Cover-Bild In diesen Sommern
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 175
  • Ersterscheinung: 15.07.2021
  • ISBN: 9783406774492
Janina Hecht

In diesen Sommern

Roman
JANINA HECHT IST EINE MEISTERIN DER ZWISCHENTÖNE

„Mein Vater, wie er ganz ruhig den Tag beginnt, nicht ausgeglichen, aber stabil. Nie schrie er am Beginn des Tages, er ging mit vorsichtigen Schritten, manchmal etwas Weiches in seinem Gesicht. Als hätte sich erst danach etwas verändert, als führten erst der Mittag und der Nachmittag in eine andere Richtung, und an jedem Morgen hätte es die Möglichkeit zu einem anderen Verlauf der Geschichte gegeben, die ich schreibe.“

Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. "In diesen Sommern" ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück.

  • Ein literarisch feinfühliges Debüt
  • Für Leser:innen von Hans-Ulrich Reichels "Der Verlorene", Ulrich Woelks "Der Sommer meiner Mutter" und Monika Helfers "Vati"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein Buch voller Erinnerungen

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Teresa lässt ihr Leben Revue passieren.
Von der Kindheit mit den Eltern und dem jüngeren Bruder Manuel bis zur Beerdigung ihres Vaters.
Dazwischen ist sehr viel. Der Vater nimmt die kleine Teresa mit ...



Teresa lässt ihr Leben Revue passieren.
Von der Kindheit mit den Eltern und dem jüngeren Bruder Manuel bis zur Beerdigung ihres Vaters.
Dazwischen ist sehr viel. Der Vater nimmt die kleine Teresa mit auf die Rennbahn, kauft ihr Pommes Frittes und Limonade.
Die Familie verbringt idyllische Urlaube in Italien und auf einem Bauernhof.
Doch es liegt ein Schatten über der Idylle. Langsam aber sicher zerbricht die Familie. Daran, dass der Vater immer seine Ruhe will, seine Frau tyrannisiert, die Kinder demütigt, zum Alkohol greift und den Kindern Gewalt antut.

Anschaulich, sensibel und empathisch lässt Janina Hecht ihre Protagonistin deren Erinnerungen schildern. Der Erzählstil erinnert mich ein wenig an ein Tagebuch. Teresa wird mir immer sympathischer, denn sie hält zu ihrem Bruder und begehrt gegen den immer weiter zerfallenden Vater auf.
Nach der Trennung der Eltern gehen die Kinder bald ihre eigenen Wege, der Tod des Vaters führt die Familie wieder zusammen. Und trotz all dem, was der Vater tat, ist Teresa versöhnlich und traurig über seinen Tod .

"In diesen Sommern" ist ein authentischer Roman über Familie und darüber, dass die heile Welt darin auch ihre Schattenseiten hat. Aber über dem Schatten ist auch Zusammenhalt und Versöhnung zu spüren.
Meiner Meinung nach sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Das Gute ist immer mit dem Bösen verbunden

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Klappentext:

„Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange ...

Klappentext:

„Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. "In diesen Sommern" ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück.“



„Das Gute ist immer mit dem Bösen verbunden“ lautet ein Sprichwort und genau das trifft hier auf dieses Buch perfekt zu. Hauptprotagonistin Teresa erzählt vermeintlich stupide und monoton von ihren Erlebnissen, aber der aufmerksame Leser wird hier mehr finden und darf bei etwas beiwohnen, was keine Familie gern ausspricht. Es gibt eben Dinge im Leben, die alles verdunkeln. Sie wollen mehr dazu wissen und genau um was es geht? Lesen Sie dieses zarte Büchlein und tauchen Sie auf den wenigen Seiten in Teresas Welt ab. Sie nimmt uns einfach so an die Hand und man hat das Gefühl, sie muss es einfach loswerden, es liegt ihr auf der Seele. Die Wortwahl und die Sprachmelodie ist recht einfach und simpel gehalten, aber und nun kommt das bekannte große ABER: wir erleben hier mehr als nur eine Familiengeschichte. Wir erleben hier Wortgewandtheit und Feingefühl von Autorin Janina Hecht, die ihre Geschichte dem Alter der Protagonisten anpasst, eine sehr feine Auffassungsgabe hat und genau weiß, eine Geschichte am laufen zu halten, ohne dabei mit großem Geschrei oder Effekthascherei hier Aufsehen zu erregen. Hecht hat hier teilweise Dialoge aufgegriffen, die einem selbst beim lesen weht tun und uns mit Teresa mitleiden lassen. Als der Vater dann stirbt, stellt sich die Frage: War es Erlösung für alle? Darf man so überhaupt denken? …Hier steckt viel mehr darin, als eine einfach Familiengeschichte - ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 22.07.2021

Einfühlsam und eindringlich

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Ob in Italien, auf Opas Weinberg oder auf einem Bauernhof, jeden Sommer unternimmt die vierköpfige Familie was Schönes zusammen. Gehen lecker Essen, planschen im Pool, genießen die Sommerzeit. Doch diese ...

Ob in Italien, auf Opas Weinberg oder auf einem Bauernhof, jeden Sommer unternimmt die vierköpfige Familie was Schönes zusammen. Gehen lecker Essen, planschen im Pool, genießen die Sommerzeit. Doch diese Familienidylle täuscht. Besonders wenn der Vater etwas tief in das Glas guckt, dann brodelt es hinter den Mauern gefährlich. Unbeschwerte Momente werden schnell mit Hilflosigkeit und Angst betrübt. Eine Familie, die Alkoholkonsum und Stimmungsschwankungen des Vaters hilflos ausgeliefert ist...

