jungen geschrieben. Man erlebt dabei Davids Gedanken und seine Gewissensbisse. Er weiß ganz genau, dass hier Unrecht geschieht, greift aber nicht ein. Hier kommen einige Aspekte zum Tragen: Manipulation, Angst, Gier, Voyeurismus und Gruppenzwang. Man kann diese Schlagworte heute genauso in anderen Situationen anwenden und wird immer wieder auf ähnliche Grausamkeiten stoßen, die in der Gemeinschaft viel schneller ausgeübt werden, als alleine.

Ketchum zeigt sehr deutlich wozu wir Menschen fähig sind. Auch beim Lesen verfällt man in eine Art Schockstarre und will doch wissen, wie es weitergeht...

Dem Autor ist hier ein Werk gelungen, das seinesgleichen sucht. Das Grauen beginnt in der Kleinstadtidylle erst unsichtbar um sich zu greifen, bis es dann ausbricht. Man kann sich in David gut hineinversetzen und Ketchum lässt einem die Frage stellen, wie man wohl selbst als 12jähriger gehandelt hätte...

In all den Jahren wurde das Buch zweimal verfilmt. Einmal mit dem gleichnamigen Titel wie die deutsche Ausgabe und einmal unter "The Girl next door". Zusätzlich gibt es noch die Verfilmung der realen Geschichte: "An American Crime". Ich weiß, dass ich mir keinen der Film ansehen werde! Ich kann in Büchern wirklich viele blutige und grauenhafte Szenen lesen, aber im Film ansehen? NEIN!


Fazit:
Ein Buch, das verdeutlicht zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind und welches zum Nachdenken anregt. "Evil" hinterlässt auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck, egal was man davon hält. Man sollte sich aber immer vor Augen führen, dass Jack Ketchum einen wahren Fall als Vorlage hatte! Nichts für Zartbeseitete!

Veröffentlicht am 09.05.2018

Abgründe des menschlichen Handelns

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Infos:
Verlag: Heyne Verlag; Auflage: 4. Auflage (31. März 2014)
Originaltitel: The Girl Next Door
Seitenanzahl: 336
ISBN: 9783453675025
Preis: 9,99 €
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Inhalt:
Jack ...

Infos:
Verlag: Heyne Verlag; Auflage: 4. Auflage (31. März 2014)
Originaltitel: The Girl Next Door
Seitenanzahl: 336
ISBN: 9783453675025
Preis: 9,99 €
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Inhalt:
Jack Ketchums beunruhigender, grenzüberschreitender Horrorthriller gilt unter Experten als eines der großen Meisterwerke des Genres. Die Geschichte eines Jungen, der inmitten einer amerikanischen Vorstadtidylle mit unvorstellbaren Grausamkeiten konfrontiert wird, steigt tief hinab in die Abgründe der menschlichen Psyche. Nachdem der brillant geschriebene Roman viele Jahre unter der Hand als geheimer Klassiker die Runde gemacht hatte, erhält er jetzt nicht zuletzt dank Stephen King, der zu diesem Werk auch eine ausführliche Einleitung verfasst hat, die verdiente Aufmerksamkeit und erscheint nun endlich auch als deutsche Erstausgabe.

