Cover-Bild Marianengraben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783847900429
Jasmin Schreiber

Marianengraben

Roman

»Ein Buch, das Geborgenheit bietet und Hoffnung schenkt« Yasmina Banaszczuk

Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2020

Leichter Einstieg ins Thema

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Jasmin Schreiber ist mit Marianengraben ein leichter Einstieg in das Thema Trauer gelungen.

Paula trauert, sie trauert seit mittlerwile zwei Jahren um Tim. Tim ihren kleinen Bruder, der mit ...

Jasmin Schreiber ist mit Marianengraben ein leichter Einstieg in das Thema Trauer gelungen.

Paula trauert, sie trauert seit mittlerwile zwei Jahren um Tim. Tim ihren kleinen Bruder, der mit 10 Jahren im Urlaub ertrunken ist. Ertrunken, als sie nicht mit in den Urlaub gefahren ist. Seitdem plagen sie unerträgliche Schuldgefühle, eine Depression stellte sich ein und ein normales Leben mit Uni und Freunden waren ihr nicht mehr möglich. Auf den Friedhof kann sie nicht, zuviele Menschen. Ihr Therapeut rät ihr, dann nachts Abschied von Tim auf dem Friedhof zu nehmen. Dort trifft sie den schrulligen 83-jährigen Helmut, der in einer Nacht und Nebelaktion die Asche seiner Freundin und Ex-Frau Helga ausbudelt.
Es kommt wie es kommen muss, die beiden machen sich gemeinsam auf Weg um Helgas Asche an dem Wunschort zu verstreuen. Dabei kommen sie sich näher und erzählen sich ihre Lebensgeschichten, erleben Dinge, die auf den Leser durchaus skuril wirken könnten.

Mich hat das Buch sehr gereizt, da ich in einem Alter bin, in dem ich in den letzten Jahren häufig mit dem Tod von mir nahestehenden Menschen konfrontiert worden bin und auch schon einiges in Richtung Trauer gelesen habe. Ausserdem wurde das Buch sehr gelobt. So richtig erreichen konnte mich das Buch leider wegen des so leicht voraussehenden Weitergang der Geschichte nicht. Einige Gedankenganänge konnte ich sehr gut nachvollziehen, diese blieben jedoch häufig sehr oberflächlich und wurden schon zu oft thematisiert. Für mich hatte es nicht den erwarteten WOW Effekt, so dass ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben kann.

Veröffentlicht am 28.02.2020

In der Trauer gefangen

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Tim, der kleine Bruder von Paula, ist tot. Schon zwei Jahre ist der Unfall auf Mallorca her, doch noch immer ist die Doktorandin in ihrer Trauer gefangen. Sie ist depressiv und nimmt die Hilfe eines Therapeuten ...

Tim, der kleine Bruder von Paula, ist tot. Schon zwei Jahre ist der Unfall auf Mallorca her, doch noch immer ist die Doktorandin in ihrer Trauer gefangen. Sie ist depressiv und nimmt die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch – bisher mit mäßigem Erfolg. Auf dem Friedhof trifft die junge Frau zufällig den 83-jährigen Helmut, der dort gerade die Urne seiner Freundin Helga ausgraben möchte, um die Asche woanders hinzubringen. Der Rentner plant eine abenteuerliche Reise und Paula besteht darauf mitkommen zu dürfen…

„Marianengraben“ ist der Debütroman von Jasmin Schreiber.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus einigen Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Sie sind jeweils mit einer stetig kleiner werdenden Zahl überschrieben – von 11.000, der Tiefe des Marianengrabens, bis 0. Eine originelle Idee. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Paula, wobei die Erzählerin immer wieder direkt den toten Bruder anspricht. Dieser Aufbau gefällt mir sehr gut.

Auch sprachlich finde ich das Buch gelungen. Der Stil des Romans ist geprägt von vielen Metaphern und sonstigen Bildern, von Wortspielen und von kreativen Formulierungen. Viele Dialoge lassen ihn zudem lebhaft erscheinen. Die Geschichte nimmt erst im dritten Kapitel so richtig Fahrt auf. Dennoch hat mich der Einstieg überzeugt.

Mit Paula und Helmut stehen zwei ungleiche Protagonisten im Vordergrund, die ich beide sympathisch finde – nicht nur wegen ihrer Ecken und Kanten, sondern gerade deswegen. Beide Charaktere wirken authentisch und sind reizvoll gestaltet.

Inhaltlich geht es um Verlust und Trauer, die beide Protagonisten betreffen. Bei Paula kommt die Depression hinzu. Diese Themen bringen traurige Komponenten in die Geschichte. Die Gefühle werden eindringlich geschildert, was die Lektüre sehr berührend, aber nicht kitschig macht. Gleichzeitig ist der Roman sehr humorvoll und bittersüß, sodass eine ausgewogene Mischung entsteht.

Auf rund 250 Seiten kommt keine Langeweile auf. Einige Einfälle sorgen für genügend Abwechslung. Zwar ist die Handlung stellenweise ein wenig skurril, aber nicht in übertriebener Weise.

Der prägnante, ungewöhnliche Buchtitel greift ein wiederkehrendes Bild auf und passt daher sehr gut zum Roman. Damit harmoniert die ansprechende Gestaltung des Covers perfekt.

Mein Fazit:
„Marianengraben“ von Jasmin Schreiber ist ein anrührender, tiefgründiger und unterhaltsamer Roman, der eine ernste Thematik gekonnt mit Humor kombiniert. Eine besonders empfehlenswerte Lektüre.

