Cover-Bild Uns gehört die Nacht
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 25.07.2018
  • ISBN: 9783257300727
Jardine Libaire

Uns gehört die Nacht

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Als Elise Perez an einem trostlosen Winternachmittag in New Haven den Yale-Studenten Jamey Hyde kennenlernt, ahnt keiner, dass hier und jetzt ihrer beider Schicksal besiegelt wird. Was als obsessive Affäre beginnt, wird zu einer alles verändernden Liebe. Doch Elise ist halb Puerto-Ricanerin, ohne Vater und Schulabschluss aufgewachsen, und Jamey der Erbe einer reichen Familie. Wie weit sind sie bereit zu gehen?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Uns gehört die Nacht

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Klappentext: Als Elise Perez an einem trostlosen Winternachmittag in New Haven den Yale-Studenten Jamey Hyde kennenlernt, ahnt keiner, dass hier und jetzt ihrer beider Schicksal besiegelt wird. Was als ...

Klappentext: Als Elise Perez an einem trostlosen Winternachmittag in New Haven den Yale-Studenten Jamey Hyde kennenlernt, ahnt keiner, dass hier und jetzt ihrer beider Schicksal besiegelt wird. Was als obsessive Affäre beginnt, wird zu einer alles verändernden Liebe. Doch Elise ist halb Puerto-Ricanerin, ohne Vater und Schulabschluss aufgewachsen, und Jamey der Erbe einer sagenhaft reichen Familie von Investmentbankern. Wie weit sind sie bereit zu gehen? Jardine Libaire hat mit „Uns gehört die Nacht“ einen sehr außergewöhnlichen Liebesroman geschrieben. Von Anfang an sind wir stumme Zeugen der beiden Protagonisten und erleben ihre Anfänge und ihre Höhen und Tiefen im Leben. Jeder berichtet auf seine Art durch eine dritte Person. Die Geschichte der beiden verwirrt zum Teil, denn es geht von einem Eindruck zum nächsten. Dennoch schafft es Libaire den Leser zu fesseln. Denn sie bringt so unheimlich viele Faktoren in dei Geschichte mit ein, das es mehr ist als ein normaler Roman. Ich habe das Buch oft zur Seite gelegt um über das Gelesene nachzudenken. Es regt einfach dazu an. Es hallt nach und es beeindruckt unheimlich. Die Art wie wir etwas über die beiden erfahren wirkt zum Teil schon stoisch nüchtern. Und genau as macht dieses Buch aus. Man kann sich in dieser Geschichte total verlieren und verennen im positiven Sinne. Es ist besonders und schwer zu beschreiben. Man muss es gelesen haben um in die Welt der beiden eintauchen zu können.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Nicht ganz mein Fall

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Wenn ich die Liebesgeschichte zwischen Elise und Jamey beschreiben sollte, würde ich folgende Worte wählen: teils konfus, manisch, intensiv. Jardine Libaire erzählt auf etwas mehr als 460 Seiten eine Lovestory ...

Wenn ich die Liebesgeschichte zwischen Elise und Jamey beschreiben sollte, würde ich folgende Worte wählen: teils konfus, manisch, intensiv. Jardine Libaire erzählt auf etwas mehr als 460 Seiten eine Lovestory zwischen Elise (kein Schulabschluss, die Mutter eine (ehemalige?) Drogenabhängige) und Jamey (ehemaliger Privatschüler, der einer unfassbar reichen und einflussreichen Familie entstammt). Die beiden könnten auf den ersten Blick gegensätzlicher nicht sein. Und so gegensätzlich wie die beiden sind, habe ich den Schreibstil von Jardine Libaire empfunden. Manche Stellen schäumen geradezu über unter den für mich sehr bemüht wirkenden Anstrengungen, eine blumige Sprache zu verwenden. Andere Stellen sind so gnadenlos direkt und auf den Punkt dargebracht niedergeschrieben, dass man stutzt und fast schon schockiert ist.

Manche Themen werden meiner Meinung nach zudem nicht abschließend betrachtet. Dazu gehört zum Beispiel Jameys psychische Verfassung. Man hat durch die Beschreibungen seiner Gedanken und Gefühle manchmal schon das Gefühl, dass das Innenleben dieses jungen Mannes in Aufruhr ist. Und meiner Meinung nach kann das nicht nur auf das Verliebtsein zurückgeführt werden.

Obwohl ich eigentlich kein Fan kitschiger Liebesromane bin, hätte ich mir von Uns gehört die Nacht doch ein bisschen mehr Romantikflair erwartet. Daher vergebe ich drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Eine Liebe, die unter keinem guten Stern steht.

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Die Liebe von Elise und Jamey steht unter keinem guten Stern. Sie, die Schulabbrecherin ohne wirkliche Perspektive. Er, Spross der New Yorker High Society und Yale Student. Welten die aufeinandertreffen ...

