Eine tiefgründige, leicht zu lesende Vater-Tochter Geschichte, mit einigen Längen
Die fünfzehnjährige Kim ist das schwarze Schaf in ihrer Familie. Nach einer unüberlegten Tat mit schlimmen Folgen, schickt die Mutter sie in den Sommerferien zu ihrem Vater, den sie noch nie gesehen hat. ...
Die fünfzehnjährige Kim ist das schwarze Schaf in ihrer Familie. Nach einer unüberlegten Tat mit schlimmen Folgen, schickt die Mutter sie in den Sommerferien zu ihrem Vater, den sie noch nie gesehen hat. Dieser ist sehr speziell und zudem ein erfolgloser Vertreter, der seine hässlichen Markisen an der Haustür versucht zu verkaufen. Kim ist vom ärmlichen Leben des Vaters geschockt, der auch noch in einer Lagerhalle in Duisburg lebt, denn sie kommt aus verwöhnten Verhältnissen. Doch nach einigen Tagen hilft Kim beim Haustürgeschäft und verändert das Leben von Vater und Tochter.
„Der Markisenmann“ ist eine Vater-Tochter Geschichte, die berührt, den Leser gut unterhält und dabei auch eine Portion Humor bietet. Das Cover ist nicht gerade schön aber sticht ins Auge, denn genauso sind diese Markisen aus der DDR Zeit, die Kims Vater, Ronald Papen, versucht zu verkaufen. Der Roman ist in der Ich-Perspektive von Kim erzählt, bei denen es auch Rückblicke in die Vergangenheit des Vaters gibt. Leider bin ich kein großer Fan von langen Kapitel, zudem es auch, gerade in im mittleren Teil, zu detaillierten Beschreibungen kommt. Dennoch schreibt der Autor wie gewohnt locker und leicht lesbar.
Ronald Papen lebt in Duisburg und vertreibt seine Markisen ausschließlich im Ruhrgebiet. Das Setting wird dem Leser lebendig, bildhaft und stellenweise mit Humor aber auch überzogen dargestellt, bei dem Ronalds Freunde sehr authentisch wirken. Auch das Thema Fußball darf dabei natürlich nicht fehlen.
Es ist ein vielfältige Geschichte, bei der es um Schuld und Verzeihen, aber auch um Geheimnisse, Familie, eine berührende Entwicklung zwischen Vater und Tochter und Freundschaft geht. Das Buch regt zusätzlich zum Nachdenken an.
Der Markisenmann ist ein tiefgründiger, leicht zu lesender Roman, der mich, trotz einiger Längen, gut unterhalten hat.