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Meinung:
1. Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Cover ist ansprechend gestaltet, durch die kurze und prägnante, blutig untermalte Überschrift. Es läd den Leser in die Welt des Horrors ein. Zudem ist durch das vielversprechende Vorwort von Stephen King die Spannung erweckt. Mit rund 330 Seiten und als kleines Taschenbuch wirkt das Buch als kurzweiliger schneller Horror für zwischendurch. Der Schreibstil ist immer gleichbleibend souverän und einfach gehalten. Das Buch ist in 5 Teilen untergliedert und besitzt 46 Kapitel. Das erste Kapitel und der Epilog sind aus der Sicht eines erwachsenen Mannes, der im folgenden sein Erlebnis aus dem Sommer 1958 schilderte. Das gesamte Buch ist aus der Sicht des Protagonisten David geschrieben, der den Leser zurück in die 50er Jahre versetzt.
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2. Inhaltliche Ausseinandersetzung:
Wir befinden uns inmitten einer amerikanischen Vorstadtidylle, so wie man es oft aus Filmen her kennt. Jeder kennt jeden, Nachbarschaft wird groß geschrieben, alle helfen einander. Kinder werden von ihren Eltern mit Strenge erzogen, treffen sich nahezu täglich draußen, um ihrem Kindsein nachzugehen. Sie zeigen sich völlig normal (jeder mit seiner eigenen Macke) und probieren sich aus (rauchen, Bier trinken etc.). David der Hauptprotagonist trifft sich oft mit seinen Nachbarsfreunden, Donny, Willie, Woofer, Eddie und Denise. Donnie, Willie und Woofer lebten bis zum Sommer 1958 allein bei deren Mutter Ruth, als die Cousinen Meg und Susan bei ihnen einzogen. Bei einem Autounfall kamen die Eltern ums leben und die beiden Mädchen überlebten teils schwer verletzt. Meg traf das erste mal auf David, als dieser am Bach Krebse fangen wollte. Sie kamen ins Gespräch und erste Details um die Mädchen wurden beschrieben. Susan die kleine Schwester hat ziemlich lange im Buch eine geheime Rolle, da diese erst viel später auf David zum ersten Mal traf, obwohl er des öfteren im Hause war. Die Mutter Ruth hat eine Rolle inne, die nach und nach ihr wahres Ich zeigt. Sie ist der eigentliche Treibende Keil zwischen den Kindern. Sie schührt den Hass gegenüber den beiden Mädchen und annimiert die Jungs mehr und mehr unmenschliche, aggressive Tendenzen zu zeigen. Sie wandelt zwischen gut und böse hin und her, so dass die Brutalität schleichend zunimmt und somit kaum durch die Kinder hinterfragt wird. Bis zur hälfte des Buches pläschert die Geschichte dahin. Der Leser erfährt einiges aus dem Leben der einzelnen Figuren und wird ab der hälfte des Buches von immer mehr Gewalt zwischen den Kindern erfahren. Die Brutalität geht bis aufs Äußerste und lässt nichts an Aggressivität aus. Der Schluss geht dann Schlag auf Schlag und plötzlich ist das Buch zu Ende.
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Fazit:
Wer ein Buch lesen möchte, welches über die menschliche Moral und Empathie hinaus geht ist mit diesem Buch gut bedient. Es lässt nichts an menschlichen Abgründen aus und lässt ein Gefühl des Eckels zurück. Menschlich Grauenvoll? Definitiv. Horror? Leider nein. Das Cover lässt durch den Aufdruck "Roman" die eigentliche Kategorie erblicken. Als Leser des Buches hinterlässt es viele Fragen hinsichtlich des Protagonisten David. Ich weiß das Kinder grauenvoll sein können und diese Geschichte sehr wohl nach einer wahren Begebenheit geschrieben sein kann, allerdings habe ich keine Sympathien für den jammernden David aufbauen können. Wenn ihm Meg so leid tut, warum unternimmt er nichts? Er ist alt genug um seine Eltern um Hilfe zu bitten, statt dessen schaut er zu und ist mehr am jammern als das eigentliche Opfer. Absolut kein Verständnis für seine Rolle. Die Mutter Ruth ist schlicht weg selbst psychisch so krank, dass diese Meg als eigenen Spiegel vor sich stehen hat. Somit ist sie in ihrer eigenen Kindheitsgeschichte gefangen und reagiert somit völlig realitätsfremd. Ihre Kinder handeln nur nach den Worten ihrer Mutter und handeln völlig Loyal in ihrem eigenen Konflikt zwischen gut und böse. Die Geschichte an sich ist ein trauriger Blick in die Abgründe eines Menschen, welches sicher nicht nur einmal auf dieser Welt gibt. Leider ist das für einige Kinder tägliche Realität. Aber die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte abhandelt ist für mich nicht ansprechend und zudem kein Horror. Durch den wirklich schleppenden Anfang und dem Protagonisten David, der für mich genauso ein Täter ist wie alle anderen, ist mir das Buch leider nicht mehr als schwache 3 Sterne wert.

Das Buch erhält von mir 3/5 Vikis

Veröffentlicht am 15.09.2016

Evil

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Von Evil hatte ich vorab schon viel gehört und soweit ich weiß soll es auch eine Verfilmung zu dem Buch geben. Zunächst einmal muss ich allerdings sagen, dass ich den Titel sehr schlecht gewählt finde, ...