Veröffentlicht am 16.08.2023

Marianengraben

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Paula hat durch einen Unfall ihren kleinen Bruder verloren. Nach Ewigkeiten traut sie sich zum ersten Mal an sein Grab, aber nur nachts. Sie möchte nicht von anderen Menschen beim Trauern beobachtet werden. ...

Paula hat durch einen Unfall ihren kleinen Bruder verloren. Nach Ewigkeiten traut sie sich zum ersten Mal an sein Grab, aber nur nachts. Sie möchte nicht von anderen Menschen beim Trauern beobachtet werden. Doch auch Helmut hat sich nachts auf den Friedhof geschlichen. Er gräbt die Urne seiner Frau aus und auf einmal ist Paula seine Komplizin bei der Flucht. Die beiden von Trauer geplagten Seelen begeben sich gemeinsam auf einen Roadtrip. Nichts scheinen sie gemeinsam zu haben und trotzdem hat das Schicksal sie zusammengeführt, um sich gegenseitig zu heilen.

Ich habe das Buch hauptsächlich auf Empfehlung einer Freundin gelesen. Deshalb hatte ich mich vorher nicht so richtig damit beschäftigt und war ziemlich überrascht, dass es eine dieser tragisch-humorvolles-Abenteuer-mit-altem-Mann-Geschichte ist. Und vielleicht ist es besser, dass ich das nicht wusste. Denn das hätte mich vom Lesen abgehalten und dann wäre mir eine wirklich tolle, emotionale Geschichte entgangen.

Das Buch ist nur 254 Seiten lang. Daher entwickelt sich alles sehr schnell. Der Schreibstil ist relativ nüchtern, was aber sehr gut zur Emotionalität des Textes passt. Und zu meiner Eigenschaft, nach am Wasser gebaut zu sein. Wäre der Text emotionaler geschrieben, wäre er zwar vermutlich intensiver gewesen, aber damit auch weniger erträglich. Der Humor, der vor allem in der Kommunikation zwischen Paula und Helmut immer wieder aufblitzt, lockert die Handlung genau im richtigen Maß auf.

FAZIT
Für ein Highlight hat mich “Marianengraben” etwas zu wenig mitgerissen. Trotzdem empfinde ich es als richtig gutes Buch, das mit Trauer auf sehr schöne Art umgeht. Vor allem gegen Ende hing ich an den Seiten, weil ich unbedingt wissen wollte, wie Paulas und Helmuts gemeinsame Geschichte endet. Und ob nach dem Roadtrip ein neues Leben beginnt. Ein Leben, in dem man auch lebt und nicht nur trauert.

Passend zu diesem Buch möchte ich “Vom Ende der Nacht” empfehlen. Denn auch darin geht es um tragische Momente, das Leben und wie es weitergeht, auch wenn man selbst nicht bereit ist. In der Hinsicht ähneln sich die Bücher sehr, nur dass in “Vom Ende der Nacht” auch ein bisschen Liebe eine Rolle spielt.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Der Tod gehört zum Leben

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Eine wunderschöne Geschichte, die bei mir viel zu lange auf dem SuB lag.

Tod und Trauer scheinen soweit vom glücklichem Leben entfernt, wie soll man dahin zurückfinden? Paula sinkt nach dem Tod ihres ...

Eine wunderschöne Geschichte, die bei mir viel zu lange auf dem SuB lag.

Tod und Trauer scheinen soweit vom glücklichem Leben entfernt, wie soll man dahin zurückfinden? Paula sinkt nach dem Tod ihres Bruders immer tiefer in die Dunkelheit und scheint sich aufgegeben zu haben. Doch die skurrile Begegnung mit dem achtzigjährigen Helmut reißt sie aus ihrer Lethargie.

Eine feinfühlige Erzählung, die nicht schwermütig macht, und mich einige Male laut lachen ließ. Ich hätte niemals erwartet, dass das Thema so leicht und spannend erzählt werden kann. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen.

Für mich ein Jahreshighlight!

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Ganz viel Liebe für dieses Buch

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Ganz viel Liebe für dieses Buch. ♥️

Ich hatte bisher nur gutes über dieses Buch gehört, aber eigentlich nie gewusst um was es genau geht.
Auch wenn die Geschichte traurige Elemente hat, so hat mir dieses ...

Ganz viel Liebe für dieses Buch. ♥️

Ich hatte bisher nur gutes über dieses Buch gehört, aber eigentlich nie gewusst um was es genau geht.
Auch wenn die Geschichte traurige Elemente hat, so hat mir dieses Buch eine andere Sichtweise auf den Tod eines geliebeten Menschen gegeben. Die Geschichte dreht sich um die Studentin Paula und Helmut, den 83-jährigen Rentner. Die beiden laufen sich zufälligerweise bei einer Nacht- und Nebelaktion auf dem Friedhof über den Weg und dort beginnt diese einfühlsame Geschichte, die mit einem Roadtrip weitergeht.
Auf den ersten Seiten merkt man schon wie traurig und bedrückend der Tod von Paula‘s Bruder für sie ist.
Aber als dann Helmut dazu kommt entwickelt sich eine skurrile Freundschaft und hier musste ich mehrmals schmunzeln, weil der Schlagabtausch zwischen beiden Protagonisten so herrlich war.

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥:
Es ist ein ganz besonderes Buch, was mir lange in Erinnerung bleiben wird.
Es beinhaltet ein schweres Thema, das aber gefühvoll und lustig verpackt ist und einem zeigt, dass man für neue Dinge und Menschen offen sein sollte um neue Erfahrungen/Erkentnisse zu erlernen.

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