Cover-Bild In diesen Sommern
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 15.07.2021
  • ISBN: 9783406774508
Janina Hecht

In diesen Sommern

Roman
„Mein Vater, wie er ganz ruhig den Tag beginnt, nicht ausgeglichen, aber stabil. Nie schrie er am Beginn des Tages, er ging mit vorsichtigen Schritten, manchmal etwas Weiches in seinem Gesicht. Als hätte sich erst danach etwas verändert, als führten erst der Mittag und der Nachmittag in eine andere Richtung, und an jedem Morgen hätte es die Möglichkeit zu einem anderen Verlauf der Geschichte gegeben, die ich schreibe.“
Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. "In diesen Sommern" ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2021

Still und berührend

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In ungewöhnlich kurzen Abschnitten erzählt Teresa, die Tochter eines alkoholkranken Vaters, von ihrer Kindheit und Jugend und besinnt sich dabei vor allem auf die gemeinsam verbrachte Zeit mit den Eltern ...

In ungewöhnlich kurzen Abschnitten erzählt Teresa, die Tochter eines alkoholkranken Vaters, von ihrer Kindheit und Jugend und besinnt sich dabei vor allem auf die gemeinsam verbrachte Zeit mit den Eltern und ihrem Bruder zurück.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich knapp und nüchtern, die Kapitel bauen nicht wie gewohnt aufeinander auf, sondern erzählen fragmentarisch von Teresas Erinnerungen an frühere Sommer, springen ungeordnet in der Zeit umher und sind manchmal auch nur eine halbe Seite lang. Auf den ersten Blick gibt es somit keinen klar definierten Handlungsstrang, eher ist der Roman wie ein Album an Erinnerungen aufgebaut, stellt schöne und unschöne Erlebnisse Teresas mit ihrer Familie vor. Und doch es ist die Suche der Familie nach Frieden und Glück, zwischen guten und weniger guten Tagen des gewalttätigen, suchtkranken Vaters - an den sich die Tochter aber nach allem Schlechten auch auf die schönen Zeiten zurückbesinnt.

Ein schönes Debüt, ganz unaufgeregt und leise erzählt. Sehr angenehm zu lesen, und obwohl Teresa ihre Erlebnisse so sachlich und neutral erzählt, habe ich mich ihr ganz nah gefühlt. Ein kurzes Buch mit klarer Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Dieses Buch regt zum Nachdenken über wichtige Familienprobleme an.

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In kurzen Ausschnitten werden Erinnerungen von Teresa präsentiert in einem neutralen Schreibstil ohne überschwängliche Emotionen, obwohl dazu Grund genug vorhanden wäre bei zunehmendem Alkoholkonsum des ...

In kurzen Ausschnitten werden Erinnerungen von Teresa präsentiert in einem neutralen Schreibstil ohne überschwängliche Emotionen, obwohl dazu Grund genug vorhanden wäre bei zunehmendem Alkoholkonsum des Vaters. Angst um jedes Familienmitglied sticht heraus, ebenso Hilflosigkeit, was selbst der Polizei nach einem Anruf durch ihr NICHT-Erscheinen bestätigt werden muss. Auch eine Anzeige einer vorsätzlichen Körperverletzung wird nicht gestellt, denn es gibt auch positive Erinnerungen. Es ist schließlich ein Elternteil, das man ehren soll, wie uns z.B. die römisch-katholische Kirche im 5. Gebot lehrt.
Ich denke, besonders als ältestes Kind in einer Familie mit problematischem Elternteil wird man sehr schnell erwachsen, versucht zu beschützen und zusammenzuhalten. Man lernt schon beim Frühstück auf feine Signale zu achten und weiß sofort, wie der ganze Tag werden wird – das ist ein immenser Druck, den man zu oft alleine ertragen muss. Denn wem könnte man sich unbeschadet anvertrauen!?
Die Ursachen bis zu ihren Anfängen der Alkoholsucht des Vaters findet man hier nicht, dazu ist Teresa zu sehr mit der eigenen Problembewältigung mit Blick auch auf ihre Mutter und ihren Bruder beschäftigt, die alle scheinbar relativ unbeschadet nach der Trennung vom Vater aus dieser Konstellation erwachsen.
Das Cover zeigt eine doppeltbelichtete Aufnahme mit einem geradeaus weisenden Waldweg mit abgestelltem Fahrrad im Sommer als farblich blassen Hintergrund, während im linken Vordergrund in sommerlichem Grün zwei niedrige Gebäude mit einem Holzzaun abgebildet sind – insgesamt eine ländlich idyllische, ruhige, farblich warme, einladende Szenerie für einen aktiven Sommerurlaub.

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