Von Evil hatte ich vorab schon viel gehört und soweit ich weiß soll es auch eine Verfilmung zu dem Buch geben. Zunächst einmal muss ich allerdings sagen, dass ich den Titel sehr schlecht gewählt finde, da "Evil" überhaupt nicht zum Inhalt passt. Im Englischen lautet der Titel "The Girl next door", was ich um einiges treffender finde.
Jack Ketchum hat einen trockenen, schnörkelosen Schreibstil, der durchaus sehr gut zur Story passt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und erschafft ein schauriges, teilweise sehr ekelerregendes Horrorerlebnis. Leider jedoch ist ein guter Schreibstil nicht genug um ein Buch lesenswert werden zu lassen. Und der Plot selbst lässt doch sehr zu wünschen übrig.
Was passiert ist ohne Zweifel schrecklich, grausam und abscheulich, allerdings ist das auch schon alles an der Geschichte. Es passiert insgesamt nicht wirklich viel und allein rund zweihundert Seiten drehen sich um diverse Foltermethoden und andere verabscheuungswürdige Dinge, die einem jungen Mädchen angetan werden.
Meiner Meinung nach hat der Autor zu viel Arbeit in das Schockieren seiner Leser gesteckt und zu wenig in die Handlungen und Charaktere selbst. Auch ein Vorwort von Stephan King kann mich da nicht mehr wirklich begeistern.

Veröffentlicht am 11.09.2021

Ganz anders als erwartet

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Meine Meinung:

Ich wurde letztens von einem Freund nach einer Buchempfehlung gefragt. Er suchte etwas Brutales, eher blutig - ein Hauch von "The Punisher" (falls jemand die Serie kennt?!). Mir ist ehrlich ...

Meine Meinung:



Ich wurde letztens von einem Freund nach einer Buchempfehlung gefragt. Er suchte etwas Brutales, eher blutig - ein Hauch von "The Punisher" (falls jemand die Serie kennt?!). Mir ist ehrlich gesagt, nichts eingefallen. Ich lese in der Regel eher Psychothriller. Die sind oft faszinierend und dunkel, aber eigentlich nie wirklich brutal und heftig. Deshalb habe ich gegoogelt und bin auf "EVIL" gestoßen. Laut vieler Rezensionen eins der brutalsten und heftigsten Bücher - viele konnten es nicht mal zu Ende lesen. Ich wollte mal selbst reinschnuppern, um meinem Freund doch noch eine Empfehlung geben zu können... Ich nehme mal vorweg: Ich habs ihm nicht empfohlen. Weil es absolut nicht das ist, was ich erwartet habe und auch nicht das ist, was er sucht. Sollte also jemand eine andere Idee haben - gerne her damit.

Aber nun zu EVIL:

Diese Geschichte ist wirklich einfach nur krankhaft. Die Idee an sich ist schon echt verstörend, die Umsetzung gleichermaßen. Man kann einfach in keiner Weise verstehen, warum der Autor diese Geschichte schreibt. Ich will nicht zu viel verraten, aber ich habe am Ende darauf gehofft, dass der Autor uns eine kleine Moral oder eine Sinnhaftigkeit seiner Geschichte präsentiert - aber das macht er nicht. Es geht ihm glaube ich nur darum, seine Leser zu schocken. Dabei fehlt aber der psychologische Effekt, also der Tiefgang und der Sinn, die schockierende Erkenntnis einer Figur.... oder irgendwas in der Richtung. Hier ist es einfach nur eine Beschreibung von Folter. Und das ist irgendwie zu wenig - sogar dann, wenn man einfach nur etwas Brutales lesen will.



Fazit:



Ich war auf der Suche nach einer brutalen, heftigen, vielleicht blutigen Geschichte - ein bisschen wie in der Serie "Punisher". Bekommen habe ich mit EVIL einfach nur eine krankhafte Beschreibung von Folter. Ohne Moral, ohne tieferen Sinn, ohne schockierende Erkenntnis. Das ist nicht mal ausreichend, wenn man einfach nur etwas Brutales lesen will. 2 Sterne!

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