Die Liebe von Elise und Jamey steht unter keinem guten Stern. Sie, die Schulabbrecherin ohne wirkliche Perspektive. Er, Spross der New Yorker High Society und Yale Student. Welten die aufeinandertreffen und doch passen sie zusammen. Sie haben glückliche Momente, traute Zweisamkeit.
Doch lässt man sie auch zusammen bleiben? Und wie meint es das Schicksal mit dem jungen Glück? Kann das alles gut gehen, oder ist es nur eine wunschvorstellung, dass dies gut gehen könnte?
Dies erfährt man in "Uns gehört die Nacht" sehr eindrücklich und authentisch. Ein wahres Lesevergnügen!
Jardine Libaires Erstlingswerk sollte man unbedingt gelesen haben, denn es ist mehr als eine einfache Liebesgeschichte und doch ist es genau das.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Gegensätze wie Tag und Nacht

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Zwei junge Menschen treffen aufeinander.
Jamey ist ein Sproß aus der Oberschicht, reich, gutaussehend, mit bekanntem Namen, Elite-Univerisität, mit allem materiellen Dingen gesegnet, erfolgreichem Vater, ...

Zwei junge Menschen treffen aufeinander.
Jamey ist ein Sproß aus der Oberschicht, reich, gutaussehend, mit bekanntem Namen, Elite-Univerisität, mit allem materiellen Dingen gesegnet, erfolgreichem Vater, einer Schauspielerin als Mutter. Doch nur scheinbar ist es eine heile Welt.
Elise ist seine Nachbarin, sie kommt aus einer anderen Stadt, aus einem Problemviertel, mit Problem-Vergangenheit. Obwohl weiße Haut, hat sie doch viel von ihrem unbekannten puerto-ricanischem Vater geerbt, mit geflochtetetn Zöpfen und auffälliger, bunter, schräger Kleidung fällt sie auf.
Elise ist so ganz anders als Jameys normales Umfeld. Es beginnt mt einer heißen Affäre und eigentlich sollte es auch nur der Sex sein, der sie beide verbindet. Doch schnell wird mehr daraus. Gespräche, Verständnis, die gleiche Wellenlänge.

Das Buch polarisiert. Die Autorin hält mit ihren Beschreibungen nicht hinter dem Berg, nichts wird beschönt, alles wird ausgebreitet, genauestens und vielfältig beschrieben: vor allem der Sex zwischen den beiden. Aber es ist schnell auch mehr. Es ist vor allem die Charaktersierung der beiden Protagonisten, dies Figuren, die sie geschaffen hat, die sie mit Hintergrund, mit Erfahrungen, mit Wünschen und Hoffnungen, aber vor allem mit seelischen Qualen ausgestattet hat. Das hat mich vor allem fasziniert. Wie sie dies Annäherung, dieses Erkunden, diese Unterschiedlichkeit auch in Worte fassen konnte.

Die beiden sind extrem unterschiedlich. Aus verschiedenen Schichten auf der einen Seite. Jamey aus der begüterten Oberschicht, Ehekrieg der Eltern, Erwartungshaltung des Vaters und der Großeltern. Elise hat ihren Vater nie kennen gelernt, dafür aber die Probleme in ihrem Viertel, einen brutalen Stiefvater, Gewalt und mangelndes Geld, Hunger und finanzielle Nöte. Aber auch die Liebe einer Mutter und von Halbgeschwistern. Schon früh musste sie Verantwortung und Aufgaben übernehmen, zum Überleben auch eine ganz eigene Schlauheit entwickeln, die nicht aus Büchern stammt, sonern vom Leben.
Aber es gibt auch den Unterschiede zwischen den beiden was Reife und Stärke betrifft und schnell wird auch dem Leser klar, wer von beiden der Stärkere ist.

Die Autorin lässt beide Seiten erzählen, die Persepektiven wechseln ständig. Gleich am Anfang ein dramatischer Einstieg: Elise hält eine geladene Waffe auf Jamey und drückt ab. Was ist passiert, wie kam es dazu ? Das immer im HInterkopf liest sich die Geschichte spannend, auch wenn es eine Beziehungsgeschichte, eine Liebesgeschichte ist und kein Spannungsroman.

Mir hat vor allem die Entwicklung der beiden, ihr Überlebungskampf, dieser Halt, den sie sich beide gegeben haben fasziniert und gefesselt.
Ich konnte mir beide sehr gut vorstellen und das macht einen guten Roman aus, dass man sich denken könnte, dass ja, dass hätte auch eine wahre Geschichte sein können. Man fühlt mit, mal leidet man mit, mal ist man fasziniert, manchmal auch geschockt oder peinlich berührt, denn manchmal serviert die Autorin uns harten Tobak, ist extrem, offen und schonunglos in ihren Beschreibungen.

Ein gelungenes Buch, das man sicherlich noch länger im Hinterkopf behält.

Veröffentlicht am 18.08.2018

AMOUR FOU IN DER REAGAN ÄRA

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Wir befinden uns in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es ist die Reagan – Ära, die Zeit von Madonna und Prince. Purple Rain!
„Uns gehört die Nacht“ geht jedoch einigermaßen sparsam mit dem ...

