Genetischer Zwilling

Eine Frau auf der Sinnsuche nach Erfüllung und dem Wunsch, nachhaltige Spuren auf der Welt zu hinterlassen

Lillian Schmidt ist Krankenschwester in einem Hospiz und siegt den Fokus ihres Lebens nicht mehr klar und deutlich. Er ist ins Unscharfe verrückt.

Sie hat dan eines Nachts einen seltsamen oder seherischen Traum, in welchem ihr ein Engel erscheint und für sie wichtige Aufklärungshilfe, ihre Prioritäten betreffend, leistet.

Danach hat Lil das starke Bedürfnis, etwas Selbstloses zu tun und läßt sich bei der DKMS registrieren. ( Auf die Verfasserin dieser Zeilen hier trifft das ebenso zu, Anmerkung von Angelsammy ).

Währenddessen arbeitet Lil im Hospiz weiter, doch die Arbeitsatmosphäre wird durch Unterbesetzung immer stressiger - geradezu feindselig.

Deswegen bewirbt sie sich bei einem Allgemeinarzt und wird als angehende Arzthelferin genommen.

Sie erfährt von der DKMS, dass ihr genetischer Zwilling gefunden wurde und nach einigem Hin und Her wird ihr unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen.

Wird die schwerkranke Person durch ihre Spende gerettet? Wird sie beim neuen Arbeitgeber zurechtkommen?

In diesem Buch bekommt man einen guten Einblick in die inneren psychischen und seelischen Prozesse einer jungen Frau. Sie wird von Unsicherheiten, Mjnderwertigkeitskomplexen und Zweifeln geplagt. Sie will ihren Weg finden und weiß noch nicht, wie sie jenen finden soll.

Jana Kleinkes stellt diese komplexe Gedankenwelt sehr gut und plastisch dar. Wer kennt nicht solche Negativitäten nicht selbst, die Lil plagen? Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren. Sie ist in ihrer Ambivalenz lebensnah und sympathisch, dasselbe gilt für ihre Mutter.

Der Schreibstil ist klar und gut verständlich zu lesen. Sehr schnell gleitet man durch die Geschichte wie ein Ozeandampfer durchs windstille Meer.

Dass die Aussage, dass jeder Mensch ersetzbar sei, widerlegt wird durch die Tatsache, dass ein genetischer Zwilling tatsächlich einmalig ist, kann ich nur nachdrücklich unterstreichen!!!

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„Genetischer Zwilling“ von Jana Kleinkes ist eine Erzählung über eine Knochenmarkspende und im September 2019 bei epubli erschienen.
Lilien, eine Frau, die in einem Hospiz arbeitet, sucht nach dem Sinn ihres Lebens. Ein Traum bringt sie auf den Gedanken, dass sie – und nur sie – die einzige Person ist, die einem anderen Menschen das Leben retten könnte. Der Gedanke lässt sie nicht mehr los und sie handelt.
Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, die von wahren Ereignissen inspiriert wurde, spürt man deutlich, wie wichtig dieses Thema für die Autorin ist. Mir hat gefallen, dass die Geschichte um die Knochenmarkspende eingebunden wurde in die Geschichte über Lilien, dass man so viel aus ihrem Leben erfährt. Der Wunsch anderen zu helfen, leitet sie, aber die Arbeit in einem Hospiz zerrt auch an ihr, denn es gibt dort Menschen, denen sie nicht helfen kann. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen gestaltet sich alles andere als einfach. Als ihr im Traum ein Engel erscheint und ihr die Botschaft vermittelt, dass sie einem Menschen das Leben retten könne, da zögert sie nicht. Sie meldet sich bei der DKMS an, bekommt das Testset und wird als Spenderin registriert. Es ist der Autorin gelungen, dem Leser auf einfühlsame Weise zu zeigen, wie schwierig der Weg bis zur Spende sein kann und auch, dass es manchmal nicht möglich ist, den Geretteten persönlich kennen zu lernen, weil er oder sie eben nicht aus demselben Land stammen.
Ich bin ebenfalls bei der DKMS registriert, wurde aber bisher noch nicht als Spender benötigt, aber wenn, würde ich es selbstverständlich tun. Das Thema wird viel zu wenig behandelt, obwohl es so wichtig ist, denn es gibt zu wenig Spender. Ursache hierfür sind wohl auch die Skandale in diesem Bereich.
Mir hat die Geschichte gefallen, allerdings kann ich nur 4 Sterne geben, weil die Fehlerhaftigkeit doch zu groß ist. Besonders gestört hat mich hier, dass die Personen ab und an in der dritten Person von sich reden. Mein Tipp wäre hier eine Überarbeitung und vielleicht eine Neuauflage. Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht sogar die DKMS hier unterstützen würde, denn das Buch stellt ja auch eine Werbung dar.
Mit dem Cover konnte ich zunächst nicht wirklich was anfangen bis ich an die Versuche mit den Erbsen von Gregor Mendel dachte und begriff, dass es hiervon inspiriert ist.
Auf jeden Fall wünsche ich der Autorin für ihre weiteren Bücher, die sie hoffentlich schreiben wird, viel Erfolg.

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