„Manchmal würde ich gerne einer Version meines Vaters vertrauen. Eine Antwort haben auf die Frage, wer er war. Ich lege die Ereignisse wie Schichten aus Transparentpapier übereinander und versuche zu erkennen, was durchscheint.“

In gerade mal 170 Seiten, mal nüchtern mal mit Wucht erzählt die Janina Hecht mit ihrer einfühlsamen Sprache eine Familiengeschichte, die mich schon von der ersten Seite an seinen Bann gezogen hat. Episodenhaft hat mich die Ich-Erzählerin Teresa 20-Jahre lang mit in die Sommerferien mitgenommen. Ich war mit ihr traurig, hab sorgen gehabt und hatte Angst. Doch meistens Zeit hab ich mit ihr die Sonne und Sommer genossen, denn egal wie viele dunkle Wolken über die Familie geschwebt hatten, waren auch viele schöne Momente in ihrem Leben.

Ein Buch wie ein Puzzle. In jede Kapitel liest man viele kleine Einblicke aus Teresas Leben. Mal sind die Momentaufnahmen, mal die bedeutungsschwere Erinnerungen, welche sie tief in ihr Herz eingegraben hat. Stück für Stück setzt man die Teile zusammen und am Ende blick man auf ein Bild, der einem nachdenklich zurücklässt.

Hinter dieses idyllisches Cover verbirgt eine berührende, hoffnungsvolle Geschichte, welche ich nur weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Gewaltig – eindeutig zweideutig

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Inhalt:
„„Mein Vater, wie er ganz ruhig den Tag beginnt, nicht ausgeglichen, aber stabil. Nie schrie er am Beginn des Tages, er ging mit vorsichtigen Schritten, manchmal etwas Weiches in seinem Gesicht. ...

Inhalt:
„„Mein Vater, wie er ganz ruhig den Tag beginnt, nicht ausgeglichen, aber stabil. Nie schrie er am Beginn des Tages, er ging mit vorsichtigen Schritten, manchmal etwas Weiches in seinem Gesicht. Als hätte sich erst danach etwas verändert, als führten erst der Mittag und der Nachmittag in eine andere Richtung, und an jedem Morgen hätte es die Möglichkeit zu einem anderen Verlauf der Geschichte gegeben, die ich schreibe.“

Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. "In diesen Sommern" ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück.“


Schreibstil/Art:
Die junge Debütautorin erzählt wie in einem unaufgeregten Zeitraffer bzw. vielen kleinen Einblicken aus Teresas Leben. Der aufeinanderfolgende Aufbau ist zwar nicht zusammenhängend, erinnert aber an Momentaufnahmen, die ihr Leben und das ihrer Familie geprägt haben. Oft wird der Eindruck vermittelt, dass ein Kapitel anfangs noch recht harmlos ist, doch dann kommt eine unerwartete Handlung und schon ist das wie ein Schlag ins Gesicht. Einiges wird nicht ganz ausgesprochen aber die Intensivität und das mit sich bringende Ausmaß ist durchaus klar.

Ungewöhnlich aber angenehm fand ich die Art, dass Dialoge eingerückt und nicht in Anführungszeichen gesetzt worden sind.


Fazit:
Ein idyllisches Cover mit einer heftigen Thematik und einer Gabe, gesammelte Erinnerungsstücke auf insgesamt 175 Seiten niederzuschreiben, ohne, dass man das Gefühl hat, etwas zu verpassen oder noch mehr zu wollen.

Die Beweggründe für die Alkoholsucht und die gewalttätigen Ausraster findet man hier nicht. Teresa selbst erzählt überwiegend aus ihrer Kind- und Jugendzeit. Sie beschreibt nicht nur die düsteren und traurigen, sondern auch innige und schöne Erinnerungen.

Für mich ein Highlight, da dieses Buch zum Nachdenken anregt und das Leben einer Familie, die Angst und Hilflosigkeit empfindet und den Launen des Vaters machtlos ausgeliefert ist, nüchtern aber erschütternd beschreibt.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Tragische Familienverhältnisse

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Vom Buchtitel und dem idyllisch wirkenden Buchcover sollte man sich nicht täuschen lassen. Es handelt sich nicht um eine leichte Urlaubslektüre, sondern um die in der Rückschau erfolgende Aufarbeitung ...

Vom Buchtitel und dem idyllisch wirkenden Buchcover sollte man sich nicht täuschen lassen. Es handelt sich nicht um eine leichte Urlaubslektüre, sondern um die in der Rückschau erfolgende Aufarbeitung ihrer schwierigen Familienverhältnisse während ihrer Kindheit und Jugend durch die Ich-Erzählerin Teresa. Völlig unaufgeregt und sachlich erzählt sie fragmentarische Erinnerungen aus ihrem Familienleben, im knappen Stil eines Kindes. Schon früh erkennt der Leser durch kurze Andeutungen, dass es keine Bilderbuchfamilie ist, sondern der Vater Alkoholiker ist und zu Gewalttätigkeiten seinen beiden Kindern gegenüber neigt, während die Mutter lange zögert, ihn zu verlassen. Teresa wird immer resistenter ihrem Vater gegenüber. Eine Abrechnung mit ihm erfolgt jedoch nicht. Im Gegenteil, Teresa widmet sich auch vielen schönen Momenten mit ihrem Vater. Wie es nicht anders sein kann aus der Sicht eines Kindes, erhalten wir keinen Überblick aufs Ganze und bleiben die Ursachen für die Probleme des Vaters ungenannt.
Sehr zu empfehlende Lektüre.

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