Wir befinden uns in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es ist die Reagan – Ära, die Zeit von Madonna und Prince. Purple Rain!
„Uns gehört die Nacht“ geht jedoch einigermaßen sparsam mit dem 80er Flair um. Der Roman dreht sich im Wesentlichen um die beiden Protagonisten, Jamey Hyde und Elise Perez. Die halbpuertorikanische Ausreißerin ohne Schulabschluss trifft den Upper Class Sprößling und Ivy League Studenten in New Haven, wo sie Nachbarn sind (Zufall, Zufall).
Jamey wohnt mit einem Kommilitonen zusammen, Elise mit ihrem schwulen Mitbewohner.
Beide sind auf ihre Art vernachlässigte Kinder gewesen – Jameys Eltern sind getrennt, gefühlskalt und materialistische Egomanen. Elise Perez war die Ersatzmutter für ihre Halbgeschwister und sie gehört zur Unterschicht. Eigentlich trennen die beiden Welten: er ein WASP, sie das Kind eines Latinos und einer white trash Mutter.
Aber der Zufall führt die beiden wie gesagt zusammen, und die toughe Elise verliebt sich sofort in den wunderschönen Studenten. Das Ganze beginnt als Affäre und wird zur großen Liebe, obwohl Jamey Elise anfangs „hasst“. Aber Elise lässt nicht locker.
Die Botschaft der Autorin lautet: die große Liebe beginnt mit einem blowjob, meines Erachtens eine fragwürdige message.
Der Stil der Autorin hebt den Roman von anderen Liebesgeschichten ab, da es schöne Metaphern und Bilder gibt, „Schlüssellöcher der Einsamkeit“, aber manchmal wird es mir doch zu pathetisch, wenn Jamey Hyde Elise über alle Maßen bewundert. Aber die story ist fesselnd, ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt.
New York als Handlungsort ist natürlich immer toll, Jameys Job in einem Auktionshaus, seine privilegierte Herkunft steht in einem krassen Kontrast zu Elises ärmlichen Wurzeln. Der Roman ist besser als die meisten Liebesgeschichten, die ich in letzter Zeit gelesen habe, und deshalb mache ich mir so meine Gedanken.
Die Geschichte kommt leider nicht ohne Klischees aus, und über das letzte Drittel habe ich mich richtig geärgert, das Ende ist mir doch zu absurd.
Obwohl Elises Armut plastisch beschrieben wird – sie wurde als Kind von einem Bekannten in einen Schrank gesperrt und angepinkelt, die hatte früh eine Abtreibung - wird ihre Familie für meinen Geschmack dann doch romantisiert dargestellt, die Mutter ist sehr herzlich. Wohingegen Jameys Mutter eine egozentrische Schauspielerin ist, eine gefühlskalte Frau, die Jamey im Kindesalter alleine lässt. Außerdem hat sie für ihren Schwiegervater einen Makel, ihre jüdische Herkunft. Überhaupt ist Jameys Familie unmöglich, Elise können sie nicht akzeptieren, aber sie denken sich, immerhin ist der Junge nicht gay und hat sich keinen „Schwulenkrebs“ eingefangen. In dieser Zeit war Aids ein großes Thema.
Die Darstellung der Familien war mir zu stereotyp.
Überhaupt sind eigentlich alle Nebenfiguren schwach charakterisiert worden, und selbst die Hauptpersonen sind nicht mit viel Tiefe gesegnet. Wichtiger als alle Menschen scheint Jameys und Elises Hund Buck zu sein.
Man erfährt, dass die Protagonisten jung und attraktiv und einander bald körperlich verfallen sind. Jamey neigt zur Schwermut, Elise ist das genaue Gegenteil, lebenshungrig und mutig und absolut nicht scharf auf Jameys Geld. Ich habe mich gefragt, was Jamey gerne liest, um ehrlich zu sein.
Jamey bricht schließlich mit seiner Familie, verzichtet auf sein Erbe, und arbeitet in einem Hotel. Sein Studium gibt er auf und er gewöhnt sich ohne Probleme an das einfache Leben.
Das war mir doch ein wenig zu glatt. Es gibt am Schluss zwar kein überzuckertes happy ending, aber das Finale nervt trotzdem. Rückblickend hätte man die Seitenzahl auch minimieren können, da es eigentlich nur einen Handlungsstrang gibt. Die Beschreibungen von Sex und Grenzerfahrungen haben mich eher gelangweilt; sie sind in dem Kontext auch nicht wirklich innovativ.
Der Roman ist lesenwert und regt zum Nachdenken an, trotzdem fand ich Manches nicht plausibel. Es gab stereotype Elemente und ich fand die Fixierung der beiden Hauptpersonen aufeinander ungesund. Wieso hat Elise keine beste Freundin und weshalb sind alle Freunde von Jamey charakterlos? Die Lektüre habe ich aber nicht bereut.
„Uns gehört die Nacht“ erhält von mir 4,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen.